Hewlett Packard Z1


Hewlett Packard Z1-Spezifikationen
Bildschirm 27 Zoll, IPS
Auflösung 2.560 x 1.440 Pixel
Prozessor Intel Xeon E3-1280, 4x 3,5 GHz
Grafikkarte Nvidia Quadro 3000M, 1 GB RAM
Arbeitsspeicher 8 GB (2x 4 GB DDR3 1600 MHz, ECC
Festplatte Hitachi, 1 TB Speicherkapazität
Betriebssystem Windows 7, 64-bit
Anschlüsse rechte Seite 2x USB 3.0, 1x IEEE 1394a, Mikrofon, Kopfhörer, 6-in-1 Speicherkartenleser
Anschlüsse Rückseite 4x USB 2.0, RJ-45 Gb-LAN, Line-Eingang, Line-Ausgang, Display-Anschluss Eingang/Ausgang, SPDIF, Subwoofer
Besonderheiten All-in-One-Format, drehbare 2-Megapixel-Webcam, Stereo-Lautsprecher
Mitgelieferte Software 2x System Recovery Windows 7 64-Bit, 2x System Recovery Windows 7 32-Bit, Corel WinDVD, roxio Creator Business HD

 

Wenn ein Produkt einen bestimmten Ruf innehat, ist es schwierig, diesen wieder los zu werden. Insbesondere All-in-One-PCs haben es hier nicht leicht, denn sie müssen mit der stylischen Optik eines iMac mithalten und dabei mindestens genauso viel Leistung bieten wie das Apple-Pendant; gerade beim Bildschirm hat der Konzern aus Cupertino oftmals die Nase vorn, immerhin kommt im 27-Zoll-Gerät ein IPS-Display mit einer Auflösung von satten 2.560 x 1.440 Pixeln zum Einsatz. Kann Hewlett Packards Z1 mithalten? Ja, absolut!

Hewlett Packard Z1

Bereits beim Auspacken des All-In-One-PCs ist allerdings Muskelkraft gefragt, denn der Z1 bringt über 20 Kilogramm auf die Waage. Der Aufbau des Rechners ist schnell erledigt, zumindest, wenn man auf Anhieb weiß, wie sich das Display aufrichten lässt. Hierfür muss der an der Vorderseite befindliche Knopf an der Halterung des Z1 gedrückt werden, bis die extrem stabile Plastikhalterung mit Kraftaufwand in die gewünschte Position gebracht werden kann; einfach ist anders. Sicherlich kann die Optik des HP Z1 nicht mit der des iMac konkurrieren, dafür stört der stabile, aber nicht besonders ansehnliche Plastikfuß, allerdings erfüllt die Halterung ihren Zweck und sorgt für einen sicheren Stand.

Hewlett Packard Z1

Was Hewlett Packard besonders gelungen ist, ist die Rückseite der Workstation. Diese ist nämlich mit Aluminum verziert, was Punkte auf der Schönheitsskala bringt, jedoch Kratzer magisch anzieht. Unser Testgerät kam zwar gut verpackt an, jedoch konnten wir schon beim Aufstellen zwei kleine Vertiefungen ausfindig machen. Ansonsten gibt es in puncto Optik und Verarbeitung nichts zu meckern, hier leistet sich die Workstation kaum Schwächen, was man von einem Rechner, der rund 3.000 Euro kostet, aber auch durchaus erwarten kann.

Hewlett Packard Z1

Da der Z1 nun aufgebaut ist, wird es Zeit, einen Blick unter die Haube der Workstation zu werfen. Dafür muss der Rechner zuerst wieder nach unten geklappt; der Part mit dem Bildschirm anschließend nach oben gekippt werden. Das Ganze geschieht, anders als etwa beim iMac, extrem komfortabel. Was Anwender nun zu sehen bekommen, lässt das Herz eines jeden Hardware-Fans höher schlagen. Hinter dem hochauflösendem Bildschirm schlummert eine sauber strukturierte Plattform, bei der sich die einzelnen Komponenten spielend einfach wechseln lassen; fast so, wie bei einem herkömmlichen Desktop-PC.

