Corsair MP600 ELITE NVMe-SSD-Test

Corsair MP600 ELITE 2 TB PCIe NVme Test-Übersicht

In unserem Test schauen wir uns die 2-TB-Variante der neuen MP600 ELITE (CSSD-F2000GBMP600EHS) genauer an. Es gibt sie mit und ohne vorinstalliertem Kühlkörper. Unser Testproband ist mit so einem Kühler ausgestattet. Messungen werden deshalb ohne den BIOSTAR-NVMe-Kühler durchgeführt und die SSD somit als Komplettpaket betrachtet. Die MP600 ELITE gibt es jeweils mit 1 und 2 TB Speicherkapazität.

Corsair MP600 ELITE Seitenansicht

Corsair bewirbt die MP600 ELITE mit Leistungsdaten, die sich am oberen Ende der PCIe 4.0 Schnittstelle befinden. So soll die SSD einen sequenziellen Lesedatendurchsatz von bis zu 7.000 MB/s und sequenziellen Schreibdurchsatz von 6.500 MB/s erreichen. Als Schnittstelle setzt Corsair auf PCIe 4.0 mit 4 Lanes, was im Grunde der Standard ist. Wie gewohnt, kann die SSD auch auf PCIe 3.0 M.2-Slots verwendet werden, wird aber dadurch deutlich langsamer. Als NVMe-Standard verwendet die SSD die Version 1.4. Das Ganze wird auf dem gängigen M.2 2280-Formfaktor aufgebaut, was für beste Kompatibilität sorgt, da sie die meisten Mainboards, Notebooks und Handhelds verwendet werden kann.

Corsair MP600 ELITE NVMe-Modul

Bei den Spezifikationen wird auch angegeben, dass die MP600 ELITE eine Lebensdauer von 1.200 TB (TBW-Rating) sowie eine MTBW von 1,5 Mio. Stunden aufweist. Corsair gewährt eine fünfjährige Herstellergarantie für die SSD.

Corsair MP600 ELITE T2BIGA5A1V-02344N-4029960

Moderner 3D-NAND-Speicher

Nach dem Abbau des Kühlers, kommen auch die NAND-Speicherchips zum Vorschein. Wie auf dem Bild zu erkennen ist, haben sie die Kennung T2BIGA5A1V-02344N-4029960. Diese lassen sich so nicht im Internet wiederfinden, weil Corsair diese für seine Zwecke umbenannt und vermutlich auch angepasst hat. Die 3D TLC NAND-Speicherchips sollten aber von Micron stammen, wie es bisher meistens der Fall war. Bei unserem Exemplar sind zwei Chips auf der Oberseite angebracht, was bedeutet, dass sie jeweils 1 TB an Speicher fassen.

Corsair MP600 ELITE Phison PS5027-E27-61

Phison PS5027-E27-61

Beim Controller setzt Corsair auf Phison als Lieferanten, weil sich dessen Controller bewährt haben. Der Controller hat die Kennung PS5027-E27-61, wogegen Corsair selbst PS5027-E27T als Modell angibt. Laut Datenblatt von Phison, wird NVMe 2.0 unterstützt, aber in diesem Fall nicht verwendet. Der Controller wird im 12-nm Prozess bei TSMC gefertigt und basiert auf einer Single-Prozessor-Archietkur in 32-bit. Dieses Modell kommt ohne DRAM aus und so finden wir auch keinen auf dem PCB der MP600 ELITE SSD.

Die Leistungsdaten von Phison decken sich weitestgehend mit denen von Corsair:

  • Sequential Read: 7.350 MB/s
  • Sequential Write: 6.500 MB/s
  • 4K Random Read: 1.200K IOPS
  • 4K Random Write: 1.100K IOPS

Als Sicherheitsfeatures werden die folgenden genannt:

  • Pyrite
  • AES 256
  • SHA 512
  • RSA 4096
  • TCG Opal

Corsair MP600 ELITE Verpackung

Corsair MP600 ELITE Lieferumfang

Die Corsair MP600 ELITE erreicht die Käufer in einer schön gestalteten Pappverpackung. Die Vorderseite informiert über die wichtigsten Leistungsdaten der SSD. Auf der Rückseite gibt es dann einige weitere Informationen. Öffnet man die Verpackung, so kommt eine ziemlich dicke Pappschale hervor, in der die Corsair MP600 ELITE eingelassen ist. Wir konnte hierbei keinerlei Plastik finden, was wirklich lobenswert ist.

Corsair MP600 ELITE Lieferumfang

Im Lieferumfang befindet sich das Solid State Modul und ein kleines Infoblatt mit Sicherheitshinweisen sowie ein Zettel mit einem QR-Code. So ersetzt Corsair das Handbuch und verlagert es auf das Smartphone. Man muss sich also dieses erst herunterladen. Da man bei einer SSD wenig beachten muss und die Installation simpel ist, finden wir es als gerechtfertigt, das Handbuch wegzulassen.

Ryzen 7000 Testaufbau Testsystem

Als Testsystem haben wir unser altbewährtes System mit Ryzen 9 7950X genommen und dazu das Biostar X670E Valkyrie. Damit gehen wir sicher, dass die Leistung nicht durch PCIe 4 limitiert wird, da wir im PCie 5 Slot testen.

Corsair MP600 ELITE in Benchmarks

Für den Vergleichstest haben wir unseren Benchmark-Parcours erweitert. Für einen realistischeren Test, der auch wiederholbare Ergebnisse liefert, nutzen wir neuerdings noch zusätzlich den 3DMark Storage Benchmark, der unterschiedliche Szenarien testet, wie Spieleverhalten und das Kopieren von Spieledaten.

