Homelab Server Rack im Test (Bild © PCMasters.de)
Testszenario: Home Lab und Kleinunternehmen
Wenn man mehrere Rechner und Server verwaltet oder auch mit VMs und Software experimentiert, wird ein 19“-Rack irgendwann unabdingbar. Es hat viele Vorteile, denn nicht nur die Verkabelung ist ein positiver Aspekt, auch die Geräuschkulisse kann gesenkt werden und man hat hier auch viele Optionen, die im Raum stehen. Je nach Bedarf, kann man ein Server- und Netzwerk-Rack in der passenden Höhe und Tiefe bekommen und kann in gewisser Weise skalieren. Für unsere Homelab-Zwecke im Office sollte das Netzwerk für Experimente und Dienste aufgeteilt werden und der Dell PowerEdge T640 und T630 Server etwas abgeschirmt werden. Dazu war geplant eine 10-Gbit-Upgrade für ausgewählte Geräte umgesetzt werden, was parallel zu diesem Projekt lief. Dies dient als Szenario für diesen Test. Das RACK CABINET 19" FREE-STANDING 15U/600X800 ist uns passend dazu von Lanberg bereitgestellt worden – was jedoch ohne Einflussnahme auf diesen Artikel blieb.
Technische Daten
Lanberg RACK CABINET 19" FREE-STANDING 15U/600X800 Technische Daten (Herstellerangaben) | |
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Schranktyp | Freistehend |
Größe | 19" Schrank |
ICT-Höhe | 15 Höheneinheiten |
Montageart | Selbstmontage |
Arbeitstiefe | 690 mm |
Art der Fronttür | Tempered-Glas |
Art der Rückwand | Metall |
Art der Tür | Einflügelig |
Maximaler Öffnungswinkel der Fronttür | 180° |
Maximale statische Belastung | 1.200 kg |
Anzahl der Steckplätze für den Lüfter | 4 |
Anzahl der vertikalen Schienen | 4 |
Thermostat | Ja |
LCD-Panel | Ja |
Farbe | Grau |
RAL-Farbe | RAL7035 |
Wetterfestigkeit | IP20 |
Dicke der Fronttür | 5 mm |
Dicke der Rückwandtür | 1 mm |
Dicke der oberen und unteren Blende | 1,5 mm |
Dicke der Seitenblenden | 1,2 mm |
Dicke der Montageschienen | 2 mm |
Dicke des Rahmens | 1,5 mm |
Dicke der anderen Elemente | 1,3 mm |
Tiefe | 800 mm |
Breite | 600 mm |
Höhe | 922 mm |
Höhe ohne Rollen | 819 mm |
Gewicht | 65 kg |
Norm | ANSI/EIA RS-310-D, DIN 41491/TEIL 1, DIN 41494/TEIL 7, ETSI, IEC297-2:1982 |
Erdungsdetails | Hintertür, Rahmen, Vordertür |
Preis | 409 € |
Verpackung und Lieferumfang
Da das Rack nicht aufgebaut geliefert wird, besteht der Lieferumfang grundsätzlich aus drei Paketen, die alle auf eine kleine Palette passen. Mit einem Gewicht von ca. Die einzelnen Pakete lassen sich problemlos von einer Person tragen und von der Palette nehmen. Die Teile sind dabei in Pappe eingewickelt und ausreichend vor äußeren Einwirkungen geschützt.
Innen gibt es dann noch eine Schicht Schaumstoff, der seitlich schützt. Im Inneren sind die Teile aber nicht alle perfekt ausgerichtet. Die Plastikschachtel mit Schrauben und dem Zubehör kam bei uns beschädigt an. Der Inhalt darin war jedoch unbeschadet und konnte für den Zusammenbau eingesetzt werden. Die äußeren Teile sind auch noch in Folie eingepackt und waren nicht einmal zerkratzt.
Der Lieferumfang beinhaltet folgende Teile:
- Vorderschloss
- Erdungskabel
- Füße
- M6-Schrauben
- Hintertürschloss
- Seitenschlösser
- Thermostat
- Lüftungsplatte (mit vier Lüftern)
- Rollen mit Bremse
Aufbau des 19"-Racks
Der Aufbau ist an sich wirklich simpel, da man wie in einem Baukastensystem nur die fertigen Teile zusammenschraubt. Das Handbuch ist bebildert, kann aber bei manchen Schritten unzureichend sein. Der Hersteller stellt aber auch ein Aufbauvideo bereit, dass manche Schritte im Detail aufzeigt.