Hewlett Packard Z1

Aber eben nur fast, denn nicht alle verbauten Komponenten entsprechen herkömmlicher Rechner-Hardware. Um Platz zu sparen und die Wärmeentwicklung so gering wie möglich zu halten, verbaut HP Grafikkarten im MXM-Format, so wie sie auch bei zahlreichen Notebooks zum Einsatz kommen. Die GPU, in unserem Testgerät ist eine Nvidia Quadro 3000M mit 1 GB dediziertem Speicher, sorgt in Verbindung mit dem Sockel 155-Xeon-Prozessor (E3-1280, 4x 3,50 Ghz) für mehr als ausreichend Leistung; aber dazu später mehr. Durch den modularen Aufbau eignet sich der HP Z1 ideal für Unternehmen, die, wenn sie mehr Leistung benötigen, keine kompletten PCs kaufen müssen, sondern die vorhandenen Rechner (halbwegs) preiswert aufrüsten können. Da Bilder bekanntlich mehr sagen als tausend Worte, hier nun einige Impressionen des Innenlebens:

Hewlett Packard Z1

Die Platine des Z1, die auf Intels C206-Chipsatz basiert, bietet Platz für insgesamt vier RAM-Module. Unser Testmodell ist bereits mit zwei Riegeln à 4 GB DDR3-1600 Speicher ausgestattet. Ebenfalls schön zu erkennen: die einzelnen Luftkanäle, um einen optimalen Airflow zu ermöglichen.

Hewlett Packard Z1

Unter der schwarzen Plastikabdeckung mit HP-Emblem befindet sich der Intel Xeon-Prozessor. Dahinter, wie man unschwer sieht, steckt das Intel WLAN-Modul in einem Mini-PCIe-Steckplatz. Davon hat das Hewlett Packard übrigens drei Stück, sodass weitere Karten oder SSDs verbaut werden können.

Hewlett Packard Z1

Natürlich steht Anwendern auch ein herkömmlicher SATA-Anschluss zur Verfügung, an dem Festplatten, in unserem Fall ein 1 TB-Modell von Hitachi, oder auch SSDs angeschlossen werden können. Wie es bei Servern und Workstations üblich ist, befinden sich die dafür benötigten Anschlüsse am Board und im Gehäuse, sodass beim Wechsel keine unnötigen Kabel entfernt werden müssen.

Hewlett Packard Z1

Besonders spannend ist natürlich die Unterbringung einer separaten Grafikkarte, doch auch das ist den Ingenieuren von Hewlett Packard geglückt. Anstatt einer herkömmlichen Desktop-GPU kommt im Z1 eine Nvidia Quadro 3000M im MXM-Format zum Einsatz, so wie es auch bei zahlreichen Notebooks der Fall ist. Die Kühlung der GPU ist auf alle Fälle ausreichend und bietet selbst Reserven für eine Aufrüstung. Allerdings ist es schwierig, an eine MXM-Grafikeinheit zu gelangen, denn es gibt nur sehr wenige Händler, die solche GPUs führen.

Hewlett Packard Z1

Ein seltener Anblick bei All-in-One-PCs sind die Stereo-Lautsprecher, die in der Praxis wirklich überzeugen können und den Verglich mit kleinen externen Boxen nicht scheuen müssen. Ein unverzerrter Klang, selbst bei hoher Lautstärke, sowie ein kräftiger Bass lassen das HP-Arbeitstier schnell zum Multimedia-Rechner mutieren.

Hewlett Packard Z1

Selbstverständlich darf in einer Workstation auch das leistungsfähige Netzteil nicht fehlen. Hewlett Packard selbst gibt an, dass dieses 400 Watt stark ist und mit einer Energieeffizienz von 90 Prozent aufwarten kann. Die kleinen Lüfter, die die Spulen kühlen, sehen auf den ersten Blick vielleicht recht laut aus, können allerdings im Betrieb mit einem niedrigen Laufgeräusch punkten.

Hewlett Packard Z1

Hewlett Packard Z1

In puncto Anschlussvielfalt kann man sich eigentlich nicht beklagen, denn HPs Z1 bietet alles, was man sich wünschen kann. So finden sich auf der rechten Seite des Bildschirms zwei USB 3.0, ein IEEE 1394a, je ein Mikrofon und Kopfhörer-Anschluss sowie ein 6-in-1 Speicherkartenleser wieder. Natürlich hätten dem All-in-One-Flachmann mehr einfach zu erreichende USB-Ports gut zu Gesicht gestanden, jedoch ist diese Anzahl durchaus Akzeptabel. Abgerundet wird die rechte Seite des Z1 durch den oben befindlichen Ein-/Ausschalter sowie dem Slot-In-DVD-Laufwerk.

Auf der linken Seite der Workstation hat HP ein "Geheimfach" eingebaut. Dieses lässt sich mit einem kräftigen Ruck nach Außen ziehen, schon werden alle Seriennummern des Rechners, etwa die von Windows, angezeigt. Eine nette Idee, um die Rückseite des Z1 nicht unnötig mit irgendwelchen Aufkleber zuzupflastern. Auf der Rückseite selbst, durch die Halterung des Monitors sehr umständlich zu erreichen, findet man vier USB 2.0-Ports, einen RJ-45 Gb-LAN und einen Display-Anschluss, einen Line-Ein- und Ausgang sowie SPDIF.

