Der Lieferumfang umfasst neben dem Xperia X10 ein 1500 mAh Lithium-Polymer-Akku, ein Ladegerät, USB-Kabel und Kopfhörer. Neben diesen Standards befindet sich außerdem bereits im Gerät eine 8GB MicroSD-Karte.

 

 

 

Technische Daten des Sony Ericsson Xperia X10

Betriebssystem

Android 1.6 (Donut)

Abmessungen

118 x 63 x 13.6 mm (H x B x T)

Gewicht

139 Gramm

Akku

1500 mAh Li-Po

Display

4 Zoll TFT-Touchscreen (854 x 480 Pixel; 16:9)

Kamera

8.1 Megapixel
Speicher

- RAM: 256 MB
- intern: 1 GB + 8GB MicroSD
- erweiterbar: MicroSD

Anschlüsse

- MicroUSB
- 3,5 mm-Audiobuchse

Verbindungsstandards

- Bluetooth 2.1 + EDR, A2DP
- Wi-Fi: IEEE 802.11 b/g
- UMTS

Prozessor

1 GHz

 

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Sony Ericsson für die zeitnahe Bereitstellung eines Testmusters.

 

Design & Verarbeitung Das Xperia X10 ist in zwei Farbvariantionen erhältlich. Eine Variante ist in schwarz mit dem Namen "Sensuous Black" erhältlich. Die zweite Variante ist in weiß und trägt den Namen "Luster White". Besonderheit bei der schwarzen Variante, die im Gegensatz zur uns vorliegenden weißen Variante eher der männlichen Zielgruppe gewidmet ist, weist die Rückabdeckung eine leichte Gummierung auf, sodass das Gerät nicht so leicht aus der Hand oder der Tasche rutschen kann. Beide Varianten unterscheiden sich ansonsten nur in der Gehäusefarbe.  

  Das Gehäuse ist an sich eher schlicht und unspäktakulär durchdesigned worden. Auf der Gerätevorderseite befinden sich unter dem Display die von Android-Geräten typischen drei Tasten für Menü, Startseite und Zurück. An der rechten Seite finden Lautstärkeregler und der Kameraauslöser ihren Platz. Die Stirnseite beherbergt den aufgrund seiner Erhebung leicht ertastbaren Ein-/Aus/Unlock-Schalter, eine 3,5 mm Klinkenbuchse und die USB-Buchse, welche mit einer Plastikabdeckung verschlossen wird. Auf der Rückseite des Geräts ist neben dem Sony Ericsson Xperia-Logo die 8,1 MP Kamera mit LED-Licht zu finden.  

  Das Gerät macht auf den ersten Blick einen hochwertigen Eindruck. Das geübte Auge entdeckt jedoch, dass das Gerät nur diesen Eindruck durch die Modefarbe weiß oder schwarz mit einem silbernen Rahmen und Tasten in Chromoptik simuliert. Auch die Hochglanzoptik des Gehäuses bekräftigt diesen Eindruck. Bedauernswerterweise wurde am X10 jedoch komplett auf hochwertige Materialien verzichtet. Das gesamte Gehäuse besteht aus Kunststoff, was sich beim ersten Anfühlen negativ auf die Qualitätsanmutung auswirkt. Dieser negative Eindruck setzt sich leider auch bei der Benutzung der unteren Tastenreihe fort: da die rückwärtige Gehäuseabdeckung beim Bedienen an das Gerät gedrückt wird, knarzt es dort. Besonders auffällig ist dies bei den beiden äußerem Tasten "Menü" und "Zurück".  

  Das X10 wirkt trotz des großen 4-Zoll-Displays und einer Breite mit über 6 cm schlank und handlich. Die Verarbeitungsqualität ist der von Sony Ericsson entsprechend: die Geräteteile passen perfekt, sind fast nahtlos miteinander verbunden und bieten Schmutz und Staub somit keine Angriffsfläche. Nur der oben genannte Mangel an den Tasten ist ein klarer Minuspunkt.

Display & Tastatur

Das Display des Sony Ericsson Xperia X10 besteht aus kratzfestem Mineralglas. Mit den meisten Smartphones hat es allerdings auch die spiegelnde Bildschirmoberfläche und die Fähigkeit Fingerabdrücke magisch anzuziehen gemeinsam. Die Auflösung von 854 × 480 Pixel (16:9) sorgt auf dem 4-Zoll-Display für eine nahezu gestochen scharfe Darstellung jeglicher Foto- und Videoinhalte. Die Benutzung im Freien kann bei einem hohen Helligkeitswert weitergeführt werden. Leider kann der TFT-Bildschirm des X10 in Sachen Kontrast und Farbbrillanz nicht mit der aktuellen AMOLED-Technik mithalten. Ein 4-Zoll-Display ist bisher in Deutschland ausschließlich bei einem Sony Ericsson Xperia X10 erhältlich.  

