Japan AKW Kernschmelze

Fukushima ist denke ich schon seit gestern im Stadium der Kernschmelze angekommen.
Wenn man die Gefahr weiter runterspielt und wie bisher handelt wird es bei den anderen Reaktoren auch so kommen.

Ich verstehe nicht, wieso keine Generatoren aus Asien, Amerika, Europa oder sonstwo eingefllogen werden. Wo ist hier die so selige Globalisierung?
 
Aaalso...
Ich hab mich beim Abi mit dem Thema Tschernobyl beschäftigt und auch nen paar Vergleiche zu modernen Kraftwerken hergestellt, also mich quasi nen bisschen mit der Materie auseinandergesetzt.

Jedenfalls find ich das, was hierzulande in den Medien verbreitet wird wieder mal reine panikmache. Da sprechen meistens sogenannte Experten, die offenbar keine Ahnung haben oder wenn doch, nicht wirklich von dem Reaktortyp sprechen, um den es sich hier handelt. Es wird viel mehr ausgewichen darauf, dass hier in Deutschland noch Reaktoren des Typs RBMK stehen, wie sie es auch in Tschernobyl gab. Das ist aber was völlig anderes.
In Japan stehen vergleichsweise moderne Reaktoren, auf jeden Fall modernere als der sowjetische RBMK, diese Reaktoren haben ein sog. Containment, sprich eine massive Stahlbetonummantelung um den Brennraum drumherum. Weiterhin findet sich da eine riesige Bodenplatte, die, sollte es zu einer Kernschmelze kommen, das Austreten des Schmelzmaterials verhindern kann, da sich das Material nicht durch die gesamte Betondecke brennen kann, sondern in ihr ausglüht.
Also selbst wenn es zu einer Kernschmelze gekommen sein sollte, könnte eigentlich kein Radioaktives Material nach Außen gedrungen sein - wie gesagt diese Containments sind sehr massiv. Selbst wenn das Gebäude einstürzen sollte, sollte der Schutzmantel halten. Außerdem sind sich die Japaner ja bewusst, dass es da hin und wieder Erdbeben gibt, und die Kraftwerke sind ja auch relativ katastrophensicher ausgelegt. Auf den Bildern hat man ja auch keine äußerlichen Schäden des Kraftwerks sehen können.

Dass das Kühlsystem ausgefallen ist, sollte natürlich nicht sein, da hat halt eine Schutzfunktion versagt, nichts desto trotz führt sowas noch lange nicht zu einer Explosion oder einer Havarie anderer Art. Das Kraftwerk kann man dann zwar vergessen, aber eine Gefährdung sollte in keinem Fall zustande kommen.
Wie gesagt, moderne Kraftwerke (zu denen ich jetzt mal grob alle AKWs nach Tschernobyl zähle) sind SEHR sicher ausgelegt, da kann man nichtmal mit Dummheit was anstellen - die haben halt schon mitunter die Beschaffenheit eines Kriegsbunkers.
 
Zähl du mal alle Kraftwerke die nach 86 gebaut wurden als modern und dann schau dir die Masse der Inbetriebnahmen an...und dann überlegne wir uns nochmal wie sicher das alles ist und wie glaubwürdig die Beteiber sind ?

Oder man hofft das die Amis 1966 (!) ordentlich gebaut haben...und wenn sie das gemacht haben, dann sicher nicht nach heutigen Standards...und die Bodenplatte ist auch unmöglich austauschbar, also auch entsprechend alt...falls die nach dem Beben noch intakt ist.

@Bambusa, wie fliegst du was ohne Landebahn in der Nähe ein? Und wie sehen die Straßen vor Ort aus um es dann von welchem Flughafen aus hinzuschaffen...die einzige Lösung wären wahrscheinlich irgendwelche Lastenhubschrauber oder irgendwas amphibisches...wenn man denn kompatible Generatoren hat.


Btw: Selbst wenn der Fallout dann vergleichsweise wenig Menschen direkt trifft weil er im Wasser ankommt...wer isst dann noch Fisch ausm Pazifik?
 
