Premium Gaming Headset Vergleich 2019

Klangerlebnis ist ein Begriff, welcher in den “größer - fetter - krasser” - Zeiten immer mehr an Bedeutung zu verlieren scheint. Außerhalb der Menschen-Riege, welche professionell in der Audioproduktion oder verwandten Berufen angestellt sind, kann wohl keiner mehr so recht sagen wie denn ein Lautsprecher klingen muss. Es wird mit “Superbass”, “Clear Voice” oder ähnlichen Vokabeln geworben, um firmeneigene Innovationen an den Nutzer zu bringen, welche sich meist nur durch eingebaute Equalizer auszeichnen. Da viele etablierte Hersteller natürlich den gesamten Markt abdecken möchten, wundert man sich wenig über die breit gefächerte Auswahl an Beschallungsoptionen in Form von Standboxen, Soundbars, In-Ears oder Headsets. Besonders im Gaming Bereich gibt es eine hohe Varianz an Kopfhörer Systemen welche sich durch vielerlei Dingen voneinander abgrenzen wollen. Seien es Hightechinstallationen wie “Noise Cancelling” oder dynamische RGB Beleuchtung, hier ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Wir schauen uns heute drei Vertreter der Preisgruppe von 150€ bis 200€ genauer an.

Vorstellung

Sennheiser Game Zero

Kandidat Nummer eins ist das Game Zero der in Wedemark-Wennebostel ansässigen Firma Sennheiser, welches mit einem Preis von knapp 150,00€ (https://geizhals.de/sennheiser-g4me-zero-schwarz-506079-a1326617.html) antritt. Die über 60 jährige Firmenerfahrung im Bereich der Kopfhörer Produktion schindet schon vorab Eindruck und lässt nicht viel Raum für Skepsis. Doch wird das Game Zero den hohen Ansprüchen auch gerecht?

Sennheiser Game Zero

Zuerst untersuchen wir jedoch die Verpackung und geben ein paar technische Informationen zu den einzelnen Headsets. Der Karton kommt sehr schlicht daher und gibt schon auf der Front wieder, was man vom Game Zero zu erwarten hat. Es ist ein professionelles, schallabweisendes Headset welches sich durch überragenden Komfort und Flexibilität auszeichnen soll. Des Weiteren wird klar, dass dieses Headset nicht nur für die Nutzung am Computer, sondern auch der Playstation 4, Smartphones und Tablets sowie dem Mac geeignet ist. Hat man sich nun entschieden die Rückseite der Box genauer anzuschauen, wird man mit detaillierteren Informationen, wie der so genannten “E.A.R.”- Technologie, den XXL Ohrpolstern aus Kunstleder, der integrierten Lautsprecherregelung an der Hörmuschel und dem Vorhandensein einer Transporttasche versorgt. Transporttasche? Richtig gehört, Sennheiser spendiert den Kopfhörern kostenlos eine kleine schwarze Kunststoff-Tasche. So kann der Gamer von Welt auch mit angemessen Stil auftreten. Das fest verbaute Mikrofon präsentiert sich mit einer “Noise-Canceling”-Funktion, zudem schaltet man den Empfang von diesem durch simples hochklappen des Schwenkarms aus. Die Hörmuscheln sind nicht wie beim kleinen Bruder, dem GAME ONE halboffen, sondern vollständig geschlossen und versprechen eine zusätzliche Geräuschdämmung, um sich uneingeschränkt auf das Geschehen konzentrieren zu können. Ein für mich äußerst relevanter Punkt wird auf der weißen Rückseite des Kartons erst spät ersichtlich, das Game Zero besitzt einen wechselbares Klinke Kabel.

