CPU Kühler Test mit Vergleich 2023

Einleitung

Schließlich bieten Luftkühler einige Vorteile: Die Anschaffungskosten sind meist wesentlich geringer und die Lebenserwartung oftmals deutlich höher als die einer (AiO)-Wasserkühlung, da im Grunde nur der Lüfter für einen späteren Defekt in Frage kommt. Dabei hält der Markt mittlerweile viele verschiedene Luftkühler für alle möglichen Anforderungsbereiche bereit: Mit oder ohne RGB-Beleuchtung, für Einsteiger oder zum Kühlen von Highend-Hardware, mit einem, zwei oder optional gar drei verbauten Lüftern. Zudem liefern viele Hersteller oftmals noch Jahre nach Erscheinen des Luftkühlers passende Upgrade Mounting-Kits für kommende CPU-Sockel.

Welchen CPU-Kühler brauche ich?

Durch die große Masse an verfügbaren CPU-Kühlern auf dem Markt, fällt es einem jedoch oft schwer, das passende Modell im Rahmen der eigenen Anforderungen und des eigenen Budgets auszuwählen. Das PCMasters Luftkühler RoundUp 2023 soll euch dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Im Folgenden werden wir euch populäre Luftkühler aus verschiedenen Preis- und Leistungsklassen vor stellen, Stärken und Schwächen hervorheben und Empfehlungen für verschiedene Preisbereiche herausgeben. Dabei wird der Artikel zukünftig um weitere Luftkühler ergänzt, um ein umfassenderes Bild zu zeichnen und so auch für jedermann eine passende Lösung herauszuarbeiten – denn nahezu jeder hier getestete Luftkühler hat auch seine Vorzüge, eine pauschale Empfehlung ist nicht möglich!

Den Ausgangspunkt bilden insgesamt acht Luftkühler ohne RGB-Beleuchtung von sieben verschiedenen Herstellern. Alpenföhn stellt für den Vergleichstest seinen brandneuen Brocken 4 zur Verfügung, mit dem Ziel, die Krone in der Mittelklasse zu erkämpfen. Dieser tritt in direkte Konkurrenz zum Mugen 5 in der Black Edition von Scythe, der sich bereits seit 2016 auf dem Markt befindet und in der neuesten Revision C immer noch einen Blick wert ist. In derselben Preisklasse wildert der Endorfy Fortis 5 Dual Fan, der sich die Preis-Leistungskrone aufsetzen möchte. Eine Preiskategorie höher präsentiert sich der DeepCool AK620 Zero Dark mit dem Ziel, den Branchenprimus Noctua NH-D15 chromax.black zu einem deutlich günstigeren Kaufpreis anzugreifen. Ob dies gelingt, wird der Test zeigen, denn Noctua schickt neben dem NH-D15 auch den deutlich kompakteren NH-U12A chromax.black ins Rennen, um den besten CPU-Luftkühler im Highend-Bereich.

Hier stellt sich die Frage: Sind die Edel-Luftkühler aus dem Hause Noctua den Aufpreis zur Konkurrenz wert? Schließlich mischt auch be quiet! mit dem ebenfalls leicht in die Jahre gekommenen Dark Rock Pro 4 mit, der dennoch mit frischem Sockel 1700 Kit und AM5-Kompatibilität auch heute noch einen Blick wert ist, wenn man einen leisen und leistungsstarken Luftkühler sucht. Zu guter Letzt steuert Arctic mit dem Freezer A35 ein Modell mit gehobenen Leistungsansprüchen zum fairen Preis bei. Zukünftig wird der Artikel um Testergebnisse des Endorfy Fera 5, des NZXT T120, des Arctic Freezer 34 eSports Duo sowie des be quiet! Shadow Rock 3 ergänzt.

Die getesteten Luftkühler in der Übersicht

Auf den folgenden Seiten werden wir versuchen, eure Fragen hinsichtlich Leistung & Lautstärke, Verarbeitungsqualität & Optik, sowie der Kompatibilität und Montage der verschiedenen Lüfter auf einem AMD-System zu beantworten.

Noctua NH-U12A chromax.black Noctua NH-D15 chromax.black be quiet! Dark Rock Pro 4 (BK022) Alpenföhn Brocken 4 (84000000205) DeepCool AK620 Zero Dark (R-AK620-BKNNMT-G-1) Arctic Freezer A35 (ACFRE00112A) ENDORFY SilentiumPC Fortis 5 Dual Fan (SPC307) Scythe Mugen 5 Black Edition, Rev. C (SCMG-5200BE)
Maße mit Lüfter 125 x 158 x 112 mm 150 x 165 x 161 mm 136 x 163 x 146 mm 127 x 155 x 119 mm 129 x 160 x 138 mm 133 x 158,5 x 91 mm 144 x 159 x 131 mm 136 x 154,5 x 109,5 mm
Lüfter 2x 120x120x25mm, 450-2000rpm 2x 140x150x25mm, 1500rpm 1x 135x135x22mm, 1200rpm,1x 120x120x25mm, 1500rpm 1x 120x120x27mm, 400-1600rpm 2x 120x120x25mm, 500-1850rpm 1x 133x135x91mm, 0-1800rpm 1x 140x140x25mm, 300-1400rpm,1x 120x120x25mm, 300-1400rpm 1x 120x120x26mm, 300-1500rpm
Gewicht mit Lüfter 1.220 g 1.320 g 1.130 g 1.098 g 1.456 g 734 g 890 g 900 g
Lüfteranschluss 4-Pin PWM
AMD-Sockel AM2/AM2+/AM3/AM3+, AM4, AM5, FM1/FM2/FM2+ AM2/AM2+/AM3/AM3+, AM4, AM5, FM1/FM2/FM2+ AM4, AM5 AM4, AM5 AM5, AM4 AM5, AM4 AM2/AM2+/AM3/AM3+, AM4, FM1/FM2/FM2+ AM2/AM2+/AM3/AM3+, AM4, FM1/FM2/FM2+, AM5
Intel-Sockel 1150/1151/1155/1156/1200, 1700, 2011-0/2011-1/2011-3/2066 1150/1151/1155/1156/1200, 1700 (Hinweis beachten), 2011-0/2011-1/2011-3/2066 1150/1151/1155/1156/1200, 1700 (Hinweis beachten), 2011-0/2011-1/2011-3/2066 1150/1151/1155/1156/1200, 2011-0/2011-1/2011-3/2066, 1700 1700, 1150/1151/1155/1156/1200, 2011-0/2011-1/2011-3/2066 n/a 1150/1151/1155/1156/1200, 1700, 2011-0/2011-1/2011-3/2066 775, 1150/1151/1155/1156/1200, 1700, 2011-0/2011-1/2011-3/2066
Heatpipes 7 Heatpipes, vernickelt, schwarzer Kühlkörper 6 Heatpipes, vernickelt, schwarzer Kühlkörper 7 Heatpipes (6mm), schwarzer Kühlkörper, Schraubendreher 6 Heatpipes (6mm), Schraubendreher 6 Heatpipes (6mm), schwarzer Kühlkörper 4 Heatpipes (6mm), Heatpipe-Direct-Touch 6 Heatpipes, Heatpipe-Direct-Touch 6 Heatpipes (6mm), vernickelt, schwarzer Kühlkörper
Herstellergarantie 6 Jahre 6 Jahre 3 Jahre n/a n/a 6 Jahre 6 Jahre n/a
TDP-Klassifizierung n/a n/a 250W 220W 260W n/a 220W n/a
Preis Ab 130€ Ab 115€ Ab 82 Ab 65€ Ab 75€ Ab 35€ Ab 50€ Ab 65€

