be quiet! Pure Loop 360 Test - BILD01_Bild_AIO

be quiet! spezialisiert sich auf extrem geräuscharme Produkte für den Desktop Computer. Aktuell Produzieren sie Netzteile, Gehäuse und Kühllösungen. Aufgrund ihrer hochwertig produzierten Produkte hat be quiet! sich an die Spitze der Silent Lösungen gekämpft. In Deutschland entwickelt und getestet erreichen die Produkte von be quiet! einen sehr hohen Standard. Mit der PURE LOOP 360 bringt be quiet! eine AIO-Wasserkühlung für den kleinen Geldbeutel auf den Markt. Die PURE LOOP zeichnet sich wie auch die anderen be quiet! Produkte durch ihr schlichtes, aber elegantes Design aus. Eine RGB-Beleuchtung ist der PURE LOOP vorenthalten, dennoch ist die LED-Beleuchtung sehr ansprechend.

Technische Daten (Herstellerangaben)
Lüfter
Maße Lüfter (B x H x T) 120 x 120 x 25 mm
Anschluss 4-pin-PWM
Betriebsspannung 12V DC
Umdrehungen pro min 2.000 U/Min
max. Luftdurchsatz 65,51 CFM
max. Luftdruck 2,23 mmH20
max. Lautstärkeentwicklung 35,9 dB(A)
Anschluss 3-Pin
Pumpe
Maße (BxHxT) 397x 120 x 52 mm
Betriebsspannung 12 V DC
Anschlüsse 3-Pin (Tacho)
Max. Umdrehungen pro min 5.500 U/Min
Radiator
Maße (BxHxT) 397 x 120 x 27 mm
Material Aluminium, Kupfer
Schlauchlänge 400 mm
Allgemein
Gewicht 1,36 kg
Intel-Sockel 1150, 1151, 1155, 1200, 2011(-3), 2066
AMD-Sockel AM4 /AM3(+)

be quiet! Pure Loop 360 BILD02_Verpackung

Lieferumfang der PURE LOOP 360

Die PURE LOOP 360 befindet sich in einem ansprechenden Karton. Der Karton ist wie für be quiet! üblich in Schwarz gehalten. Der optisch ansprechende Kühler und die Benennung zieren die Vorderseite des Kartons. Auf der Rückseite des Kartons werden die vier Kernelemente der AIO genauer erläutert. Eine Tabelle mit den technischen Daten finden wir auf der Seite des Kartons. Allgemein ist die Verpackung gut strukturiert und nicht überladen. Der Innenraum der Verpackung ist sehr leicht zu überschauen. Offensichtlich hat sich der Hersteller hier Gedanken gemacht, wie der Benutzer einen guten ersten Eindruck bekommt. Der Radiator ist in einen kleinen Karton gehüllt, nur die be quiet! Aufschrift auf dem Radiator wurde hier frei gelassen. Das gibt dem Ganzen noch mal das gewisse Etwas.

be quiet! Pure Loop 360 BILD03_Verpackung2

Beim Auspacken fällt eine kleine Flasche mit Kühlflüssigkeit auf. Hier wird man etwas verunsichert, ob die AIO noch befüllt werden muss. Die Antwort ist schlicht “NEIN“. Die AIO ist bereits befüllt, die Kühlflüssigkeit dient dazu, die vorhandene Kühlflüssigkeit nach längerem Gebrauch aufzufüllen. Be quiet! empfiehlt das nach zwei Jahren zu tun. Die Lüfter müssen noch auf dem Radiator montiert werden. Hier sollte man sich vorher Gedanken machen, wie dieser später im Gehäuse verbaut werden soll. Be quiet! liefert ihre hauseigene Wärmeleitpaste mit. Diese muss vor der Montage auf die CPU angebracht werden. Der

be quiet! Pure Loop 360 BILD04_Lieferumfang

Lieferumfang besteht aus folgenden Komponenten:

  • 360 mm Radiator
  • 3x Pure Wings 2 120mm PWM high-speed
  • Kühlsystem (Radiator / Pumpe / Schläuche / Kühlflüssigkeit)
  • Zusätzliche Kühlflüssigkeit
  • Montageanleitung
  • Wärmeleitpaste (ausreichend für eine Anwendung)
  • Montage-Kit für diverse AMD- und Intel Sockel

be quiet! Pure Loop 360 BILD05_Kühlblock

Kühlblock und Pumpe

Auf den ersten Blick könnte man denken, dass der Kühlblock aus Aluminium besteht. Das ist aber nicht der Fall! Der Kühlblock besteht auf Kupfer und wurde auf der Auflagefläche vernickelt. Das ermöglicht es, auf Flüssig-Metall basierende Wärmeleitpasten zu verwenden. Flüssig-Metall zählt zu den besten Wärmeleitpasten, die heute zum Einsatz kommen. Der Kühlblock ist mit einer Kunststoffabdeckung versehen. Diese Abdeckung ist zugleich die Befestigung für den Kühlblock. Der verarbeitete Kunststoff mach haptisch einen weniger hochwertigen Eindruck, als wir es von be quiet! gewohnt sind. In Bezug auf den Preis ist das aber zu verkraften. Optisch ist der Kühlkörper sehr ansprechend und mit der weißen LED-Beleuchtung bleibt be quiet! ihrem stilvollen Design treu.

be quiet! Pure Loop 360  BILD06 Kühlblock 2

Anders als heute üblich ist die Pumpe im Schlauch nah des Radiators verbaut. Die Pumpe wird hier mit einem Kunstoffgehäuse verdeckt. Einer der beiden Schläuche ist dabei fest mit der Pumpe verbunden. Der andere wird nur locker durch das Gehäuse gelegt. Die Pumpe ist doppelt entkoppelt. Dabei ist einmal die Pumpe selber entkoppelt. Die zweite Entkopplung geschieht dann über die Schläuche. Das ist auch sinnvoll, denn mit Ihrem maximalen 5500 U/Min werden einige Schwingungen erzeugt. Diese sind auch an den Schläuchen zu fühlen. Die Pumpe kann sowohl über das Mainboard als auch über einen Sata-Strom-Adapter angeschlossen werden. Trotz der 5500 U/min ist die Pumpe so gut wie nicht zu hören.

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360er Radiator

Der Radiator ist auf das Wesentliche begrenzt. Er ist aus Aluminium gefertigt und mit schwarzem Lack überzogen. Auf den Seiten finden wir „be quiet!“ als Aufschrift. Oben befindet sich eine Schraube zum Öffnen des Radiators, hier kann nach zwei Jahren etwas Kühlflüssigkeit nachgefüllt werden. Die Verarbeitung der Seitenwände weist keine Besonderheiten auf. Die Kühlfinnen allerdings. Diese sind die am besten verarbeiteten, die wir bisher auf dem Teststand hatten. Anders als üblich, ist hier nicht eine Kühlfinne verbogen. Der Radiator wird über zwei 400 mm lange Schläuche mit dem Radiator verbunden. Drei von be quiet!s PURE WINGS 2 120mm high-speed treiben die Luft durch den Radiator.

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Kabelmanagement

Die PURE WINGS 2 120mm high-speed benötigen jeweils ein 4-Pin-PWM-Anschluss. Die Pumpe und die LED-Beleuchtung nutzen jeweils einen 3-Pin-Anschluss. Somit kommen wir auf fünf Kabel. Damit diese nicht alle auf dem Mainboard angeschlossen werden müssen, werden zwei Adapter beigelegt. Einen Y-Stecker für die Pumpe und die LED-Beleuchtung. Diese werden direkt über einen Sata-Strom-Anschluss mit dem Netzteil verbunden. In unserem Fall weist dieser Stecker einen Wackelkontakt auf. Das führt zum Ausfall der Beleuchtung, sobald das Kabel berührt wird. Wer sichergehen will, dass das nicht auch mit der Pumpe passiert, kann sowohl Pumpe als auch Beleuchtung an einem PWM-Anschluss des Mainboards betreiben.

be quiet! Pure Loop 360 BILD10_Kabel2

Wichtig ist, hier im BIOS einzustellen, dass diese mit 100 % laufen. Für die Lüfter wird ein ähnlicher Adapter verwendet. Nur wird dieser auf den CPU_FAN1-Anschluss auf dem Mainboard angebracht. Dieses Kabel hat ein klares Problem. Die Verbindung vom male-Stecke für das Mainboard zu den drei Female-Buchsen für die Lüfter ist zu kurz. Dadurch ragen bei unserem Testboard alle Lüfterkabel über das Board. Das Verstecken der Kabel ist hier nicht möglich. Hier gilt zu sagen, dass dieser Fall abhängig von der Position des CPU_FAN-Anschlusses auf dem Mainboard ist. Ist der Anschluss oben auf dem Mainboard angebracht, könnten die Kabel im oberen Bereich des Gehäuses versteckt werden.