Sennheiser Game Zero

Natürlich besitzen viele der aktuellen Headsets diese, doch hier geht das Kabel bis in die Hörmuschel, was die Lebensdauer des Headsets ungemein verlängert, da ein Kabelbruch nicht automatisch den Tod des gesamten Gerätes bedeutet. Ich führe diesen Punkt an, da mein vorheriges genau daran verendet ist und ich bei diesem nur den intakten, unteren Teil des Kabels austauschen konnte jedoch nicht jenen, welcher direkt in die Kopfhörer ging. Alles in allem präsentiert sich das Game Zero sehr souverän und kommt auch ohne große Paukenschläge, in Form von Catchphrases wie: “Verbessertes Gaming” oder “Ultimate gaming experience” aus.

Technische Daten der Kopfhörer:

  • Produktmaße (B x H x T): 231 x 237 x 61 mm
  • Audio-Übertragungsbereich: 15 ~ 28,000 Hz
  • Treiber: 50mm Neodym Magnet
  • Impedanz: 50 Ω
  • Schalldruckpegel bei 1 kHz: 108 dB

Technische Daten des Mikrofons:

  • Audio-Übertragungsbereich : 50 ~ 16,000 Hz
  • Nierencharakteristik: Noise Cancelling
  • Empfindlichkeit: -38 dBV/PA

ASUS ROG Delta

ASUS ROG Delta

Das nächste Testobjekt kommt aus dem fernen Osten, das “Delta” des 2006 von ASUS etablierten Brands Republic of Gamers. Schon beim Anblick der Box weiß der Käufer, dass man hochqualitative Gaming Hardware in den Händen hält. Die knapp 170€, die man für das Gerät in die Hand nehmen muss, rechtfertigen diesen Fakt aber schon ein wenig. Beim ersten Öffnen strahlt uns eine elegante und aufwendig produzierte Begrüßungsnachricht an. Diese hütet das Headset durch eine Stoffeinlage vor Schaden und lädt ein, das Gerät heraus zu nehmen und seinen Kopf mit dem wild in allen Farben blinkenden Delta zu verschönern. Hier sind wir auch schon beim ersten Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem Game Zero, die RGB Beleuchtung. Diese ist nur sehr dezent und unterstreicht die markante Bauweise des Headsets. Die kreisförmige Aura-RGB-Beleuchtung sieht durch dessen sieben Lichtzonen sehr hochwertig aus und bietet mehr als 16 Millionen Farbkombinationen und sechs Voreingestellte Lichteffekte. Diese Beleuchtung erweckt den Eindruck, als wäre hier ein hochauflösendes Display verbaut worden, das mit permanentem Farbwechsel im Demo Modus glänzen will.

ASUS ROG Delta

Der Lieferumfang ist sehr überschaubar, denn neben den Kopfhörern, welche ein festes Kabel mit USB-C Anschluss verbaut haben, befindet sich nur ein Verlängerungskabel, dass zeitgleich als USB Adapter fungiert. Ist man selbst kein Fan von den lederartigen Hörmuscheln, liefert ASUS auch noch für den Austausch die ROG-Hybrid-Ohrpolster, welche Mesh-Gewebe und Kunstleder kombinieren, jedoch mit knapp 6 Millimetern etwas dicker am Kopf ausfallen. Das einzige Problem bei diesen ist, dass der Wechsel eine kleine Fummelarbeit darstellt und man schnell gefrustet sein kann, wenn man den Millimeter dicken Stoff nicht in die dafür vorgesehene Führung bekommt. Zum Glück geschieht dieser Wechsel jedoch eher selten, was diesen Umstand verschmerzen lässt. Ein Klinke-Adapter wäre natürlich auch schön gewesen, erschwert beim Test aber lediglich die Nutzung der PS4 Pro.