Um den Probanden so richtig einzuheizen, kommt mit dem AMD Ryzen 7 5800X3D nicht nur eine der beliebtesten CPUs des vergangenen Jahres zum Einsatz, sondern auch ein richtiger Hitzkopf, der ohne händisches Tuning selbst die leistungsstärksten Luftkühler vor große Probleme stellt.

Zunächst werden wir euch jeden der acht Testkandidaten kurz vorstellen, den Lieferumfang, die Verarbeitungsqualität und die Montage auf dem Sockel AM4 beleuchten, ehe es dann auf dem Ryzen 7 5800X3D für die Probanden ums Ganze geht.

Noctua NH-U12A chromax.black front

Noctua NH-U12A chromax.black Test – Der pure Luxus!

Noctua stellt als Spezialist für Luftkühler und Lüfter im Highendbereich gleich zwei Kühler in diesem Testfeld. Den Anfang macht der NH-U12A chromax.black, die „komplett in Schwarz gehaltene Version" von Noctuas flüsterleisem, vielfach ausgezeichnetem Premium-Kühler NH-U12A. Auch bei der schwarzen Version soll der assymetrische Single-Tower-Kühlkörper mit sieben 6-mm-Kupfer-Heatpipes mit den beiden schwarzen NF-A12x25 PWM Lüftern eine „einzigartige Synthese" von klassenbester Kühlleistung, exzellenter Laufruhe und hervorragender Speicher-, Gehäuse und PCIe-Kompatibilität bieten.

Noctua NH-U12A chromax.black verbaut im System

Da der NH-U12A mit einer Höhe von rund 158 mm daherkommt, sollte man dennoch prüfen, ob er in das Gehäuse passt.

Noctua NH-U12A chromax.black Base

Wie gewohnt, ist die Verarbeitungsqualität des NH-U12A herausragend gut, die Verpackung gleicht einem Schrein und die Ausstattung inklusive 6 Jahren Herstellergarantie ist die beste im Testfeld. Das Befestigungsmaterial wird in einer aufgeräumten Box mitgeliefert und die Montage wird durch getrennte, gut bebilderte Anleitung für Intel und AMD erleichtert. Zudem machen die NF-A12x25 Lüfter den mit Abstand hochwertigsten Eindruck im Testfeld und es finden sich zusätzlich 7-V-Low-Noise Adapter im Lieferumfang.

Noctua NH-U12A chromax.black Lüfter

Dabei gelingt es Noctua, das eingangs erwähnte Versprechen der klassenbesten Kühlleistung einzulösen und gleichzeitig trotz der hohen Maximaldrehzahl von 2.100 U/Min auch noch einen recht leisen Betrieb zu ermöglichen.

Noctua NH-U12A chromax.black front

Demgegenüber steht jedoch auch der mit 129,90 Euro höchste Kaufpreis aller Testkandidaten: Noctua lässt sich die herausragende Kühlleistung des NH-U12A in Verbindung mit der schwarzen Stealth-Optik fürstlich bezahlen. Somit ist der Noctua NH-U12A insbesondere für Enthusiasten einen Blick wert, die der hohe Kaufpreis nicht stört und die gleichzeitig einen besonders hochwertigen Kühler für ein kompakteres Gehäuse suchen!

Noctua NH-U12A chromax.black Award

Noctua NH-D15 chromax.black Test

Noctua NH-D15 chromax.black Test – Lang lebe der König!

Neben dem NH-U12A chromax.black, stellen die Österreicher mit dem NH-D15 chromax.black auch ihr erstmals im Jahre 2019 veröffentlichtes Flaggschiff und den noch immer stärksten Luftkühler für unser Roundup bereit. Der „komplett in Schwarz gehaltene“ NH-D15 soll laut Noctua dank seiner „Doppelturm-Konstruktion und den bewährten NF-A15 PWM Lüftern" eine „hervorragende Laufruhe in Verbindung mit einer Kühlleistung [liefern], die durchaus mit Komplett-Wasserkühlungen konkur-rieren kann.“

Noctua NH-D15 chromax.black Base

Dabei ist der NH-D15 mit seinen beiden 140mm-Lüftern und dem wuchtigen Doppelturm-Kühlkörper der mit Abstand größte Luftkühler im Testfeld. Somit muss man – ähnlich wie beim Dark Rock Pro 4 – auch hier einige Kompatibilitätseinschränkungen hinsichtlich der Speicherbänke und des Gehäuses hinnehmen, denn der NH-D15 wartet mit einer Höhe von 165 mm und einer Breite von 150 mm auf, sodass man auch auf den Abstand zum ersten PCIe-Slot für die Grafikkarte bei günstigeren Mainboards beachten sollte.

