Bachelor-Master-Studiensystem in Deutschland

New member
Servus Community,
wie mein Thread Titel bereits sagt wollte ich einmal FRagen wie Ihr das geänderte Studienprinzip in Deutschland beurteilt/findet/erlebt etc.

Beginnen möchte ich mit einem Zitat welches, bei mir an der Kölner Uni, bei den jüngsten Demos besonders mein Interesse gefunden hat:

"Chuck Norris schafft den Bachelor - in der Regelstudienzeit"

Greetz Xsaver*
 
Positiva :

- Du hast den niedrigsten akademischen Grad nach 3 Jahren
- Du kannst entscheiden, ob das genug sein soll oder ob du dich im Master weiter spezialisieren möchtest.
- Du merkst sehr schnell ob ein Prof "Bock auf seinen Job" hat oder alle Fünfe grade sein läßt, denn die betrifft der Druck genauso. Vor allem in der Ausarbeitung und Akkreditierung neuer Studiengangsabläufe, was sehr viel Arbeit macht.

Negativa :

- Die Profs haben große Probleme mit der Umstellung von Diplom auf BA. Das hat organisatorische Gründe (s.o.) aber auch -> Wie soll der Stoff, der vorher in 4 Jahren Diplom vermittelt wurde, nun in 3 Jahren BA geschafft werden?
Da gibt es zwangsläufig Kürzungen, die aber im Master wieder kompensiert werden (sollen).


Der Spruch mit Chuck Norris da oben, naja, der klingt wie Ellenbogengesellschaft und Hackordungsneid. "Schaut mal ich bin hier der Elite-Diplomer oder Magister und dann kommt so ein BA an und macht mir den Job streitig".
Ich finde das billig und schlichtweg elitär dumm. Magister ist eher mit Master gleichzusetzen...

Niemand, der nicht zumindest ein wenig Grips im Kopf hat oder auch zum LErnen bereit ist schafft ein Studium, ob es nun BA sei oder Diplom oder sonstwas.
Grad beim BA steht halt ziemlich viel Druck dahinter, genausoviel zu lernen wie vorher in einem Jahr mehr Zeit. Es ist imho eher anstrengender und Zeit zum studententypischen "auf der faulen Haut liegen, Partys feiern und Rumpelzen" ist eigentlich nicht.

Dass dann ausgerechnet diese, die Zeit hatten das zu praktizieren ankommen und sich darüber mokieren, nun.. siehe oben.
 
Und woher hast du jetz hellgesehen von wem dieser Ausspruch stammt? :confused:

(Was du ja musst um darüber urteilen zu können was davon zu halten ist - siehe
Dass dann ausgerechnet diese, die Zeit hatten das zu praktizieren ankommen und sich darüber mokieren, nun.. siehe oben.
)

Ich persönlich halt durch eigene Erfahrung recht wenig vom Bachelor, allein die ganze Nummer mit Pflichtveranstaltungen und Anwesenheitskontrollen nervt tierisch...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich persönlich habe gerade den Master abgeschlossen (und demzufolge auch vorher den Bachelor). Gleichzeitig habe ich viel Kontakt mit Leuten gehabt, die noch auf Diplom studieren. Grundsätzlich halte ich vom BA/MA-System nichts. Die Prüfungsinhalte sind strikt vorgegeben; der Student hat nicht mehr so viele Wahlmöglichkeiten. Es ist ein sehr verschultes System, dazu angetan, den Studenten möglichst schnell in (hoffentlich sozialversicherungspflichtige) Arbeit zu bringen. Das passt zum heutigen Zeitalter, in dem die Strukturen des globalen Kapitalismus immer instabliler werden und den Leuten das System unter dem Allerwertesten zusammenbricht. Da muss jeder möglichst viel, möglichst schnell leisten, um zu retten, was zu retten ist.
Zum anderen ist es zumindest in Fachhochschulen so, dass der Bachelor das Diplom ersetzen soll. Zumindest offiziell. Bei der angespannten Arbeitsmarktlage wird aber langfristig der Bachelor nicht mehr ausreichen, um sich auf dem Arbeitsmarkt zu etablieren. Die Folge (zumindest im pädagogischen Bereich, wo ich her komme): Die Bachelor-Absolventen werden die ErzieherInnen auf dem Arbeitsmarkt ersetzen und die Master-Absolventen die Diplom-Absolventen. Obwohl im Bachelor die gleichen Lerninhalte wie im Diplom vermittelt werden, nur in einem Semester weniger. Das alles ist ein schleichender Prozess und dient dazu, mehr Qualifikation bei gleichen Kosten sicherzustellen. Die Verlierer sind die, die in diesem Wettbewerb nicht mitgehalten haben (in diesem Fall ErzierInnen und Bachelor-Absolventen).
 
