Hallo seppelq,
bevor ich mich den Vorschlägen, Dein zukünftiges System betreffend zuwende, möchte ich es nicht verpassen, mal ein paar Worte zur Begrüssung zu posten.
Sei uns in unserer Community herzlich willkommen.
Die ersten Reaktionen auf Deine Anfrage hast Du ja bereits.
Wenn man immer nur ein paar Brocken hingeworfen bekommt, ist man hinterher genau so schlau als zuvor.
Deshalb hier mal in aller Ausführlichkeit.
Da ich schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken an einen HTPC-Homeserver schwanger gehe, wird's sowieso mal Zeit meine Gedanken dazu in Text zuschmieden und ins Keyboard zu dreschen.
Den Service, gleich mal die von mir vorgeschlagene Hardware zu verlinken, möchte ich natürlich auch bieten.
Weil ich nicht wissen kann, wie und wo Du am liebsten kaufst, wird das der Geizhals sein.
Wieviele Einzelkomponenten Du letzendlich bei welchen Anbietern kaufst, und wie Du dann wenigstens die Vorkasse-/Versandkosten minimiert, bleibt Deinem persönlichen Geschick überlassen.
Als Shops empfehle ich Hardwareversand, Drive City, Home of Hardware (HoH), Cyberport und K&M Elektronik, weil diese überwiegend (von Fall zu Fall) preiswert sind und zudem kurze Lieferzeiten bieten.
Oft nicht ganz so preiswert, aber trotzdem rundum gut, sind nach meiner Meinung Alternate und Alelco.
Weil bei Amazon oberhalb 20,- EUR keinerlei Versandkosten anfallen, sind Einzelkomponenten hier oft insgesamt sehr preiswert zu haben.
Eins noch vorweg:
Qualität, (annähernder) Silentbetrieb, lange Haltbarkeit und "billig", sind schlecht unter einen Hut zu bringen.
Ich habe aber soweit möglich die Komponenten mit dem besten P/L-Verhältnis ausgesucht.
(Wenn mal meine persönlichen Vorlieben die Feder geführt haben, werde ich das im Text kenntlich machen.)
Sei bitte nicht erschreckt, wenn Du nun einen Monsterpost zu lesen bekommst.
Ich glaube, dies Thema verlangt es, dass ich zu den Einzelkomponenten ein paar Worte mehr verliere.
Da mich schon mein XP oft vor Rätsel stellt, ich andere Betriebssysteme nicht so genau kenne, und auch sonst in Softwarefragen im Einzelnen nicht so sehr erfahren bin, werde ich mich auf die Hardware beschränken.
Ich bin der festen Überzeugung, ein AMD-System erfüllt, wenn man nur die richtigen Komponenten kombiniert, alle Aufgaben meisterlich, wird mindestens genau so schnell wie man's braucht, und wird letztendlich ein paar Euro preiswerter als Intel, solange man auf das Leistungsangebot, welches eine Gamingstation fordern würde, verzichtet.
Sicher könnte man aber für den astronomischen Gesamtpreis, den ein solches System letztendlich haben wird, auch auf Intel setzen.
(Fünfzig EUR mehr oder weniger werden die finanzielle Bilanz im Wesen nicht verändern.)
So, nun aber genug gelabert ... zum Kern.
Alle Features die für Dich unverzichtbar sind, bietet das Gigabyte GA-M56S-S3 Mainboard. (
)
Hier hast Du 4x SATA, 1x PATA, 6x USB 2.0 und 2x Firewire zur Verfügung.
Damit kannst Du genügend viele Massenspeicher ins System holen, Dein(e) Camcorder kann/können connected werden, und auch sonst lässt sich genügend Peripherie mit dem System verbandeln.
Eine 5.1/7.1 Anlage findet per coaxialen oder optischen Digitalausgang Anschluss.
Der ALC888 Audiocodec liefert aber auch recht vernünftige Signale an die analogen Ausgänge. Zumindest ist er um Längen besser als seine älteren Brüder, die 881 und 883 als Namen tragen. Vergleiche mit Produkten ausserhalb der Realtek-Familie muss er sowieso nicht scheuen.
Eine Audio-/Soundkarte muss das System meiner Meinung nach nicht verpasst bekommen.
Eine weitere Tatsache die dies Board empfehlenswert erscheinen lässt, ist die vollständig passive Kühlung.
Hier wäre zu diskutieren, ob es nicht vernünftige Alternativen gibt.
Komme ich nun dazu ein paar Worte zum Prozessor zu verlieren.
Auch wenn nicht unbedingt erforderlich, sollte es schon ein Zweikerner sein.
Soweit ich weiss, kriegen modernere Videotools wie etwa Adobe Premiere es sehr gut hin, die anfallenden Rechenaufgaben auf zwei Kerne zu verteilen, so das sie schneller abgearbeitet werden können.