Noctua NH-D15 chromax.black verbaut

Stellt die Kompatibilität jedoch kein Problem dar, so erhält man die üblichen Vorzüge aus dem Hause Noctua – wie auch beim NH-U12A: Der NH-D15 bietet eine herausragende Verarbeitung, eine fürstliche Ausstattung inklusive Low-Noise Adapter, PWM-Y-Kabel und er lässt sich dank des „SecuFirm2 Multi-Sockel“-Montagesystem trotz seiner Größe leicht auf der CPU befestigen.

Noctua NH-D15 chromax.black top

Im Test liefert sich der NH-D15 chromax.black ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem be quiet! Dark Rock Pro 4, dass er im Bereich der Kühlleistung meist für sich entscheidet. Allerdings muss er im Lautstärke-Kapitel Federn lassen, bietet jedoch genügend Reserven, um hier händisch zu optimieren.

Somit bleibt der Noctua NH-D15 chromax.black trotz seines hohen Kaufpreises von rund 115 Euro noch immer die Referenz im Highend-Bereich der Luftkühler wenn es um die absolute Leistungskrone geht!

Noctua NH-D15 chromax.black Award

be quiet! Dark Rock Pro 4 Test

Be quiet! Dark Rock Pro 4 Test

Be quiet! schickt mit dem Dark Rock Pro 4 den Altmeister aus dem Jahre 2018 und gleichzeitig das Flaggschiff in den Kampf um die Leistungskrone im Bereich der Luftkühler. Trotz seines Alters von rund fünf Jahren überzeugt der wuchtige Doppelturm-Kühler auch heute noch mit den typischen be quiet!-Qualitäten: Herausragende Verarbeitungsqualität, spitzenmäßige Kühlleistung und ein besonders leiser Betrieb. Der Dark Rock Pro 4 ist dank seiner sieben 6-mm-Kupfer-Heatpipes und der Silent Wings 3 Lüfter der leiseste Doppelturm-Kühler sowie der leiseste CPU-Kühler mit zwei verbauten Lüftern im Test.

be quiet! Dark Rock Pro 4 Klemmenkits

Dabei kämpft er stets mit Noctuas NH-D15 um die Leistungskrone, bringt jedoch die typischen Einschränkungen eines wuchtigen Twin-Towers mit sich: Mit einer Bauhöhe von 162,8 mm sollte man vorher genau schauen, ob der Dark Rock Pro 4 in das eigene Gehäuse passt. Zudem werden die Speicherbänke vom vorderen 120-mm-Lüfter bedeckt, sodass die dort verbauten RAM-Module maximal 40 mm hoch sein dürfen.

be quiet! Dark Rock Pro 4 Lamellen

Anlass zur Kritik bietet das veraltete und komplizierte Montage-System: Anders als die übrigen Kühler im Testfeld verfügt der Dark Rock Pro 4 nicht über eine am Kühlkörper befestigte Montagebrücke. Sowohl die Montagebrücke als auch die zur Befestigung benötigten Schrauben sind lose, sodass der Einbau doch ein wenig Erfahrung und Geschick benötigt und in einem kompakteren Gehäuse zu einem Geduldspiel werden kann.

be quiet! Dark Rock Pro 4 Top

Sieht man jedoch über diese Schwachstelle hinweg, so erhält man mit dem be quiet! Dark Rock Pro 4 einen herausragenden Twin-Tower Kühler in zeitlosem Design mit überragender Kühlleistung bei sehr leisem Betrieb zu einem für den Highend-Bereich äußerst fairen Marktpreis von rund 82 Euro (UVP 92,90 Euro). Im Gesamtpaket stellt der be quiet! Dark Rock Pro 4 somit unsere Silent-Empfehlung und Preis-/Leistungsempfehlung im Highend-Bereich dar!

be quiet! Dark Rock Pro 4 Award

Alpenföhn Brocken 4 Test

Alpenföhn Brocken 4 Test – Der Newcomer

Alpenföhn wirft für das Roundup den brandneuen Brocken 4 in der „Standard“-Version in den Ring. Bei dem Brocken 4 handelt es sich um einen klassischen Single-Tower Kühler „für anspruchsvolle Systeme“, der „dank der neuen Jetstream Lüfter (…) [leistungsstark und leise]“ zu Werke gehen soll.

Alpenföhn Brocken 4 Base

Dabei verfügt der Turmkühler über sechs 6 mm starke Kupfer-Heatpipes und „luftstromoptimierten Lamellen“ die zusätzlich zum Jetstream-Lüfter noch einmal über „Entkopplungselemente“ verfügen. Die vernickelte Vollkupfer-Bodenplatte sorgt dafür, dass die Wärme entsprechend zügig abtransportiert wird.

Im Test überzeugt der Brocken 4 dank seines cleveren, assymetrischen Designs und der geringen Bauhöhe von nur 155 mm insbesondere im Bereich der Kompatibilität auch zu kleineren Gehäusen. Zudem bleiben die Speicherbänke frei zugänglich, sodass es auch mit höheren RAM-Modulen kein Problem gibt.

Alpenföhn Brocken 4 Lamellen

Er präsentiert sich damit vor allem als hochwertiger Allrounder, der einen leisen Betrieb, eine hohe Kompatibilität, eine komfortable Montage und eine hervorragende Kühlleistung miteinander vereint. Besonders clever präsentiert sich dabei auch die bereits vormontierte Backplate für Intel-Systeme.

Der Preis fällt mit rund 65 Euro für den Mittelklasse-Kühler recht hoch aus, die genannten Vorzüge so wie die herausragende Verarbeitungsqualität rechtfertigen jedoch die UVP des Herstellers. Zudem bleibt sich Alpenföhn bei der Designsprache treu, sodass der neue Single-Tower direkt als ein „Brocken“ identifiziert werden kann.