DIe Spezialisten samt Gerätschaft vom THW haben es ja auch bereits nach Japan geschafft. In unserer hochtechnisierten Welt gibt es da sicher einige Möglichkeiten.

@keks: Das ist schonmal ein wenig beruhigend.
Aber wie sieht es mit dem Druck aus?
Wenn die Kernschmelze den Mantel nicht ganz druchdringen würde, würde sich bei den Temperaturen aber sicherlich ein wahnsinniger Druck aufbauen. Genau das war doch auch Tschernobyls Problem oder nicht? Und in Fukushima gab es ja schon ganz am Anfang eine Explosion wegen des hohen Drucks...
 
@Olf: Alter hin oder her, so eine massive Stahlbetonplatte hält ne ganze Weile lang (siehe Bunker von Hitler) und verfällt nicht einfach zu staub... da gehts eher um Aspekte wie Wartung der Elektronik, aber die Substanz des Gebäudes selbst bleibt nach den paar Jahren schon noch erhalten! Wie gesagt, man hat aus Tschernobyl gelernt, wie es nicht laufen sollte und hat die Kraftwerke ziemlich idiotensicher gebaut, da DARF halt in keinem Fall was passieren, vorallem nicht bei einem Erdbeben, wenn das AKW in Japan steht...

FALLS das Wasser verstrahlt sein sollte könnten die Menschen auch schonmal gute Nacht sagen, natürlich sollte es auch nicht dazu kommen. Das Wasser was neben dem Kraftwerk ist, wird auch nur in einen indirekten Kühlreislauf eingespeist und geht eben NICHT direkt in die Brennkammer des Kraftwerkes, auch in dieser Hinsicht ist so ein Kraftwerk sehr sicher konstruiert, das war schon beim RBMK in Tschernobyl so...

@Bambusa: Während des normalen Betriebs steht der Brennraum eines Kraftwerks immer unter extremen Druck, da der Wasserdampf viel Druck aufbaut. Das war letztendlich auch das, was in Tschernobyl das Gebäude zur Explosion gebracht hat. Allerdings ist durch das Containment außen Drum nochmal ein wesentlicher Sicherheitsfaktor gegeben, dieser Mantel sollte noch genug Drucktoleranz haben, um selbst eine Kernschmelze zu überstehen. Zumal der Kühlwasserspiegel ja auch gesunken ist und viel weniger Wasser zum verdampfen übrig ist.
 
Die Brennstäbe bzw ihre Zerfallsreaktionen erzeugen gewaltige Mengen an Wasserstoff. Wem der Begriff Knallgas etwas aus dem Chemieunterricht sagt, ahnt das Problem. Da ist nichts mit einmal durchlüften und gut ist.. Und ja, die Explosion zu Beginn, die das Gebäude beschädigt hat, war ebenfalls Knallgas.
 
@KeKs,

ich lese sehr viel "sollte, könnte und eigentlich". Defakto ist das AKW seit 1971 in betrieb. Hier wollen wir mal nicht von MODERN reden.
Was letztendlich passiert ist, können selbst die Betreiber nicht sagen, da ja bereits das Obergeschoss vom Block sich verabschiedet hat und kein normaldenkender Mensch sich dem beschädigten Block nähern wird...
Was zu beobachten ist, Hilfsorganisationen machen sich wieder aus den Staub, nicht weil es dort stinkt, nein, warum wohl......Die Strahlenbelastung ist nicht dort wo sie sein sollte....

Ein Hinweis, der Reaktortyp ist ein Siedewasserreaktor => quasi eine Dampfmaschine wo das Wasser knapp wurde....Wasserstoff ist auch mit im Spiel.... *WEGMUSS*
 
Ja das meinte ich, macht eben nicht wirklich viel Hoffnung.
Und zum Thema nach Tschernobyl ist alles sicherer:

Fukushima 1 ist älter als die Tschernobyl Katastrophe und sogar älter als das AKW Tschernobyl selber.

Gewartet und verbesser sicherlich, trotzdem sicher nicht zu vernachlässigen.

