Weil solche Fragen sicher für alle Interessierten User interressant sind, mal etwas ausführlicher.
Der allerwichtigste ist der an der Rückwand sitzende/zu installierende Lüfter.
Das Netzteil schafft es, (außer in wenig potenten Rechnern uralter Generationen), niemals ganz allein, die im inneren des Gehäuses aufgewärmte Luft abzutransportieren.
Für Lowcost-Systeme die entweder eine Onboardgraka oder eine dezidierte Graka unter 20 - 30 Watt TDP nutzen, ist der vorn unten zu installierende Lüfter meist (noch) entbehrlich. Allerdings nur, wenn die Abwärme des Prozessors auch nicht wirklich groß ist.
Systeme die mehr als etwa 120 bis 150 Watt elektrische Energie in Wärme wandeln, werden durch das Absaugen der Warmluft allein nicht genügend gekühlt.
(Zumindest wenns Wetter uns sowieso ins Freibad zieht und wir auf garkeinen Fall bei 40° Zimmertemperatur (und mehr) vor dem Rechner hucken sollten, wird das System derartig heiß werden, daß die im Post #6 genannten Symptome zu beobachten sein werden.)
Zur Abschätzung der Wärmeproduktion muß das System in seiner Gesamtheit betrachtet werden:
Neben Graka und Prozessor tragen Festplatten und der Chipsatz nicht unwesentlich zur Erwärmung der Luft im Caseinneren bei. Auch CD- und DVD-Brenner heizen, wenn in Arbeit, übrigens noch ein Bisschen mit
Ram-Riegel werden zwar gelegentlich auch ziemlich warm, machen sich allerdings wegen der vergleichsweise kleinen Oberfläche in der Gesamtbilanz nicht sehr stark bemerkbar. Wenn sie allerdings durch einen von vorn unten nach hinten oben etwas mitgekühlt werden, kann das ganz sicher nicht schlecht sein.
Außer in Bürorechnern unterster Leistungsklasse, HTPCs und Surfstationen, sind heute praktisch keine Leistungsümsätze unter etwa 200 Watt mehr anzutreffen.
Ein Lüfter der vorn unten Luft ins Gehäuse hineinschaufelt wird zur Pflicht.
Da Festplatten allgemein genau hinter ihm in ihrem Käfig stecken ists aber auch unterhalb der genannten Grenze gut, wenn sie aktiv belüftet werden.
Fazit: Auf einen Lüfter an der Front kann nicht verzichtet werden.
Seitenlüfter bringen oft weniger als von der Userschaft angenommen.
Zuweilen freuen sich aber besonders hochpotente luftgekühlte Grafikkarten über deren Vorhandensein.
Einige Userexperimente haben gezeigt, daß es im Einzelfall sinnvoll sein kann, sie verkehrtherum zu verbauen. (Die Regel ist das aber nicht!)
Allgemein sind Seitenlüfter entbehrlich.
Wenn irgend möglich sollten je nach anfallenden Wärmemengen so um die 50 bis 80 (projektierte) Qubikmeter Luft je Stunde durch das Case strömen.
Das wird, weil ja noch Staubfilter ins Spiel kommen und die Lüfter hinter/vor einer Lochblende sowieso nicht den vollen für sie angegebenen Luftstrom schaffen, dann sowieso noch weniger.
Das diese Luftdurchsätze mit möglichst großen Lüftern, die dann ggf auch etwas gemächlicher zu Werke gehen können, entschieden leiser als mit kleineren Lüftern machbar sind, dürfte einleuchten.
Besonders AMD-Systeme profitieren, weil die allermeisten Towerkühler wegen des fixen Renetationsmoduls nur direkt vertikal fördern können, von oben im Gehäusedeckel platzierten Zusätzlichen Ablüftern.
(Sonst muß die Luft sozusagen noch einmal "um die Ecke" was Verwirbelungen hervorruft und die Kühlung insgesamt etwas ineffizienter (und lauter) werden läßt.