Kingston FURY Renegade G5 Test Review (Bild © PCMasters.de)
Kingston FURY Renegade G5 2 TB im Detail
Kingston ist nicht nur für seinen RAM bekannt, denn seit langem gibt es auch SSDs und andere Speichermedien vom Hersteller. Die Kingston FURY Renegade G5 positioniert sich an der Spitze der SSDs im High-End-NVMe-SSD-Segment von Kingston, denn sie soll die PCI-Express-5.0-Schnittstelle ordentlich ausreizen. Sie konkurriert damit direkt mit Flaggschiffprodukten wie dem T705 von Crucial und der FireCuda 540 von Seagate sowie der Lexar Professional NM1090. Kingston hat die SSD in den Kapazitäten von 1 TB, 2 TB und 4 TB angeboten und seit dieser Woche gibt es sie auch als 8-TB-Variante. Für unseren Test ist die 2-TB-Variante bereitgestellt worden, die sich gut in das Testfeld einreiht.
Die Herstellerangaben für die SSD bewerben einen sequenziellen Lesedurchsatz von 14.700 MB/s und einen Schreibdurchsatz von 14.000 MB/s. Der theoretische, maximale Datendurchsatz bei vier PCIe-5.0-Lanes beträgt 15.754 MB/s und der Wert ist damit schon nahe dem Limit – und das ist nur bei sequenziellem Schreiben oder Lesen, was im Alltag eher selten passiert. Bei zufälligem 4K-Lesen werden 2.200.000 und 2.200.000 IOPS beim Schreiben angegeben. Bei der Lebensdauer werden 2,0 PetaByte für geschriebene Bytes garantiert und die zu erwartende Lebensdauer (MTBF) soll demnach 2.000.000 Stunden betragen. Für die Herstellergarantie werden 5 Jahre angegeben, was durchaus gut ist.
Das Design der SSD ist simpel gehalten, denn die Technik wird durch einen schwarzen Aufkleber versteckt. Der Aufkleber besteht aus einer sehr dünnen Aluminiumschicht, die an der Vorderseite dann mit Logos geschmückt wird.
Silicon Motion SM2508
Nachdem der Sticker entfernt ist, kommt der Controller mit dem NAND-Speicher zum Vorschein. Der silbern scheinende Chip ist dabei der Silicon Motion SM2508-Controller, der den NAND-Speicher mit acht Kanälen mit 3.600 MT/s bedienen kann. Der Controller hat sich im Test von der positiven Seite als effiziente Komponente gezeigt, denn die SSD wurde nicht zu heiß und drosselte auch nicht. Das Herzstück des kleinen Controllers ist der 4-Core-ARM Cortex-R8 Prozessor. Laut Silicon Motion soll der Controller ab Werk “nur” 14,5 GB/s sequenzielles Leseraten und 13,6 GB/s sequenziellen Schreibdurchsatz erreichen mit bis zu 2,5 Millionen IOPS für Random Read und Write. Demnach kitzelt Kingston mehr aus dem Controller heraus.
Silicon Motion bewirbt den Controller selbst als eine Weiterentwicklung in Sachen Effizienz mit 30% niedrigerer Active Power Consumption und einer 70% höheren Effizienz als die Produkte der Konkurrenz.
Um den hohen Durchsatz auch länger halten zu können, wird ein 2GB LPDDR4-4266-Speicher auf das PCB gepackt. Dieser liegt zwischen dem NAND und dem SM2508-Controller und stammt von Micron, trägt die Kennung 4ZB75 D8CSC.
Kingston 3D NAND
Auf dem verbauten NAND-Speicher der PNY CS2150 finden wir die Kennung FP01T08UCT1 65 (S2510-4177386). Die 3D-NAND-Chips sollen aus 218 Layer (BiCS8) bestehen und von KIOXIA hergestellt werden für Kingston. Viel mehr Informationen waren zu dem NAND nicht zu finden.
Kingston FURY Renegade G5 Verpackung und Lieferumfang
Die Verpackung kann man als effizient beschreiben, denn sie schützt den Inhalt durch großen Puffer und ist mit ausreichend Informationen bedrückt. Die Verarbeitung der Verpackung ist gut und die SSD im Inneren ist in einem Blister, der aus zwei Teilen besteht und leicht zu öffnen ist.
Neben der SSD finden wir ansonsten nichts weiter im Lieferumfang. Über die Herstellerseite kann man aber noch Acronis True Image als Software bekommen, was eine sehr sinnvolle Software ist, die SSDs klonen und Backup-Erstellung ermöglicht.
Testsystem
Als Testsystem haben wir unser altbewährtes System mit Ryzen 9 7950X genommen und dazu das Biostar X670E Valkyrie. Damit gehen wir sicher, dass die Leistung nicht durch PCIe 4 limitiert wird, da wir im PCie 5 Slot testen.