Edit:X-MAN war schneller
Aber ein Kernreaktor der "auf Grund läuft" ist was anderes, als eine Dampfmaschine die überhitzt!
 
@KeKs,

ich lese sehr viel "sollte, könnte und eigentlich". Defakto ist das AKW seit 1971 in betrieb. Hier wollen wir mal nicht von MODERN reden.
Was letztendlich passiert ist, können selbst die Betreiber nicht sagen, da ja bereits das Obergeschoss vom Block sich verabschiedet hat und kein normaldenkender Mensch sich dem beschädigten Block nähern wird...
Was zu beobachten ist, Hilfsorganisationen machen sich wieder aus den Staub, nicht weil es dort stinkt, nein, warum wohl......Die Strahlenbelastung ist nicht dort wo sie sein sollte....

Ein Hinweis, der Reaktortyp ist ein Siedewasserreaktor => quasi eine Dampfmaschine wo das Wasser knapp wurde....Wasserstoff ist auch mit im Spiel.... *WEGMUSS*

Klar liest du könnte und sollte... ich habe das Kraftwerk weder geplant noch gebaut, also kann ich auch nicht mit 100%iger Sicherheit darüber etwas sagen.

Dass Wasserstoff entstanden ist, sollte natürlich auch nicht sein, hierfür ist wohl der Ausfall des Kühlkreislaufes verantwortlich.
Dass da Dampf abgelassen wurde, ist natürlich nicht gerade günstig, da somit radioaktives Material in die Außenwelt gelangt ist, aber das ist noch lange nicht die Menge, die bei Tschernobyl der Fall war. Wohlgemerkt, bei Tschernobyl ist die GESAMTE Brennmasse über die Welt verteilt worden, die Hütte steht quasi leer, da kannst du als Mensch reingehen und durchlaufen. Da ist das, was jetzt an Strahlung festgestellt wurde ein Witz dagegen und meiner Meinung nach auch noch nicht schädlich für den Menschen.
Was jetzt passiert ist im Grunde richtig, das Containment wird verstärkt und dann muss man eben zusehen dass das Ding auch dicht hält. Ich bin da aber trotzdem relativ beruhigt und zuversichtlich, dass es zu keinem Super GAU kommen wird.
 
dass es zu keinem Super GAU kommen wird.
Das hoffen alle, wenn der ganze Laden in die Luft fliegt ist der Fallout doch sehr kritisch für den asiatischen Raum (gelinde ausgedrückt). Und ja, zwei Blöcke weiter sind ja auch Probleme gemeldet worden.... Mal sehen was die nächsten Tage bringt und der Betreiber die Karten auf den Tisch legt....
 
Wohlgemerkt, bei Tschernobyl ist die GESAMTE Brennmasse über die Welt verteilt worden, die Hütte steht quasi leer, da kannst du als Mensch reingehen und durchlaufen. Da ist das, was jetzt an Strahlung festgestellt wurde ein Witz dagegen und meiner Meinung nach auch noch nicht schädlich für den Menschen.
Der havarierte Reaktorblock ist heute durch einen provisorischen, durchlässigen „Sarkophag“ gedeckelt. Im Inneren ist weitgehend die Situation vom Zeitpunkt der Katastrophe in heißer Form konserviert. Von rund 190 Tonnen Reaktorkernmasse befinden sich Schätzungen zufolge noch rund 150–180 Tonnen im Gebäude, teils in Form geschmolzener und erstarrter Brennelemente aus Uran, Plutonium, Graphit und Sand, teils in Form von Staub und Asche, in Form ausgewaschener Flüssigkeiten im Reaktorsumpf und im Fundament oder in anderer Form. Die ZDF-Reportage Tschernobyl − der Millionensarg spricht hingegen von weit weniger verbliebenem Brennstoff im zerstörten Reaktorblock. Demnach sei im Zuge der Katastrophe mehr radioaktives Material freigesetzt worden, als ukrainische und westliche Stellen behaupten.
.
 
Niemand kann JETZT sagen wie sich die Situation weiter entwickelt.
Es wird im KONJUNKTIV diskutiert und zwar von ALLEN.

