Genauso ist das natürlich auch bei PC-Mäusen der Fall. Der Schweizer Hersteller Logitech begeisterte damals mit der MX510 viele Fans. Doch erst mit dem Nachfolgermodell, der MX518, zerrten sie eine wahre Sturmflut hinter sich her. Die Maus verkaufte sich so, wie keine andere und gilt bis heute als eine der erfolgreichsten Mäuse aller Zeiten. Nun war es aber an der Zeit, einen Nachfolger zu küren und es kam die G400. Ein angepasstes Design und aufgemotzte Innereien sollen den Sturm wieder neu entfachen. Doch reicht das um wieder an die Spitze zu gelangen? Wir machen den Test.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Logitech für die gute Zusammenarbeit und das G400 Testmuster.

Lieferumfang Logitech weicht auch bei der neuen G400 nicht vom Ursprungsbild ab und präsentiert die Verpackung im exakt dem gleichen Design, wie sie bei der MX518 zum Einsatz kam. In Form eines "V" wird uns die Maus in der innenliegenden Plastikverpackung schmackhaft gemacht. Äußerlich sind die Farben Schwarz, Grün und Orange verarbeitet, was optisch nicht an reiz verloren hat. Schon auf der Vorderseite wird mit dem Titel "The new MX518" auf dem Vorgängermodell aufgebaut. Die restlichen freien Stellen wurden wie üblich genutzt, um reichhaltige Informationen rund um die G400 zu präsentieren.

Inhaltlich hat sich Logitech aber wenig neues einfallen lassen. In der großen Verpackung liegt neben der Gaming-Maus lediglich eine kleine Plastikhülle bei, in der wir neben einem Dokument "Wichtige Informationen" nur noch die Bedienungsanleitung finden. Von einer Treiber-CD fehlt leider jede Spur, man ist also gezwungen sich den Treiber aus dem Netz zu laden oder man begnügt sich mit den Windows-Bordmitteln. Langsam aber sicher scheint sich die Ära der CD's dem Ende zu nähern, zumindest kommt es uns so vor. Viel mehr lässt sich im Lieferumfang der G400 nicht erkennen. Werfen wir jetzt einen Blick auf die Maus.

Logitech G400 im Detail Genau wie schon bei der Verpackung weicht Logitech auch hier nicht vom Ursprungsmodell ab. Zumindest was die Form angeht. Die G400 ist für die rechte Hand optimiert, ihr ergonomisches Design wurde optimal der Handfläche angepasst. Die Finger liegen angenehm und ausgeruht auf dem Körper, während es für den Daumen eine extra Ablage gibt. wDie Oberschale ist die erste Veränderung, die sichtbar Auffällt. Im Gegensatz zu früher setzt Logitech jetzt auf eine matt-graue Fläche, die sich rauer anfühlt als die der MX518. Das Logitech-Logo bleibt das selbe und auch die Anordnung der beiden Haupttasten sowie der vorderen Extratasten und des Mausrades bleibt gleich. Nur die Farbe Orange wurde gestrichen und durch ein Gvom eirau ersetzt. Die beiden linken Seitentasten wurden ebenfalls um die Farbe Orange gebracht, sind aber ansonsten exakt dem Vorgänger gleichgestellt. Das Logitech Orange gestrichen hat finden wir nicht gut, hat gerade dies doch die Maus hervorgehoben.

Auch die Unterseite weist Veränderungen zur MX518 auf. Vom früheren transparenten Boden hat der Hersteller ihn jetzt grau in grau gestaltet. Damals wählte Logitech 5 kleine Teflonfüße aus, welche die Maus gleiten lassen sollte. Mit der G400 wurden diese auf drei größere reduziert. Ob das jetzt einen nutzen hat oder nicht sei erst einmal dahin gestellt. Es heißt ja immer, das kleiner gleich weniger Reibung bedeutet. Möchte man jetzt die Maus öffnen, kommt man nicht herum zumindest einen Teflonfuß zu entfernen. Damals konnte man auch hier problemlos alles öffnen.