Ryzen 7000 Testaufbau
- CPU: AMD Ryzen 9 7950X
- Mainboard: Biostar X670E Valkyrie
- Grafikkarte: MSI GeForce GT 730
- RAM: Kingston FURY Beast DIMM Kit 32GB, DDR5-5200, CL40-40-40 (KF552C40BBK2-32)
- Netzteil: be quiet Pure Power 11 FM 1.000 W
- Gehäuse: HYTE Y60/Open Testbench
- Betriebssystem: Windows 11 21H2
Kingston FURY Renegade G5 in Benchmarks
Für den NVMe-SSD-Vergleichstest haben wir unseren Benchmark-Parcours erweitert. Für einen realistischeren Test, der auch wiederholbare Ergebnisse liefert, nutzen wir neuerdings noch zusätzlich den 3DMark Storage Benchmark, der unterschiedliche Szenarien testet, wie Spieleverhalten und das Kopieren von Spieledaten.
Außerdem haben wir auch PCMark aufgenommen, der wiederum das System als Ganzes betrachtet und beim Kopieren die Durchschnittswerte ermittelt.
CrystalDiskMark Storage Benchmark
3DMark Storage Benchmark
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PCMark Drive Performance Consistancy
PCMark setzt auf eine sehr lange Last beim Schreiben, die konstant und über längere Zeit ausgeübt wird. Darum sind die Peak-Werte einfach niedriger, weil die SSD und der Cache an die Grenzen gebracht werden. So soll der Einsatz bei einem Power-User simuliert werden.
ATTO Disk Benchmark (64 MB)
Benchmark-Rating
Die Ergebnisse im Durchschnitt zeigen, dass die FURY Renegade G5 sich bestens positioniert hat und zum Testzeitunkt die Bestplatzierung belegt. Damit ist sie schneller als die Crucial T705 und die flotte Lexar NM1090. Die Werte sowohl beim Lesen und Schreiben super, wodurch sich die FURY Renegade G5 an die Spitze schlägt.
Kingston FURY Renegade G5 Kühler und Temperaturmessungen
Die SSD wird ohne vorinstallierten Kühler ausgeliefert. Moderne Boards kommen aber meist mit passenden Kühler-Elementen, jedoch sind nicht alle gleichermaßen gut und ausreichend für PCIe 5.0-SSDs. Der Alu-Kühler des Biostar X670E Valkyrie reicht für die FURY Renegade G5 aus, da sie effizient genug ist. Sie hat nicht gethrottled und die Leistung halten können.
Für diesen Vergleichstest haben wir den großen Alu-Kühler des Biostar X670E Valkyrie Mainboards im NVMe Slot 2 verwendet. Dieser wird von der Grafikkarte nicht direkt blockiert und wird in diesem Test auch nicht aktiv gekühlt. Manche Modelle kamen mit einem vorinstallierten Kühler. In diesem Fall haben wir diesen auch direkt verwendet. In dem Diagramm haben wir entsprechende Hinweise platziert: Falls ein integrierter Kühler zum Einsatz kam, ist nach dem Namen ein „IK“ (für integrierter Kühler) angehängt.
Kingston FURY Renegade G5 Wärmebildaufnahmen
Auf den Wärmebildaufnahmen ist zu sehen, dass der Kühler über der SSD um die 56 °C erreicht und der Bereich mit dem Controller bei etwas 58 °C liegt. Wenn es einen ordentlichen Airflow im Gehäuse gibt, sollten die Temperaturen noch sinken.
Fazit zur Kingston FURY Renegade G5
In unserem NVMe-Test mit Vergleich hat sich die Kingston FURY Renegade G5 hervorragend geschlagen, denn sie konnte sich an die Spitze des aktuellen Vergleichs setzen. Mit 2 TB an NAND-Speicherkapazität in Kombination mit dem modernen PCI-Express 5.0-Interface und dem Silicon Motion SM2508 Controller kann die NVMe-SSD also voll überzeugen. Dabei wurde sie auch nicht zu heiß und konnte die starke Leistung über einen längeren Zeitraum liefern.
Kingston gibt Käufern der FURY Renegade G5 außerdem eine Lizenz von Acronis True Image, was auf jeden Fall ein sinnvoller Zusatz ist. Ansonsten befindet sich nichts weiter im Lieferumfang als die SSD. An der Verarbeitungsqualität gibt es nichts anzumerken.
Die steigenden Kosten bei SSDs stoßen bitter auf, denn anstatt der 184 EUR, die man vor 2–3 Monaten bezahlt hätte, muss man für die 2-TB-Variante sich nun 247 € (Affiliate) hinblättern. Auch wenn wir die FURY Renegade G5 aus technischer Sicht empfehlen können, muss jeder für sich selbst abwägen, ob diese Investition es einem wert ist, da es noch immer PCIe-5.0-SSDs gibt, die um die 170 € kosten, auch wenn sie nicht die gleiche Leistung bieten.
Pro
- PCIe-5.0 Schnittstelle
- Effizienter Silicon Motion SM2508 Controller
- Hervorragende Leistung
- Verarbeitungsqualität
- Bleibt kühl - selbst unter Volllast
- 5 Jahre Garantie und Acronis True Image Lizenz
Contra
- Aktuell sehr hoher Preis











