In Zahlen ausgedrückt sind es 115 x 50 x 22 mm und 152g beim MPro110 des Technologiekonzerns 3M, der immerhin weltweit über 75.000 Mitarbeiter beschäftigt, der marginal größere PocketCinema V10 von Aiptek misst 125 x 55 x 23 mm und wiegt 155g. Beide Beamer sind also federgewichtige Winzlinge, wenn man sie mit gewöhnlichen Beamern vergleicht. Neben der Business-Sparte wollen beide Hersteller mit ihren Produkten auch andere Zielgruppen ansprechen, beispielsweise Multimedia-Fans, die schnell ihre Fotos auf der nächstbesten Wand zeigen möchten oder sogar Spieler, die mit ihrer Konsole in den Genuss eines größeren Bildes kommen wollen.
So kann an beide Modelle eine Vielzahl von Geräten angeschlossen werden: Der PocketCinema V10 protzt hier mit einem 3-in-1 AV-Eingang (viele Kameras besitzen passende Ausgänge), USB-Anschluss und einem Speicherkarten-Slot für mehrere Formate (SD/SDHC/MMC/MS Pro; bis 8gb). Zudem steht 1 Gb Festspeicher zur Verfügung. Der Beamer kann so alle gängigen Multimedia-Formate ohne ein zusätzliches Gerät wiedergeben, dank zweier integrierter Stereo-Lautsprecher (0,5 Watt) ist auch für die klangliche Untermalung gesorgt, wenn auch eher dürftig.
Der 3M schlägt hier einen anderen Weg ein, der auch seine Vorzüge hat. Per VGA kann der kleine MPro110 wie ein Bildschirm an ein Laptop angeschlossen werden, für Multimedia-Geräte gibt es einen Cinch-Eingang. 

Doch nun zur Kernangelegenheit, der Projektion an sich. Beide Beamer setzen auf LEDs, die das benötigte Licht liefern sollen, Aiptek nennt eine Lebensdauer von 20.000 Stunden für die Leuchteinheit sowie einen Helligkeitswert von 10 Lumen.
Die Auflösung fällt bei beiden Projektoren eher gering aus, mit 640x480 erfüllen sie beide den VGA-Standard. Die maximale Projektionsgröße kann sich dafür sehen lassen, mit bis zu 50“ Bilddiagonale (ca. 130cm) bewegt man sich immerhin auf dem Niveau der größten Flachbildfernseher (die Schärfe muss leider manuell eingestellt werden). Zumindest beim Aiptek fordert das seinen Tribut, er darf nicht weiter als 180cm von der Projektionsfläche entfernt sein, herkömmliche Beamer dürfen deutlich weiter weg stehen. Dafür haben diese den Nachteil, durch teils nervig laute Gebläse aufzufallen – bei den beiden Minis entfällt das, da gar keine Lüfter vorhanden sind.
Um wirkliche Mobilität zu gewährleisten, besitzen beide Modelle einen modernen Lithium-Ionen-Akku, der 60 (3M) bzw. 45 Minuten (Aiptek) durchhält, sofern er voll geladen ist. Sonst bleibt noch der Betrieb per Netzteil, d.h. an der Steckdose. Aiptek will darüber hinaus später eine Dockingstation als Zubehör anbieten. 

Der Lieferumfang des PocketCinema V10 fällt größer aus als der des Konkurrenten aus dem Hause 3M. Neben dem entnehmbaren (!) Akku und dem Netzteil werden u.a.  passende Kabel bereits mitgeliefert, und sogar ein kleines Stativ liegt bei. Der größte Pluspunkt ist allerdings die Fernbedienung, mit der man den Beamer bequem aus der Ferne bedienen kann. Beim MPro110 ist man dagegen leider auf das Bedienfeld angewiesen, ein Stativ fehlt dem Paket ebenfalls, dafür hat er zumindest bereits eine passende Schraube, mit der man ihn auch auf größeren Stativen befestigen kann.
Alles in allem liegen die beiden Mini-Beamer sehr dicht beieinander, was sie zu direkten Konkurrenten macht. Auch der Preis ist vergleichbar: Der MPro110 wird zwischen 349 und 398 EUR liegen, für den PocketCinema V10 werden 349 EUR fällig. Letzterer wird von Aiptek zunächst auf der internationalen Funkausstellung (kurz: IFA) in Berlin vorgestellt und soll dann im Laufe des September in die Läden kommen. Auch auf der Futura in Salzburg und der Photokina in Köln wird der Kleine zu sehen sein. 3M plant die Markteinführung für Anfang Oktober.
Wir sehen bei den beiden kleinen viel Ähnlichkeit, anhand der Daten hat der Aiptek knapp die Nase vorn, dessen große Vorteile der Kartenschacht und die Fernbedienung sind. Wie die beiden sich praktisch schlagen, bleibt abzuwarten.

Quellen: 3M (<link external-link-new-window einen externen link in einem neuen fenster http:="">Produktvideo) ; Aiptek Int. Gmbh