Alpenföhn Brocken 4 Lieferumfang

Somit stellt der Alpenföhn Brocken 4 unsere Highend-Empfehlung in der Mittelklasse für all diejenigen dar, die maximale Kompatibilität, herausragende Verarbeitung, einen leisen Betrieb und eine gute Kühlleistung haben möchten!

Alpenföhn Brocken 4 Award

DeepCool AK620 Test

DeepCool AK620 Zero Dark Test

Auch der DeepCool AK620 zählt zu den Twin-Tower Luftkühlern im Testfeld und kämpft ebenfalls in der Oberklasse um die Gunst der Käufer. Dabei fallen die Abmessungen des AK620 Zero Dark im schicken schwarzen Design mit silbernen Akzenten etwas kompakter aus als die der Konkurrenz: Mit einer Höhe von 160mm passt er trotz seiner Größe in viele gängige PC-Gehäuse und dank der 120mm Lüfter ist unter dem vorderen FK120 genügend Raum für bis zu 47 mm hohe Speichermodule – somit passen etwa die beliebten G.Skill Trident Z RGB Module zumindest unter den Kühler/Lüfter.

DeepCool AK620 RAM

Der fast 1,5 kg schwere Twin-Tower setzt dabei auf eine „präzisionsgefertigte, konvexe Kupferbodenplatte und sechs 6mm-Kupferheatpipes, die eine verbesserte Wärmeübertragung ermöglichen.“ Gleichzeitig soll die „dichte Matrixlamellenanordnung in einem Dual-Tower-Kühlkörper-Layout (…) eine bessere Effizienz für Hochleistungssysteme“ bieten.

DeepCool AK620 Klemmen

Dabei ist er sowohl dem Dark Rock Pro 4 als auch dem Noctua NH-D15 stets dicht auf den Fersen und überzeugt insbesondere bei einer geringeren Lüfterdrehzahl, da die beiden FK120 bereits bei 1.000 Umdrehungen pro Minute eine hervorragende Leistung abliefern. Somit sollte man die Lüfterdrehzahl definitiv manuell begrenzen, da der AK620 bei maximaler Drehzahl mit rund 50 dB(A) den lautesten Kühler im Testfeld darstellt, sich jedoch bei 1.000 Umdrehungen gleichermaßen leise und leistungsstark präsentiert.

DeepCool AK620 Review

Der DeepCool AK620 Zero Dark überzeugt zudem hinsichtlich Verarbeitung, Design und Montage, die – wie bei den meisten Testkandidaten – leicht von der Hand geht. Wer einen etwas kompakteren Twin-Tower mit hervorragender Kühlleistung, einem außergewöhnlichen Design und weniger RAM-Kompatibilitätseinschränkungen zu einem fairen Preis von rund 75 Euro sucht, der sollte sich den DeepCool AK620 Zero Dark einmal genauer anschauen.

DeepCool AK620 Zero Dark Award

Arctic Freezer A35 Test

Arctic Freezer A35 Test

Auch Arctic lässt sich nicht lumpen und stellt den Freezer A35 für das Review bereit. Der Single-Tower Kühler stellt den Minimalisten im Testfeld dar: In der A35-Version ist der Arctic Freezer lediglich zu den AMD-Sockeln AM4 und AM5 kompatibel, ist jedoch mit einem Preis von 20 Euro und einem aktuellen Straßenpreis von nur knapp 20 Euro der günstigste Kühler im Testfeld.

Arctic Freezer A35 - Lieferumfang 2

Dabei vereint er die für Arctic typischen Stärken: Eine sehr gute Kühlleistung zum fairen Preis bei gleichzeitig leisem Betrieb, den er zählt neben den Kandidaten von Endorfy und be quiet! zu den leisesten Luftkühlern im Test. Zudem verzichtet Arctic zugunsten der Umwelt auf eine aufwändige Verpackung und eine gedruckte Anleitung – die hervorragende Online-Anleitung entschädigt jedoch mit Anleitungen für Lüfterkurven und bewegten Bildern zur Montage.

Arctic Freezer A35 Base

Wenngleich der Freezer A35 nur über vier versetzt angeordnete Kupfer-Heatpipes verfügt, überzeugt er im Test dennoch mit einer guten Kühlleistung bei äußerst leisem Betrieb. Dabei setzt Arctic auf Heatpipe-Direct-Touch und einen für den „Kühlkörper optimierten 120mm Lüfter“ der aus der beliebten P-Serie stammt und in ein passendes Kunststoffgehäuse integriert ist, sodass auch die Oberseite des Kühlkörpers abgedeckt ist.

Arctic Freezer A35 - RAM

Auch hier bleiben dank des asymmetrischen Designs die Speicherbänke frei zugänglich, mit einer Höhe von 158,5 mm sollte man vorher jedoch genau hinschauen, ob der Freezer A35 ins Gehäuse passt. Wer jedoch eine hohe Kühlleistung mit ordentlicher Verarbeitung bei leisem Betrieb zu einem unschlagbaren Preis für ein aktuelles AMD-System auf Basis von Sockel AM4/AM5 sucht, der ist hier absolut richtig – zumal Arctic auch noch sechs Jahre Herstellergarantie gewährt. Somit ist der Arctic Freezer unsere Spar-Tipp und die absolute Empfehlung im Einstiegsbereich!

Arctic Freezer A35 Award

Endorfy Fortis 5 Dual Fan Kühler

Endorfy Fortis 5 Dual Fan im Test

Der polnische Hersteller Endorfy (ehemals SilentiumPC) hat es sich auf die Fahnen geschrieben, PC Cooling Produkte mit einem herausragenden Preis-/Leistungsverhältnis zu entwickeln. Zu diesen Produkten zählt auch der Fortis 5 Dual Fan, bei dem es sich um einen klassischen Tower-Kühler mit zwei Lüftern (einmal 140mm, einmal 120mm) handelt.