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Drei PURE WINGS 2 120mm high-speed

Bei der PURE LOOP 360 werden drei hauseigene PURE WINDS 2 in der high-speed Variante verbaut. Diese verfügen über keine RGB-Beleuchtung, machen optisch aber trotzdem einiges her. Sie zeichnen sich zudem durch einen sehr leisen Betrieb aus. Die Lüfter werden mit einen 4-Pin-PWM-Anschluss betrieben und gesteuert. Diese Lüfter erreichen ein maximales Fördervolumen von 65,51 CFM. Der hohe statische Druck von 2,23 mmH20 treibt die Luft durch den Radiator. Diese Lüfter erreichen eine theoretische Lautstärke von 35,9 dB(A)

Messaufbau

Folgendes System dient der Ermittlung der Messwerte:

  • CPU: AMD Ryzen 7 3700X
  • Mainboard: Biostar Racing B550GTA (Affiliate)
  • Grafikkarte: 1GB Club 3D Radeon HD 6570 CoolStream Edition Passiv PCIe 2.1 x16
  • RAM: 16GB G.Skill Aegis DDR4-3000 CL16-18-18-38
  • Netzteil: 500 Watt be quiet! System Power 8
  • Gehäuse: Selbstgebaute Testbench (offen).

Schalldruckpegelmessung

Die Lautstärke wird auf dem offenen Aufbau bei einem Abstand von ca. 30 cm mit dem UNI-T UT353 BT Schallpegelmessgerät gemessen. Hierbei werden für alle unten angegebenen Lüftergeschwindigkeiten, 30-40 schnell auf einander folgende Messungen durchgeführt. Die Werte werden in einem Graphen aufgezeichnet. Anhand dieses Graphen werden Ausreißer herausgefiltert und der Wert ermittelt. Während der Messung werden keine HDDs betrieben. Die Grafikkarte wird Passiv gekühlt. Die Messungen finden bei 25 %, 33 %, 50 %, 75 % und 100 % statt. Zum Zeitpunkt der Messung befindet sich ausschließlich das PC-Netzteil als Geräuschquelle sowie die testende Person im Raum.

Beim "Lautstärke-Test" der PURE LOOP 360 werden die Lüfter auf 25 %, 33 %, 50 %, 75 % und 100 % ihrer maximalen Drehzahl geregelt. Laufen die Lüfter mit 25 % Ihrer maximalen Drehzahl, so erreichen wir 37,4 dB(A). Das liegt innerhalb der Umgebungslautstärke. Die Lüfter sind in diesem Fall also so gut wie nicht zu hören. Bei 33 % haben wir 37,5 dB(A) ermitteln können. Die Lüfter Drehen hier mit 750 U/Min und sind immer noch so gut wie unhörbar. Schrauben wir die Lüfter auf 50 % erreicht die AIO 38,7 dB(A). Das ist im offenen Aufbau soeben wahrnehmbar. Bei satten 75 % der maximalen Lüfterdrehzahl werden 45,3 dB(A) erzeugt. Das ist hörbar, aber aufgrund des Lüftergräusches empfinden wir das hier nicht als störend. Bei anderen AIOs haben wir solche Werte bereits als störend empfunden. Wird die PURE LOOP 360 auf 100 % Ihrer maximalen Lüfterdrehzahl gestellt, erreicht sie 51,7 dB(A). Das ist störend. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass es deutlich weniger störend ist, als es bei anderen AIOs der Fall wäre. In der Praxis werden solche hohen Lüfterdrehzahlen jedoch selten benötigt.

