Logitech MX Master 4 Test/Review (Bild © PCMasters.de)
Neben der vertrauten, ergonomischen Form und dem 8K Sensor bringt sie erstmals einen haptischen Feedback-Button im Daumenbereich, einen neu entwickelten „Action Ring“ und eine verbesserte Funktechnik mit. Damit will Logitech nicht nur professionelle Anwender ansprechen, sondern auch zeigen, dass sich klassische Eingabegeräte immer noch sinnvoll weiterentwickeln lassen. Schon beim ersten Blick wird klar, dass die MX Master 4 kein radikaler Neuanfang, sondern eine Evolution mit einigen spannenden Highlights ist. Doch wie viel Fortschritt steckt wirklich in der vierten Generation? Genau das wollen wir im Test herausfinden.
Technische Daten
Logitech MX Master 4 for Mac - Technische Daten | |
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Maße | 88,4 x 50,8 x 128,2 mm |
Gewicht | 150 g |
Sensor | Logitech Darkfield 8K |
DPI-Bereich | 8.000 dpi, reduzierbar auf 200 dpi, einstellbar in 50-dpi-Schritten |
Stromversorgung | Akku (fest verbaut, 650 mAh), Ladekabel (USB-C) |
Tastenanzahl | 8 Tasten, Scrollrad MagSpeed mit Smart Shift,Daumenrad, Gestentaste, haptische Daumentaste |
Scrollrad | MagSpeed-Scrollrad (präzise und schnell) |
RGB-Beleuchtung | nein |
Konnektivität | kabellos (2.40GHz, Bluetooth 5.1), USB-C (Logi Bolt Empfänger), Kabel abnehmbar (USB-C Buchse) |
Handballenauflage | Nein |
Akkulaufzeit | Bis zu 70 Tage mit einer Ladung |
Preis | 129 € (Affiliate) |
Lieferumfang
Die Verpackung der MX Master 4 for Mac (Herstellerseite) fällt uns sofort positiv auf, da sie ganz ohne Kunststoff auskommt und komplett aus Papier und Karton besteht. Das wirkt nicht nur hochwertig, sondern passt auch zum Nachhaltigkeitsanspruch, den Logitech bei der MX Master 4 stärker betont.
Beim Auspacken der Maus zeigt sich sofort, dass Logitech den Lieferumfang diesmal sehr schlank hält. Im Karton befinden sich lediglich die Maus selbst sowie etwas Dokumentation. Auf zusätzliche Beigaben wie ein USB-C-Ladekabel oder einen Logi-Bolt-Dongle verzichtet Logitech konsequent.
Die Mac-Version setzte von Anfang an ohnehin vermehrt auf Bluetooth und schon beim Vorgänger lag ebenfalls kein Dongle bei. USB-C-Kabel haben zudem mittlerweile auch die meisten Nutzer wohl irgendwo parat.
Für manche wirkt das sparsam, für andere schlicht zeitgemäß. Viel mehr können wir zum Lieferumfang nicht sagen, da Logitech hier die minimalistische Schiene fährt. Schauen wir uns nun die eigentliche MX Master 4 mal im Detail an, bevor es in den Praxisteil übergeht.
MX Master 4 for Mac im Detail
Auf den ersten Blick bleibt sich Logitech ihrer Designsprache treu, denn die bekannte, ergonomische Form der MX Master 4 ist sofort wiederzuerkennen.
Die Oberfläche besteht nun vollständig aus texturierten Hartplastik. Dieses wirkt nicht nur hochwertig, sondern hat auch den praktischen Vorteil, dass es sich deutlich leichter reinigen lässt als die Flächen des Vorgängers. Die beiden Scrollräder sind weiterhin aus Metall gefertigt und heben sich optisch wie haptisch klar vom restlichen Gehäuse ab. Die Farbauswahl fällt je nach Version unterschiedlich aus. Bei der „for Mac“-Variante stehen Space Black und Weiß/Silber zur Verfügung, während die Standard-MX-Master 4 in Grafit und Hellgrau erhältlich ist.
Vorn sitzt der gewohnte USB-C-Anschluss, über den sich der integrierte 650 mAh Akku auch während des Betriebs aufladen lässt. Das macht die Maus unabhängig von externen Batterien und sorgt dafür, dass sie im Alltag quasi ohne Unterbrechung einsatzbereit bleibt.
Auf der Unterseite finden wir zudem eine kleine, aber praktische Veränderung, denn alle Schrauben sind nun frei zugänglich. Damit lässt sich die Maus im Bedarfsfall leichter öffnen, was Reparatur oder Recycling erleichtert. Zudem befindet sich hier der Power-Schalter sowie die Taste zum Wechseln zwischen verbundenen Geräten.