Endorfy Fortis 5 Dual Fan top

Wie die meisten Kandidaten im Testfeld kommt auch der Fortis 5 mit sechs 6-mm-Kupferheatpipes in assymetrischer Anordnung daher und setzt ebenfalls auf Heatpipe-Direct-Touch. Durch die assymetrische Konstruktion bleiben auch beim Fortis 5 Dual Fan trotz der recht großen Abmessungen die Speicherbänke frei zugänglich. Mit seiner Höhe von 159mm passt er zudem in die meisten PC-Gehäuse – dennoch sollte man vorher prüfen, ob der Platz ausreicht.

Endorfy Fortis 5 Dual Fan top

Trotz der mit 1.350 Umdrehungen pro Minute recht geringen Maximaldrehzahl der beiden Fluctus-Lüfter liefert der Fortis 5 Dual Fan im Test eine hervorragende Kühlleistung ab und positioniert sich im Testfeld direkt hinter der Twin-Tower Riege. Dabei kommt ihm die geringe Maximaldrehzahl der Lüfter auch hinsichtlich der Lautstärke zugute, denn der Fortis 5 Dual Fan ist nur knapp hinter dem Dark Rock Pro 4 der leiseste Kühler mit zwei Lüftern im Testfeld.

Endorfy Fortis 5 Dual Fan Base

Zwar liegt die Verarbeitungsqualität nicht ganz auf dem hohen Niveau von Alpenföhn, Noctua, DeepCool, be quiet! oder Scythe, dafür überzeugt der Fortis 5 Dual jedoch in allen anderen Bereichen (Lautstärke, Kühlleistung, Montage) und lässt sich selbst noch auf älteren CPU-Sockeln wie dem Sockel 775 auf Intel- oder dem Sockel AM3(+) auf AMD-Seite montieren. Zudem stellt der Fortis 5 Dual Fan durch einen Kaufpreis von nur knapp 50 Euro die absolute Preis-/Leistungsempfehlung in der Mittelklasse dar!

ENDORFY Fortis 5 Dual Fan Award

Scythe Mugen 5 Black Edition - Test

Scythe Mugen 5 Black Edition Rev.C Test - Old but not outdated!

Im Kern stellt der Scythe Mugen 5 Black Edition Rev.C den ältesten Kühler im Testfeld dar, denn die erste Version des beliebten Luftkühlers kam bereits im Jahr 2016 auf den Markt, ehe im Jahre 2022 die hier geteste Black Edition auf den Markt kam.

Noch heute ist der Scythe Mugen 5 eine beliebte Empfehlung im Bereich der Tower-Kühler, denn er vereint noch immer nahezu uneingeschränkte Kompatibilität, einen leisen Betrieb und eine gute Kühlleistung bei einfacher Montage zu einem fairen Preis.

Scythe Mugen 5 Black Edition - Klemmenset-WLP

Ein wenig wirkt der Mugen 5 Black Edition Rev.C wie der ältere Bruder des Alpenföhn Brocken 4, denn hinsichtlich Abmessungen und Optik ähneln sich beide Kühler ein wenig. Dabei ist der Scythe noch etwas kompakter, bietet dank der Höhe von nur 154,5 mm und seinem assymetrischen Design mit sechs 6-mm -Heatpipes ebenfalls eine uneingeschränkte RAM-Kompatibilität und stellt somit eine hervorragende Wahl für kompakte Gehäuse und PC-Builds dar.

Scythe Mugen 5 Black Edition - RAM

Dennoch tut sich der Mugen 5 im Mittelklasse-Testfeld recht schwer und muss sich insbesondere dem Fortis 5 Dual Fan, aber auch dem Brocken 4 sowohl hinsichtlich der Kühlleistung als auch im Bereich der Lautstärke geschlagen geben. Allerdings überzeugt der Mugen 5 Black Edition Rev. C im Vergleich zum Fortis 5 durch eine bessere Verarbeitung und seine Vorteile hinsichtlich Gehäuse- und RAM-Kompatibilität.

Da sich Brocken 4 und Mugen 5 konzeptionell stark ähneln, mit 64,90 Euro zum selben Preis verkauft werden und der Mugen 5 hier im Bereich der Kühlleistung und Lautstärke nur knapp unterlegen ist, empfiehlt sich der Mugen 5 noch immer für diejenigen, denen das Design des Mugen 5 eher zusagt.

Scythe Mugen 5 Black Edition, Rev. C  Award

Testsytem Kühler 2023

Testsystem und Testmethodik

Zunächst dürft ihr an dieser Stelle alle Komponenten des verwendeten Testsystems in der Übersicht betrachten:

Testsystem – PCMasters CPU Luftkühler RoundUp 2023

  • CPU: AMD Ryzen 7 5800X3D @1,2V VCore/1,125V Vcore & 110W PPT-Limit
  • Mainboard: ASUS Crosshair VIII Dark Hero
  • RAM: Corsair Vengeance LPX 32 GB (2x16 GB) DDR4-3600 CL16-19-19-36@1,35V
  • Grafikkarte: AMD Radeon RX 6700 XT
  • Soundkarte: Creative Sound Blaster X AE-5 Plus
  • NVMe: WD_Black SN850X 1TB
  • Netzteil: be quiet! Pure Power 11 FM 750W
  • Gehäuse: be quiet! Pure Base 500DX Black
  • Gehäuselüfter: 3x be quiet! Light Wings 140mm (2x Front, 1x Heck) @1000 U/Min

Testsytem Kühler 2023

Wie bereits erwähnt stellt der AMD Ryzen 7 5800X3D zwar einerseits die derzeit wohl beliebteste CPU im Bereich des PC Gaming dar, zum anderen erzeugt er jedoch auch durch das Single-Chiplet Design eine große Abwärme, die selbst den Ryzen 7 5800X noch übertrifft.

Dies führt zu dem Dilemma, dass für eine Vergleichbarkeit der verschiedenen Luftkühler hinsichtlich ihrer Kühlleistung einerseits eine konstante Last auf der CPU anliegen muss, diese aber auch möglichst konstante Taktraten und eine konstante Leistungsaufnahme liefern sollte. Da der Ryzen 7 5800X3D jedoch bei Standard-Settings des UEFI unter Last mit Prime 95 selbst auf einer AIO-Wasserkühlung hoffnungslos in das Temperaturlimit läuft und entsprechend herunter taktet, ist eine händische Anpassung der VCore notwendig.