  Die Eingabe von Text beschränkt sich aufgrund der fehlenden Hardwaretastatur wie bei den meisten Smartphones auf das Touchscreen. Die Eingabe kann im Hoch-, wie auch im Querformat stattfinden. Ein geübter Androidnutzer wird wahrscheinlich kein Problem beim Tippen haben, Anfänger werden sich über häufig auftretende Fehler ärgern. Unter Androidkennern gilt die Tastatur der Androidversion 1.6 als äußerst mangelhaft, da Fehleingaben sowie Wartezeiten wegen einer eingefrorenen Tastatur an der Tagesordnung sind. Abhilfe gibt es in zahlreichen Foren, die die Standard-Tastatur austauschen.

Menüführung & Bedienung

Wer sich bei Android-basierten Geräten auskennt oder ein Gerät für einige Zeit bedient hat, sollte mit der Bedienung des X10 keine allzu großen Schwierigkeiten haben. Die Benutzeroberfläche von Android ist leicht und intuitiv per Finger bedienbar. Nach dem Entsperren des Bildschirms landet man auf den so genannten Homescreens, die mit Widgets und Verknüpfungen belegt werden können. Insgesamt gibt es drei dieser Homescreens, wobei man per Druck auf den "Home"-Button immer auf den in der Mitte eingerichteten Bildschirm zurückkehrt. Dort kann man beispielsweise ein Wetter-Widget oder eine Uhr anzeigen lassen.   Jedes gestartete Programm verfügt über ein Menü, welches mit einem Druck auf den linken Knopf unter dem Bildschirm geöffnet werden kann. Über ein von unten sich einschiebendes Auswahlfeld kann der Nutzer Einstellungen vornehmen oder das Programm beenden. Generelle Telefoneinstellungen werden über das Menü des Homescreens vorgenommen. Am oberen Rand der Benutzeroberfläche befindet sich eine Statusbar. Diese informiert über Uhrzeit, Akkustand, Signalstärke, aber auch über 3G- und WiFi-Verbindung oder abgeschlossene Downloads. Einige Programme lassen sich auch aus der nach unten aufgezogenen Bar starten.   Die Version Android 1.6 läuft zum Großteil stabil, hat jedoch ihre Eigenarten, die sich vor allem in überdurchschnittlich langen Ladezeiten und kurz auftretenden Verzögerungen widerspiegeln. Diese Problematik ist eindeutig auf das System zurückzuführen, denn ein 1 GHz-Prozessor und 256 MB als Flash-Arbeitsspeicher sind momentan aktueller Stand der Technik. Eventuell erhält das Xperia X10 ein Update auf eine der aktuelleren Android-Versionen, die dann das Gerät ohne solche Probleme lauffähig hält.

Multimedia

Wie die meisten Smartphones auf Androidbasis hat auch das Sony Ericsson Xperia X10 bereits vorinstallierte Software. Um den Standardumfang vom Browser über ein e-Mail-Programm bis hin zum Kalender zu erweitern, steht der Android Market mit einer großen Auswahl an Zusatzprogrammen zur Verfügung. Dort kann man sämtliche nützliche Programme, wie z.B. ein Tool für schnelle Systemänderungen oder auch Spiele für die Unterhaltung zwischendurch herunterladen.

 

Das Sony Ericsson Xperia X10 ist das erste Smartphone von Sony Ericsson, das die neue Benutzeroberfläche Timescape und Mediascape enthält. Beginnen wir beim Timescape: Diese Oberfläche soll dazu dienen nicht nur verschiedene soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder StudiVZ unter einem Programm aufzuführen und somit einen einzigen Nachrichten-Stream zu erzeugen, sondern auch Anrufe, Kurznachrichten, E-Mails, Fotos und Musik hierein zu integrieren. Je nach Eingang einer Nachricht, eines Telefonats oder dem Datum einer Fotoaufnahme werden die Daten wie in einem Ticker chronologisch sortiert, vom neuesten absteigend. Die Informationen jedes einzelnen Beitrags innerhalb eines Dienstes werden auf kleinen Kärtchen abgebildet und können seperat in so genannten Splines aufgeführt und durchstöbert werden. Einen Spline kann man sich wie eine Art Schlange vorstellen, die sich mit ihren einzelnen Kärtchen über den Bildschirm schlängelt, sobald man an ihr zieht. Durch einen Wisch über die Oberfläche wechselt man zwischen diesen Splines. Alle gesamten Informationen werden unter dem Spline "Startseite" zusammengefasst, der sich auch als Widget auf einem Homescreen ablegen lässt.  