ASUS ROG Delta

Technische Daten der Kopfhörer:

  • Produktmaße (B x H x T):
  • Audio-Übertragungsbereich: 20 ~ 40000 Hz
  • Treiber: 50mm Neodym Magnet
  • Impedanz: 32 Ω
  • Gewicht: 387 g

Technische Daten des Mikrofons:

  • Audio-Übertragungsbereich : 100 ~ 10000 Hz
  • Empfindlichkeit: -40 dBV/PA

Steel Series Arctis Pro

Steel Series Arctis Pro

Das Arctis Pro aus dem Hause Steel Series tritt schon von der Verpackung her am pompösesten auf. Die dänische Firma verkauft seit 18 Jahren Gaming Peripherie und weiß anscheinend wie sie sich am Markt präsentieren muss. Der Käufer hält hier eine weiße Schachtel in den Händen, welche durch viele Highlights auf sich aufmerksam macht. Sei es der Goldrand, der das Produkt als Gewinner als bestes Gaming Headset der PC Gamer Redaktion ausweist oder die auffälligen orangen Akzente, die das das Foto vom Arctis Pro auf dem Pappkonstrukt umringen. Schaut man sich die Box genauer an, fallen einem auf der Seite noch weitere Auszeichnungen von internationalen Pressevertretern auf, die das Headset ebenfalls mit reichlich Preisen überschüttet haben. Was aber leider bei all den verliehenen Preisen fehlt, ist die Datierung von diesen, jedoch lässt das die Fülle an Auszeichnung nicht weniger beeindruckend daherkommen. Auf der Oberseite hat sich auch noch eine kleine Notation versteckt die dem Käufer vermittelt, dass E-Sportler wohl mehr Preise mit SteelSeries Produkten gewannen, als mit jeder anderen Marke. Das nennt man wohl eine Kampfansage.

Steel Series Arctis Pro

Schaut man sich die Rückseite der Verpackung an, wird man mit vielen Informationen versorgt, welche ein wenig auf die Technik in dem Arctis Pro eingehen. Die verbauten Neodym-Magneten sind laut Angaben 50% größer und decken eine Frequenzreichweite von 10 bis 40.000 Hz ab. Leider trifft das in diesem Test nicht zu, da die Magneten des Sennheiser, sowie des Headsets von Asus ganze 50 mm groß sind, währen die des Arctis Pro 40mm messen. Trotzdem muss man sagen, dass diese den größten Frequenzbereich abdecken. Des Weiteren hält der Käufer ein Headset mit DTS 2.0 für Kopfhörer in den Händen. Dieses Feature verspricht ein Mehrkanal-Tonsignal, das einen 360-Grad-Sound in den Gehörgang fahren lässt. Vorausgesetzt, man hat einen Windows PC und die dafür benötigte Software installiert.

Steel Series Arctis Pro

Zusätzlich bekommen PC Nutzer einen Vorteil gegenüber allen anderen Nutzern von kompatiblen Endgeräten. Den USB Chat Mix, welcher über einen kleinen Regler gesteuert wird und beim Spielen am Rechner eine nahtlose Tonmischung zwischen dem Sound des Spiels und dem des gewählten Chatprogramms realisiert. Genau hier haben wir einen Faktor der dem Arctis Pro in diesem Test ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal verpasst, da die RGB Beleuchtung, die das Delta schon vom Game Zero abgrenzte, auch beim Arctis Pro vorhanden ist.

Technische Daten der Kopfhörer:

  • Produktmaße (B x H x T): 220 x 232 x 100 mm
  • Audio-Übertragungsbereich: 10 ~ 40,000 Hz
  • Treiber: 40mm Neodym Magnet
  • Impedanz: 32 Ω
  • Schalldruckpegel bei 1 kHz: 102 dB

Technische Daten des Mikrofons:

  • Audio-Übertragungsbereich : 100 ~ 10,000 Hz
  • Nierencharakteristik: Bidirektionales Noise Cancelling
  • Empfindlichkeit: -38 dBV/PA

Komfort

Im Testzeitraum sind alle Headsets in dreistündigen Abständen durchgehend getestet worden. Im Vordergrund stand dabei die Belastung, die das Headset auf den Kopf aussetzt und vor allem darauf, ob die Auflagepunkte Veränderungen aufweisen und ob diese auf Dauer Schmerzen verursachen.