Aus diesem Grund nutzen wir für diesen Test insgesamt vier Testszenarien, um ein möglichst umfas- sendes Bild über die Leistungsfähigkeit der einzelnen CPU-Kühler zeichnen zu können:

  • Zunächst wird erfolgen drei Temperaturtests in einem Worst-Case-Szenario mit Prime 95: Wie auch die Kollegen von Computerbase nutzen wir 12K In-Place FFTs und die CPU wird für 30 Minuten aufgeheizt, ehe über einen weiteren Zeitraum von fünf Minuten die Durchschnittswerte der CPU-Temperatur, der Leistungsaufnahme sowie des CPU-Taktes via HWiNFO ermittelt werden.
  • In einem ersten Testlauf wird die VCore des AMD Ryzen 7 5800X3D auf 1,2V angepasst, ohne das PPT- Limit anzupassen – dieses verbleibt auf Auto. Unter Last resultiert die VCore des Ryzen auf dem ASUS Crosshair VIII Dark Hero somit in rund 1,13 V laut HWiNFO. Die Lüfter der einzelnen Probanden laufen auf maximaler Drehzahl. Da dieses Szenario jedoch – trotz fixierter VCore – noch immer zu einem Throtteln der CPU auf den meisten Luftkühlern sorgt, wird ein zweites Szenario benötigt:
  • Während des zweiten und dritten Testlaufes wird die VCore auf 1,125V fixiert und das PPT-Limit des Ryzen 7 5800X3D auf 110W begrenzt. Dies führt zu einer geringeren Wärementwicklung, sodass sich Temperaturunterschiede zwischen den verschiedenen Luftkühlern somit leichter herausstellen lassen. - Dieser Test wird zweimal durchgeführt: Einmal mit der Maximaldrehzahl des CPU-Lüfters bei 100% PWM und einmal mit einer auf 1000 Umdrehungen pro Minute fixierten Drehzahl der Lüfter. Dies er- möglicht eine nochmals bessere Vergleichbarkeit der einzelnen Luftkühler bei fester Drehzahl. Um den Temperaturtest zu komplettieren, darf selbstverständlich auch ein Gaming-Test nicht fehlen. Schließlich stellt ein Gaming-Szenario den wohl häufigsten Einsatzbereich der verbauten CPU und eines potenten Luftkühlers dar.

Aufgrund der Anforderung, den Benchmark in Schleife durchführen zu können, fiel die Wahl auf F1 2022 von Electronic Arts und die „Imola“ CPU-Benchmark Szene der Kollegen von PC Games Hardware. Die Benchmarkszene läuft zunächst 30 Minuten in Schleife, ehe auch hier via HWiNFO und CapFrameX über fünf Minuten die Durchschnittswerte von CPU-Temperatur, CPU-Takt und Leistungsaufnahme er- mittelt werden. Die CPU läuft dabei mit Auto-PPT-Limit und einer manuell angepassten VCore von 1,2V. Da die Raumtemperatur während der Messungen an unterschiedlichen Tagen und zu verschiedenen Zeitpunkten selbstverständlich schwankt, wird die Temperaturdifferenz in Kelvin aus CPU- und Raum- temperatur ermittelt und in den Diagrammen angegeben, um einen fairen Vergleich zu ermöglichen. Zu guter Letzt wird die Lautstärke der Testkandidaten bei offenem Gehäuse aus 20 cm mit einem Trotec SL-400 Schallpegelmessgerät bei 25%, 50%, 75% und 100% PWM trotz fehlender Laborumgebung best- möglich ermittelt.

Diese verschiedenen Testszenarien sollten euch ein umfassendes Bild über die Leistungsfähigkeit der acht Testkandidaten liefern und letztlich zur Entscheidungsfindung beitragen. Letztlich werden Leistungsfähigkeit und Lautstärke auch den Kern der Bewertung ausmachen, da diese bei der Wahl des passenden CPU-Kühlers schlussendlich immer im Vordergrund stehen sollten!

CPU-Kühler Temperaturtests

Arbeitet der Ryzen 7 5800X3D bei 1,2V VCore und der Standard-PPT laufen alle Luftkühler mit Aus-nahme des Noctua NH-D15 und des be quiet! Dark Rock Pro 4 trotz manuell angepasster CPU-Spannung in das Temperaturlimit – die CPU beginnt zu throtteln!

Daher spiegelt eine Tabelle des durchschnittlichen CPU-Taktes an dieser Stelle viel eher die eigentliche Leistungsfähigkeit der einzelnen Luftkühler wieder, wenngleich auch diese Größe eng mit der Raumtemperatur verknüpft ist:

max. U/Min, 1,2V Vcore Stock PPT CPU Takt in Mhz
Noctua NH-D15 chromax.black 4300
be quiet! Dark Rock Pro 4 4300
Noctua NH-D15 chromax.black@7V 4043,7
Deep Cool AK 620 Zero Dark 3928,8
Noctua NH-U12A chromax.black 3856,4
Alpenföhn Brocken 4 3829,2
Arctic Freezer A35 3778,8
Noctua NH-U12A chromax.black@7V 3715,2
Endorfy Fortis 5 Dual 3676,4
Endorfy Fortis 5 3574,6
Scythe Mugen 5 Black Edition 3542,2

Dennoch zeigt die Tabelle, dass sich z.B. der Alpenföhn Brocken 4 trotz der vermeintlich „schwächsten“ CPU-Temperatur (aufgrund der niedrigsten Raumtemperatur) im Bereich des CPU-Taktes direkt hinter den Twin-Tower Kühlern sowie dem NH-U12A positioniert. Zudem offenbart der Test, dass die beiden Noctua-Pendants bei Verwendung des 7V Adapters deutlich an Leistung einbüßen, der NH-D15 aber auch mit 7V Adapter nur vom be quiet! Dark Rock Pro 4 geschlagen wird.