  Der Mediascape hingegen dient dazu sämtliche Multimediainhalte des Telefons zusammenzuschnüren. Dazu zählen Musik, Videos und Fotos. Mithilfe eines der drei unten abgelegte Icons wechselt man zwischen den verschiedenen Medien. Unter Musik findet man eine ansehnliche Idee eines Musikplayer für dieses Gerät. Die eigene Musik wird nicht komplett dargestellt, da die meisten Nutzer ein großes Archiv an Musik auf der MicroSD-Karte haben werden, jedoch nur einen geringen Teil davon häufig hören. Somit ist eine Auflistung der zuletzt gespielten, zuletzt hinzugefügten und der Favouritentitel eher angebracht. Wer nach einem bestimmten Song sucht, kann dies hier ebenfalls erledigen. Um mit dem eigens entwickelten Musikstore "PlayNow" Absatz machen zu können, wurde dieser in den Player integriert. Nach einer Anmeldung im Store kann man Titel oder Alben käuflich erwerben und sämtliche Cover zu seinen Alben herunterladen.  

  Videos werden in zuletzt gesehene, zuletzt hinzugefügte, Favoriten, am häufigsten angezeigte und Videos in einer zufälligen Reihenfolge unterteilt und wiedergegeben. Alle auf dem Telefon und der MicroSD-Karte befindlichen Videos sind ebenfalls abrufbar. Das selbe Sortierungsprinzip wird bei den Fotos angewendet. Besonderheit bei den Fotos ist, dass man sich die eigenen Fotos von Facebook und Picasa ebenfalls anzeigen lassen kann.   Die Idee mehrere Informationsströme oder Medien in einem Stream zusammenzufassen ist an sich gelungen, leider steckt die Entwicklung noch in den Kinderschuhen mit entsprechenden Kinderkrankheiten. Im Laufe der Entwicklung werden diese sicherlich ausgebessert werden. Da nicht alle soziale Netzwerke denselben Funktionsumfang haben, muss darin unterschieden werden. Problematisch bei dieser Zusammenfassung ist die Tatsache, dass verschiedene Anwendungsmöglichkeiten bestehen, die bei der Erstellung des Scapes nicht beachtet wurden. Näheres dazu auf der folgenden Seite "Telefon & Connectivity.

Telefon & Connectivity

Smartphones sind um ständig Kontakt halten zu können mit WiFi und UMTS der dritten Generation (3G) für mobilen Internetzugang ausgestattet. Mit dem Sony Ericsson ist das alles kein Problem. Das Gerät lässt sich schnell für WiFi einrichten, eine Einrichtung für UMTS nimmt meist der Provider vor. Die Geschwindigkeit beim Seitenladen ist per UMTS tragbar, jedoch per WiFi eher zu empfehlen. Video werden per WiFi und auch per UMTS geladen.   Das Xperia X10 verfügt über eine neue Oberfläche, die es ermöglichen soll, jeglichen Informationen der einzelnen sozialen Netzwerke zusammenzufassen und chronologisch geordnet darzustellen. Diese Oberfläche nennt sich Timescape und lässt sich mit Facebook, Twitter, StudiVZ und einem E-Mail-Konto einrichten. Die Entwicklung des Timescape ist noch am Beginn und weist einige Probleme auf. So ist der Timescape nahezu nutzlos für jemanden, der Facebook und Twitter nutzen möchte. Benachrichtigungen, die via Anwendung von Facebook erhalten werden und komplett gelesen werden können, fallen beim Timescape weg oder werden zu abgeschnittenen Kurznachrichten, die auf der separaten mobilen Seite nachgelesen werden können. Der Twitterclient weist ebenfalls Mängel auf, da man nicht mithilfe des Timescape auf einen Tweet antworten kann, sondern auf die mobile Twitterseite verwiesen wird.  