Das Oberteil wird für den Aufbau als erstes auf den Boden gelegt, am besten auf eine Unterlage, um den Lack nicht zu zerkratzen. Danach kommen aus dem Hauptteile des Rahmens an der Front und der Rückseite auf das Oberteil. Beachten muss man, dass die Erdungselemente nach oben zeigen, wo später das Bodenteil montiert wird. Festgeschraubt wird das Element mit den Schrauben mit Kennung “Q”. Pro Ecke werden davon zwei verschraubt.
Danach kommt das Bodenteil oben drauf. Hier wird ebenfalls mit den Q-Schrauben fixiert.
Anschließend müssen die Crossbars (G) festgeschraubt werden. Dafür werden Schrauben mit Kennung R verwendet. Bei dem Rack in unserem Aufbau gibt es jeweils zwei solcher Querstreben auf jeweils einer Seite. An der Seite sind die Löcher durchnummeriert. Pro Querstrebe werden acht Schrauben eingeschraubt.
An die Querstreben werden anschließend auf Vorder- und Rückseite die Rails festgeschraubt. Fixiert werden sie mit jeweils zwei Schrauben mit Kennung R. Hier wird etwas mehr Kraft benötigt, da die Streben kein Gewinde haben und die Schrauben erst ein Gewinde einbringen.
Man sollte hier aufpassen, dass man die Rails richtig herum anbringt, da die Nummerierung sonst nicht passt. Die Zahlen sollten von unten nach oben größer werden.
Da das Rack noch immer auf dem Kopf liegt, können auch die Füße oder Rollen angebracht werden. In unserem Fall steht die Portabilität um Raum im Fokus, weshalb wir die Rollen anbringen. Mitgeliefert werden sowohl die Rollen als auch die Füße. Man kann auch beide anbringen und die Füße ausdrehen, nachdem man den Schrank bewegt hat. Die Roll-Elemente sind schwarz lackiert und werden mit jeweils vier Schrauben mit Kennung „V2“ befestigt.
Im Lieferumfang enthalten ist auch ein Panel, dass mit vier 120-mm-Lüftern. Die Lüfter sind über ein Kabel mit Kaltgerätestecker angeschlossen und werden über zwei Kabel mit dem LCD-Panel an der Front verbunden.
Auf der anderen Seite sind Lüftergitter angebracht, um Schutz vor Verletzungen zu bieten. Das Panel wird an der Oberplatte mit vier Schrauben festgezogen. Vorher sollte man aber am besten schon direkt alle Kabel mit dem LCD-Panel verbinden, weil man an dieses Element nicht mehr so leicht herankommt.
Sobald man mit diesem Schritt fertig ist, kann der das Server Rack auch schon umgedreht werden. In den nächsten Schritten bringt man die Front-Tür und hintere Tür an. Die Türen sind bereits mit einem Einhakmechanismus versehen und können relativ einfach eingehängt werden, doch vorher sollte man noch Abstandshalter in die Ober- und Unterteile einsetzen.
Empfohlen ist das Einhängen der Tür mit der Scharnierhalterung rechts.
Empfohlen ist das Einhängen der Tür mit der Scharnierenhalterung rechts. Die Türen sind mit Gummi-Stoppern gesichert und knallen nicht gegen den Rahmen. Das reduziert auch die Geräusche und Vibrationen.
Bei der hinteren Tür und an den Seitenteilen gibt es Schlösser, die man einhängen kann, um einen gewissen Zugangsschutz zu erreichen. Die Seitenteile sind aus Blech, welches nicht zu dünn ist.
Für die Seitentüren müssen an beiden Seiten noch Stopper eingeschraubt werden, die anschließend noch mit beiliegenden Gummi-Stoppern versehen werden. Dies reduziert ebenfalls Vibrationsübertragung.
Die Seitentüren werden in die unteren Öffnungen eingesteckt und dann zugedrückt. Die beiden Laschen an den Seiten müssen nach innen gedrückt und nach dem Eindrücken wieder gelöst werden.
Bei der Vorderen Tür mit Hartglass muss der Griff und das Schloss erst noch eingebaut werden. Dafür entfernt man erst die beiden Schrauben ab und steckt das Schloss in die Öffnung. Anschließend muss man von der anderen Seite das Blech mit den beiden Schrauben wieder festziehen. Abschließend muss man das S-förmige Verschlusselement einschrauben.
Danach hat man den Aufbau fertig und kann an den eigentlichen Einbau von Netzwerkgeräten und Servern gehen.