Achso. Naja das ist ein Erfahrungswert der persönlich ist und den ich deswegen auch nicht mit Quellen belegen kann. Diese Sprüche gibt es. Und ich weiß ebenfalls, dass ein Großteil dieser Sprücheklopfer selten an der FH anzutreffen ist/war.

Pflichtveranstaltungen.... siehe unten.
Anwesenheitskontrollen in Form von Unterschriftenlisten... ja die gibt es.
Dozenten : 6.
Dozenten, die das so praktizieren : 2.
Dozenten, die sagen "Wenn Sie so und so oft fehlen, lasse ich Sie nicht zur Prüfung zu : Bisher 1.
Ob der das ernst meint werden wir noch herausfinden.

Anwesenheit befinde ich gut. Unsere Profs&Dozenten sind alle(!) sehr engagiert, sie lieben ihren Job & es gibt viele viele Exkursionen und seminaristische Übungen (tippe so auf 30% der Gesmtzeit). Durch Fehlen trägt man nicht zu einem Fortbestand dieser sehr guten Motivation bei.

Der Master existiert bei uns lediglich auf dem Papier, da die Akkreditierung erst vor ein paar Monaten gelaufen ist und zum WiSe diesen Jahres der erste Gang starten wird. Von daher... zu dem Thema alles bloße Theorie.

Btw : Wir sind eine FH, jepp. Und das was Witschie zum Bereich Pädagogik sagte, stimmt so auch. Das ist ebenfalls partiell enthalten, ein wenig zu viel für meinen Geschmack.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich finde der bologna-prozess ist gründlich schief gelaufe. die studis müssen sich derbe abhetzen und das studium verliert an tiefgang durch die ganzen regelungen. die uni ist ein oprt des denkens und der entwicklung und das braucht nunmal zeit. uni ist nicht gleich schule, die möglichst schnell hinter sich bringen sollte, möchte...
 
Ich weiß nich warum sich soviele aufregen.

Ich selbst arbeite an einer Uni, hab dort zwar "nur" eine Ausbildung gemacht, kenn aber sämtliche Fakten, die dort gelernt und gelehrt werden.
Ich versteh auch die krassen Einwände nicht, diese boykotierung von Studenten ohne jegliche Beweiskraft.

Die wenigsten werden wohl ihren BA schon fertig haben, deswegen können nur wenige aus Erfahrung reden. Ich find das gut, das Studenten endlich dazu "gezwungen" werden, zu lernen. Kenn genug, die nur rumfeiern wollen und sich immer schön drücken.

Es ist ein sehr verschultes System, dazu angetan, den Studenten möglichst schnell in (hoffentlich sozialversicherungspflichtige) Arbeit zu bringen

Natürlich. Du willst auch was vom sozialien System haben oder? Also ist dies gar nicht verkehrt.
Wer sich frei entfalten in alle Richtungen entwickeln will, der soll halt sowas wie Work'n'Travel in Betracht ziehen.

Vlt setz ich mich jetzt damit in Nesseln, aber ich muss auch sagen das ich in meiner Ausbildung teilweise mehr gelernt habe, als ein Student auf ähnlichem Studiengang. Ich saß in der ein oder Anderen Lehrveranstaltung, Übung und hab Klausuren gesehen, bei der ich gelacht hab. Da ist die IHK um einiges härter bei der Fragestellung.
 
Wenn du so schlau bist und eine Ausbildung dem Studium so überlegen schreib doch mal ne BA-Thesis :)


Das Tempo - gerade im Sommersemester - ist ein ganz anderes als in der Ausbildung. Z.B. im Informatikbereich, da schreibt man nicht 13-14 Wochen nachdem man eingestiegen ist gleich mal in Eigenregie ein Spiel mit Objektorientierung, Fehlerbehandlung, Sonderfunktionen, Dateiströmen und sonstigem Pipapo.




Wer schnell nen Job will sollte ne Ausbildung machen, die Aufgabe von Universitäten ist Bildung. Nicht zu verwechseln mit marktvorbereitender Ausbildung.
 
Ich weiß nich warum sich soviele aufregen.
Ich versteh auch die krassen Einwände nicht, diese boykotierung von Studenten ohne jegliche Beweiskraft.