Sennheiser Game Zero

Das Game Zero machte hierbei einen äußert guten Job, da es mit seinem geringen Eigengewicht von rund 300 Gramm, keinen zusätzlichen Druck auf den oberen Teil des Kopfes ausübt. Stellt man das Sennheiser-Produkt genau auf seine eigene Kopfform ein, gerät es schnell in Vergessenheit, dass man ein Headset auf hat. Die relativ großen Hörmuscheln lassen genug Raum, um auch größere Ohren darin zu verstauen und passen sich auch bei kleineren Hörorganen sehr gut an.

Sennheiser Game Zero

Ich persönlich bin ein Mensch mit relativ empfindlicher Haut, was mir häufig Probleme bereitete, wenn ich Headsets benutzte, welche mit schlecht verarbeiteten Polstern geliefert wurden. Dies führte meist zu Hautrötungen und den damit verbundenen brennenden Schmerz. Durch die Nutzung des Memory Foams gewährleistet das Game Zero jedoch einen sehr hohen Tragekomfort im Ohrenbereich. Es passt sich optimal jeder Kopfform an und lässt so gut wie keinen Raum für unangenehme Bewegungen, welche die Haut zusätzlich reizen könnten. Die Stabilität ist hervorragend und zeitgleich sehr gut über das gesamte Headset verteilt, was drauf schließen lässt, das sich beim Designprozess viele Gedanken darüber gemacht wurden.

Sennheiser Game Zero

Der Bügel, welcher auf der Oberseite des Kopfes liegt, ist ebenfalls mit Memory Foam ausgestattet, sodass auch nach vielen Stunden des Spielens am Rechner keine unangenehmen Druckschmerzen bemerkbar machen. Das Kabel des Game Zero ist zudem relativ dünn und flexibel. Dieses lässt sich gut ausrichten und hat mit seinen drei Metern, eine gute Länge, um es auch hinter dem Schreibtisch verschwinden zu lassen. Arbeitet man lieber mit dem Laptop, kann man das lange Kabel gegen eines mit 1,2 m Länge austauschen, obwohl man hierbei beachten muss, dass sich die Anschlüsse von einem dreipoligen, separaten 3,5-mm-Mikrofon- sowie Lautsprecheranschlusses auf einen vierpoligen 3,5-mm-Klinke-Anschluss minimieren.

ASUS ROG Delta Tragekomfort

Das Delta von Asus präsentiert sich schon beim ersten in die Hand nehmen sehr flexibel. Auch wenn man es nicht wie das Game Zero platzsparend zusammenfalten kann, gibt es dennoch die Möglichkeit die Hörmuscheln zu drehen. Es ist auch absolut nicht schlimm, dass das Zusammenklappen nicht möglich ist, da Headsets eher für den stationären Gebrauch gedacht sind und eher selten eine erhöhte Mobilität gewährleisten müssen.

ASUS ROG Delta

Setzt man das Delta auf den Kopf, fühlt es sich äußerst komfortabel an. Die Polsterungen des gesamten Headsets sind sehr bequem und passen sich sehr gut an viele Kopfformen an. Hat man jedoch einen relativ kleinen Kopf entsteht ein kritisches Problem, welches man in die Kaufentscheidung einbeziehen muss. Selbst wenn die Hörer auf die kleinste Größe eingestellt sind, kann es vorkommen, dass die D-Form Hörmuscheln über den Unterkiefer ragen und somit die Klangqualität negativ beeinflussen. Durch diesen Faktor kommt das Delta, beispielsweise für meine Partnerin, nicht in Frage. Eine Sache ist aber sehr auffällig, nimmt man das Headset ab und lässt es um seinen Hals hängen, stört es sehr am Kinn und nimmt dem Kopf die Bewegungsfähigkeit. Das wird wahrscheinlich daran liegen, das die Hörmuscheln durch die spezielle Form stark zum Unterkiefer ragen. Dreht man diese jedoch nach unten, kann man dem jedoch gut entgegen wirken.