Auch bei den Bedienelementen bringt die MX Master 4 einiges mit sich. Die beiden Haupttasten sind wie gewohnt in die Oberseite integriert, dazwischen sitzt das metallene MagSpeed-Scrollrad mit einer zusätzlichen mittleren Taste direkt darunter. Auf der linken Seite fällt die große Daumenauflage ins Auge, in die jetzt neu eine flache Taste mit haptischem Feedback eingelassen ist, welche standardmäßig den neuen Action-Ring öffnet. Oberhalb befinden sich das horizontale Daumenrad aus Metall sowie die beiden schmalen Vor- und Zurück-Tasten. Neu hinzugekommen ist eine dritte Taste, die in der Software standardmäßig als Gestentaste eingerichtet ist.
Vorgefertigte Gesten, wie der Wechsel zwischen Desktops oder das Öffnen von Mission Control, funktionieren einwandfrei und jede Aktion wird mit einem spürbaren haptischen Feedback bestätigt. Optisch macht die MX Master 4 insgesamt viel her und hinterlässt schon beim ersten Auspacken einen hochwertigen Eindruck, was Spaß auf mehr macht. Wie gut sie sich im Alltag tatsächlich bedienen lässt und welche Rolle die Software dabei spielt, zeigt sich aber erst in der Praxis.
Praxistest und Erfahrungsbericht
Die Einrichtung der MX Master 4 ist unkompliziert. Über Bluetooth ist die Maus innerhalb weniger Sekunden mit dem Mac verbunden, alternativ lässt sie sich auch per Logi-Bolt-Dongle koppeln, der aber bei der Mac-Version nicht im Lieferumfang dabei ist. Im Test klappte die Installation problemlos. Zu erwähnen ist, dass die Maus natürlich nicht nur unter macOS arbeitet, sondern auch andere Betriebssysteme unterstützt werden. Die Akkulaufzeit wusste im gesamten Testzeitraum zu überzeugen, denn selbst nach intensiver Nutzung war der Akku nicht ans Limit zu bringen. Logitech selbst spricht von einer Laufzeit von bis zu 70 Tagen, was in der Praxis durchaus realistisch ist. Dank USB-C kann man die Maus zudem jederzeit während des Betriebs laden. Eine Minute laden sorgt hier immerhin für circa drei Stunden Akkulaufzeit, was wir wirklich nicht schlecht finden.
Der integrierte Sensor arbeitet mit bis zu 8.000 DPI und funktionierte in unserm Test sogar auf Glas anstandslos, was die Maus im Einsatz besonders flexibel macht. Die Haupttasten für Links- und Rechtsklick hinterließen einen tollen positiven Eindruck. Sie arbeiten extrem leise, wie auch schon beim Vorgänger, was im Büroalltag wirklich angenehm entspannt ist. Die übrigen Tasten sind im Vergleich deutlich hörbarer, stören jedoch nicht. Als Vergleich haben wir auch eine Magic Mouse von Apple hier im Einsatz, wo die Haupttasten deutlich lauter klicken.
Beim Scrollen zeigt sich die typische Stärke der MX-Master-Serie, wenn auch nicht ohne Abstriche. Das große MagSpeed-Scrollrad läuft präzise und lässt sich mit einem Tastendruck von stufenweisem Scrollen auf schnellen Freilauf umschalten. Mit etwas Schwung dreht es dann fast endlos weiter, was gerade bei langen Dokumenten oder Webseiten besonders praktisch ist. Allerdings erreicht die Scrollbewegung selbst bei aktivierter Option „flüssige Bildläufe" in der Software nicht ganz die Weichheit, die man von Apples Magic Mouse beispielsweise kennt, da der Bildlauf dennoch leicht ruckelt. Auch das horizontale Scrollrad auf der Daumenseite funktioniert zwar gut und sauber, wirkt aber irgendwie weniger intuitiv als die Touchbedienung der Magic Mouse, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat. Es fühlt sich immer wie ein kleiner Rückschritt an. Schön wäre, wenn Logitech das MagSpeed-Feature auch in das horizontale Scrollrad integrieren könnte, um zum Beispiel schnell in einer Timeline zu scrollen. Trotzdem bleibt vor allem das vertikale Hauptscrollrad eines der besten am Markt und ein echtes Highlight der MX Master 4.
Als weitere große Neuerung bewirbt Logitech das Zusammenspiel aus haptischer Daumentaste und dem Action Ring. Die Taste selbst liefert bei jedem Druck ein spürbares Feedback, das sich in vier Stufen anpassen lässt und einem echten mechanischen Klick erstaunlich nahekommt. Die Vibration ist nicht nur auf die Taste selbst beschränkt, sondern spürbar in der gesamten Maus, was den Eindruck noch verstärkt. Der Action Ring wiederum ist ein frei konfigurierbares Overlay, über das sich individuelle Shortcuts im Schnellzugriff abrufen lassen. Beim Navigieren mit der Maus über den Action Ring löst jeder Hover-Effekt zusätzlich eine kurze Vibration aus, die ebenfalls angepasst werden kann. Beides ist im Alltag eine willkommene Neuerung und macht den Workflow deutlich angenehmer und gleichzeitig schneller.
