Patente Apple

Der Hersteller aus Cupertino ist dafür bekannt, seine Kunden zu überraschen; meistens jedenfalls! Wird ihm das auch mit seinem neuesten Wurf, dem iPhone 5S gelingen? Die Hardware des neuen Smartphones ist gut, aber nicht unbedingt bahnbrechend. Apple verfolgt hier eher den Weg der sanften Evolution, anstatt neue Innovationen zu schaffen; aber genau das wird vom Hersteller erwartet.

Um diesen Erwartungen gerecht zu werden, hat der Konzern noch einige Ideen in petto. Etwa ein Gehäuse aus Flüssigmetall oder ein in das Display integrierter Fingerprint-Sensor. Doch wie genau sollen diese Dinge funktionieren? Anhand der Skizzen des Amerikanischen Patent- und Markenamtes (U.S. Patent and Trademark Office, kurz USPTO genannt), versuchen wir, etwas Klarheit zu schaffen.

Fangen wir mit der neuen iPhone 5S-Hülle an. Apple hat bereits vor drei Jahren einen Vertrag mit dem Unternehmen Liquidmetal Technologies unterzeichnet, in dem vereinbart wurde, dass der Konzern aus Cupertino die Exklusivrechte an dieser neuen Technik besitzt. Der Vertrag läuft jedoch nur noch bis 2014, sodass Apple sich sputen muss, um als erster Hersteller "große" Ergebnisse aus dieser Kooperation auf den Markt zu bringen. Kleine Produkte gibt es nämlich bereits, die jeder iPhone- und iPad-Besitzer mindestens einmal bereits genutzt. Was? Den kleinen SIM-Karten-Auswerfer!

Doch was bedeutet denn nun Flüssigmetall? Der Name des zugehörigen Patentes lautet ""Bulk Amorphous Alloy Sheet Forming Processes", was, ziemlich frei übersetzt, soviel wie die Umwandlung von amorphen Metallen mittels Floatglas-Verfahren bedeutet; eine ähnliche Vorgehensweise wird auch bei der Herstellung von Fensterglas angewendet. Bei Apples Verfahren wird hier metallisches Glas (eine Legierung auf atomarer Ebene, siehe Wikipedia) geschmolzen und durch eine abgekühlte Förderanlage transportiert, um die flüssige Masse wieder fest zu bekommen. Am Ende der Fertigung erhält man ein Stück Metallisches Glas, das im Vergleich zu anderen Metallen härter und somit unempfindlicher ist; es würde sich also ideal für den mobilen Einsatz in Smartphones, besser gesagt in Apples iPhone 5S, eignen. Die Unternehmung Liquidmetal Technologies hat zwar 2012 behauptet, dass diese Methode die Kosten für ein Produkt sprengen würde, doch Apple hat schließlich eine große Portokasse, mit der der finanzielle Mehraufwand gestemmt werden kann. Zu wünschen wäre es, denn damit hätte der Hersteller ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.

Patente Apple

Neuigkeiten gibt es auch zum Fingerprint-Sensor, denn dieser wird nicht, wie von vielen Anwendern vermutet, unterhalb des Home-Buttons platziert, sondern direkt im Bildschirm eingelassen. Auch hierzu sind beim Amerikanischen Patent- und Markenamt Skizzen aufgetaucht, die die genaue Funktionsweise erläutern. Der Patentantrag mit dem Namen "Finger sensor having pixel sensing circuitry for coupling electrodes and pixel sensing traces and related methods" ist von dem Unternehmen AuthenTec eingereicht worden, welches verschiedene Sicherheitsmechanismen im Portfolio hat; unter anderem auch Fingerabdruck-Scanner. Da Apple sich die Firma 2012 einverleibt hat, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis entsprechende Produkte mit dieser Technologie verfügbar gemacht werden.

Patente Apple

Wie die Bilder des Patentamtes zeigen, ist der Fingerprint-Sensor entweder im Display verbaut oder ein Teil des Bildschirms. Der Sensor selbst soll ungefähr so lang sein, wie der Finger eines erwachsenen Menschens breit ist, jedoch komplett unauffällig im iPhone untergebracht sein. Nach dem Berühren des Scanners mit der Fingerkuppe, wie man es auch von diversen Notebooks kennt, wird der komplette Fingerabdruck anschließend mittels Software zusammengesetzt. Die Funktionsweise des Sensors ist extrem komplex, jeder der sich näher mit der Thematik befassen möchte, sei der Link zu Apple Insider ans Herz gelegt.

Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten und Apple wirklich diese beiden Innovationen in das iPhone 5S einbauen, hat der Hersteller, zumindest aus technischer Sicht, allen anderen Smartphone-Produzenten mehr als eine Nasenlänge voraus. Wir dürfen also gespannt sein, was uns Apple im September präsentierten wird!