Corsair Void Wireless Headset v2 Test Review (Bild © PCMasters.de)
Corairs Firmengeschichte
Corsair wurde 1994 gegründet und stellte anfangs im oberen Preissegment Speichermodule her. Mit Einführung der Value-Select-Produktsparte erweiterte sich das Segment auch auf die unteren Preissegmente. Um das Geschäftsfeld zu vergrößern, wurde das Unternehmen auch auf anderen Schauplätzen rund um den PC aktiv. So ist der Hersteller heute in vielen Segmenten und Preisklassen vertreten. Das Angebot reicht unter anderem von Netzteilen, SSDs, USB-Sticks, Tastaturen, Mäusen bis hin zu Headsets. So ist es kaum verwunderlich, dass das Unternehmen 2020 an die Börse ging und weiterhin wächst und gedeiht. Das hier vorgestellte Void Wireless V2 Gaming-Headset ist der neueste Ableger der Corsair-Gaming-Sparte und reiht sich in die Riege der Gaming-Headsets des gehobenen mittleren Preissegments ein.
Technische Daten
Corsair Void Wireless V2 - Technische Daten | |
---|---|
Maße (LxBxH) | 105 x 170 x 193 mm |
Audio Treiber | 50 mm Neodym Treiber |
Frequenzbereich | 20Hz – 20 kHz |
Impedanz | 32 Ohm bei 1 kHz |
Empfindlichkeit | 116 dB (+-3dB) |
Mic Typ | Omnidirektional |
Mic Impedanz | 2,2 kOhm |
Mic Frequenzbereich | 100Hz bis 10 kHz |
RGB-Beleuchtung | ja |
Gewicht | 303 g |
Farbmöglichkeiten | schwarz und weiß |
Kompatibel mit | PC, Xbox und Playstation 5 |
Anschlussmöglichkeiten | Bluetooth, Dongle mit 2,4 GHz |
Akkulaufzeit | bis zu 65 Stunden |
Preis | 119,99 € (Affiliate) |
Verpackung
Das Void-Headset kommt in einer gelb-schwarzen Verpackung zu euch. Auf der Front wird ein Bild des Headsets und der Name des Headsets präsentiert. Auf den anderen Seiten gibt es ein paar Marketing-Wörter und kleinere Erklärungen zum Headset.
Nach dem Öffnen der Verpackung kommt ein kleiner Sarkophag aus Kartonage zum Vorschein. In diesem gibt’s sogar eine kleine Mumie zu bewundern – und zwar ist das Headset in eine weiße Stoffverpackung extra verpackt. Diese ist zwar nicht wirklich elegant verarbeitet, schützt das Headset aber vor Kratzern.
Im Lieferumfang gibt’s ein kurzes USB-A-auf-USB-C-Kabel, welches wieder eine Gummierung aufweist und damit nicht wirklich hochwertig aussieht, aber seinen Dienst verrichtet.
Zudem ist ein USB-Dongle mit von der Partie, welcher als 2,4-GHz-Verbindungsstelle zum Headset fungiert.
Verarbeitungsqualität
Kommen wir nun zu unserem ersten Bewertungskriterium: der Verarbeitungsqualität und Materialwahl für das Preissegment. Das Void ist quasi rundum aus Hartplastik gearbeitet, einzig die Ohrpolster und die Polsterung am Bügel sind aus Stoff gefertigt, welcher recht grob strukturiert ist. Die dahinterliegende Polsterung ist als weich, aber mit einem gewissen Widerstand zu bezeichnen und springt nach dem Eindrücken wieder in seine Ausgangsform zurück.
Wenn der Stoff der Ohrmuscheln aneinander reibt, gibt es ein wenig unangenehme Geräusche. Alle Bedienelemente befinden sich an der linken Ohrmuschel. Hier sind zwei Tasten eingelassen: die obere Taste ist die Einschalttaste, die abgesetzte, raue untere Taste kann frei konfiguriert werden und ist standardmäßig als Mute-Taste definiert. Diese Taste kann in der Software auch anders belegt werden und wird auch zum Pairing im Bluetooth-Modus verwendet. In der unteren hinteren Ecke ist der Lautstärkeregler untergebracht. Dieser ist als Taster ausgelegt, welcher die Lautstärke nach oben erhöht und sich nach dem Loslassen wieder in die Neutralstellung begibt. Wird dieser gedrückt, wird das Mikrofon stumm geschaltet. Die Ausführung ist zwar sauber gearbeitet, aber so richtig hochwertig kommt es uns nicht vor.
