Geheime NSA-Dokumente

Dank veröffentlichter Dokumente von Whistleblower Edward Snowden gelangen fast täglich neue Informationen über die Praktiken des US-Auslandsgeheimdienstes NSA (National Security Agency) an die Öffentlichkeit. Wer jedoch denkt, die kritische Berichterstattung würde die US-Behörde zum Umdenken bewegen, der irrt. Wie die Enthüllungsplattform "The Intercept", die sich bei ihren Aussagen auf geheime Dokumente beruft, mitteilt, will die NSA ihr Überwachungsprogramm sogar noch stärker ausbauen.

Wie die Schadsoftware, die bereits beim Überwachungsprogramm "Turbine" zum Einsatz kommt, verbreitet werden soll, offenbaren nun veröffentlichte Geheim-Dokumente. So setzt die NSA unter anderem auf gefälschte Facebook-Seiten, präperierte E-Mails, Browser- und Router-Sicherheitslücken, Browser-Plug-ins sowie Flash und Java, um Usern das Tool unterjubeln zu können. Doch damit nicht genug, denn neben den eigentlichen Aktivitäten am PC, also etwa dem Surfen im Web oder dem Chatten per Webcam, soll die NSA-Schadsoftware auch Telefongespräche, die über Skype oder andere VoIP-Dienste geführt werden, überwachen können; dies beinhaltet unter anderem den Nutzernamen des Anrufers. Werden die Voice-over-IP-Daten unverschlüsselt über das "Real-time Transport Protocol" übertragen, sollen sich die Gespräche sogar aufzeichnen lassen, was die Analyse im NSA-Hauptquartier erleichtert.

Wie "The Intercept" mitteilt, soll das "Turbine"-Programm zudem so weiterentwickelt werden, dass die Schadsoftware nicht nur die Rechner übernimmt, sondern auch direkt vollkommen automatisch überwacht; so werden NSA-Mitarbeiter entlastet, die sich dann anderen Aufgaben widmen können. Damit Antiviren- und Anti-Malware-Programme keinen Alarm schlagen, soll die Schadsoftware bereits vor dem Starten dieser Tools aktiv sein.