Weitere Ergänzungen am Rack
Lanberg hat sich auf Serverschränke spezialisiert und bietet auch weiteres Zubehör im 19“-Format an. Als eine sinnvolle Ergänzung haben wir uns für die 19 Zoll BRUSH PANEL 1U GREY AK 1101 S (AK 1101 S) entschieden. Diese vedeckt die Kabel und ermpglicht eine saubere Durchführung nach vorne hin. Das Element ist eine Höheneinheit hoch und besteht aus Stahl, der Silber lackiert ist. Das Brush Panel gibt es bereits für knapp 8 € auf Amazon (Affiliate), was durchaus preiswert ist.
Für Komponenten, die keine 19“-Rack-Mounts bieten, wie die Fritzbox oder andere Switche und Router sowie NAS gibt es im Grunde zwei gängige Optionen: Etwas mit dem 3D-Drucker zu produzieren oder Ablagen einzeln zu bestellen. Bei Lanberg haben wir zu diesem Zweck einmal das SHELF FOR 19" CABINETS 800MM GREY (AK-1005-S) ausprobiert, auf dem Geräte mit maximal 25 kg platziert werden können. Dieses wird an der Front in einem 1H-Slot platziert und mit vier Schrauben festgeschraubt. Auf der Rückseite wird es ebenfalls festgeschraubt und die beiden Elemente müssen dann seitlich auch noch miteinander fixiert werden, da die Länge hier variabel ist. Das 19“-Tray gibt es bei Amazon für ca. 31 € (Affiliate), was ebenfalls ein fairer Preis ist.
Für die leeren Blenden haben wir passend zum Dell PowerEdge Design 1H- und 2H-Blenden designed und dann gedruckt. Die große 2HE 19" Server Rack Mount with PowerEdge Look Version kann bei Bambulabs/Makerworld kostenlos genutzt werden. Wir werden auf die anderen Varianten zeitnah hochladen.
Erfahrungsbericht
Der Aufbau verlief leicht und konnte auch alleine vollendet werden. Man sollte sich aber am besten 2-3 Stunden Zeit nehmen, wenn man es das erste Mal macht. Die Handhabung nach dem Aufbau ist ziemlich simpel und wird für Nutzer, die so ein Schrank brauchen, keine Herausforderung sein. Wenn man herausziehbare Server einbaut, sollte man noch darauf achten, dass hinten genug Gewicht aufliegt, da ansonsten der Schrank kippt, da er nicht festgeschraubt ist. Bei dem Dell PowerEdge T640 passiert das fast, wenn man den Server herauszieht.
Nachdem wir die ganzen Switche und Router installiert haben, sollte auch der PowerEdge T640 Server über die Rails montiert werden. An dem Punkt stellten wir dann fest, dass die Rails minimal zu weit nach hinten herausragen. Aus diesem Grund wird bei uns der Aufbau ohne die Tür hinten betrieben, was auch für besseren Airflow sorgt. Lanberg bietet zwei vir Lüfter oben, jedoch werden wir hier noch einen Mod machen, bei dem wir vier Noctua NV-FS2 120-mm-Lüfter (Affiliate) samt PWM-Steuerung aus dem externen Noctua Sortiment einsetzen, da es die leisesten sind und sie sind auch gedämmt.
Apropos leise: Wer sein Setup im Alltag betreiben will, sollte auch auf die Lautstärke achten und viele Geräte werden zwangsläufig Mods benötigen, weil sie keinen Fokus auf Silence haben. Wir mussten bspw. Die Ubiquiti Switche alle mit kleinen 30-mm-Noctua-Lüftern bestücken, damit sie endlich leise werden. Außerdem haben wir an den Seiten und am Boden des Server Racks Dämmmaterial angebracht, das den Schalldruck mindert.
Fazit
Nach einem längeren Testlauf und Experimenten mit dem Lanberg RACK CABINET 19" FREE-STANDING 15U/600X800 können wir abschließend ein Fazit ziehen. Für Kleinunternehmen und HomeLab-Zwecke ist das Rack durchaus zu empfehlen. Egal, ob man das Rack auf Rollen bewegen will, oder bei begrenztem Platz seine Infrastruktur absichern möchte, das klappt mit dem Lanberg RACK CABINET 19" FREE-STANDING 15U/600X800 ohne Probleme.
Für Nutzer, die einen offenen Aufbau wollen, wird vermutlich das deutlich günstigere Lanberg Open Rack 19" 18U 600X800 (Affiliate) die bessere Wahl sein. Für die von uns beschriebenen Zwecke sehen wir das Rack mehr als ausreichend, da es hohe Flexibilität bietet und auch in anderen Größen erhältlich ist.
Für einen Preis von 329 € bekommt man mit dem Lanberg RACK CABINET 19" FREE-STANDING 15U/600X800 jedoch ein gutes Setup hin. Auf dem Gebrauchtmarkt kosten Server-Racks ähnlich viel und hier erhält man Neuware.