Dann geh doch mal auf z. B. meine Argumente ein und versuche mal, die Argumente nachzuvollziehen, und wenn das nicht geht, interessiert nachzufragen, wieso mir das eine oder andere Argument so wichtig ist! Das nennt man verständigungsorientierte Auseinandersetzung ;) Wenn Du nicht interessiert bist und nicht fragst, wirst Du auch nicht in Erfahrung bringen können, warum sich so viele aufregen ;)


Die wenigsten werden wohl ihren BA schon fertig haben, deswegen können nur wenige aus Erfahrung reden. Ich find das gut, das Studenten endlich dazu "gezwungen" werden, zu lernen. Kenn genug, die nur rumfeiern wollen und sich immer schön drücken.

Ich habe bereits den Master abgeschlossen und auch vorher vier Semester auf Diplom studiert. Und die so genannten Faulheitsdebatten sind mir durchaus bekannt. Sie dienen dazu, inhumane Praktiken ideologisch zu legitimieren. Sonst bringen sie gar nichts. Schon gar nicht etwas Konstruktives.
 
Ich studiere im Moment im 2. Semester Maschinenbau an einer TU und merke noch nichts von Lernzwang und dergleichen.
Eine Anwesenheitspflicht gibt es bei uns nicht, was natürlich bei über 500 Studierenden in dem Fach recht schwer ist. Zum Lernzwang kann ich recht wenig sagen, weil ich versuche den bachelor so schnell wie geht zu bekommen und daher setze ich mich halt vor den Klausuren auch mal auf den Arsch und prügel mir das Zeug innen Kopp! Naja, ich habe bisher noch keine schlechten Erfahrungen mit dem Bachelor gemacht, vielleicht kommt das ja noch ;)
 
Wenn du so schlau bist und eine Ausbildung dem Studium so überlegen schreib doch mal ne BA-Thesis


Das Tempo - gerade im Sommersemester - ist ein ganz anderes als in der Ausbildung. Z.B. im Informatikbereich, da schreibt man nicht 13-14 Wochen nachdem man eingestiegen ist gleich mal in Eigenregie ein Spiel mit Objektorientierung, Fehlerbehandlung, Sonderfunktionen, Dateiströmen und sonstigem Pipapo.
Sorry, aber typisch (Informatik)Studenten, wie ich sie bisher kenne gelernt habe. Meinen immer, sie können alles besser bzw. wissen mehr als jemand mit einer Ausbildung im Informatikbereich.
So kam mir deine Aussage zumindest vor, korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege.
 
Dann lies sie nochmal und denk drüber nach.

Knuckles schriebt doch das für ihn als azubi die Uniklausuren so lachhaft sein sollen, dann soll er das doch mal beweisen und die Situation der Studierenden wirklich durchmachen - nicht nur beobachten und von außen beurteilen.

Das meinte ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist schon gut, nur habe ich sehr viele kennen gelernt, die meinen, dass sie durch ihr Studium sonst wer sind, dabei noch nie einen Handschlag getan haben. War nichts gegen dich persönlich !
Die Leute regen mich nur ziemlich auf und ich reagiere da etwas vorschnell. Sorry nochmal :>

Es ist in dem Bereich halt wichtig, dass man sich grundsätzlich dafür interessiert und auch bereit ist, außerhalb seiner Ausbildung oder Studium was dafür zu tun bzw. sich damit zu beschäftigen. Dann dürften weder Ausbildung noch Studium eine zu große Hürde darstellen ;)

Wir hatten auch Fachinformatiker SI dabei, die den Anwendungsentwicklern was vorgemacht haben, weil die sich eben Hobbymäßig schon dafür interessiert haben und auch in der Freizeit programmiert haben.
Andersrum gibt es natürlich auch Beispiele.
 
Also ich muss aus eigener Erfahrung sagen, dass, wenn man nach dem Bachelor darauf verzichtet den Master zu machen, nicht wirklich ausreichend viel mitkriegt. Okay, das hängt wahrscheinlich auch immer vom Studiengang ab, aber die meisten Leute, vor allem in philosophischen Fakultäten haben da den gleichen Eindruck.

Allerdings ist es sicher auch ein nicht zu unterschätzender Vorteil, dass man einfach ein, zwei Jahre früher fertig ist und im Berufsleben weitere, im Endeffekt auch wertvollere Erfahrungen sammeln kann.

---------------------------------------------
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
1
Zurzeit aktive Gäste
152
Besucher gesamt
153

Beliebte Forum-Themen

X
Keine passende Antwort gefunden?