Man mag es kaum glauben, doch es gilt hier nicht Staub, sondern Eingeweide, Blut und Patronenhülsen wegzuputzen und -kehren. Schließlich wird sich bisher jeder schon, während einer epischen Schlacht in einem Raumschiff in Halo, Starship Troopers oder in Aliens vs. Colonial Marines, gefragt haben: "Wer putzt den ganzen Dreck hier nachher eigentlich weg?" Richtig ihr! Und das sogar kostenlos und auf nahezu jedem PC, da die Alpha quasi keine Systemanforderungen mitbringt. Es sollte sich lediglich um einen Windows PC handeln, der zumindest DirectX 9.0c kann, ein paar Hundert Megabyte Festplattenspeicher übrig hat sowie alle Windows Updates installiert hat (bezüglich .net Framework und C++).

Doch wie kam es eigentlich zu dem Schlamassel?

Zwar wird gibt es in der Alpha (noch?) keine Dialoge, Monologe oder irgendwelche andere Szenen, in denen man mit anderen Personen beziehungsweise NPCs interagiert, aber dennoch bekommt man zumindest eine kleine Vorgeschichte zugewiesen, allerdings bei jedem Start eine neue.

Viscera Cleanup Detail

Grundsätzlich spielte sich jedoch eine Alieninvasion ab, die zu gelingen schien. In einer furchtbaren Schlacht wurden fast alle Menschen getötet, bis ein Mensch herausstach und alle Aliens abschlachtete. Am Ende gewannen also (Mal wieder) die Menschen und der Triumph war enorm. Doch bleibt hier, wie auch in anderen Spielen, die Frage, wer räumt den "Mist" eigentlich weg? Blut und Eingeweide hängen an den Wänden und Patronenhülsen auf dem Boden, so etwas fliegt ja nicht einfach weg, sondern ihr putzt es weg!

Fragt sich, wie die Entwickler das umgesetzt haben?

Das Spielprinzip könnte nicht einfacher sein und kommt mit einer Handvoll Tasten aus und man hat nie den Eindruck es fehlt etwas. Um das ganze Raumschiff (oder Raumstation) zu säubern, braucht ihr natürlich auch Hilfsmittel. In diesem Fall wäre es ein Mob, mit dem ihr durch Klicken der linken Maustaste Blut wegputzen könnt.

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Dabei gefällt uns, dass nur eine bestimmte Anzahl an Wischvorgängen möglich ist, bis der Mob in einem Eimer ausgewaschen werden muss, ansonsten verteilt ihr das Blut wieder auf dem Boden, der Wand oder der Decke. Zusätzlich können auch diese Putzeimer nicht dauerhaft genutzt werden, da auch sie durch das Blut verschmutzt werden.

Viscera Cleanup Detail

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Das Ganze gefällt gut, denn es lässt die Alpha nicht zu eintönig werden - zumindest zu Anfang. Doch gilt es nicht nur das Blut zu putzen, sondern auch die Torsos, die Arme, die Beine und andere nicht definierbare Teile wegzuräumen. Diese werden einfach in eine Mülltonne gelegt, indem per Mausrad der Mob weggepackt wird und das jeweilige Teil per Mausklick ausgewählt wird. Selbiges klappt auch mit Putzeimern und Mülltonnen (beide werden aus zwei mysteriösen Geräten einfach rausgelassen), wobei oft nicht die Tonne, sondern der Inhalt ausgewählt wird. Abgesehen davon, dass die Gegenstände durch die Luft fliegen, irritiert uns etwas, dass man mit einer Patronenhülse dieselbe Wucht erreicht, wie mit einer Kiste, so wirft man leicht die Mülltonne wieder um - dummerweise verursachen fallen gelassene Organe wieder Blutflecken.

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Leider verfliegt beim Putzen aber schnell die Lust, denn wirklich anspruchsvoll oder spannend ist das Ganze nicht. Zwar muss man ab und zu ein paar Kisten stapeln, um mit dem Mob an die Decke zu kommen, und am Anfang wirken dunkle Ecken etwas geheimnisvoll - aber auch wirklich nur am Anfang - ist das Ganze doch recht schnell sehr öde und eintönig. Wer dann nicht bis zum Ende durchhält, kann von vorne anfangen, denn eine Speicherfunktion gibt es nicht - schade!

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Ist das Schiff dann aber endlich blitz blank geputzt, fragt sich wohin mit den verdreckten Putzeimern und Mülltonnen? Zwar gibt es im hinteren Teil des Schiffs einen Ofen, leider hat dieser bisher keine Funktion, dies ist aber vermutlich dem Alpha-Stadium des Spiels geschuldet, dennoch ungünstig gelöst, da man endlos lange rätselt, was damit anzufangen ist.

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Noch viel interessanter ist aber, was ist eigentlich die Belohnung, wenn alles sauber ist? !Vorsicht Spoileralarm! Ist das Schiff sauber, passiert - nichts. Alles umsonst, es gibt noch kein Ende. Das frustriert dann natürlich schon etwas, macht aber Lust auf eine weitere Version. Man will ja wissen, was die Belohnung für das mühselige Schrubben ist.

Wesentlich mehr sagte uns die Grafik zu. Denn diese ist für einen Free2Play-Titel im Alpha-Stadium mehr als angemessen und kann schon fast mit dem einen oder anderem kostenpflichtigen Spiel mithalten, zumal die Alpha in angeblich bloß zehn Tagen entwickelt wurde. Ab- bzw. anschaltbare Effekte gibt es somit aber nicht, es kann nur der Gamma-Wert und die Auflösung verändert sowie zwischen Vollbild und Fenstermodus gewechselt werden. Deshalb sparen wir uns an dieser Stelle einen Performancevergleich, wer Windows 7 zum Starten bekommt, sollte auch Viscera Cleanup Detail spielen können, notfalls muss man die Auflösung verringern und im Fenstermodus spielen.

Und wie hat uns das Spiel (die Alpha) nun gefallen?

Die Alpha macht bisher einen guten Eindruck, dass im Spielgeschehen noch nicht alles bis zum Ende durchdacht ist, verwundert bei dieser kurzen Entwicklungszeit kaum. Auf der Entwicklerseite selbst wird dies ebenfalls betont, sodass das kein Vorwurf an die Alpha sein kann. Dennoch muss etwas gegen die recht schnell eintretende Langeweile getan werden, da die Alpha extrem schnell an Anreiz verliert. Nur putzen und Aufräumen ist eben nicht nur im echten Leben öde, sondern macht auch ingame keinen Spaß.

Wem das Spiel gefällt, kann übrigens auf Steam über Greenlight für die Alpha voten.

Stärken des Spiels

  • Solide Grafik
  • Innovative Idee des Spielprinzipes
  • Kostenlos

Schwächen des Spiels

  • Keine Abwechslung
  • Sehr kurze Spieldauer
  • Keine Handlung
  • Kein Speichersystem
  • Nahezu keine Einstellmöglichkeiten

Unter Beachtung des Alpha-Stadiums des Spiels vergeben wir folgende Wertung:

Viscera Cleanup Detail (Alpha) 72% Wertung