Außerdem haben wir auch PCMark aufgenommen, der wiederum das System als Ganzes betrachtet und beim Kopieren die Durchschnittswerte ermittelt.

CrystalDiskMark Storage Benchmark

3DMark Storage Benchmark

PCMark Drive Performance Consistancy

PCMark setzt auf eine sehr lange Last beim Schreiben, die konstant und über längere Zeit ausgeübt wird. Darum sind die Peak-Werte einfach niedriger, weil die SSD und der Cache an die Grenzen gebracht werden. So soll der Einsatz bei einem Power-User simuliert werden.

ATTO Disk Benchmark (64 MB)

Corsair MP600 ELITE ATTO mbps

Corsair MP600 ELITE ATTO IOPS

Benchmark-Rating

Wenn man sich das Testfeld anguckt, bewegt sich die Corsair MP600 ELITE im Durchschnitt im oberen Mittelfeld. Der gemessene Schreibdurchsatz liegt nur 4% hinter dem des Lesedurchsatzes und ist damit sehr ausgewogen. Mit 2.659,65 MB/s beim Lesen und 2.549,52 MB/s beim Schreiben erreicht sie damit im Schnitt solide Werte.

Corsair MP600 ELITE Kühler

Corsair MP600 ELITE Kühler und Temperaturmessungen

Die MP600 ELITE gibt es sowohl mit als auch ohne Kühlkörper. Wir haben die Variante mit Kühler getestet und diesen in dem Vergleich berücksichtigt. Der Kühler besteht aus Aluminium und wird mit der unteren Schale verschraubt. Der Extrusion-Kühlerblock ist schwarz eloxiert und ist sehr gut verarbeitet. Wir konnten hier keine Unebenheiten oder Makel finden. Das untere Plättchen ist nicht vollständig lackiert, jedoch wird man dies nicht sehen, es sei denn, man zerlegt die SSD. Der Kühler hat eine Stärke von 5,86 mm und misst 69,94 mm in Länge und 23,93 in der Breite.

Corsair MP600 ELITE Profil

Der Kontakt zwischen Kühler und den Chips wird über eine blaue Wärmeleitpaste gelöst, die vorher flüssig zu sein schien. Sie zerbröselte beim Entfernen des Kühlers nichts, weshalb man sie in dem Fall wiederverwenden konnte.

Temperaturmessungen

Der integrierte Kühler macht seine Arbeit gut, denn im Vergleich zu den anderen NVMe-SSDs, ist die MP600 ELITE eine der kühlsten. So lässt sich sagen, dass der mitgelieferte Kühler optimal für die SSD gewählt wurde und seine Arbeit seht gut verrichtet.

Im Falle der MP600 ELITE haben wir den mitgeleiferten Kühler verwendet. In dem Diagramm haben wir entsprechende Hinweise platziert: Falls ein integrierter Kühler zum Einsatz kam, ist nach dem Namen ein „IK“ (für integrierter Kühler) angehängt. Ohne Hinweis kam der BIOSTAR NVMe-Kühler zum Einsatz.

Corsair MP600 ELITE Wärmebildaufnahmen

Corsair MP600 ELITE Wärmebildaufnahmen

Die Aufnahmen mit der Wärmebildkamera zeigen, dass die Abwärme gleichmäßig über den Kühler verteilt wird. Das PCB drunter heizt sich etwas mehr auf, aber die Temperaturen halten sich in einem guten Rahmen.

Corsair MP600 ELITE Einbau

Fazit zur Corsair MP600 ELITE

Die Corsair MP600 ELITE konnte im NVMe-Test ein gutes Bild hinterlassen.

Pro

Die Verarbeitungsqualität der MP600 ELITE ist auf einem hohen Niveau und auch die Verpackung sowie das Weglassen von Plastik, wissen zu überzeugen. Für eine Mittelklasse-SSD ist die Leistung ebenfalls gut, wodurch die NVMe im M.2-Format sich in der oberen Hälfte des NVMe-SSD-Vergleichstests platziert. Bei sequenziellem Lesen erreicht sie 7403.68 MB/s und sequenziellem Schreiben 6.645,4 MB/s. mit den Mittelwerten von 2.659,65 MB/s beim Lesen und 2.549.52 MB/s beim Schreiben platziert sie sich hinter der Samsung 990 Pro SSD. Diese Durchschnittswerte liegen näher an der Realität, weil sowohl Spiele und das Betriebssystem auf Daten nicht sequenziell zugreift.

Die MP600 ELITE setzt auf den PS5027-E27T Controller von Phison und verzichtet auf DRAM-Cache. Der 3D-NAND-Flash hat eine hohe Speicherdichte von 1 TB pro Chip. Der mitgelieferte Alu-Kühlkörper, der ab Werk vorinstalliert ist, macht ebenfalls einen guten Eindruck und kühlt auch ordentlich. Die funfjährige Herstellergarantie ist ebenfalls angemessen.

Contra

Bei MP600 ELITE konnten wir keine signifikanten Kritikpunkte finden, denn das Gesamtpaket passt. Einzig der angepeilte Preis von 209,99 € für die MP600 ELITE 2TB-Variante mit Kühler erscheint uns zu hoch. Die Preise fallen aber in der Regel mit der Zeit und liegen generell unter der Herstellerempfehlung. Die 1-TB variante kostet hingegen 119.99 samt Kühler und ist damit ca. 30-40 € teurer als die Konkurrenz.