Der Mikrofonarm lässt sich über ein Scharnier hochklappen – dabei ist das Mikrofon in der oberen Stellung deaktiviert. Der Arm an sich ist flexibel gestaltet und kann dadurch recht frei an die Kopfform angepasst werden. Durch die Charakteristik des Mikrofons muss keine hundertprozentige Ausrichtung erfolgen. Das vordere Ende des Mikrofonarms ist aus glänzendem, klavierlackartigem Plastik gefertigt und hebt sich dadurch vom eher matten Design des restlichen Headsets ab. In der Front der Ohrmuscheln ist eine RGB-Beleuchtung eingebettet. Diese verläuft vertikal mit einem leichten Schwung. Wer kein Bling-Bling benötigt, kann diese in der Software deaktivieren und spart etwas Akku. Neben der USB-C-Ladebuchse befindet sich eine LED. Diese dient als Ladeanzeige und auch als Statusanzeige für das Headset. Die allgemeine Verarbeitungsqualität ist sehr gut, allerdings ist die Hartplastikoptik für ein 120-€-Headset etwas enttäuschend. Wir halten aber zugute, dass es wenig fingerabdruckanziehende Klavierlackelemente gibt, die das Erscheinungsbild auf lange Sicht trüben. Somit kommen wir zum Ergebnis von 85 % in dieser Kategorie.
Tragekompfort
Das Void ist erfreulich leicht geworden und schreckt im ersten Moment ein wenig ab, da man es nicht so leicht erwartet. Das Ganze kommt aber dem Tragekomfort zugute und lässt einen das Headset nach dem Aufsetzen quasi sofort vergessen. Dabei ist der Hauptdruck nicht auf den Ohren, sondern auf dem Bügel und damit auf dem Kopf – welcher dann durch das weiche Schaumstoffpolster unter dem Bügel abgefangen wird und sich als sehr bequem herausstellt. Die Ohrpolster sind weich und der Stoffbezug ist gut für das Klima an den Ohren.
Die Bedienung des Headsets ist simpel und durch die wenigen Tasten auch leicht zu handhaben, während man es trägt. Sehr erfreulich: Der Multifunktionsbutton hebt sich haptisch klar vom Ein-/Ausschalter ab – es gibt also an der Bedienungsfront keine Probleme. Selbst wenn euch mal der Akku ausgehen sollte, kann das Headset auch am Ladekabel hängend genutzt werden und ist erfreulich schnell wieder einsatzbereit. Das hatten wir in der Vergangenheit auch schon anders erlebt.
Die Verbindung hat in einer Wohnung sehr gut gehalten und selbst durch eine Wand und sechs Meter Abstand war die Verbindung gegeben. In dieser Kategorie kann das Void glänzen – denn wir haben hier kaum etwas zu meckern. Nur die Geräuschkulisse, wenn die beiden Ohrmuscheln aneinander reiben, ist etwas unschön. Wir freuen uns daher, dem Void 95 % als respektables Ergebnis zu geben.
Soundqualität
Da es uns an Messequipment fehlt, kommt hier nur das Gehör des Testers zum Einsatz. Dieser mag satten Sound und gerne einen präzisen, ausgeprägten Bassbereich. Jedoch weiß auch er, dass Sound den gesamten hörbaren Bereich umfasst – und auch die Präsenz und Klarheit des Gehörten zur Atmosphäre beiträgt. Auch wenn es manchmal nicht hundertprozentig passt, kann der Gesamteindruck besser ausfallen als die einzelne Disziplin.
Tiefton
Der Tiefton wird ohne Softwareeingriffe recht trocken und etwas hart präsentiert, aber er ist vorhanden – das können wir sagen. Er ist zwar kein Trommelfell-Fetzer, aber doch gut präsent. Spielt man noch etwas mit der Software, wird der Bass etwas weicher und erreicht gute Werte, die zufriedenstellend sind. Bis zu einer Lautstärke von 85 % ist der Bass sauber – und 85 % bei diesem Headset ist schon ordentlich Sound auf den Ohren. Damit ist der Bereich recht sauber vertreten.
Mitteltöne
Diese sind ganz gut definiert, neigen aber bei hoher Lautstärke zum Verwaschen. Je lauter es wird, umso angestrengter wirkt der Mitteltonbereich und vermischt sich ein wenig mit dem Tiefton. Hier zeigt sich, dass die hohen Pegel nicht der Lieblingsbereich der Kopfhörer sind. Bis 75 % Lautstärke sind wir aber zufrieden – hier ist gutes, stundenlanges Spielen oder Musikhören möglich. Es ist immer noch etwas lauter als wir es mögen, und damit ist der Bereich für den Einsatzzweck gut geeignet.
Hochtöne
Hier ergibt sich ein ähnliches Bild wie beim Mitteltonbereich: Je lauter man aufdreht, umso verzerrter stellt sich der Hochton dar. Das geht so weit, dass man gar nicht auf 100 % gehen möchte. Es stellt sich auch hier bei ca. 75 % der Maximallautstärke eine Art Sweetspot ein. Hier klingen die hohen Töne sauber und verwaschen nicht mit anderen Tönen.