Jetzt ruft Euch mal die Distanz von Teschernobyl in Bezug auf Europa in Erinnerung - im gegenzug Japan und seiner Nachbarländer im asiatischen Raum.

Nur zur Info

weniger als 1400 km - und wir leben auch noch alle.

Wenn sich die Situation noch weiter zuspitzen sollte, kanns auch die jap. Regierung nur ne begrenzte Zeit verharmlosen - dazu gibts zu viele unabhängige Prüfinstanzen.
Selbst vor 25 Jahren, als der Super GAU in Tschernobyl passierte, wusste die Weltöffentlichkeit binnen weniger Tage, was dort wirklich geschehen war - und damals gabs kein Internet.
Also bitte mal die Relationen beachten: Für JAPAN ist die Situation katastrophal, das steht ausser Frage - aber in wie weit die Nachbarländer davon (überhaupt )betroffen sein werden muss sich erst noch zeigen.
Das hängt nicht zuletzt von der tatsächlichen Wetterlage ab - Vorhersagen (gerade meteorologische) sind Prognosen, die eintreffen können oder auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ChiefAlex: Ja, die "offiziellen" Informationen kenne ich, angeblich sollen um die 97% noch im Kraftwerk sein. Wie gesagt, angeblich. Es sind vor geraumer Zeit ein Paar Forscher (ein Deutscher und ein Russe) in den Reaktor gegangen und haben den Sarkophag besichtigt, dort konnten die komplett in die Brennkammer des Reaktors gehen und es war so gut wie keine Strahlung, geschweige denn Spaltmaterial vorhanden, und das waren wohlgemerkt viele Tonnen Uran. Von denen ist heute NICHTS mehr zu sehen, die Hütte steht leer. Und es sind überall Löcher drin, es fliegen Vögel ein und aus. Wers genauer wissen will, kann sich diese Doku ansehen:

Ab Teil 4 bei ca. 3 Min. beginnt der Teil, wo sie den Reaktor betreten. Sehr spannende Geschichte.

Natürlich sollte sowas nicht noch einmal passieren, das ist klar. Der Bayrische Wald ist noch heute verstrahlt vom Tschernobyl Unfall.
Aber in Japan ist man da meiner Meinung nach noch weit von entfernt. Der Reaktor hat einfach nicht die Gravierenden Konstruktionsmängel, die der RBMK aufweist.
Meiner Meinung nach sollte man versuchen den Dampfdruck zu regulieren, indem man den Dampf in irgendeinem Behälter auffängt und nicht an die Umwelt gelangen lässt. So könnte man zumindest Stufenweise den Druck abbauen, rein logisch gesehen. Ob das technisch möglich ist, weiß ich nicht, aber es ist halt eine Idee.
 
Gerade auf Spiegel Online gelesen und die Hände überm Kopp zusammengeschlagen.



Nach der Atomkatastrophe in Japan herrscht auch in Teilen Deutschlands Sorge: In Berlin beispielsweise fragen Kunden in Apotheken vermehrt nach Jodtabletten. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände rät indes von einer Einnahme ab.

und

Conrad Elektronik macht mittlerweile einen Riesenumsatz mit Geigerzaehlern , die eher Ladenhueter sind und so um die 300 - 500 Euro kosten...


Sorry, es ist sicher nicht die Zeit zur Freude mal ganz dickes LOL :fuchtel:
 
Ich hab gerade in den News gehört das eine Kernschmelze undvermeidlich sein wird und das es in den kommenden Tagen so weit sein wird.
Aber irgentwie denke ich mir das hier ziemlich viel vertuscht worden ist um das Volk zu beruhigen, ich denke wenn die alles sagen würden was sie wissen würde eine Massenpanik ausbrechen.

Aber irgentwie ist es auch sehr komisch das die AKW's auf einem Erdbebenbedrohten Gebiet gebaut werden, will jetzt hier keinem Politiker oder sonst was die Schuld geben, aber würde mich irgentwie interessieren was die sich dabei gedacht haben. Ich meine Wirstschaft ist in der heutigen Zeit das um und auf und auf das kann auch nicht verzichtet werden, aber warum den gerade auf einem Erdbebengebiet?

