KFA2 GeForce RTX 3060 Test/Review

KFA2 GeForce RTX 3060 im Detail

KFA2 ist hierzulande mit seinen Nvidia-Custom-Modellen seit Jahren eine der preiswertesten Marken und konnte somit auch gut Fuß fassen in Deutschland. Aktuell gibt es bei Nvidia keine Einsteigermodelle der RTX 40 Serie, weshalb wir aktuell nur auf die RTX 30 zurückgreifen können, weil hier noch immer ein Vakuum im Markt besteht. KFA2 hat mit der GeForce RTX 3060 1-Click OC aktuell zwei Modelle auf dem Markt, was verwirrend erscheinen mag. Es gibt sie mit 12 und 8 GB GDDR6-Grafiksepicher. Wir haben uns das Modell mit 8 GB angeschaut, was gegenüber der 12-GB-Version günstiger ist.

KFA2 GeForce RTX 3060 GA-106-302-A1 Chip

Als Ausgangspunkt finden wir den GA106-302-A1 Chip der "Ampere"-Generation. Dieser Chip misst 276 mm² und setzt sich aus 3.584 Shader-Einheiten bzw. Cuda-Kernen, 112 Texture Mapping Unit und 48 Render Output Unit zusammen. Die Custom-Lösung von KFA2 hat einen Basis-Chiptakt von 1.320MHz und Boost-Takt von 1.777 MHz. Über einen Klick in der Xtreme Tuner Plus Software, lässt sich der Takt auf 1.792 MHz anheben. Den Takt kann man per Hand auch noch mal höher setzen, wie wir im Overclocking-Kapitel des Tests beschreiben.

Die Karte setzt weiterhin auf den PCI-Express 4.0 Standard, von dem sie 16 Lanes nutzt. Was schnell auffällt, wenn man sie auseinandernimmt, ist das kleine PCB. Dieses ist nur 144,7 mm lang und 110 mm hoch. Insgesamt ist die Karte aber 245 mm lang, wodurch das PCB nur knapp 59% der Gesamtlänge ausmacht. Der Rest wird zur Kühlung benutzt.

KFA2 GeForce RTX 3060 PCB

Mit 170 Watt TDP ist die Karte sparsam und stark begrenzt in ihrer Übertaktung. Dadurch wirkt Kühler etwas überdimensioniert. Der Vorteil ist dabei aber, dass die Karte leise beibt und nicht ins Schwitzen kommt.

KFA2 GeForce RTX 3060 PCIe-Stromanschluss

Beim Blick auf das PCB sieht man, dass 7 von 10 vorgesehenen Stages ausgebaut sind. Die Karte arbeitet stabil. Gespeist wird die Karte von einem einzigen 8-pin-PCIe-Stromstecker.

KFA2 GeForce RTX 3060 GA-106-302-A1 Chip

8 GB GDDR6

Das PCB bietet Platz für acht Grafikchips, davon sind aber nur vier verbaut. Mit 8 GB GDDR6 ist die Karte also sparsamer bestückt. Der Speichertakt wird mit 1.875 MHz angegeben. KFA2 verwendet Speicherchips von Hynix mit der Kennung H56G4 2AS80. Wir konnten keine Spezifikationen ausfindig machen. Laut KFA2 bieten die Chips 15 Gbps und sind mit 128 bit angebunden. Die Speicherbandbreite soll insgesamt 240 GB/ betragen.

KFA2 GeForce RTX 3060 Anschlüsse

Display-Anschlüsse

Für den Anschluss von Monitoren oder Fernsehern bietet die KFA2 GeForce RTX 3060 drei DisplayPort-1.4a- und einen HDMI 2.1-Anschluss. Das ist de facto Standard und sollte für die meisten Anwendungen reichen.

KFA2 GeForce RTX 3060 Lüfter

Design und Aufbau

Beim Design hielt sich KFA2 dieses Mal eher zurück. Die GeForce RTX 3060 1-Clock OC sieht sehr schlicht aus. Das Plastik an der Unterseite ist Schwarz und lediglich mit Einkerbungen versehen, die ein Karbon-Muster haben. Die Karte belegt nur 2 Slots, was sehr positiv in heutigen Zeiten ist.