Logitech hat laut Beschreibung einen neuen Funkchip verbaut und die Antennenplatzierung optimiert. Im Alltag konnte uns die Zuverlässigkeit der Verbindungen überzeugen. Der Wechsel zwischen mehreren gekoppelten Geräten funktionierte über die Taste auf der Unterseite stets zuverlässig. Auch die reine Bluetooth-Verbindung blieb im Test stabil und ohne Aussetzer. Einschränkungen gibt es lediglich am iPad, da dort viele Softwarefunktionen aufgrund der Beschränkungen von iPadOS nicht verfügbar sind.
In Summe hat die MX Master 4 bei uns im Praxistest einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Sie ist eine tolle Weiterentwicklung im Vergleich zum Vorgänger. Aber erst mit der passenden Software kann sie ihr volles Potential ausspielen, weshalb wir uns im nächsten Absatz nochmal anschauen, wie rund das Gesamtpaket mit Options+ wirklich ist.
Software
Mit Logi Options+ bekommt die MX Master 4 das passende Softwarepaket von Logitech an die Seite gestellt. Die Oberfläche ist übersichtlich aufgebaut und wir finden uns hier schnell zurecht. Jede Taste lässt sich hier frei belegen, egal ob mit Standardbefehlen oder eigenen Shortcuts. Praktisch ist, dass es für einige Programme wie Photoshop, Lightroom Classic oder DaVinci Resolve mittlerweile vorgefertigte Profile gibt, die automatisch erkannt werden. So hat man direkt passende Funktionen am Start, ohne lange herumkonfigurieren zu müssen. Das macht es für den Einsteiger deutlich einfacher, direkt mit der Maus zu starten.
Auch die neuen Features wie der Action Ring oder die haptische Daumentaste lassen sich bequem in Options+ anpassen. Im Action Ring können wir individuell alle acht eingeblendete Ringe ändern, sowohl funktional als auch optisch.
Cool ist, dass das haptische Feedback in vier Stufen der Intensität her angepasst werden kann. Dazu kommen klassische Einstellungen wie Scrollgeschwindigkeit, Scrollrichtung oder die Belegung des horizontalen Daumenrads.
Auch KI Funktionen sind mit am Start. Wer mehrere Rechner gleichzeitig nutzt, freut sich zudem über Logitech Flow. Damit lässt sich die MX Master 4 ganz einfach zwischen mehreren Geräten bewegen. Einmal an den Bildschirmrand fahren und schon ist man auf dem anderen Gerät. Praktisch ist dabei auch, dass Dateien oder Text gleich mitgenommen werden können.
Darüber hinaus bietet Options+ natürlich ebenfalls die Funktion der Firmware-Updates und zeigt weitere vorhandene Logitech-Geräte in der Übersicht an. Ohne die Software funktioniert die Maus zwar im Grunde auch, aber erst mit den Anpassungen holt man wirklich das Maximum aus der MX Master 4 heraus. Für uns ist Options+ deshalb ein Muss.
All diese Funktionen zeigen, dass Logitech bei der MX Master 4 nicht nur an die Hardware gedacht hat, sondern das Gesamterlebnis aus Maus und Software konsequent weiterentwickelt. Genau das macht die Maus im Alltag so stark. Fassen wir jetzt nochmal alles zusammen und schauen uns das Fazit an.
Fazit zur MX Master 4 for Mac
Die Logitech MX Master 4 ist eine erstklassige Maus, die uns in nahezu allen Bereichen überzeugt. Die Haptik ist hervorragend, die neue Oberfläche fühlt sich angenehm an und liegt sehr komfortabel in der Hand. Die Neuerungen wie der haptische Button und der Action Ring funktionieren hervorragend und erweitern die Bedienmöglichkeiten sinnvoll. Zusammen mit der umfangreichen Software Logi Options+, die eine sehr vielseitige Anpassung der Maus erlaubt, entsteht ein rundes Gesamtpaket, das uns sowohl im Alltag als auch bei längerer Nutzung begeistert. Die Akkulaufzeit wirkt im Alltag quasi unendlich.
Darüber hinaus punktet die Maus mit einer durchdachten Ergonomie, die auch bei langen Arbeitstagen für Entlastung sorgt. Das MagSpeed-Scrollrad zählt weiterhin zu den besten am Markt und erleichtert präzises Arbeiten und schnelles Navigieren durch Dokumente oder Webseiten. Logitech bleibt hier seinem bewährten Konzept treu und verbessert die Maus Schritt für Schritt statt alles neu zu erfinden.
Mit einem Preis von 129,99 Euro ist die MX Master 4 (Affiliate) zwar kein Schnäppchen, der User bekommt dafür aber eine der vielseitigsten und besten Mäuse für den Büro- und Kreativalltag. Insgesamt hinterlässt sie bei uns einen sehr positiven Eindruck und bekommt eine klare Kaufempfehlung.