Steel Series Arctis Pro Komfort

Das Arctis Pro ist das erste Headset, was komplett ohne das Einstellen der Kopfhörer-Bügel auskommt. Das liegt in erster Linie daran, dass SteelSeries den Aluminium/Stahl Kopfbügel nur in einer Einstellung ausliefert. Die Anpassung an die Kopfform passiert hier durch ein flexibles Gummiband, das neben dieser Funktion auch den Stil des Headsets definiert. (Auf der offiziellen Seite von SteelSeries kann man sogenannte Booster Packs erstehen, welche das Arctis Pro noch zusätzlich durch ein neues Headband und passenden Seitenverkleidungen verschönern können.) Dieser Lösung könnten den Menschen, die normalerweise stets den Bügel des Headsets am Kopf spürten, ein ungewohntes Gefühl geben. Vor allem wenn man einen etwas größeren Kopf hat. Schon in der ersten Stunde des Test machte sich ein unangenehmer, jedoch nicht schmerzender Druck bemerkbar. Dies könnte dem Umstand geschuldet sein, dass dieses Gummiband das Headset nach oben zu ziehen scheint und somit den Druck auf den Kopf und die Ohren erhöht. Glücklicherweise kann man durch das Verstellen des Headbands über den oberseitigen Klettverschluss gegenwirken, nimmt dadurch aber auch nur minimal den Druck von den Ohrmuscheln. Die Polster der Lautsprecher sind jedoch sehr komfortabel und anpassungsfähig. Sie verteilen den vom Kopfbügel ausgeübten Druck sehr gut über den gesamten Ohrenbereich. Beim Tragekomfort des Arctis Pro muss man sagen, dass sich jeder Nutzer selbst ein Bild davon machen muss, wie angenehm sich das Headset auf dem eigenen Haupt anfühlt.

Vielen Dank an alle Hersteller für die Bereitstellung der Testobjekte.

Klang der Headsets

Um den Klang zu testen, nutzten wir viele Verschiedene Geräte. Zum einen dem Rechner mit dem ASUS H110 Mainboard und davon bereitgestellten Audio-Kondensatoren, einem 2014’er Macbook Pro, der Playstation 4 Pro und dem Huawei P20 Pro. Zusätzlich haben wir einige der Headsets auch über den externen Verstärker GSX 1000 von Sennheiser laufen lassen. Die Ergebnisse mit dem Verstärker folgen in einem weiteren, separaten Review.

Klang des Sennheiser Game Zero

Zunächst geht das Game Zero aufs Ohr. Beim Gaming offenbart es sich schnell und gibt zu verstehen, für wen dieses Headset gemacht ist. Fette Explosionen, welche die Ohren zum Flattern bringen, sucht man hier vergeblich. Es ist kein Gefühl als säße man in einem Kinosaal und alles um einen herum beginnt zu vibrieren. Der Fokus liegt hier viel eher auf den Mitten und den Höhen. Das bedeutet natürlich nicht, das alle Geräusche die viele Bässe durch den Lautsprecher drücken, flach klingen. Es kommt nur einfach nicht das Gefühl rüber, als würde die Panzerhaubitze, welche 10 Meter auf dem Schlachtfeld von Battlefield 5 neben uns steht, so laut klingen, das man sich zum Schutz am liebsten die Ohren bedecken würde. Genau dieser Punkt ist aber auch eine große Stärke des Game Zero’s, es “verunreinigt” das Klangbild des Geschehens nicht und gibt den Spielenden den Vorteil, dass diese nicht von wummerndem Bassgewitter abgelenkt werden. Es erweckt den Eindruck, das auch wenn gerade viel los ist, es trotzdem möglich ist, dem Spielgeschehen uneingeschränkt zu folgen und stets deuten zu können, wo genau das Geräusch von vorbei laufenden Gegnern oder dem vorbeisurren feindlicher Geschosse herzukommen scheint.