Logitech verwendet zwar kein geflochtenes Kabel, gestaltet dies aber dünner und leichter als das der MX518. Optisch kann sich die G400 zu neunzig Prozent nicht von der Vorgängerin unterscheiden und ein paar Veränderungen sind auch fraglich. Dennoch wirkt die neue Maus an einigen Stellen etwas edler und ausgereifter. Wir wollen und jetzt den Treiber einmal näher anschauen.

Technische Eigenschaften

  • Abtastauflösung: 400–3600 dpi
  • Bildverarbeitung: 5,8 Megapixel/Sekunde
  • Max. Beschleunigung: 25 G
  • Max. Geschwindigkeit: 70–356 cm/Sekunde
  • USB-Datenformat: 16 Bit/Achse
  • USB-Signalrate: 1.000 Signale/Sekunde
  • Energiesparmodus: deaktiviert Gleitfähigkeit
  • Gesamtgewicht: 133 Gramm
  • Kabel: 15 Gramm
  • Tastenlebensdauer: 10 Millionen Klicks
  • Lebensdauer der Gleitfüße: 250 km

Treibersoftware Da wir keine CD in der Verpackung fanden, kommen wir um einen Download nicht herum. Wir besuchen also die Logitech-Homepage und laden uns den neusten Treiber mit dem Namen "Gaming-Software" herunter. Früher kam noch SetPiont bei der MX518 zum Einsatz.

Logitech hat bei ihren Treibern nie versucht, zahlreiche tausende Zusatzoptionen einzubauen. Vielmehr sollte alles simpel sein, aber durchweg ausreichende Einstellungsmöglichkeiten bieten. Die neue Gaming-Software ist für jeden verständlich aufgebaut. Man wird mit einer Startseite begrüßt, welche die G400 in groß zeigt. Mit der Leiste im unteren Segment erhält man Zugriff auf alle wichtigen Funktionen. Ganz links kommt man direkt auf die Homepage des Herstellers. Das Haus weiter recht, welches bereits markiert ist, bringt uns sofort auf die Startseite des Treibers zurück. Von hier aus kann man aber wenig machen und so klicken wir uns gleich mal weiter durch. Das Symbol mit den zwei Pfeilen bringt uns in die Tastenkonfiguration. Einfach die Taste anklicken und schon wird eine Liste mit Belegungen angezeigt. Sehr viele Optionen stehen einem hier zur Verfügung. Vom einfachen Klick über Arbeitsplatz öffnen oder Audio abspielen bis hin zu Programme öffnen. Hier ist für jeden etwas dabei.

Der nächste Reiter mit dem Mauszeiger steht, wie sollte es anders sein, für die Zeigereinstellungen. Bei der G400 lässt sich die dpi-Rate mittels den + und - Tasten verstellen, welche man im vornherein in dem Menü festlegt. Insgesamt fünf Stufen stehen einem hier zur Auswahl, wobei das Minimum immer 200dpi und das Maximum 3600dpi beträgt. Als weiteres "Bringsel" wird weiter unten die Signalrate eingestellt. Standardmäßig wählt der Treiber 500 Hertz, es ist aber kein Problem dies auch auf 1000 Hertz zu stellen. Mehr als 1000 ist über USB nicht möglich, was aber schon Echtzeit, also ohne nennenswerte Verzögerungen ist. Die weiteren drei Optionen sind selbstklärend und für den ein oder anderen sicherlich hilfreich.

Das Zahnrad bringt uns direkt in die globalen Einstellungen. Von hier aus werden das Startverhalten, die Benachrichtigungen und die Schnellmakros eingestellt. Ebenso finden wir dort die Profilverwaltung. Genauer gesagt wird ein Standardprofil eingestellt oder man legt ein dauerhaftes Profil an. Ebenso freiwillig, um Profile umzuschalten, können Anwender einen Key festlegen. Weitere Einstellungsmöglichkeiten bietet das Treiberpacket nicht und so wollen wir nochmal in Richtung G400 gehen.

