The Intercept

Fast täglich werden neue Details bekannt, wie der US-Auslandsgeheimdienst NSA (National Security Agency) in- und ausländische Bürger überwacht. Zuletzt haben vier der größten IT-Unternehmen Zahlen veröffentlicht, wie viele Regierungsanfragen es bis Juni 2013 gegeben hat.

Die nur sporadisch auftauchenden Meldungen zur NSA-Schüffelei sind aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Um den Enthüllungen von Whistleblower Edward Snowden Raum zu geben, haben der Journalist Glen Greenwald, der Enthüllungsreporter Jeremy Scahill, die Dokumentarfilmerin Laura Poitras sowie eBay-Mitgründer Pierre Omidyar, der die Seite finanziert, eine neue Plattform online gestellt, die den Namen "The Intercept" trägt. Zum heutigen Launch präsentieren die Journalisten gleich zwei Artikel zum Thema "NSA", zum einen werden bisher unbekannte Fotos der verschiedenen US-Geheimdienste gezeigt, zum anderen enthüllt man die Rolle der NSA bei Drohnen-Attentaten, die durch die US-Regierung genehmigt wurden. Wie "The Intercept" schreibt, werden die Ziele der Drohnen lediglich auf Grundlage von Datenauswertungen sowie Handy-Ortungen bestimmt; eine Bestätigung der Zielpersonen durch US-Agenten gäbe es nicht, so die Plattform.

Wie auf der neuen Seite zu lesen ist, werde man sich vorerst noch auf die Unterlagen von Edward Snowden konzentrieren, später soll aber auch investigativer Journalismus betrieben werden, um Themen wie Korruption, Justizmissbrauch, Verletzung bürgerlicher Freiheiten etc. abzudecken. Die verantwortlichen Journalisten betonen zudem, dass sie redaktionell unabhängig sind. Mit 250 Millionen US-Dollar, die eBay-Mitgründer Pierre Omidyar in das Projekt investiert, dürften vorerst jedenfalls keine finanziellen Schwierigkeiten auftreten.