Raumklang
Der Raumklang ist gegeben, und mittels Spatial Audio kann hier noch etwas herausgeholt werden. Es sollte dabei aber nicht übertrieben werden, da sich sonst Echos einstellen und der allgemeine Soundeindruck leidet. Hier ist ein maßvoller Eingriff mehr wert als alle Regler nach rechts zu stellen – man sollte experimentieren, um für sich und sein Spiel den besten Sound herauszuholen.
iCUE Software
Die Software kann bei Corsair heruntergeladen werden. Es ist die iCUE-Software, die alle Corsair-Produkte miteinander „verbindet“ und zusätzlich Überwachungsprogramme für den PC beinhaltet. Sie bietet den Vorteil, dass die gesamte Corsair-Beleuchtung von einer Zentrale bedient werden kann. Die Software ist nach der Installation knappe 700 MB groß und ist damit bereits etwas kleiner geworden als frühere Versionen. Wir betrachten hier jedoch nur den Teil der Software, der zum Void gehört, da es sonst zu umfangreich für den Test werden würde.
Um Spatial Audio zu genießen, muss im Microsoft Store die App geladen werden – das machen andere Hersteller eleganter und integrieren dies direkt in ihre Software. So hat man alles in einer Übersicht und muss sich nicht umständlich mit zwei Programmen herumschlagen.
In der Software kann die RGB-Beleuchtung gesteuert werden. Die beiden RGB-Streifen sind dort in zwei Zonen aufgeteilt und können mit allerlei Spielereien an eure Wünsche angepasst werden. Wer die Beleuchtung ausschalten möchte, muss dafür die Profile löschen, damit sie aus ist. Hier wäre ein einfacher Softwareschalter mit „Beleuchtung aus“ logischer gewesen – aber was nicht ist, kann ja nachgereicht werden.
Dann gibt es noch einen Reiter, in dem der Multifunktionsbutton konfiguriert werden kann. Hier kann man Mute oder andere Schnellzugriffe hinterlegen.
Mittels Nvidia Broadcast können Hintergrundgeräusche vom Mikrofon herausgefiltert werden. Kleiner Nachteil: Wer eine ältere Nvidia-Grafikkarte besitzt, kann hier nichts mit anfangen. Auch Besitzer einer AMD- oder Intel-Lösung sind hier ausgeschlossen. Fairerweise müssen wir sagen, dass es andere Möglichkeiten (Drittsoftware) gibt, um Einfluss auf die Aufnahmequalität des Mikrofons zu nehmen. Der letzte Reiter ist der Equalizer. Hier kann man den Sound seinen Vorlieben anpassen oder eines der vorgefertigten Profile nutzen.
Mikrofon und Aufnahmequalität
Das Mikrofon erreicht einen recht soliden Sound und nimmt die Stimme gut auf, da der Mikrofonarm dank der omnidirektionalen Charakteristik nicht genau positioniert werden muss. Das Ergebnis kann als zufriedenstellend bis gut bewertet werden und wird wohl fast alle Nutzer glücklich machen. Einzig Zischlaute sind recht präsent und sehr dominant im Sprachbild. Mittels Software kann aber auch hier gut gegengesteuert werden. Die Nebengeräusche werden zwar ebenfalls mit aufgenommen, halten sich aber dezent im Hintergrund.
Fazit
Corsair ist mit dem Void Wireless V2 ein äußerst bequemes Headset gelungen, welches mit einer guten Verarbeitungsqualität punkten kann. Die Materialanmutung ist für ein 120€ Headset (Affiliate) aber etwas unter unseren Erwartungen.
Positiv anzumerken ist allerdings, dass größtenteils auf Klavierlack verzichtet wurde. Die Bedienung ist kinderleicht und der Gesamtsoundeindruck ist gelungen, läßt aber bei hohen Pegeln federn. Für den normalen täglichen Einsatz ist die Lautstärke aber mehr als ausreichend. Das Mikrofon kann als solide bezeichnet werden und mit Einsatz von Software kann hier für den Alltag eine gute Sprachqualität erreicht werden.
Dass für die Spatial Audio noch eine Softwareapp herunter geladen werden muss, ist etwas unglücklich.
Pro
- Gute Verarbeitungsqualität
- Sehr bequemes Headset
- Lange Akkulaufzeit
- Solides Mikrofon
- Einfache Bedienung
- RGB Beleuchtung
- Gute Soundqualität
Contra
- 2 Softwareapps für vollen Funktionsumfang
- Materialanmutung nicht immer dem Preissegment entsprechend
- Bei sehr hoher Lautstärke unsauberer Klang