Unscharfe Fotos auf denen das Auge zu wenig oder überhaupt nichts Scharfes findet, sind natürlich ein Fall für den Papierkorb.
Schärfe bis in die feinste Faser, wie sie technikverliebte Anfänger meist haben wollen, ist aber mal überhaupt nicht nötig, um die gewollte Bildwirkung beim Betrachter zu erreichen.
Bei mir hast Du erreicht, was Du (sehr wahrscheinlich) wolltest.
Die "knackige Schärfe" dürfte imho noch vorhanden gewesen sein, bevor Du das Foto geschrumpft hast.
Und wenn nicht, ist das (diesmal) auch nicht schlimm.
Du kannst machen was Du willst.
Du kannst aus dem reichhaltigen Arsenal der passenden Tools nehmen was Du willst.
Etwas Detailreichtum, den man dann als Schärfeverlust wahrnimmt, geht immer verloren.
Nachträgliches Unscharfmaskieren macht das zwar ein kleines Bisschen wett, bringt aber das Original auch nicht zurück.
Meist lohnts aber trotzdem so einem Filter mal aufs Bild loszulassen.
Und wenn man dabei den Ball schön flach hält, gern auch zweimal.
Mal ganz abgesehen davon, lebt so ein Foto ja vom Motiv und der Bildkomposition.
Das Motiv ist ja schon mal Spitze.
Die Bildkomposition, zumindest was die Ausleuchtung angeht, auch sehr gut.
Anders, mehr an die Zweidrittel-Regel angenähert, freigestellt/beschnitten, wärs doch ganz bestimmt so fein, daß man das letzte Quäntchen Schärfe mal überhaupt nicht vermisst.
Ich vermisse aber auch so, ohne Ausschnitts-/Formatänderungen, mal überhaupt nix an Schärfe.
Weniger Hintergrund wäre aber schon gut gewesen.
Zu Barons Portrait im Gegenlicht, welches ich für ein richtiges Meisterwerk halte, hab ich nicht viel zu sagen.
Das es mit mehr Sättigung eher unnatürlich und ganz bestimmt weniger künstlerisch wirken würde, halte ich für mehr als nur wahrscheinlich.
Diffuses Licht, wie es Portraits (meistens) fordern, und normale bis starke Sättigung passen irgendwie nicht so derb gut zusammen.