KFA2 GeForce RTX 3060 Rückseite-Backplate

Die Backplate ist dabei eher typisch für den Hersteller: Schwarze Backplate mit weißen Linien. Die Backplate dient primär der Stabiliseierung der Karte. Die Kühlung ist wohl eher zweitrangig. Sie wertet das Design aber gut auf und die Karte sieht dadurch nochmals hochwertiger und robuster aus. Die vielen wabenförmigen Löcher dienen derweil der Kühlung. Der große Lüfter kann so die Luft durch die Karte und den Kühler pusten und hat damit wenig Widerstand – daraus resultiert ein niedrigerer Geräuschpegel.

KFA2 GeForce RTX 3060 Design

KFA2 GeForce RTX 3060 Fotos

KFA2 GeForce RTX 3060

Lieferumfang

Die Umverpackung ist im KFA2-Design, dass der Hersteller bereits seit längerem verwendet. Wir finden diese ansprechend und der Karton fällt auf jeden Fall auf. Im Inneren gibt es eine schwarze Schachtel aus Pappe, die man aufklappt. Darin findet man sehr gut gepolstert die GeForce RTX 3060 1-Click OC.

KFA2 GeForce RTX 3060 Verpackung 2

Dazu gibt es dann noch ein Handbuch, aber nichts Weiteres. Für eine Budget-Karte ist das in Ordnung.

Systemanforderungen

Auf der Herstellerseite lassen sich folgende Angaben zu den Systemanforderungen entnehmen:

  • PCI Express kompatibles Motherboard mit 16 x PCIe 4.0 oder 3.0 Slot
  • Blockiert 2 Slots
  • Einen 8-pin-PCIe Stecker
  • Netzteil mit mindestens 550 Watt oder mehr
  • 32 GB Arbeitsspeicher empfohlen
  • Microsoft Windows 10 64-Bit (Build 2004 oder höher empfohlen) oder Linux 64-Bit

Testaufbau

Die neue Generation von Grafikkarten ist nun soweit, dass die CPU der limitierende Faktor ist. Aus dem Grund mussten wir den Intel Core i9-10900K in Rente schicken und stattdessen einen Ryzen 9 7950X aufbauen. Dazu musste auch schnellerer DDR5-6000 RAM her. Im Zuge der Erneurung haben wir auch Battlefield 4 und andere Titel rausgeworfen und stattdessen Cyberpunk 2077 und Saints Row dazu genommen. Wir haben 1080p Tests weiter reduziert und eher in 4k getestet und dazu noch Raytracing aktiviert, wo es Sinn machte. Auch erste 8k-Benchmarks sind dazu gekommen.

Neu ist auch, dass wir nicht mehr im Gehäuse, sondern einem offenen Aufbau wieder zurückgeholt haben. Die Grafikkarten werden zu groß und wuchtig, weshalb wir uns für die Open Testbench entschieden haben.

Der Beta-Treiber stammt von Nvidia und hatte die Nummer 528.02.

Das Testsystem:

  • CPU: AMD Ryzen 9 7950X
  • Mainboard: Biostar X670E Valkyrie
  • SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
  • m.2 SSD: Samsung 970 Evo MZ-V7E250BW 250 GB
  • RAM: Sabrent ROCKET DDR5-4800 @ DDR5-6000 (44,44,44,44,86,130,1.2v)
  • CPU-Kühler: DeepCool LS720
  • Netzteil: BeQuiet! Pure Power 11 FM 1000W
  • Lüfter: 1 x Scythe Kaze FLex 120 mm PWM Lüfter
  • Gehäuse: CoolerMaster Benchtable (offen)

GeForce RTX 3060 Übertaktung

Die Übertaktung einer stark TDP-limitierten Karte ist oft schwierig, weil man die Regler nicht hochsetzen kann. Bei der GeFroce RTX 3060 ist es auch der Fall. Man kann den Regler für das Power Target nicht jenseits der 100% bewegen. Wir konnten den Takt für Speicher um 818 MHz auf 2.079 MHz erhöht. Der Boost-Takt konnte um 144 MHz auf 2.055 MHz hochgesetzt werden. Dabei war die Karte stabil, aber Limitierung war sie durch die Thermal Power.

KFA2 GeForce RTX 3060 Raytracing synthetische Benchmarks

Bei den synthetischen Benchmarks mit Raytracing-Ungerstützung nutzen wir nur 3DMark Port Royal. Die restlichen Tests basieren auf Spielen, die die Technology auf eine oder andere Weise implementieren.

