Zum Start der gestrigen Präsentation lobte man zuerst die Performance des iPhones, welches mittlerweile in 80 Staaten verkauft wird. Moderator Greg Joswiak sagte, dass sich Apple vor dem Start des iPhones das Ziel setzte, 10 Millionen Geräte zu verkaufen. Schließlich wurden es 13,7 Millionen, mit dem 3G zusammen sogar 17. Zählt man nun auch noch den iPod touch dazu, der dieselbe Technik verwendet, kommt man auf insgesamt über 30 Millionen Stück weltweit, was doch eine sehr beachtliche Anzahl darstellt.

 



Über die Entwickler Community wurde anschließend auch gesprochen. Dabei konnte man insgesamt 800.000 Downloadnachfragen für das SDK verbuchen sowie 50.000 Unternehmen und Einzelpersonen, die an Software für den AppStore arbeiten. Gleich darauf verteidigte Apple strikt die Prüfung von Programmen, bevor diese in den AppStore gelangen. Dies erregte in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit, jedoch betonte Apple, dass immerhin 96% aller Programme genehmigt werden.

 


Scott Forstall, Apples Vizepräsident in Sachen iPhone Software, demonstrierte anschließend die neue Firmware sowie das neue SDK. Nebenbei kündigte er 1.000 neue APIs an und sagte dazu, dass Apples Ziel war, dass die Entwickler gute Programme entwerfen, also stellten sie ihnen die besten Werkzeuge zur Verfügung. Nach dem überragenden Erfolg der zahlreichen Anwendungen, hatte Apple nun das letzte Jahr hart daran gearbeitet, das SDK noch besser zu machen.

In einer weiteren großen Ankündigung gab er außerdem bekannt, dass es in Zukunft möglich sein wird, Programme mit sogenannten "in App purchases" zu entwickeln. Damit soll es nun möglich sein, Magazine zu abonnieren oder Shareware zu vertreiben. Wie jedes andere Programm auch ist der Kauf an iTunes gebunden und es gilt auch die Regelung, dass Apple 30% vom Umsatz erhält (inklusive Gebühren), der Rest geht an die Entwickler.

 


Weiterhin soll es nun auch eine Bluetooth Unterstützung geben, womit Apple wahrscheinlich auf Spiele mit Multiplayer Modus hinaus will. Zusätzlich soll es auch weitere APIs geben, die es Entwicklern erlauben, andere Hardware anzusprechen, zum Beispiel angesteckte Lautsprecher. Damit erhoffen sich die Benutzer auch ein Feature, das schon oft bemängelt wurde: Mit entsprechender Software kommen Nutzer nun endlich in den Genuss von Radio, falls die gespeicherte Musik nicht ausreicht. Apple schlug auch weitere interessante Möglichkeiten vor, wie ein Gerät, mit dem man den Blutdruck messen und das iPhone so für medizinische Zwecke nutzen kann.

 

 


Die wohl größte Neuerung war wohl, dass Apple seine Server überarbeitet hat, wodurch nun endlich auch  sogenannte "Push Notifications" möglich werden, eine Eigenschaft die laut Moderator längst überfällig war. Somit soll es möglich sein, dass IM wie ICQ oder MSN Nachrichten empfangen und anzeigen können, während der Nutzer gerade ein anderes Programm verwendet (z.B. Safari). In einem Test verbrauchte dieser Modus nur 20% der Batterie, lässt man die Anwendung normal im Hintergrund laufen, fällt der Batteriestand um satte 80% und mehr. Es erfolgten auch bereits erste Reaktionen seitens der Entwickler, so will EA Die Sims und Spore für das iPhone entwickeln während Johnson und Johnson womöglich an einem Blutzuckertest arbeitet.

 


Zuletzt wollen wir natürlich die anderen Neuerungen nicht vergessen. Wie bereits genannt, kann man nun endlich auch Textabschnitte ausschneiden, kopieren und wieder einfügen. Dazu muss man die Wörter doppelt anklicken und anschließend mit einem Finger zu einer anderen Stelle ziehen. Das Schütteln des iPhones macht den Vorgang wieder rückgängig. Funktionieren wird dies in SMS Nachrichten, Safari und anderen Programmen. Abgesehen davon gibt es nun auch die langersehnte Unterstützung für MMS sowie Breitformat beim Schreiben von E-Mails, wodurch die Tastatur größer wird und man komfortabler schreiben kann.

 


Das neue SDK ist seit gestern als Beta Version erhältlich, die neue Firmware wird Anwendern allerdings erst im Juni als kostenloses iPhone Update zur Verfügung stehen. Enttäuschung herrscht jedoch bei den iPod touch Besitzern, denn diese müssen 9,95 $ für das Update bezahlen. Außerdem haben Besitzer der ersten iPhone Generation keinen Zugriff auf MMS.
Alles in allem hat Apple sehr gute Arbeit geleistet, jedoch hoffen wir auf weitere lohnenswerte Updates, die uns zum Beispiel Unterstützung für Flash Animationen bringt oder weitere neue Hardware. Allerdings ist die Firmware immer noch in Arbeit, somit freuen wir uns auf das Release, was sicher viele iPhone Besitzer glücklich machen wird!

 

Quelle: Dailytech.com; Engadget.com