Nutzt man das Game Zero zum Lauschen von Musik am PC oder MAC, muss man bedenken, das Sennheiser hier ganz klar auf Präzision setzt. Das bedeutet so viel, dass der Hörer in der Lage sein soll, jedes einzelne Instrument wahrnehmen zu können. Genau aus diesem Grund kann der Klang als ungewöhnlich empfunden werden, wenn er ohne gesonderte Equalizer Einstellungen aufs Ohr trifft. Es entsteht der Eindruck, als würden Bässe fehlen und das Musikstück flach wirken. Aber genau das ist, was man auch von diesem Gerät erwarten sollte. Es gaukelt dem Hörer nichts vor und gibt den Ton genauso wieder, wie der Ersteller von diesem es vorgesehen hat. All die anderen Einstellungen obliegen dem Nutzer selbst. Ob man nun Mozart bevorzugt oder eher Snoop Dogg, die Einstellungsmöglichkeiten sind vielseitig und bieten dem Audio Enthusiasten ein breites Spektrum, welches bei geschickter Einstellung zufriedenstellt. Beim Smartphone verhält es sich ähnlich, wobei man sagen muss, das der Sound sich schon ein wenig “fülliger” präsentiert. Der Grund dafür sollte beim voreingestellten Equalizer von Huawei liegen. Beim Testen fiel außerdem auf, dass es sogar ein wenig schade ist, dass das Mikrofon nicht abnehmbar ist. Die Optik des Game Zero ist nämlich so dezent und elegant, dass man es bedenkenlos als Kopfhörer für unterwegs benutzen könnte.

Klang des ASUS ROG Delta

“ESS-9218-HiFi-Quad-DAC” ist etwas, wovon viele Menschen womöglich noch nie etwas gehört haben. Trotzdem scheint es auf der Webseite von ROG genau das zu sein, was das Delta so attraktiv machen soll. Im Prinzip handelt es sich hierbei um vier Audioconverter, welche sich jeweils um die Berechnung der einzelnen Tonfrequenzen kümmern sollen. Die Bass-, Mitten-, Höhen- und Ultrahochtöne, alle Signale werden im Anschluss zusammengemischt und sollen einen “beeindruckenden” Signal-Rauschabstand erzeugen, welcher mit 127 dB höher liegt als bei anderen aktuellen Headsets. Dieser Wert gibt salopp gesagt wieder, wie sehr ein Rauschen erkennbar sein wird und im welchen Verhältnis es zu den “gewollten” Geräuschen steht. Will der Nutzer also deuten von wo genau die im Spiel gehörten Schritte denn nun herkommen, ist es von Vorteil, dass Störgeräusche minimiert werden und ein natürliches Klangbild erzeugt wird.

Im Betrieb merkt man schnell, dass hier geliefert wird, was man versprochen bekommt. Die Bässe klingen voll, der Mitten- und Höhen-Bereich klar und es macht sich ein Wohlgefühl breit, welches dem Nutzer die Sicherheit gibt, etwas Gutes auf dem Kopf zu haben. Im Spielbetrieb fällt es dem Hörer schnell auf, wie praktisch es doch sein kann, wenn das Rauschen minimiert wird und es leichter ist, wirklich zu Orten, wo den Schüsse herkommen oder potentielle Gegner lang rennen. Auffällig ist es trotzdem, dass das gesamte Klangbild eher cineastischer Natur ist. Was absolut nicht schlecht ist, jedoch der potentiellen Anwender im Kopf behalten sollte.

