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Welche Zwecke erfüllt ein Heimserver?

Auf diese Frage gibt es unzählige verschiedene Antwortmöglichkeiten, sie sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Kurzgesagt es kommt darauf an, was man damit tun oder erreichen möchte. In unserem Beispiel soll der Heimserver als zentrale Ablage für Dokumente dienen und Medienstreaming ermöglichen.

Was zeichnet einen Heimserver aus?

Anders als normale Office- oder Gaming-PCs laufen Server, egal ob sie geschäftlich oder privat eingesetzt werden, rund um die Uhr. Durch diesen 24/7 bzw. 24/365 Betrieb sind die auf dem Server bereitgestellten Dienste und Inhalte auch rund um die Uhr erreichbar. Diese Nutzung stellt allerdings auch erhöhte Anforderungen an die Zuverlässigkeit und den Energieverbrauch. Den Großteil der Zeit wird ein Heimserver im Leerlauf, also mit "nichtstun", verbringen - dementsprechend sollte er gerade in diesen Zeiten möglichst wenig Strom verbrauchen. Dauerbetrieb kann aber auch die Chance auf einen Hardware-Defekt, zumindest aus statistischer Sicht, erhöhen. Es macht also Sinn, sich Gedanken zur Ausfallsicherheit zu machen. Eine Möglichkeit hierfür ist ein RAID-Verbund, hier werden Festplatten miteinander kombiniert um entweder ein extra großes Laufwerk zu bilden oder um Datenverlust bei einem Hardwaredefekt zu vermeiden - einige RAID-Modi verbinden auch Vorteile beider Varianten.

Welche Hardware braucht man für einen Heimserver?

Welche Hardware man braucht hängt ebenfalls stark vom geplanten Einsatzzweck. Geht es nur um ein einfaches Datenarchiv reicht schon ein Mini-Rechner wie z.B. ein Raspberry Pi aus um, in Verbindung mit einer entsprechenden Festplatte (oder mehreren), ein zentrales ans Netzwerk angeschlossenes Laufwerk zu realisieren. Soll der Server zusätzlich Dienste wie Jellyfiin als „mein eigenes Netflix“ oder eine private Cloud bereitstellen, wird dementsprechend stärkere Hardware benötigt. Oft gibt es zu einzelnen Diensten oder Tools Erfahrungsberichte in den jeweiligen Foren oder Empfehlung auf den Webseiten.

Welches Betriebssystem für einen Heimserver?

Das ist eine Grundsatzfrage über die sich trefflich diskutieren lässt. Viele technisch versierte Nutzer schwören auf eine Linux-Distribution als Betriebssystem für einen Heimserver, für viele Privatnutzer etwas vertrauter ist es aber sicher, wenn auch der Server unter Windows läuft – dann sieht alles aus wie man es gewöhnt ist.

Unser Szenario: Wir möchten möglichst wenig Geld für neue Hardware ausgeben, benutzen also einen alten Gaming-PC der ohnehin noch ungenutzt herumsteht:

  • CPU ist ein Intel Core i5-2500K
  • Mainboard ist ein Asus Maximus IV Gene-Z, da dieses Mainboard Onboard-Grafik besitzt werden wir keine Grafikkarte verbauen
  • Arbeitsspeicher: 8 Gigabyte DDR3 RAM
  • Als Laufwerk für das System bietet eine SSD mit 60 Gigabyte Kapazität genug Platz für Windows, die wichtigsten Programme und natürlich Treiber
  • Als Massenspeicher kann prinzipiell jede ausreichend große Festplatte verwendet werden. In unserem Beispiel nutzen wir drei für den Dauerbetrieb geeignete "IronWolf"-Festplatten von Seagate mit jeweils 12 Terabyte Speicherkapazität. Das ist der einzige Neukauf in diesem Projekt. Später werden wir die Festplatten zu einem RAID 5 Laufwerk mit ca. 22 Terabyte Speicherplatz verbinden. Dieser Verbund bietet einen guten Kompromiss aus Datensicherheit und Speicherkapazität – sollte eine der drei Festplatten ausfallen, können die Daten wiederhergestellt werden.

Im ersten Teil der Anleitung für dieses Server-Projekt erfährst du mehr über die Installation des Systems und die Einrichtung zum Energiesparen und die Aufgaben, für die man einen Heimserver einsetzen kann.