Mir tun die Menschen einfach nur leid, wenn man da sieht was da unten abgeht, da will man doch gar nicht mehr Fernseh gucken :(
Und dann haben die auch noch das Pech, das die zuerst ein Erdbeben haben, dann kommt ein fetter Tsunami, dann noch haufenweise starke Nachbeben und jetzt wird schon wieder mit einem Tsunami und einem Beben gerechnet.
Und als ob das nicht reichen würde, explodieren zwei Reaktoren und dann haben die heute in der früh auch noch einen Vulkanausbruch :(

Derzeit werden die Schaden auf knapp 130 Milliarden Euro geschätzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Japan hat vor einigen Jahren einen starken Wirtschaftsaufschwung erlebt, vergleichbar mit dem Chinas. Wie das fast immer ist wurde der Wirtschaftsaufschwung auch stark auf Kosten der Umwelt ausgetragen, d.h. billige Energie ist extrem wichtig -> also u.a. Bau von Atomkraftwerken. Z.B. Fukushima stammt ja gerade aus den 60er - 80er Jahren.
 
Wir haben heut mit unserem Physiklehrer darüber diskutiert
Er meinte, das Worst-Case-Szenario wäre, wenn der Reaktorblock inklusive geschmolzener Brennstäbe, in Kontakt mit Meerwasser kommt, womit der Reaktorblock nun ja gekühlt werden soll.
Die geschmolzene, strahlende Masse würde dann das Wasser verdampfen und somit würde radioaktiver Dampf entstehen und es wäre nur sehr schwer, diesen "Kochtopf" dazu zu bringen, mit dem "Kochen" aufzuhören...


Was hält ihr davon, dass die Bundesregierung auf die Ereignisse in Japan beschlossen hat, die Laufzeitverlängerung von Biblis und Neckarwestheim zu revidieren ?

Meiner Meinung nach der richtige Schritt, aber aus dem falschen Grund, denn eine solche Katastrophe wäre bei uns kaum möglich...
 
Laut Spiegel.de:

"Wir sind vorsichtig optimistisch"

Deutsche Reaktorexperten sind trotz der beunruhigenden Nachrichten von Reaktor 2 optimistisch, dass die befürchtete nukleare Katastrophe in Japan nicht eintritt. Vor allem der Faktor Zeit spielt dabei eine entscheidende Rolle. "Entscheidend sind die ersten 20, 30 Stunden nach der Schnellabschaltung", sagte Antonio Hurtado, Professur für Kernenergietechnik von der TU Dresden, und die seien inzwischen verstrichen. Wenn ein Reaktor abgeschaltet werde, würden anfangs sieben bis acht Prozent seiner Leistung als Nachzerfallswärme weiter produziert. Diese Menge gehe dann jedoch schnell zurück.

Die Meiler des Atomkraftwerks Fukushima waren am Freitag unmittelbar nach dem schweren Erdbeben heruntergefahren worden "Die kritischste Phase ist mittlerweile überwunden, wir sind daher vorsichtig optimistisch", sagte der Reaktorexperte. "Nach den uns vorliegenden Informationen beherrschen die Betreiber die Situation inzwischen besser."

Der Münchner Strahlenschutz-Experte Herwig Paretzke hält die befürchtete Verstrahlung großer Regionen inzwischen sogar für unwahrscheinlich. "Selbst wenn es jetzt noch zu einer großen Explosion und Freisetzung von Nukliden kommen sollte, wären die Folgen nicht so schlimm wie damals in Tschernobyl", sagte der Forscher vom Helmholzzentrum München. "Die Kernreaktion wurde ja schon vor Tagen gestoppt, und die dabei entstehenden besonders gefährlichen Nuklide haben kurze Halbwertzeiten und sind kaum noch vorhanden." Inzwischen würden in den Meilern, nach allem was man wisse, keine gefährlichen Nuklide mehr produziert.
 
