Dabei wollen wir mit einer Tabelle beginnen, die kurz alle relevanten Funktionen zusammenfasst. Darin sind unter anderem die 1.006 MHz Kerntakt der GeForce GTX 680 zu sehen, aber auch der 2 GB große GDDR5 Speicher, der mit effektiven 6.000 MHz taktet. Damit hat man also ebenso wie AMD eine "GHz Edition" und dazu noch die Karte mit dem schnellsten VRAM. Und mit dem 294 mm² großen Die mit 3,54 Mrd. Transistoren ist der Chip sogar etwas kleiner als AMDs Tahiti.

Das Aussehen des neuen Pixelbeschleuniger ist damit nun auch endlich final. Ein grüner "GEFORCE GTX" Schriftzug und die übereinander gestapelten 6 Pin Stromstecker werden damit wohl die markantesten Merkmale der Karte. Als Anschlüsse sind 2x DVI, 1x HDMI und 1x DisplayPort vorhanden, wobei sich über die beiden erstgenannten ein Nvidia 3D Vision Setup mit drei Monitoren aufbauen lassen soll. Über den DisplayPort lässt sich sogar ein vierter Monitor anschließen, sodass man hier durchaus flexibler als AMDs EyeFinity ist.

Der Die des GK104 Chips fällt wie bereits erwähnt etwas kleiner aus, das PCB ist dieses Mal in Schwarz gehalten und zeigt wie bei der GTX 580 wieder zwei SLI Schnittstellen. Der hoch getaktete Speicher stammt auch hier von Hynix und besitzt die gleiche Modellnummer wie die Speicherchips bei AMD, was die Frage aufwirft, ob sie sich dort ebenfalls so hoch takten lassen.

Der Kühler der neuen Karte sieht allerdings weniger nach einer Vapor Chamber aus, sondern viel mehr nach einem Kupfer-/Aluminiumblock mit angebrachten Lamellen. Das wird aber vermutlich reichen, um die GTX 680 zu kühlen. Warum, das klären wir nachher.

Der neue Chip von Nvidia beinhaltet 1.536 CUDA Cores, die in 8 SMX Blöcken mit je einer Geometry Unit angeordnet sind. Je zwei solcher Blöcke sind dann wiederum mit einer Raster Unit verbunden. Weiterhin sind im Chip noch 128 Texture Units, 32 ROPs und ein L2 Cache vorhanden, womit man der Radeon HD 7970 abgesehen vom Speicherinterface ebenbürtig ist.

Bevor es um die Leistung geht wollen wir auch noch kurz über die Neuheiten von Kepler sprechen. So wird es erstmals im Grafikkarten Segment einen "GPU Boost" geben, der die Taktraten der Karte dynamisch anhebt - laut Nvidia auch, wenn sie bereits übertaktet wurden.

Hintergrund der Sache ist lediglich, dass nahezu kein Spiel auf dem Markt eine Grafikkarte wirklich zu 100% auslastet. Folglich übertaktet man die Karte immer nur so weit, dass sie die angegebene TDP ausfüllt, aber nicht überschreitet. Typischerweise liegt die Steigerung von 1.006 MHz lediglich bei 1.058 MHz, was nicht wirklich viel ist. Sollte es das Programm zulassen sollen aber wohl durchaus auch 1.100 MHz möglich sein. Für die Ermittlung des Verbrauchs ist ein gesonderter Schaltkreis zuständig, sodass alles hardwareseitig geregelt wird.

Die nächste Neuerung hört auf den Namen TXAA und ist ein neuer Anti-Aliasing-Modus, der Kanten besser glätten soll als "normales" 8x MSAA, die Performanceeinbußen sollen aber dennoch unter denen von MSAA liegen. Zumindest war das unsere Interpretation der Google Übersetzung des chinesischen Textes. Jedenfalls wird TXAA zu Beginn nur für die GTX 680 anwendbar sein, sehr wahrscheinlich wird man es aber auch noch für GeForce GTX 500 Karten freischalten.

Zu guter Letzt ist da noch das "Adaptive Vertical Sync" Feature, das für viele durchaus Sinn machen dürfte. Erzielt die Karte genug Leistung wird Vsync eingeschaltet, fallen die FPS unter eine Grenze von 60 Bildern pro Sekunde wird es wieder ausgeschaltet. So genießt der Gamer immer noch mehr als 30 FPS und sobald die Anforderungen wieder sinken, wird Vsync wieder zugeschalten.

Kommen wir nun zum wichtigsten Punkt, der Leistung. Wie im Vorfeld schon bekannt wurde ist der GK104 der Performance Chip der neuen Architektur, der GK110 als Vollausbau folgt erst noch. Auch war schon mehr oder weniger bekannt, dass die GTX 680 mal schneller und mal langsamer als die Radeon HD 7970 ist. Und das scheint sich auch zu bestätigen, wenn man den Zahlen von Nvidia Glauben schenken darf. Machen wir aber natürlich nicht, dafür müssen wir uns noch vermutlich bis zum 22. März gedulden. Dann sollten auch die ersten unabhängigen Tests folgen.

Jetzt fehlt nur noch eine Variable für das Gesamtbild: Die Leistungsaufnahme. Bereits in der obigen Tabelle wird sie mit 195 Watt angegeben, womit man deutlich unter den 250 Watt der HD 7970 liegt. Ein Diagramm, das den zeitlichen Verlauf eines Benchmarks zeigt, verdeutlich das ganz gut. Damit hätte man dieses Mal nicht den Titel der Computerheizung, wie ihn die GTX 480 damals verpasst bekommen hat.

Wie bereits erwähnt sollte man aber noch unabhängige Tests abwarten, die uns vermutlich schon in der nächsten Woche erreichen werden.

Quelle: HKEPC