Anzumerken ist an dieser Stelle selbstverständlich, dass es sich um ein absolutes Worst-Case-Szenario handelt: In der Regel werden diese Temperaturen im Normalbetrieb (z.B. Gaming, Foto-/Videobearbeitung, etc…) nie erreicht.

Wird der Ryzen eingebremst, lassen sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Kühlern hinsichtlich der Temperatur noch einmal deutlicher aufzeigen: Bei maximaler CPU-Lüfterdrehzahl kann der be quiet! Dark Rock Pro 4 bei 1,125V VCore und 110W PPT sogar den Noctua NH-D15 hinter sich lassen, während sich der NH-U12A ohne Low-Noise Adapter, vor allem aber der Endorfy Fortis 5 stark präsentiert. Dasselbe gilt für den Arctic Freezer A35, insbesondere in Anbetracht des Kaufpreises von nur knapp 20 Euro.

d
max. U/Min, 1,125V Vcore 110W PPT CPU Takt in Mhz
Alpenföhn Brocken 4 4396,1
Endorfy Fortis 5 Dual 4394,4
Endorfy Fortis 5 4391,3
Arctic Freezer A35 4390,2
be quiet! Dark Rock Pro 4 4381,6
Noctua NH-D15 chromax.black 4380,2
Noctua NH-D15 chromax.black@7V 4378
Noctua NH-U12A chromax.black 4375,5
Deep Cool AK 620 Zero Dark 4375,1
Noctua NH-U12A chromax.black@7V 4375,1
Scythe Mugen 5 Black Edition 4360,7

Wirft man einen Blick auf den durchschnittlich erzielten CPU-Takt so kann erneut der Alpenföhn Bro-cken 4 überzeugen, der auf einmal ganz oben im Tableau erscheint. Allerdings bewegen sich alle Kühler innerhalb von 40 Mhz und jeder der acht getesteten Luftkühler kann den eingebremsten Ryzen 7 5800X3D problemlos kühlen.

Spannend wird es auch, wenn in demselben Szenario die Lüfter der CPU-Kühler nur mit 1000 Umdre-hungen pro Minute laufen: Der Noctua NH-U12A muss hier Federn lassen und wird von dem nur rund 40 Euro teuren Endorfy Fortis 5 knapp geschlagen, während der Deep Cool AK 620 Zero Dark sein Silent-Potenzial bei reduzierter Drehzahl offenbart und sowohl dem Dark Rock Pro 4, als auch dem Noctua NH-D15 erstaunlich nahe kommt. Erstmals fällt auch der Arctic Freezer A35 mit nur vier Heat-pipes deutlich hinter dem übrigen Testfeld zurück – der Freezer A35 ist offensichtlich auf höhere Dreh-zahlen ausgelegt.

1000 U/Min, 1,125V Vcore 110W PPT CPU Takt in Mhz
be quiet! Dark Rock Pro 4 4393
Alpenföhn Brocken 4 4392,3
Noctua NH-U12A chromax.black 4387,2
Deep Cool AK 620 Zero Dark 4375,9
Noctua NH-D15 chromax.black 4375,8
Endorfy Fortis 5 Dual 4358,8
Endorfy Fortis 5 4355,4
Scythe Mugen 5 Black Edition 4348,8
Arctic Freezer A35 4300

Während der Alpenföhn Brocken 4 hier im Bereich des CPU-Taktes erneut oben mitspielt, fällt der Freezer A35 auch beim Durchschnittstakt über den fünfminütigen Testzeitraum etwas ab. Allerdings liegen alle Kühler mit Ausnahme des Freezer A35 auch hier innerhalb einer Spanne von 50 Mhz – was sich im Rahmen der üblichen Schwankungen während einer solchen Messung bewegt.

Während des Gaming Tests mit dem integrierten Benchmark von F1 2022 dominiert der Dark Rock Pro 4 das Testfeld, dicht gefolgt von dem NH-D15 und DeepCools AK620. Danach positioniert sich dann der Noctua NH-U12A chromax.black hinter der Twin Tower Riege, der sich knapp vor dem En-dorfy Fortis 5 (Dual) halten kann. Überraschend stark performt hier der Freezer A35, der mit maxima-ler Lüfterdrehzahl wieder eine gute Leistung abliefern kann. Der Scythe Mugen 5 reiht sich auch hier am Ende des Testfeldes ein, allerdings beträgt die Differenz zwischen allen Luftkühlern hier nur 4K. Dies bestätigt erneut, dass alle getesteten Luftkühler den Ryzen 7 5800X3D problemlos kühlen können. Alle Kühler halten den Ryzen im Gaming Benchmark bei rund 55-65°C – eine absolut unbedenk-liche Temperatur während des Benchmarks.

max. U/Min, 1,125V Vcore 110W PPT - F1 22 "Imo-la" CPU Takt in Mhz
be quiet! Dark Rock Pro 4 4417,2
Scythe Mugen 5 Black Edition 4413,6
Endorfy Fortis 5 Dual 4408,5
Noctua NH-U12A chromax.black@7V 4403,1
Deep Cool AK 620 Zero Dark 4402,5
Alpenföhn Brocken 4 4402,5
Noctua NH-U12A chromax.black 4392,5
Arctic Freezer A35 4391,5
Endorfy Fortis 5 4371,2
Noctua NH-D15 chromax.black 4345,8
Noctua NH-D15 chromax.black@7V 4341,5

Im Bereich des CPU-Taktes hingegen kann sich dieses Mal der Mugen 5 mit an die Spitze setzen, wäh-rend der be quiet! Dark Rock Pro 4 auch hier die höchste Leistung abliefert. Erneut befinden sich alle Kühler innerhalb einer Spanne von 50-70 Mhz. Hier sind eventuelle Schwankungen auch auf das Nachladen des Benchmarks zurückzuführen.

CPU-Kühler Lautstärkevergleich in dB(A)

Da für viele Käufer auch der Aspekt der Lautstärke entscheiden ist, haben wir auch diese für euch un-ter die Lupe genommen – mit interessanten Ergebnissen.