Der Prozessor muss dann auch nicht unbedingt wahnsinnig hoch takten, so dass mit dem Athlon 64 X2 4200+ EE
oder dem Athlon 64 X2 4600+ EE
recht preiswerte Systemherzen zur Verfügung stehen.
Es sollten aber unbedingt die EE-Varianten hergenommen werden, weil diese weniger Strom (sinnlos) in Wärme umsetzen, was für ein Silentsystem nicht unbedingt unerheblich ist.
Der Athlon 64 X2 5000+ Black Edition, würde dem System, besonders wenn man sein OC-Potential nutzt, eine höhere aber wohl nicht notwendige Performance verleihen.
Hier rufe ich wiederum zur Diskusion auf.
Welche Rams man verwendet, ist letztendlich nicht so entscheidend, weil hier ja kein bis an's Ende der Fahnenstange übertaktetes Gamersystem entstehen soll.
DDR2-800 mit CL5 kann also nach Preis ausgesucht werden, sofern er sich an die JEDEC-Vorgaben hält.
Zu diskutieren wäre hier nur, ob 2GB, oder von einem 64bittigen BS unterstützt, eventuell 4GB, den merklichen Unterschied bringen.
Da das zukünftige System garantiert öfter als Homeserver und zur Widergabe von Medien, als für's Editing/Composing genutzt wird, meine ich 2GB sind durchaus genügend.
Dieses 2GB Crucial DIMM Kit, welches auf alle Fälle mit feinen Micron-Chips bestückt ist, ist einigermassen preiswert zu bekommen.
Übrigens, der verlinkte Ram ist nach meiner Erfahrung bis etwa 900 MHz durchaus bereit, auch mit CL4-4-4-12 stabil zu rennen.
Da es mit der Verfügbarkeit meines persönlichen Favoriten nicht so weit her ist, kann natürlich auch anderer DDR2 Speicher verbaut werden.
Da das Board auch den Ram von Natur aus zu undervolten zu scheint, sollte er sich (sicherheitshalber) mit einer Vdimm 1,8V begnügen können.
Andere Vorschläge von unseren Usern?
Von Grafikkarten habe ich nicht so die ganz grosse Ahnung.
Meiner unmassgeblichen Meinung nach ist für die an's System gestellten Aufgaben eine HD 2600 die Graka der Wahl.
Sie verpulvert nicht so wahnsinnig viel elektrische Energie, ist also durchaus auch als passiv gekühlte Variante einsetzbar.
Für die Karte spricht, dass sie der CPU bei der Darstellung von HD-Videomaterial einige Rechenarbeit abnimmt.
In der nächsthören Performanceklasse ist dies Feature nicht mehr vorhanden, so dass es sinnlos erscheint mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen.
Meine Empfehlung: MSI RX2600PRO-T2D256EZ/D2
Ob man hier einen zusätzlichen Lüfter auf die Heatsink bauen sollte um in den Temperaturen dem roten Bereich nicht zu nahe zu kommen, kann ich nicht sagen. Sehr stark rechenaufwendige 3D-Darstellungen werden ja von der Graka kaum verlangt.
Wie nach jedem Absatz, auch hier meine Diskusionsaufforderung.
Komme ich nun zu den "Krachmachern" im System.
Zunächst mal die Massenspeicher:
Gut beleumundet, weil langlebig, kühl bleibend und vergleichsweise leise im Betrieb, sind die Samsung SpinPoint F1 750GB 32MB SATA II
Wenn davon drei Stück als Nutzdatencontainer zum Einsatz kommen, wird eine Speicherplatzknappheit auf absehbare Zeit nicht eintreten.
Sicher könnte man auch mit weniger physikalischen Laufwerken aus dieser Grössenklasse eine ganze Weile auskommen, um irgendwann mal noch nachzurüsten, wenn's denn erforderlich wird.
Der vierte SATA-Strang sollte für den Blue Ray Brenner frei bleiben.
Für das Betriebssystem, die Auslagerungsdatei und die Anwendungen empfehle ich eine IDE Platte mit 80GB Speicherkapazität zu verwenden.
Auf dieser sollten dann zweckmässiger Weise drei genügend grosse Partitionen angelegt werden.
Mein Vorschlag lautet hierfür: Western Digital Caviar SE 80GB
Als Laufwerk für die Silberlinge mit HD-Inhalten empfiehlt sich mangels Masse (an Angeboten) der LG GGW-H20L SATA, der ein rechter Tausendsassa ist.
(Brennt praktisch, ausser HD-DVD, die er aber immerhin lesen kann, alle Medien.)
Dem Gedanken ein möglichst unhörbares System zu bauen verpfichtet, kann man als Prozessorkühler nur einen Boliden, der unterhalb der Hörschwelle arbeitet empfehlen.
Der silentmaxx FrostBite-Pro
ist so ein Kandidat.
Diese Empfehlung habe ich gemacht weil der Kühler prinzipbedingt als Downblower auch gleich die zu kühlenden Mainboardkomponenten mit einem Luftstrom versorgt.