3DMark PORT ROYAL 1.2

Synthetische Benchmarks

Die synthetischen Benchmarks sind für einen ersten Vergleich der Leistung ganz schön, spiegeln aber nicht die Spiele-Leistung der Karten wieder, da dort andere Faktoren mit einfließen, die nicht direkt ersichtlich sind.

3DMark Benchmarks

Geekbench 5 Open CL & VULKAN Benchmarks

Beim VULKAN-Durchlauf crashte Geebench 5 immer bei der Karte. Andere Karten funktionierten dabei. Es scheint hier einen Fehler bei Geebench zu geben.

Unigine Superposition Benchmarks

KFA2 GeForce RTX 3060 8k Benchmarks

Wir nutzen als ersten 8k Test im Benchamrkparcours den Unigine Superposition Durchlauf mit 8k Optionierung. Dieser kann auch auf nicht-8k-Monitoren durchlaufen werden.

KFA2 GeForce RTX 3060 Virtual Reality Benchmarks

VRMark Benchmarks

KFA2 GeForce RTX 3060 Raytracing-Spiele Benchmarks

Mit neuen Spieletiteln und dem Umbau der Teststation sind weitere Raytracing-Titel dazu gekommen. Nun bildet das Segment schon eine ordentliche Datengrundlage ab. Die Ergebnisse werden nicht einzeln kommentiert. Unsere Kommentare sind in den Ranking weiter unten zusammenfassend dargestellt.

ResidentEvil Village mit Ray Tracing

Cyberpunk 2077 mit Ray Tracing

Fortnite mit Ray Tracing

Shadow of The Tomb Raider mit Ray Tracing

Metro Exodus Ehanced Edition Benchmarks

KFA2 GeForce RTX 3060 Spiele Benchmarks

Die hier gezeigten Benchmark-Ergebnisse sind ohne Raytracing und DLSS. Wir sind von 1080p weg zu 4k-Tests in Spielen übergegangen.

Final Fantasy XV Benchmarks

Cyberpunk 2077

Saints Row

Overwatch Benchmarks

Counter Strike: Global Offensive Benchmarks

Shadow of The Tomb Raider

KFA2 GeForce RTX 3060 Lüfter

Großer Kühler mit zwei 90-mm-Lüftern

Der Kühler der GeForce RTX 3060 von KFA2 fällt erstaunlich groß aus. Das PCB ist deutlich kleiner und so überragt der Kühler das PCB. Dies hat den Vorteil, dass einer der beiden 90-mm-Lüfter besonders effizient arbeiten kann, denn die Luft wird nicht vom PCB aufgehalten und kann auf der Rückseite durch den wabenförmigen Auslas auf der Rückseite austreten.

KFA2 GeForce RTX 3060 Kühler

Die Karte bleibt so auch sehr kühl und die Lüfter drehen im Idle gar nicht erst an. Nur unter Last fangen sie an zu drehen. Der Kühler selbst ist mit zwei Kupferheatpipes bestückt und besteht aus zwei Kühlfinnen-Stacks. Die Base bedeckt auch den GDD6-Grafikspeicher. Für den Grafikspeicher und die Spannungswandler werden Wärmeleitpads ausgelegt, die die Hitze effizient abführen sollen. Die Lüfterkurven sind nicht zu aggressiv eingestellt, damit die Karte leise bleibt. Damit sind die Deltas bei OC und im Standardbetrieb nicht überragend, doch das schadet nicht, weil die Karte nicht überhitzt. Die Abstimmung erscheint uns als gelungen.

KFA2 GeForce RTX 3060 Stromverbrauch

Bei der Leistungsaufnahme reiht sich die GeForce RTX 3060 von KFA2 ziemlich weit unten ein. Sie gönnt sich mehr als die Radeon RX 6650 XT und die GeForce RTX 3050, aber wird durch die 170-Watt-Begrenzung dennoch stark im Grenzen gehalten. Das gesamte System schluckt dabei unter Volllast 327 Watt bzw. 332 Watt nach Übertaktung. Betrachtet man die Leistung insgesamt, so ist sie nicht so effizient und so stark wie die Radeon RX 6650 XT.

