Gigabit-Phased-Array für den Feldeinsatz

Im Fokus des ehemals Kuiper genannten Projektes steht ein serienreifes Vollduplex-Phased-Array-Terminal, das für stark frequentierte Standorte im kommerziellen und öffentlichen Sektor gedacht ist.

Amazon Satellitennetzwerk Leo UltraAmazon Satellitennetzwerk Leo Ultra (Bild © Amazon)

Die anpassbare HF-Siliziumkomponente und der Signalverarbeitungsstack der Antenne ermöglichen bis zu 1 Gbit/s Downlink und 400 Mbit/s Uplink bei gleichzeitig geringer Latenz für Echtzeitanwendungen wie Videokonferenzen, Telemetrie, SCADA und Cloud-Zugriff. Das Gehäuse ist wetterbeständig und hat keine beweglichen Teile. Es ist für eine schnelle Installation und einen zuverlässigen Betrieb in heißen, kalten, windigen oder feuchten Umgebungen ausgelegt.

Amazon bereitet gleichzeitig das Leo Pro-Terminal für umfassendere Tests vor, wobei beide Geräte an die Teilnehmer der Vorschau geliefert werden.

Amazon Satellitennetzwerk LeoAmazon Satellitennetzwerk Leo (Bild © Amazon)

Privates Netzwerk, das das öffentliche Internet umgeht

Die Serviceebene von Amazon Leo legt den Schwerpunkt auf sicheren, privaten Transport statt auf einfache Internetanbindung. Das Design basiert auf zwei Optionen:

  • Direct to AWS (D2A): Kunden verbinden Remote-Standorte direkt mit Cloud-Workloads über ein AWS Transit Gateway oder Direct Connect Gateway, indem sie einen Point-and-Click-Workflow in der Leo-Konsole nutzen, wodurch die Latenz minimiert und das Routing vereinfacht wird.
  • Private Network Interconnect (PNI): Unternehmen und Netzbetreiber können private Übergaben in großen Colocation-Einrichtungen einrichten und Standorte vor Ort direkt mit Rechenzentren oder Kernnetzen verbinden – und das innerhalb weniger Tage statt der Wochen, die herkömmliche Leitungen oft brauchen.

Bei beiden Optionen verspricht Amazon End-to-End-Verschlüsselung, zentralisiertes Netzwerkmanagement und rund um die Uhr verfügbaren Priority-Support. Die Architektur kann Daten in private Netzwerke verschieben, ohne das öffentliche Internet zu durchlaufen, und entspricht damit den Zero-Trust- und regulatorischen Anforderungen in Branchen wie Energie, Transport, Medienproduktion und Behörden.

Amazon Satellitennetzwerk LeoAmazon Satellitennetzwerk Leo (Bild © Amazon)

Vorschauprogramm und Zeitplan für die Einführung

Die Unternehmensvorschau steht ausgewählten Organisationen aus den Bereichen Luftfahrt, ländlicher Mobilfunk-Backhaul, Energieversorgung, vernetzte Landwirtschaft und globale Logistik offen. Die Teilnehmer werden die Produktionshardware und -software testen, Feedback zur Arbeitslast geben und dabei helfen, vertikale Lösungen vor der allgemeinen Verfügbarkeit zu verfeinern. Die nächste Bereitstellung von Amazon mit United Launch Alliance ist für den 15. Dezember gestellt, wobei Dutzende weiterer Missionen vorgesehen sind, um die anfängliche LEO-Konstellation zu vervollständigen.

Amazon Satellitennetzwerk Leo NanoAmazon Satellitennetzwerk Leo Nano (Bild © Amazon)

Positionierung

Durch die Kombination von Gigabit-Terminals, Verbindungen mit geringer Latenz und direkten Cloud- und privaten Verbindungen positioniert sich Amazon Leo eher als weiträumige Erweiterung von Unternehmensnetzwerken denn als Best-Effort-Dienst für Verbraucher. Der Ansatz zielt auf Standorte ab, an denen Glasfaser nicht praktikabel ist oder Verzögerungen verursacht – abgelegene Werke, mobile Betriebe und Verbindungen zwischen Campus und behält gleichzeitig das Verwaltungsmodell und die Sicherheitsvorkehrungen moderner Unternehmensnetzwerke bei.