Er meinte, das Worst-Case-Szenario wäre, wenn der Reaktorblock inklusive geschmolzener Brennstäbe, in Kontakt mit Meerwasser kommt, womit der Reaktorblock nun ja gekühlt werden soll.
Die geschmolzene, strahlende Masse würde dann das Wasser verdampfen und somit würde radioaktiver Dampf entstehen und es wäre nur sehr schwer, diesen "Kochtopf" dazu zu bringen, mit dem "Kochen" aufzuhören...

Exakt. Das ist auch der Grund, warum man das Wasser mit Bor versetzt (Schmelzpunkt von über 2000°C, Siedepunkt von fast 4000°C). Wasser alleine würde augenblicklich verdampfen und das, was von dem Gebäude übrig ist, in Stücke reißen.
 
Kühlungssysteme können überall ausfallen...dann sei es statt einer Welle halt ein Hochwasser durch "extrem unwahrscheinliche" Schmelzwassermengen oder sonstwas.

Wir sollten aber drauf achten das dieser Thread hier nicht mit der alten pro/kontra Debatte gefüllt wird, die hat ja einen eigenen Thread ;)
 
Ich hab gerade in den News gehört das eine Kernschmelze undvermeidlich sein wird und das es in den kommenden Tagen so weit sein wird.
Aber irgentwie denke ich mir das hier ziemlich viel vertuscht worden ist um das Volk zu beruhigen, ich denke wenn die alles sagen würden was sie wissen würde eine Massenpanik ausbrechen.

Die Medien vertuschen? Das Gegenteil ist der Fall, die Medien VERURSACHEN eine Massenpanik... und die Zeiten der Sowjetunion sind auch längst vorbei.

Weitere Tatsache ist, dass Japan einfach auf der anderen Seite der Erde ist, sprich noch weiter weg als Tschernobyl und selbst bei dem Ausmaß von Tschernobyl hier sowieso nicht viel ankommen würde. Dieses Ausmaß wird aber nicht eintreten, da bin ich mir relativ sicher.

Ich find es nur lustig, wenn ich im Fernsehen Skizzen vom Reaktor sehe, wo es dann heißt, dass der sofort Explodiert, wenn es zu einer Kernschmelze kommt, was natürlich völliger Quatsch ist.

Klar kann sich als chemische Reaktion Wasserstoff bilden, aber solang dieser nicht mit dem Sauerstoff aus der Atmosphäre verbrennt, kann es auch nicht zu einer Explosion kommen. Eine mögliche Maßnahme wäre meiner Meinung nach, a) den Druck abzulassen und ein ein geeignetes Behältnis auszugleichen und b) das Containment mit Stickstoff zu füllen. Deutsche Siedewasserreaktoren haben übrigens direkt einen Stickstoffschutz integriert.

Hier mal nen kleines Zitat aus der Broschüre "Kernenergie Basiswissen 2007" unter der Überschrift "Hypothetische Unfälle":
[...]Ein Druckaufbau im Sicherheitsbehälter über den Auslegungsdruck hinaus (bei Siedewasserreaktoren etwa 3,5 Bar) wäre möglich, wenn die Nachzerfallswärme nicht aus dem Sicherheitsbehälter nach draußen abgeführt werden kann oder wenn die Wassereinspeisung aller Notkühlsysteme versagt. Im letztgenannten Fall käme es nicht nur zu einem Anstieg des Dampfdruckes, sondern auch zur Entstehung von Wasserstoff aufgrund einer chemischen Reaktion zwischen schmelzendem Hüllrohlmetall und Wasser. Der Druck würde verstärkt, wenn es zu einer Verbrennung des Wasserstoffs mit dem Sauerstoff der Atmosphäre käme. Um den Sicherheitsbehälter vor einem Überdruckversagen zu schützen, müssen also eine Verbrennung des entstandenen Wasserstoffs verhindert und die Möglichkeit zu einer Druckentlastung geschaffen werden. Im Kernkraftwerk Krümmel (Siedewasserreaktor) sind dafür eine Stickstofffüllung und eine gefilterte Druckentlastung vorgesehen. [...]
 

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