Wie bereits erwähnt, verfügt der Z1 über einen 27-Zoll-Bildschirm mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln. Während unseres Tests konnten wir hier keine Schwächen ausmachen, das Display ist dank IPS-Panel extrem Blickwinkelstabil und leistet sich weder im PassMark MonitorTest noch beim Eizo Monitor-Test eklatante Fehler; alle Farben werden naturgetreu, scharf und hell wiedergegeben. Für manche Anwender kann der voreingestellte Bildschirmhelligkeit des Z1 allerdings auch zu hoch sein, denn im Vergleich zu unserem Arbeitsmonitor, immerhin ein hochwertiger LG Flatron IPS235P-BN, wirkt das Bild des Z1 "strahlend", sodass sich unsere Augen erst einmal daran gewöhnen müssen.

Screenshots Z1

Punktabzüge bekommt die HP-Workstation aber doch in der B-Note. Warum? Weil der Hersteller ein Glossy-Display verbaut, dass zwar in abgedunkelten Räumen hervorragend ablesbar ist, jedoch bei Lichteinfall stark spiegelt. Zudem müssen sich Anwender, wenn sie bisher hauptsächlich mit kleineren Monitoren gearbeitet haben, darauf einstellen, dass Webseiten "nackig" dargestellt werden, wie man am Screenshot der PCMasters-Webseite sehen kann; dies ist jedoch kein Nachteil, sondern einfach der hohen Auflösung geschuldet.

Ein besonderes Highlight des Z1 ist die verbaute Webcam, die mit zwei Megapixeln auflöst. Diese lässt sich nämlich, mit einem Rad an der Oberseite des Gerätes, nach oben und unten drehen. Wie genau das Ganze aussehen kann, zeigen euch die beiden Bilder; einmal mit maximaler Regelung nach oben, das andere Foto mit höchster Einstellung nach unten. Wie man erkennen kann, ist die Qualität nur durchschnittlich, die Bilder rauschen stark.

Webcam oben

Screenshots Z1

Webcam unten

Screenshots Z1

Screenshots Z1

Eine Workstation muss eine hohe Leistung bieten, um den anspruchsvollen Aufgaben im Unternehmen gerecht zu werden. Dabei spielt natürlich auch der Stromverbrauch eine nicht ganz unwichtige Rolle, schließlich kennen die Preise für Strom nur eine Richtung - nach oben! Wie sich der Hewlett Packard Z1 hier schlägt, verraten die nachfolgenden Benchmark-Ergebnisse. Doch vorab erst einmal der Stromverbrauch des All-in-One-Rechners, den wir mit einem Brennenstuhl PM 230-Messgerät ermittelt haben.

  • Rechner Aus: 16,83 Watt
  • Rechner An, Idle: 128,89 Watt
  • Rechner An, Load (FurMark und Prime95): 299,25 Watt

Hier nun die Benchmark-Ergebnisse:

PCMark7

Screenshots Z1

3DMark Vantage

Screenshots Z1

Cinebench R11.5

Screenshots Z1

CrystalDiskMark

Screenshots Z1

AS SSD-Benchmark

Screenshots Z1

Hewlett Packard Z1

Hewlett Packard Z1-LogoHewlett Packard liefert mit dem Z1 eine saubere Leistung ab, anders kann man es nicht beschreiben. Der flotte Werbespruch, mit dem der Hersteller auf seiner Webseite die Workstation bewirbt, "POWER Ohne Tower", beschreibt unser Fazit ziemlich treffend. Für Privatanwender ist der Rechner allerdings nur bedingt zu empfehlen, denn der Preis für die Power-Maschine ist mit rund 3.000 Euro, zumindest in unserer Test-Ausstattung, viel zu hoch. Unternehmen hingegen, die viel Kundenverkehr haben und dementsprechend ansprechend eingerichtet sein müssen, finden im Z1 eine hervorragende Alternative zu den herkömmlichen, klobigen Towern. Allerdings sollten Unternehmen, wenn sich sich für die HP-Lösung entscheiden, lieber gleich zu einer SSD-Variante greifen. Bei alltäglichen Arbeiten legt die herkömmliche Festplatte öfter einmal kurze Pausen ein, die zwar nicht unbedingt störend sind, den optimalen Workflow aber dennoch behindern. Wer das nötige Kleingeld besitzt, findet im Z1 eine tolle und zukunftssichere (da aufrüstbar) Investition. Aus diesem Grund verleihen wir der Workstation unseren "Innovation-Award".