  "Ja, damit kann man auch telefonieren!" Wir machen uns die Mühe, um auch diese angestaubte Funktion eines Handys zu testen und machten einige Entdeckungen. Dem Sony Ericsson fehlen eindeutig eine Annahme- und Auflegetaste, was sich besonders negativ am Ende eines Gesprächs aufzeigt. Doch beginnen wir am Anfang: der Anruf geht ein und der Anrufer oder lediglich eine Nummer wird angezeigt. Soll dieser Anruf nun angenommen werden, muss zuerst der Bildschirm entsperrt und danach per Entsperrbewegung der Anruf angenommen werden. Soll ein Anrufer abgewiesen werden, muss die Unlock-Taste herhalten. Während eines Gesprächs kann der Lautsprecher eingeschaltet oder ein anderer Gesprächsteilnehmer hinzugeschaltet werden. Typischer Funktionsumfang. Schlecht gemacht ist jedoch das Beenden eines Gesprächs: dazu muss der Bildschirm entsperrt und die Taste auf dem Bildschirm zum Beenden gedrückt werden. Oft ist man dazu nicht schnell genug in der Lage und hört das Geräusch eines beendeten Telefonats. Während des Tests kam es leider auch dazu, dass ein Anruf nicht beantwortet werden konnte, da der Bildschirm sich nicht entsperren lassen wollte.  

  Eine weitere Schwachstelle scheint die Antenne des Xperia X10 zu sein. Diese lässt sich mithilfe des durch das iPhone 4 bekannt gewordenen "grip of death" ("Griff des Todes") stark beeinflussen, sodass die Sprachqualität darunter arg zu leiden hat. Nimmt man das Telefon so in die Hand, dass die auf der hinteren rechten Seite verbaute Antenne abgedeckt wird (beispielsweise durch den Handballen der linken Hand), fällt die Anzeige des Empfangssignals von Stufe 3 auf Stufe 1 ab. Letzendlich kann dies in einer signalschwachen Zone zum Ende des Gesprächs und somit zum "Tod" einer Unterhaltung führen.

Fazit

Ein Gerät der Extraklasse, so urteilt man jedenfalls auf den ersten Blick. Edles Design und eine augenscheinlich hochwertige Verarbeitung sollen das Xperia X10 zu Höhenflügen verhelfen, jedoch nicht in ganz gewohnter Manier. Außen ui, innen pfui! Die verwendete Androidversion 1.6 ist längst veraltet, trotzdem wird das X10 weiterhin nur mit dieser Version ausgeliefert und weiterhin ist kein Update in Sicht. Auch die von Sony Ericsson entwickelte Oberfläche Time- und Mediascape weisen einige Mängel auf, sodass das angestrebte Ziel, nämlich ein hochkarätiges Xperia-Gerät in gewohnter Windows-Mobile-Manier auf Android umzusatteln, gescheitert ist. Die Konkurrenz scheint davongelaufen zu sein.   Sehr schade ist außerdem die fehlende Funktion "Pinch-to-zoom". In Google Maps muss weiterhin mit einem Fingerdruck auf das Pluszeichen hereingezoomt werden. In der Preisklasse von etwa 400 Euro (Stand: 25.8.10) erwartet man eigentlich einen anderen Standard. Auch der verbaute Lautsprecher macht bei uns von sich Reden: ein Sony Ericsson-Gerät mit einem Lautsprecher von eigenartiger Qualität. Musik- oder Audiowiedergabe eines Videos sind wahrlich kein Pluspunkt, den das Gerät hier sammeln konnte. Auch der eigenartige Anbringungsort für den Lautsprecher (linke Geräteseite; oben links) heben die Gesamtbewertung nicht an. Glücklicherweise können eigene Kopfhörer angeschlossen werden.  

  Lobenswert ist jedoch allein die Idee des Time- und Mediascape, welche in Zukunft den Kontakt zu mehreren schnellebigen sozialen Netzwerken erleichtern wird. Da die Entwicklung von diesen noch am Anfang steht, kann man einigen Mängeln nachsehen. Das 4-Zoll-Display ist überwältigend wie auch einmalig; in der Größe wie auch in der Darstellung von Bildinhalten. Aufgrund des guten Displays fällt leider die Akkulaufzeit etwas schwächer aus und hält unter optimalen Bedingungen knapp eineinhalb Tage bis es wieder an die Steckdose muss. Alternativ zum Xperia X10 bieten Sony Ericsson auch einen kleinen Bruder in bereits zwei Versionen an. Beide Versionen haben einen deutlich kleineren Formfaktor, die neuere Version ist sogar mit einer Hardwaretastatur ausgestattet.