ASUS ROG Delta

Hierbei kommt es darauf an, ob man Gaming als Erlebnis aufnehmen möchte oder den kompetitiven Faktor sieht und dabei gern Abstriche bei der Erfahrung des Spiels in Kauf nimmt. Raus aus dem PC und rein ins Telefon. Das Delta wurde häufig auf den Weg und in die U-Bahn mitgenommen. Die RGB Beleuchtung ist in dieser Zeit ausgeschaltet gewesen, da diese in dunklen Bereichen schon sehr auffällig ist. Zum Glück ist dies auch einfach über einen Schalter am Headset schnell gemacht. Der Genuss von Musik mit dem Delta ist einfach schön. Man fühlt sich so, als könne man jede Nuance eines Songs hören (Vorausgesetzt man spielt Audiodateien mit mindestens(!!!) 320 kbits/s ab). Vor allem ist es auch der direkte Sound aus dem P20 Pro, da man das Delta problemlos in den USB-C Port hineinstecken kann. Stellt man die Sound-Anpassungen des Endgeräts aus, bekommt man ein angenehmes Klangbild, welches unserem Empfinden nach häufig als unter der Option “Rock” in gängigen Equalizern betitelt wird. Wer also häufig Bass- und Mitten-lastige Songs hört, kommt hier voll auf seine Kosten. Durch das dezente als auch intelligente Design vom Delta fällt die Entscheidung auch nicht besonders schwer ob man es unterwegs benutzen mag, da man zusätzlich das Mikrofon problemlos entfernen kann. Natürlich muss jeder selbst entscheiden, ob der Stil einem Gerecht wird und man sich wohl dabei fühlt ein Gaming Headset im alltäglichen Gebrauch zu nutzen.

Klang des Steel Series Arctis Pro

“Der Sorround Sound der nächsten Generation beim DTS Headphone:X v2.0 bietet eine optimale räumliche Klanggestaltung für vollständige 360 Grad Abdeckung.” - Heißt es auf dem Karton des Arctis Pro. Wer jetzt hier einen Sound erwartet, welcher der hauseigenen Sourround Anlage das Wasser reichen kann, liegt leider nicht ganz richtig. Das bedeutet jedoch nicht, dass DTS schlecht ist, die Vorteile gegenüber Stereo Lösungen sind einfach verschwindend gering. (Vor allem weil es für diese bereits Softwarelösungen gibt, welche den DTS Sound simulieren.)

Steel Series Arctis Pro

Die 40 mm Neodym Treiber erzeugen einen sehr guten Klang und lassen beim Hören von Musikstücken nicht viele Wünsche offen. Auf allen getesteten Geräten zeigt sich ein ausgeglichenes Klangbild, das mit den individuellen Einstellungen auch kinderleicht genau auf den eigenen Geschmack angepasst werden kann. Will man sich nicht mit Individualisierungen rumplagen, bekommt man ohne Equalizer satte Bässe, die nicht zu trocken klingen, gute ausgeglichene Mitten und genauso gute Höhen auf die Ohren. Im Spielbetrieb bringt dies, wie bei den anderen Headsets im Test, einen großen Vorteil. Der Spieler ist auch hier in der Lage stets deuten zu können, von wo aus die Klangquelle zu kommen scheint. Bei Battlefield 5 fiel es leicht Schüsse zu orten und auch bei hohen Lautstärken nicht mit Übersteuerungen und Bassgewummer aus dem Spielgeschehen herausgerissen zu werden.

Die Polster der Hörmuschel überdecken die Ohren so elegant, dass die Abschirmung nach außen, welche zusätzlich durch das Noise Cancelling gedämpft wird, ebenfalls gut funktioniert und nicht viele Umgebungsgeräusche in die Gehörgänge kommen lässt. Der Fakt, dass das Headset zwei Ausgabekanäle hat, ist ein nicht zu verachtender Faktor, der dem Arctis pro eine Menge Attraktivität beschert. Der mitgelieferte physische Regler lässt es zu, dass bei der Nutzung von Chatprogrammen wie Teamspeak oder Discord beim Spielen von Games, immer präzise definiert werden kann, wie Voicechat und der Spielsound abgemixt sein soll. Das stellt sich vor allem in stressigen Situationen als nützlich heraus, da man oft nicht die Zeit hat, diese Einstellungen im Spiel oder Voicechatmenü umzustellen. In Summe bietet das Arctis Pro ein gutes Gesamtpaket, was für den Gaming- sowie Entertainment Enthusiasten in diesem Preissegment eine solide Alternative darstellt und beim Kauf eines neuen Headsets nicht außer acht gelassen werden sollte.