Be quiet! macht dem Namen alle Ehre und stellt mit dem Dark Rock Pro 4 den mit Abstand leisesten Twin-Tower Kühler im Test. Eine echte Überraschung stellt der Endorfy Fortis 5 (Dual) dar: Mit nur einem Lüfter ist er der leiseste Vertreter im gesamten Testfeld, während er sich mit zwei Lüftern nur knapp dem Dark Rock Pro 4 geschlagen geben muss.

Der Alpenföhn Brocken 4 präsentiert sich auch im Bereich der Lautstärke als Allrounder und landet exakt im Mittelfeld. Noctuas NH-U12A arbeitet bis rund 50% Drehzahl sehr leise, legt danach aber deutlich zu, der NH-D15 geht im oberen Drehzahlbereich etwas leiser zu Werke.

Weit entfernt von einem Leisetreter ist hingegen der DeepCool AK620, dessen 120mm Lüfter bei maximaler Drehzahl sehr laut werden. Abgeschlagen präsentiert sich hier auch der Scythe Mugen 5, der leider ebenfalls keine gute Wahl für Silent-Fans darstellt.

Überraschen kann jedoch auch hier der Arctic Freezer A35: Neben der starken Kühlleistung präsentiert er sich auch im Bereich der Lautstärke trotz des geringen Kaufpreises und der margeren Ausstattung als sehr konkurrenzfähig und zählt zu den drei leisesten Kühlern im Testfeld – insbesondere bei Maxi-maldrehzahl.

CPU Kühler Kaufberatung 2023

Acht moderne Luftkühler aus den verschiedensten Preis- und Leistungsklassen durften wir in den vergangen Wochen und Monaten testen und alle getesteten Kühler haben ihre ganz eigenen Vorzüge. In einem Testfeld, das sich hinsichtlich der CPU-Temperaturen stets innerhalb eines Fensters von 5-6°C Differenz bewegt, kann jeder nach seinen ganz eigenen Vorlieben auswählen. Doch welcher Kühler ist nun für wen der richtige? Um euch bei der Kaufentscheidung ein wenig zu helfen, haben wir die Luftkühler in Kategorien eingeteilt:



Budget bis 40 Euro

Im Einstiegs- bzw. Budget-Segment tritt in diesem Test einzig der Arctic Freezer A35 an, der sich sogleich auch die Empfehlung im Preisbereich bis 20 Euro sichert: Mit einem Kaufpreis von nur 20 Euro sind sowohl Kühlleistung als auch Lautstärke überragend. Über die fehlende Möglichkeit, den Kühler auch für Intel-Systeme zu nutzen, lässt sich zu einem solch fairen Preis hinwegsehen und die Verarbeitungsqualität ist für einen so preiswerten Kühler sehr gut!

Mittelklasse 40 bis 70 Euro

In der Mittelklasse von 40 Euro aufwärts bis rund 70 Euro treffen sich der Alpenföhn Brocken 4 (ca. 65 Euro), der Scythe Mugen 5 Black Edition (ca. 65 Euro) und der Endorfy Fortis 5 Dual Fan (ca. 50 Euro). Hier sprechen wir zwei Empfehlungen aus:

  • Alpenföhn Brocken 4 stellt die perfekte Symbiose aus guter Kühlleistung, herausragender Gehäuse- und RAM-Kompatibilität sowie hervorragender Verarbeitung dar.
  • Endorfy Fortis 5 Dual Fan hingegen ist unser Preis-/Leistungstipp in der Mittelklasse, denn er überzeugt mit angenehmer Laufruhe und einer hervorragenden Kühlleistung, die nahe an die Highend-Luftkühler heranrückt. Greift man zur Single-Fan Variante, so kann man nochmal rund 5-10 Euro sparen, ohne bei nochmals geringerer Lautstärke groß an Kühlleistung zu verlieren.
  • Scythe Mugen 5 Black Edition stellt trotz etwas schwächerer Leistung eine gute Alternative zum Alpenföhn Brocken 4 dar.




Highend ab 70 Euro aufwärts

Im Highendbereich/der Oberklasse ab 70 Euro aufwärts gibt es ebenfalls zwei Empfehlungen, denn hier zählt neben der Lautstärke für Overclocking-Enthusiasten auch das letzte Bisschen an Kühlleistung.

  • Aus diesem Grund ist der Noctua NH-D15 chromax.black zum Preis von rund 115 Euro unsere Empfehlung, für all diejenigen, die die höchste Verarbeitungsqualität, maximale Kühlleistung und die beste Ausstattung bei einem Luftkühler suchen.
  • Die Preis-/Leistungs- und Silent-Empfehlung sichert sich der be quiet! Dark Rock Pro 4 zum Preis von rund 80 Euro: Mit seiner sehr guten Verarbeitungsqualität, der herausragenden Kühlleistung auf NH-D15-Niveau und dem äußerst leisen Betrieb ragt er aus dem Testfeld der Twin-Tower als perfekte Symbiose aus Leistung und Lautstärke heraus. Einzig das komplizierte Montagesystem stört den Gesamteindruck.
  • Der Noctua NH-U12A stellt dann die kompakte und maximal leistungsfähige Alternative für diejenigen dar, die einen herausragenden Dual-Fan Single-Tower Kühler mit kompakten Abmessungen suchen. Die gebotene Leistung ist in dieser Klasse noch immer einzigartig, der Preis von rund 130 Euro jedoch auch – ein Hightech Produkt für Enthusiasten, die bereit sind, die Zeche zu zahlen!
  • Etwas abgeschlagen präsentiert sich der DeepCool AK620 Zero Dark, überzeugt jedoch zum Preis von rund 75 Euro mit besserer RAM-Kompatibiltität (bis 47mm) als die beiden großen Twin Tower und einer gelungenen Optik.

Ganz gleich, für welchen Luftkühler ihr euch auch entscheidet: Alle Testkandidaten sind problemlos in der Lage die derzeit beliebteste Gaming CPU in Form des AMD Ryzen 7 5800X3D in allen möglichen Alltagsszenarien und insbesondere beim Gaming zu kühlen. In diesem Sinne: The choice is yours!