Bambu Lab H2C  Bild © Bambu Lab Bambu Lab H2C (Bild © Bambu Lab )

Mehrere Materialien ohne Verschmutzung

Herkömmliches mehrfarbiges FDM erfordert häufige Reinigungen, die die Kosten und die Druckzeit in die Höhe treiben. Die Zahlen von Bambu zeigen, dass die H2C-Reinigungs-/Vorbereitungsabfälle bei 532 g für ein komplexes Testmodell liegen, gegenüber 3.032–3.917 g bei vergleichbaren Konfigurationen. Die Druckdauer zeigt ähnliche Effizienzsteigerungen:

Bambu Lab H2C Hot End 2Bambu Lab H2C Hot End 2 (Bild © Bambu Lab )

Die H2C erledigt den Auftrag in ~58 % der Referenzzeit, gegenüber 88–100 % bei anderen Geräten. Das Ergebnis: integrierte Teile – wie PA6-GF-Rahmen für Steifigkeit, TPU-Einsätze für Stoßdämpfung oder bewegliche Verbindungen und PC FR für Flammschutz – die in einem Stück gedruckt statt zusammengebaut werden.

Bambu Lab H2C Druck 2Bambu Lab H2C Druck 2 (Bild © Bambu Lab )

Präzise Bewegung, intelligentere Extrusion

Im Zentrum der Bewegung sorgt ein PMSM-Servo-Extruder für eine Kraft von bis zu 10 kg – etwa 70 % mehr als bei Schrittmotor-Anordnungen – und stabilisiert so die Hochfluss-Extrusion. Ein Vision-Encoder sorgt für eine abstandsabhängige Genauigkeit unter 50 µm und gleicht mechanische Abweichungen während der Kalibrierung aus. In Kombination mit der Wirbelstrommessung an der Düse kalibriert das System automatisch den Druckvorschub pro Filament, verbessert die Oberflächenglätte und Kantenschärfe und erkennt gleichzeitig Schleif- oder Verstopfungsvorgänge mit einer Abtastrate von 20 kHz.

Entwickelt für technische Polymere

Eine aktiv beheizte Kammer mit 65 °C und ein 350 °C heißes Düsenprofil ermöglichen die Verwendung von Hochtemperaturmaterialien, reduzieren Verformungen und verbessern die Haftung zwischen den Schichten. Die Plattform wird mit getemperten Stahlzahnrädern und Düsen (0,2/0,4/0,6/0,8 mm) sowie einer flexiblen Stahl-PEI-Platte geliefert, um die Zuverlässigkeit der ersten Schicht mit einer schnellen Teileentnahme in Einklang zu bringen.

Bambu Lab H2C SensorenBambu Lab H2C Sensoren (Bild © Bambu Lab )

Bambu hat 59 integrierte Sensoren und ein Vierfach-Kamera-Computervisionssystem für Vorabprüfungen und Echtzeit-Anomalieerkennung – von Materialansammlungen bis hin zu Extrusionsabweichungen. Das Gehäuse selbst ist flammhemmend und verfügt über eine dreistufige Filterung (G3-Vorfilter, H12 HEPA, Aktivkohle), um Partikel und Gerüche zu reduzieren, die bei technischen Filamenten häufig auftreten.

Der H2C unterstützt die Cloud-Steuerung für Remote-Aufträge, läuft aber auch komplett offline – lokaler Betrieb, Dateiübertragung und Firmware-Updates ohne Internet. Für Integratoren bietet der Entwicklermodus MQTT, um den Drucker in MES, Farmmanagement oder benutzerdefinierte Überwachungsstacks einzubinden.

 Bambu Lab H2C Köpfe Bambu Lab H2C Köpfe (Bild © Bambu Lab )

Bauvolumen und Mechanik

Die Dual-Düsen-Architektur passt den Arbeitsbereich je nach Werkzeugverwendung an:

  • Einzel (links): 325 × 320 × 325 mm
  • Einzel (rechts): 305 × 320 × 325 mm
  • Dual: 300 × 320 × 325 mm
  • Gesamter Arbeitsbereich mit zwei Düsen: 330 × 320 × 325 mm

Die Maschine ist 492 × 514 × 626 mm groß, wiegt 32,5 kg und hat ein Aluminium-/Stahlchassis mit Kunststoff-/Glas-Außenverkleidung. Ein integrierter Filamentschneider hilft beim sauberen Werkzeugwechsel.

Bambu Lab H2C DruckBambu Lab H2C Druck (Bild © Bambu Lab )

Wichtigste Spezifikationen

  • Technologie: FDM (geschlossen, aktiv beheizt)
  • Maximale Düsentemperatur: 350 °C
  • Kammertemperatur: 65 °C (aktiv)
  • Filamentdurchmesser: 1,75 mm
  • Düsen: 0,2 / 0,4 / 0,6 / 0,8 mm (gehärteter Stahl)
  • Platte: Flexibler Stahl PEI (inklusive Struktur)

Kann man Tool-Changer für H2S oder H2D nutzen?

Auch wenn es auf der offiziellen Seite nicht steht, hat Bambu Lab bekannt gegeben, dass man diesen vielseitigen Tool-Changer an der Seite im H2S und H2D nachrüsten, was ein Game-Changer für Nachrüstung sein kann. Die Hot-Ends können demnach nicht nur andere Farben sondern auch Materialien nutzen, was für manche Projekte sehr vorteilhaft sein kann. Dieses Nachrüst-Kit soll dann bald folgen.

Bambu Lab H2C Hot EndsBambu Lab H2C Hot Ends (Bild © Bambu Lab )

Zusammenfassung

Der H2C ist ein H2D mit einem Tool-Changer, der als produktionsreife Multimaterial-Plattform gedacht ist, damit Designer farbgenaue, funktional abgestufte Teile direkt vom Bett ausliefern können. Bei dem H2C stand die Druckqualität im Vordergrund und eine Minderung vom Material-Poop. Doch der Abfall ist nicht ganz weg, er wird in ein kleiner Teil aus dem Hot-End gepurged in einen Purge-Tower. Dieser ist im Eco-Modus kleiner und so wird der Abfall weiter reduziert. Bambu Lab gibt einen Preis von 2.249 € für den H2C mit AMS als Combo an, wobei es eine Ultimate Edition für 2.699 € mit mehr Zubehör gibt und eine Vartiante als H2C Laser Full Combo für 2.799 €. Im Vergleich dazu kostet der Bambu Lab H2S ab 1.219 € (Affiliate) und den Bambu Lab H2D ab 2.039 € (Affiliate).