Premium Gaming Headset Vergleich 2019

Fazit und Bewertung

Obwohl jedes Headset seinen eigenen Charme besitzt, könnten diese doch unterschiedlicher nicht sein. Da das Preissegment nicht unbedingt die breite Masse anspricht, kristallisierte sich schnell heraus, welcher der drei Kontrahenten für welche Zwecke und vor allem für welche Person am geeignetsten ist. Vorab sei gesagt, dass alle Headsets einen positiven Eindruck hinterlassen haben und dass bei keinem der Kopfhörern das Gefühl entstand, dass der Preis nicht gerechtfertigt ist. Alle präsentieren sich sehr solide und kommen in keinem Punkt der Bezeichnung “billig” in irgendeiner Weise nahe. Allein dieser Fakt sollte den Normal-User glücklich stimmen, da die Hersteller hier an nichts gespart haben und man kurz nach dem Kauf kein Gefühl der Ernüchterung bekommen muss.

Als Favoriten für audiophile Menschen sehen wir ganz klar das Game Zero von Sennheiser (Affiliate). Hier hat man durch die Konzentration auf die mittleren sowie den hohen Frequenzen das präziseste Klangerlebnis. Vor allem in Verbindung mit einem guten Verstärker lässt es einfach keine Wünsche offen. Die Passform ist ebenfalls ausgezeichnet, was in langen Zockersessions einen hohen Wert hat. Es muss sich trotz des niedrigsten Kaufpreises des Test absolut nicht verstecken und kann womöglich auch noch gegen Headsets bestehen, welche 200€ und mehr kosten. Man sollte überlegen ob man das Geld, was man hierbei spart, in einen guten Audioverstärker investieren möchte.

Mit diesen kann man nämlich das volle Potential dieses Headsets rauskitzeln. Da nie wirklich alles perfekt sein kann, muss man damit leben, dass Mikrofon nicht abmontiert kann und es vom Stil her am unauffälligsten ist.

Menschen, die neues wagen wollen und viel Wert auf ein bombastisches Sounderlebnis legen, werden viel Spaß mit dem ROG Delta von Asus (Affiliate) haben. Der ausgefallene Stil ist immer ein Hingucker und wird bald bestimmt in so manchem Stream für Aufsehen sorgen. Der Klang ist sehr solide und klingt dank der Entertainment Ausrichtung immer wuchtig und doch streckenweise sehr fokussiert. Im Spielbetrieb bringt es einfach Spaß und wenn man mal auf der Couch oder im Garten sitzen möchte um ein Hörbuch zu genießen, erweist sich das ROG Delta als guter Weggefährte um all dies zu bewerkstelligen.

Die RGB Beleuchtung ist schlicht und kann bei Bedarf auch ausgeschaltet werden oder mit Aura Sync nach Belieben konfiguriert werden. Ist man also nicht nur an einem Headset interessiert, sondern ein Erlebnis zu kaufen, dann ist man mit dem Asus ROG Delta bestens bedient.

Der Allrounder in diesem Vergleichstest ist ganz klar das Arctis Pro von SteelSeries (Affiliate). Es ist schlicht und doch stylish. Es hat einen ausgeglichenen Klang und macht beim Spielen und dem Genuss von Film oder Musik eine gute Figur. Es ist praktikabel und anpassungsfähig und verspricht durch das modularer Kabelsystem ein langjähriger Begleiter zu sein. Hier haben wir es einfach mit einem gut durchdachten Headset zu tun, bei dem wirklich jeder Nutzer mit Ansprüchen an den Sound und den Komfort bei Spielen seine ihre Freude haben wird.