Praxiseinsatz
Logitech spendierte der G400 einige Neuerungen. Wie schon gesagt trennte sich der Hersteller von jeglichem Orange. Alle Buttons sind grau in grau. Ebenfalls wurde die Oberfläche deutlich aufgewertet und ist nun leicht mattiert in einem Antrazit-Grau. Für Modder war die MX518 immer etwas ganz besonderes, viele Experimente wurden mit ihr gemacht. Leider kann man die Maus nun nichtmehr so einfach öffnen, weil die Mausfüße den Weg versperren. Man muss diese unwiderruflich entfernen und hat dann nur schlechte Chancen, diese weiter zu nutzen. Der transparente Boden musste auch Logitechs Aufräumung weichen und erstrahlt jetzt in einem ... Richtig geraten, natürlich wieder grau. Positiv anzumerken ist das bessere Kabel, welches jetzt deutlich dünner und leichter ist. So hat man insgesamt mehr Bewegungsfreiheit.

Bei all unseren Testläufen konnte die G400 überzeugen. Im Windows-Betrieb erreichen wir optimale Ergebnisse mit 400- beziehungsweiße sogar manchmal 800dpi. Dank den Sondertasten lässt es sich sehr angenehm arbeiten. Allerdings fehlt in unseren Augen ein 4-Wege-Scrollrad etwas. Dies hätte Logitech ruhig auch upgraden können. Im Bereich der Spiele kann der Nager vor allem durch seinen neuen Sensor überzeugen. Bewegungen werden ruck-zuck übertragen und ohne Verzögerung ausgeführt. Mit 133g ist die Maus zwar kein Leichtgewicht, wir sehen den Bereich aber als optimal an. So behalten wir immer die Kontrolle über die G400 und verursachen kein ungewolltes umkippen. Die G400 unterscheidet sich also optisch ein wenig und auch innerlich. Doch reicht das, wenn man als Hersteller diese einfach als neues Produkt vermarkten will?

Fazit Die MX518 war zum damaligen Zeitpunkt definitiv eine der beliebtesten Mäuse auf dem Markt. In vielen Preissuchmaschinen auf Platz 1, nicht zuletzt durch den angemessenen Preis gepaart mit Einfachheit und Leistung. Der Nachfolger, die G400 knüpft an diesem Erfolg ohne Zweifel an. Die Ergonomie ist nach wie vor optimal der Handfläche angepasst, sodass selbst längere Nutzungsdauer ohne Ermüdung von statten geht. Das die G400 nur für die rechte Hand optimiert ist, stellt hier weniger ein Problem dar, denn auch Linkshänder benutzen die Maus durch die Arbeitsplatzaufteilung meistens auch der rechten Seite. Von Logitech wäre natürlich eine Version, speziell für den linken Bereich, interessant. Leider gibt es diesbezüglich noch keinerlei Informationen. Wünschenswert wäre es allemal.

Logitechs neue Waffe, die G400, kann sich jeder für aktuell 29,85€ (idealo.de/Stand: 2.11.2011) am Markt kaufen. Rechtshänder, die wenig Zusatztasten brauchen, dafür aber ein hochwertiges Produkt wünschen, können gefahrlos zugreifen. Und dank des neuen Sensors und der besseren Genauigkeit kommen auch Gamer auf ihre Kosten. Die verbesserte Oberfläche wirkt sehr hochwertig, alles ist sauber verarbeitet und durch das dünnereKabel wird sogar etwas am Gewicht gespart. Die G400 nimmt in etwa den Preisbereich der MX518 ein, von daher ist ein Griff zur alten Version nur dann noch ratsam, wenn man am Preis sparen möchte. Denn selbst heute ist die MX518 noch eine sehr gut und hochwertige Maus und voll zu Empfehlen. Ob sich der Nachfolger auch so stark durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Potenzial dafür ist auf jedenfall vorhanden.