(Unbedingt nötig wäre dies aber nicht.)
Den abzuführenden Wärmemengen wäre der Xigmatek HDT-S1283
natürlich genau so gewachsen.
Beide Kühler werden, weil ihre PWM-Lüfter kaum jemals "volle Pulle" kreiseln werden, unhörbar ihren Dienst versehen.
Aussuchen also nach eigenem Geschmack.
Sicher kommen hier aus der Community noch andere Vorschläge.
Nun gilt es ein Netzteil, welches Dein System stabil versorgt und dabei möglichst leise zur Sache geht, zu finden.
Von der Leistungsbilanz her, ist die 400Watt-Klasse mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Sehr leise, ja eigentlich schon fast unhörbar, arbeiten die be quiet Straight Power und be quiet Dark Power.
Diese sind zudem auch recht preisgünstig.
Leider ist der Hersteller durch einige Ausfälle in diesen Serien in die Kritik geraten.
Da inzwischen aber mit einiger Sicherheit alle diese anfälligen Teile entweder den Weg zum Hersteller zurück gefunden haben dürften, oder aber die Mülltonnen der User zu füllen geholfen haben, ist die Chance ein wirklich gutes Netzteil zu bekommen wieder recht gross.
Zudem hilft der Service des Herstellers unkompliziert und schnell im Schadensfall ein Austauschgerät (an die Haustür) zu bekommen.
Da traue ich mich doch glatt das Straight Power 400W zu empfehlen.
Unbedingt vertrauenswürdig ist das Hiper Type-S 435W
, welches nur ganz unwesentlich lauter werkelt.
Immer öfter werden hier auch Netzteile von Antec, wie z.B. das Antec TruePower 2.0 TPII-430P empfohlen.
Mit diesem Hersteller habe ich noch keinerlei Erfahrungen gesammelt.
Hier sollte die Community mal über Alternativen diskutieren. Aber dabei bitte von vornherein die Riege der Billigheimer aussen vor lassen, weil diese Geräte einem 24/7-Betrieb unter ungünstigen Bedingungen, (es wird ja auch mal wieder Sommer!), oft nicht gewachsen sind.
So richtig toll sieht ein solcher HTPC ja erst in einem edlen Case aus.
Ein Case mit Window-Kit, aufdringlicher Beleuchtung und "Verzierungen", die einer Gamingstation noch eher gut zu Gesicht stehen könnten, ist hier wohl kaum anzuraten.
Auch wirken übergrosse Seitenlüfter dem Zweck des Systems entsprechend eher störend.
Wegen des Formafaktors des Mainboards und der grossen Anzahl der zu verbauenden Massenspeicher ist ein Versammeln der Hardware in einem standesgemässen HTPC-Case, welches sehr gut mit der Surroundanlage harmonieren könnte, nicht möglich.
Bleibt kaum ein anderer Weg als ein wertig verarbeiteten Tower, der zudem nicht zu klein geraten sein sollte, zu nehmen.
Als Mindestforderung muss mittels 120'er Front- und 120'er Hecklüfter ein vernünftiger Airflow im Case realisierbar sein.
Über den Sinn (oder Unsinn) eines Seitenlüfters, des das System bestimmt lauter macht, aber an die Temperaturen von Prozessor und Graka oft nicht wesentlich nach unten zu drücken vermag, wäre in diesem Zusammenhang trefflich zu diskutieren.
Als Diskusionsgrundlage gebe ich mal das Lian Li PC-V2000 plus
, das Thermaltake Mozart TX silber
und meinen Favoriten, das Antec P182 SE Chrom Edition
als Beispiele vor.
Mir ist klar, dass die drei Beispiele sich allesamt zwar gut in eine moderne Wohnlandschaft einfügen, gleichwohl aber alles andere als preiswert sind.
Hier erwarte ich von der verehrten Community unbedingt andere preiswertere Vorschläge, die freundlicherweise mit Begründung gepostet werden sollten.
Als 120'er Gehäuselüfter empfehle ich immer wieder gern, den Scythe S-Flex 800, der so gar kein Laufgeräusch hörbar werden lässt, dabei aber noch immer einen verhältnismässig grossen Volumenstrom produziert.
Besser noch ist's den Scythe S-Flex 1200 zu verbauen, der ein wesentlich grösseres Volumen bewegt.
Dieser ist in seiner "Lautstärke" ab Entfernungen grösser 2m auch nur in absolut leiser Umgebung wahrnehmbar, also zumeist nicht zu hören.
Zum Betriebssystem erwarte ich vernünftige Vorschläge aus der Community.
Ich selbst glaube, alle Aufgaben wären mit einen Windows XP/SP2 gut zu meistern. Auf die Mediacenter-Edition denke ich, kann man getrost verzichten.
(Liege ich hier falsch?)
mit freundlichen Grüssen an den Threadsteller und die Community
Horst
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