Begrüßt wurde man zur LG Media Tour in einer Halle mit einer Wand aus 112 Displays, die einen 3D-Film zur Einstimmung zeigten. Unter anderem deswegen ist eine 3D-Brille Pflicht in Halle 18. Doch auch als Skeptiker müssen wir sagen: Die Qualität wird langsam immer besser, unter anderem durch die ebenfalls nutzbaren Aufsteckgläser für Brillenträger. Zusätzlich wird aber ein Trend in der Filmbranche nötig - weg von Objekten, die man dem Zuschauer entgegen schmeißt und hin zu räumlicher Tiefe, wie bei der Aufnahme einer Kirche.

Das besondere Prunkstück am Stand von LG war der neue 84 Zoll Fernseher, der natürlich ebenfalls 3D unterstützt, aber für ein gestochen scharfes Bild UD (Ultra Definition) Material benötigt. In anderen Worten 2160p oder 3.840 x 2.160 Pixel. Das Problem ist aber das Gleiche wie bisher. Im Fernsehen ist nicht mal normales FullHD Material verbreitet und auch Blu-rays müssen aufholen, sodass es schwierig wird, diese riesigen Geräte auszureizen. Immerhin ist die technische Grundlage dafür geschaffen.

Die nächsten Sahnestücke waren wohl die 55 Zoll Geräte, die dafür auf OLED Technologie setzen. Diese macht eine zusätzliche Beleuchtung überflüssig, sodass sie mit lediglich 4 Millimetern Tiefe extrem flach ausfallen. Gleichzeitig sind die Farben leuchtstark und 3D und FullHD werden ebenfalls unterstützt. Ob diese Tatsachen den Fernsehern den Titel "World's Best 3D OLED TV" einbringt wollen wir nicht beurteilen, der Haben-Wollen-Faktor fällt aber recht hoch aus. Problematisch wird natürlich, dass jeder HDMI Stecker deutlich größer als der Fernseher ist, weswegen die Anschlüsse im Standfuß Platz finden.

Eine Messe ohne Smart TV wäre aber natürlich undenkbar und da auch LG Mitglied der Smart TV Alliance ist hat man sich wieder ein paar Gedanken gemacht. Herausgekommen ist eine deutlich bessere Steuerung über eine Fernbedienung à la Wiimote, die eine Steuerung über Bewegung (darauf zeigen), Gesten, Sprache oder das verbaute Rädchen ermöglicht. Im TV wiederumg finden sich zahlreiche Apps für Sportveranstaltungen, Musik oder Spiele, die damit ebenfalls einfach bedient werden können.

Einfaches 3D-Fernsehen reizt diese Technologie aber noch nicht gänzlich aus, sodass auch andere Konzepte denkbar sind, die mehr und mehr ausreifen. Davon macht die Multiview-Technik Gebrauch, bei der zwar beide Augen das Gleiche sehen, aber zwei Personen unterschiedliche Bilder wahrnehmen. Damit lassen sich zwei verschiedene Sendungen schauen, was aber durch den Ton schwierig wird, oder viel besser: Der Splitscreen bei Konsolen gehört der Vergangenheit an. Jeder sieht in einem Rennspiel seinen eigenen Wagen, die Bildqualität bleibt trotzdem recht hoch.

Weitere Ausstellungsstücke bei LG sind Produkte aus dem aktuellen (3D-)TV Portfolio sowie PC-Monitore, unter anderem mit besseren Panels oder im 21:9 Format für Film-Liebhaber oder Leute, die gern mit zwei Fenstern parallel arbeiten, aber auf einen Zweitmonitor verzichten wollen. Fehlt also nur noch, dass die OLED-Technologie auch hier Einzug hält.

Ansonsten steht jedenfalls die technische Grundlage für Innovationen, nur das richtige Material in Form von hochauflösenden Videos fehlt nach wie vor. Gleichzeitig bleibt man "stur" und setzt weiter auf 3D mit Brille, scheint diese Art aber weiter zu verfeinern.

Quelle: Eigene