Temperaturmessung

Um die Temperatur zu testen, wird ein Ryzen 7 3700X verwendet. Das Temperatur-Offset des Vorgängers wurde hier weggelassen. Somit können hier die direkten Messwerte abgelesen werden. Die Tabelle zeigt, die deltaT-Werte unter Last. Das deltaT resultiert aus der CPU-Temperatur abzüglich der Raumtemperatur.

be quiet! Pure Loop 360 Messwerte
PWM-Signal 25% 33% 50% 75% 100%
Temperatur (deltaT) unter Last [°C] 53 51 48 46 44
Schalldruckpegel [dB(A)] 37,4 37,5 38,7 45,3 51,7
Lüfterdrehzahl [U/min] 574 750 1.104 1.544 1.962
Wahrnehmung des Schalldruckpegels
Schalldruckpegel Subjektive Wahrnehmung
unter 39 dB(A) nicht von der umgebung zu unterscheiden.
40 dB(A) - 45 dB(A) hörbar nicht störend
45 dB(A) - 48 dB(A) hörbar störend
mehr als 48 dB(A) stark störend

Beim Temperaturtest der PURE LOOP 360 werden die Lüfter auf 25 %, 33 %, 50 %, 75 % und 100 % ihrer maximalen Drehzahl geregelt und beobachtet, wie sich die Temperaturen an dem Prozessor verändern. Dabei wird mit der Software Prime95v266 die CPU zu 100 % ausgelastet. Die Pumpe läuft hier permanent auf 100 % ihrer maximalen Drehzahl. Bei 25 % der maximalen Lüfterdrehzahl erreichen die Lüfter 574 U/Min. Dabei messen wir 75 °C und ein deltaT von 53 °C. Bei 33 % werden 73 °C mit einem deltaT von 51 °C erreicht. Die Lüfter drehen hier mit 750 U/Min. Nach der Erhöhung auf 50 % der maximalen Lüftergeschwindigkeit kommen wir auf 70 °C und einen deltaT von 48 °C. Bei 75 % der maximalen Lüftergeschwindigkeit knackt die PURE LOOP die 70 Grad Grenze und erreicht 69 °C. Da sich zwischendurch die Raumtemperatur um einen Grad erhöht hat, resultiert das deltaT in 46 °C. Bei Ihrer maximalen Lüftergeschwindigkeit kühlt die Pure LOOP unseren Ryzen auf 68 °C herunter. Das deltaT steht hier bei 44 °C und die Lüfter drehen mit 1.962 U/Min. Da die Lüfter zwar laut werden, dass Geräusch aber nicht wirklich als nervend bezeichnet werden kann. Ist es nicht notwendig, die Lüfterkurve anzupassen, um hohe Drehzahlen zu vermeiden. Für einen Silent-Betrieb ist die AIO sehr gut geeignet. Die Kühlleistung könnte aber etwas besser sein.

be quiet! Pure Loop 360 LEDBeleuchtung

Fazit

Die PURE LOOP 360 ist die Einsteigervariante in den AIO Bereich aus dem Hause be quiet!. Hier gilt es zu sagen, dass diese zu einem geringen Preis von 119€ (Affiliate) zu haben ist. Die Preisleistung ist hier definitiv vorhanden. Auch ohne RGB-Beleuchtung ist die PURE LOOP ein absoluter Hingucker. Die weiße Beleuchtung des Kühlblocks lässt die AIO sehr elegant wirken und dürfte besonders gut zu einem be quiet! Gehäuse passen. Die Pumpe ist nicht das Designhighlight, aber sobald die AIO erst mal verbaut ist, passt die gesamt Optik wieder. Das hängt natürlich immer vom eigenen Geschmack ab. Die Kunststoffteile machen nicht den besten Eindruck, erfüllen aber ihren Zweck und sobald die AIO erst mal verbaut ist, fällt auch das nicht weiter auf.

be quiet! Pure Loop 360 Award Besonders positiv ist die Verarbeitung des Radiators aufgefallen. Einen Radiator mit nicht einer verbogenen Kühlfinne sieht man selten. Kühltechnisch sticht die PURE LOOP nicht besonders heraus. Für den herkömmlichen Betrieb ist sie vollkommen ausreichend. Auch leichtes Übertackten sollte hier kein Problem sein. Die Lüfter der AIO sind nicht zusätzlich durch Gummiunterlagen vom Radiator entkoppelt. Da diese im Vergleich zu anderen Lüftern sehr leise sind, ist das auch nicht unbedingt nötig. Allgemein hat be quiet! ihren Namen hier wieder alle Ehre gemacht und eine sehr leise AIO erstellt. Für vergleichsweise wenig Geld wird mit der PURE LOOP 360 ein ansprechendes Gesamtpaket für den geboten. Die PURE LOOP 360 musste auch gegen andere CPU Wasserkühlung in unserem Vergleichstest antreten.