Neue Grafikkarten Rangliste

Nachdem die gesamten Benchmarkergebnisse vorliegen, gehen wir noch einmal über den Durchschnitt in unterschiedlichen Szenarien drüber. Dabei bekommt man ein ausgewogeneres Bild der Grafikkarte und kann einstufen, ob sie für einen das richtige ist, oder nicht.

Spiele-Benchmarks bei 1920x1080 (1080p)

In Spielen unter der Auflösung 1920x1080 liegt die GeForce RTX 3060 schwächer als die Radeon RX 6650 XT, was uns etwas verwundert. Die Übertaktung bringt in diesem Szenario einen Leistungszuwachs von 7,1%. Dennoch fehlen ihr zur Radeon RX 6650 XT ganze 32%.

Spiele-Benchmarks bei 4k bzw. 3840x2160 ohne Ray Tracing

Im 4k-Auflösung bringt Übertaktung ca. 4% mehr Leistung. Aber auch hier ist die Radeon RX 6650 XT ganze 22% schneller.

Spiele-Benchmarks bei 4k bzw. 3840x2160 mit Ray Tracing

Raytarcing liegt den RTX-Grafikkarten und die RTX 3060 setzt sich hier erstmals ab. Übertaktung bringt hier in Prozent einen Zuwachs von 6,7%, was aber in ganzen Zahlen „nur“ knapp 2 fps sind.

Spiele-Benchmarks bei 8k

Synthetische Benchmarks

Synthetische Benchmarks sind etwas ausbalancierter, aber hier fehlen der RTX 3060 leider die Punkte aus Geekbench 5, die bisher nicht berechnet werden können, weil das Benchmark crasht. Damit lassen wir den Vergleich weg.

KFA2 GeForce RTX 3060 Fazit

KFA2 GeForce RTX 3060 Fazit

Im Test musste sich die KFA2 GeForce RTX 3060 1-Click OC mit 8 GB GDDR6 gegen die Konkurrenz von AMD in Form einer Radeon RX 6650 XT RedDevil beweisen. Die Radeon RX 6650 XT RedDevil kostet aktuell mehr, aber vergleichbare RX 6650 XT-Modelle liegen etwa auf dem gleichen Preislevel, wie die GeForce RTX 3060.

Pro

Positiv anmerken kann man der KFA2 GeForce RTX 3060 8GB 1-Click OC auf jeden Fall die Aufmachung, das Design und die generelle Umsetzung der Karte. Sie ist deutlich größer, als sie sein müsste und die Verarbeitungsqualität ist gut. Nicht nur aufgrund der fehlenden RGB-Beleuchtung wirkt die Karte sehr schlicht und unauffällig. Das kann man positiv werten, weil nicht jeder eine auffällige Karte sucht. Wer RGB braucht, findet die Beleuchtung bei anderen Custom-Modellen von KFA2.

Die Leistung in Spielen ist bei höchsten Einstellungen durchaus ausreichend. An Cyberpunk 2077 zerbeißen sich viele Grafikkarten die Zähne, aber die anderen beliebten Titel aus unserem Testparcours bereiten der RTX 3060 wenig Probleme. Die Radeon RX 6650 XT kann sie aber leistungstechnisch nicht schlagen. Übertaktung bringt etwas mehr Frames auf den Zähler, aber die Limitierung auf 100% der 170 Watt Power Target lassen einfach kaum Zuwachs zu.

Durch den großen Kühler ist die Karte leise und akzeptabel kühl. Der Fokus scheint hier eher auf niedrigem Geräuschpegel zu liegen, was uns gefällt.

Contra

Im Vergleich zur Radeon RX 6650 XT muss man einfach sagen, dass die RTX 3060 einen höheren Stromverbrauch hat und dabei weniger leistet. Das ist echt schade, denn so zieht sie bei gleichem Preis einfach den Kürzeren.

GeForce RTX 3060 8 Preis & Verfügbarkeit

Die GeForce RTX 3060 8GB 1-Click OC ist bei einigen Onlineshops zu finden und kostet bei MediaMarkt aktuell 349€. Die Verfügbarkeit der Grafikkarte ist in der DACH-Region positiv und man kommt an sie gut ran. Die RTX 3060 mit 12GB kostet dagegen 379,99€. Der Aufpreis bringt auch etwas mehr Leistung, weil die Speicherbandbreite höher ist.