Mit iCloud, Dropbox und Co lagern viele Menschen bereits Dateien in der Cloud ab. Das Prinzip von Cloud Computing, also der Nutzung von Servern anstelle eines vollwertigen PCs ist im Businessbereich auch seit einigen Jahren vertreten. Eine Lösung um dieses Konzept für Videospiele interessant zu machen war bisher aufgrund der damit verbundenen Verzögerungen nur Theorie. Die Shadow Plattform der Firma Blade hat anscheinend dieses Problem erfolgreich gelöst und bietet nun (in Deutschland ab 4. September) Gaming-Fähige virtuelle PCs auf dem Niveau von i7 Rechnern mit GTX 1080 GPUs an. Es werden 12 GB Arbeitsspeicher und in der Standardausführung 256 GB Speicherplatz geboten. Wir schreiben "niveau von i7 Rechnern", da mehrere virtuelle Maschinen sich einen Prozessor teilen, allerdings haben die verwendeten Server ein Vielfaches an CPU Kernen im Vergleich zu einem normalen PC, wodurch sich die Leistung gut verteilen lässt. Wobei jeder Nutzer eine wirkliche Nvidia GTX 1080 im Server zur Verfügung gestellt bekommt.

Shadow

Wir durften uns selbst von der Flexibilität und einer möglichen Verzögerung der Eingaben überzeugen. Letztere war über die Internetverbindung des Messestandes kaum bemerkbar. Lediglich auf dem Demo-Smartphone, welches über das LTE Netz angebunden war, war eine Verzögerung deutlich ersichtlich, welche aber durch das sehr latenzbehaftete Übertragungsmedium zurück zu führen ist. Der Shadow Client, welcher auf PCs, Tablets und Smartphones genutzt werden kann verbindet den Spieler jederzeit (aktive Internetverbindung natürlich vorausgesetzt) mit seiner eigenen virtuellen Windows 10 Home Maschine, auf der der beispielsweise Spiele über Steam, Origin oder jegliche andere Quellen installiert werden können. Ein Wechsel zwischen verschiedenen Endgeräten ist fast nahtlos möglich um beispielsweise ein angefangenes Spiel auf einem mobilen Gerät fortzusetzen. Das Rechenzentrum welches den deutschen Markt mit abdecken soll wird aktuell in Amsterdam fertig gestellt um die Verzögerung zum Endkunden zu verringern.

Die einzige Voraussetzung für das flüssige Spielen auf der virtuellen Maschine ist eine ausreichende Internetverbindung. Für 1080p Auflösung bei 60fps werden 15 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit vorausgesetzt. Mit höherer Bandbreite können auch höhere Frameraten oder Auflösungen bis 4K fehlerfrei übertragen werden, was für 144hz Monitore interessant wäre.

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Das auf einem Abonnement basierende System kostet je nach Laufzeit 29,99€ im Monat (Jahres-Abo), 34,99€ im Monat (3-Monats Abo) oder 44,99€ (monatlich kündbar), was wir für sehr angemessen halten, da die gebotene Rechenleistung und Internetanbindung der virtuellen Maschinen sogar groß genug ist, dass jeder Nutzer sein eigenes Spielgeschehen auf Plattformen wie Twitch.tv oder Youtube Gaming streamen könnte und der Anbieter verspricht, bei steigenden Hardwareanforderungen von Spielen seine Server ohne Zusatzkosten für den Endkunden aufzurüsten.