Banana Pi BPI R4 Lite (Bild © Banana Pi)
Das Herzstück des BPI-R4 Lite ist der MT7987A von MediaTek, ein Quad-Core Arm Cortex-A53 SoC, gepaart mit 2 GB DDR4 und 8 GB Onboard eMMC. Zwei zusätzliche Flashspeicher(256 MB SPI-NAND und 32 MB SPI-NOR) unterstützen Boot- und Wiederherstellungsszenarien, wie sie in Netzwerkanwendungen üblich sind.
Kabelgebundene Netzwerke auf dem Board
Das wichtigste Merkmal des Boards ist sein Multi-Port-Ethernet-Mix mit mehreren Geschwindigkeiten:
- 1× 2,5 GbE SFP für Glasfaser- oder Kupfermodule
- 1× 2,5 GbE RJ45 WAN mit optionalem PoE über ein Add-on-Modul
- 4× 1 GbE LAN für nachgeschaltete Geräte
Diese Konfiguration deckt typische Router-Topologien für kleine Büros und Prosumer ab, mit 2,5-GbE-Uplinks für moderne Glasfaser- oder Multigig-Kabel-Dienste und vier Kupfer-LAN-Ports für lokales Switching.
Drahtlose und zellulare Add-ons
Die Erweiterung ist für einen kompakten SBC ungewöhnlich flexibel:
- mini-PCIe (PCIe 3.0 ×2) zur Aufnahme von Wi-Fi 7-Funkgeräten
- M.2 Key-B (USB 3.0) für 5G-Datenkarten
- Eine zweite Mini-PCIe (USB 2.0) für Legacy-Module
Es gibt auch einen USB 3.0 Typ-A Anschluss, der sich aber die Bandbreite mit einer HSGMII/SGMII Schnittstelle teilt - der Nutzer muss zur Laufzeit eine der beiden Schnittstellen auswählen.
Für Embedded-Projekte verfügt das BPI-R4 Lite über zwei 8-polige MikroBUS-Anschlüsse, die UART, I²C, SPI und PWM für Sensor- oder Steuerungsmodule bereitstellen. Die Stromversorgung erfolgt über einen Barrel-Stecker, und eine USB-C-Konsole vereinfacht den Low-Level-Zugriff und die Diagnose.
Praktische Anwendungsfälle
Mit 2.5GbE SFP/RJ45, Wi-Fi 7- und 5G-Erweiterung und mehreren LAN-Ports ist das Board gut geeignet für:
- DIY Wi-Fi 7 Router und Gateways
- Kompakte NAS-/Heimlabor-Knoten, die USB 3.0-Speicher nutzen
- Edge Appliances, die eine zellulare Ausfallsicherung oder benutzerdefinierte E/A über mikroBUS benötigen
Banana Pi BPI-R4 Lite Preis und Verfügbarkeit
Der BPI-R4 Lite soll umgerechnet 75 € kosten und damit teurer sein als der Raspberry Pi 5 (ab 55 €). Der Cortex-A53-CPU und 2 GB RAM reichen nicht an den Pi heran, wenn es um allgemeine Rechenleistung geht. Aber für den Aufbau von Netzwerken bieten die Portkarte und die modulare Funkunterstützung eine saubere, zweckmäßige Ausgangsbasis, als einen Pi mit USB-Dongles und HATs zu adaptieren.