Technische Daten des Samsung Omnia Pro B7610

Betriebssystem

Windows Mobile 6.5

Abmessungen

113 x 58 x 16.5 mm (L x B x T)

Gewicht

165 Gramm

Akku

1200 mAh Li-Ion

Display

3,5-Zoll AMOLED-Touchscreen  (480x800 Pixel)

Kamera

5 Megapixel, 2560x1920 Pixel
Speicher

- RAM: 256 MB
- intern: 1 GB, erweiterbar mit microSD-Karte

Anschlüsse

- mini-USB
- 3,5 mm-Audiobuchse

Verbindungsstandards

- Bluetooth + 2.1 EDR
- Wi-Fi: IEEE 802.11 b/g
- UMTS

Prozessor

800MHz

 

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Samsung für die zeitnahe Bereitstellung eines Testmusters.

 

Design & Verarbeitung Der mit Telefonfunktionen bebilderte Karton beinhält den 1500 mAh Akku, ein mini-USB-Ladegerät, ein USB-Kabel, Ohrhörer, Benutzerhandbuch und CD sowie das Samsung Omnia pro selbst. Das Smartphone erzeugt sofort einen edlen und wertigen Eindruck, nicht nur durch das große glänzende Display, sondern durch die vielen silbern verzierten Elemente auf der Vorderseite. Sobald man das Gerät in die Hand nimmt, fällt das Gewicht, die Größe und besonders die Dicke des Geräts auf. Etwas schwer und klobig wirkt es bei der ersten Benutzung, legt sich dieser Eindruck jedoch nach einiger Einarbeitungszeit. Allerdings wird das Gerät den meisten Nutzern zu sperrig in der Hosentasche sein, sodass man es auf eine andere Art und Weise wie in Hemd- oder Jackentasch mit sich führen muss.  

  Wie bei Smartphones mit Touchscreen üblich, ist das Display das Zentrum des Geräts. Unter dem Display befinden sich eine silbern-verziete Bedienleiste mit drei Tasten. Über dem Display findet man Hörer, einige Sensoren für Umgebungshelligkeit und den Samsung Schriftzug. Die Seiten beherbergen links den Regler für die Lautstärke im typischen Stil eines Wippschalters und die Modus-Taste zum Wechseln der Benutzeroberfläche. Oben sind Headset- und USB-Buchsen zu finden und rechts die Unlock-Taste und der Auslöser der Kamera. Unüblich für den Lieferumfang ist mittlerweile der Stylus, der von rechts oben eingeschoben wird. Auf der Rückseite ist standarmäßig die Kamera, die in diesem Fall mit 5 Megapixeln auflöst und ein Doppel-LED-Flashlight, sowie der Lausprecher zu finden. Die rote schuppenartige Rückabdeckung hat ein sehr eigenartiges Design erhalten, welches sich aus dem Gesamtkonzept etwas abhebt, ja fast schon heraussticht. Unpassend sind die an der Vorderseite angebrachten Helligkeitssensoren. Diese zerstören leider die gelungene Frontoptik sehr, besonders bei Gegenlicht.  

  Das Gerät ist gut verarbeitet, bietet jedoch besonders beim Spalt der Tastatur einiges an Spielraum für Staub und Schmutz. Scharfe Kanten sind nirgends zu finden, abgerundete Ecken ermöglichen eine komfortable Bedienung. Was negativ ins Gewicht fällt, ist die Anzahl der vielen seitlich angebrachten Tasten und deren Bedienung. Ist der Druckpunkt bei den Lautstärketasten noch recht gut und schnell ansprechend, so wirkt die häufig genutzte Taste zum Entsperren des Bildschirms stark abgenutzt und bietet bei Benutzung oft wenig Resonanz, sodass diese stärker und häufiger gedrückt wird, was dem Benutzer wenig Freude bereitet. Gleiches gilt für die mittlere Menütaste am unteren Ende des Bildschirms. Der magnetische Schließmechanismus der Schiebetastatur ist sehr flott zu benutzen, jedoch nicht das Optimum. Er könnte etwas weicher von der Hand gehen, besonder bei hektischer Bewegung zum Öffnen der Tastatur hat man ein unsicheres Gefühl.  

  Leider ist das gesamte Äußere des Omnia Pro B7610 mehr Schein als Sein. Anstatt auf hochwertige Materialien zu setzen, wurde hier schlichtweg mit günstigem Plastik gearbeitet. So auch bei der Rückabdeckung. Diese ist nur mit einer gewissen Dosis Gewalt und gleichzeitig etwas Feingefühl abnehmbar und wieder aufsetzbar. Hier besteht auf jedenfall Nachholbedarf. Das Verwenden von Plastik als Verarbeitungsmaterial hat jedoch zwei entscheidene Vorteile: Gewichts- und Preisreduktion.

Display & Tastatur

Das Display ist und bleibt das Bedienelement schlechthin. Falls der Touchscreen nicht gute Resonanz bietet und schlecht bedienbar ist, so fällt es beim Verbraucher auf ganzer Linie durch. Viele Hersteller schwankten zwischen der Entscheidung entweder ein resistiven oder kapazitiven Touchscreen einzubauen. Samsung entschied sich auch hier für die resistive Variante, weshalb auch bei dem Omnia Pro B7610 ein Stylus mitgeliefert wird. Mittlerweile erhalten die modernen Geräte ausschließlich die fingerfreundlichere Variante. Aufgrund dessen, dass Windows Mobile auf dem Gerät als Betriebssystem läuft, ist ein Stylus auch von Vorteil. Häufig kann man Elemente mit dem Finger nicht gut bedienen und greift so zum Stylus, mit welchem sich deutlich präziser agieren lässt. Auch die von Samsung konzipierte TouchWiz-Oberfläche, welche als Bedienoberfläche über der von Windows Mobile läuft, schafft leider keine Abhilfe.  

  Eine hohe Auflösung ermöglicht die sehr scharfe Darstellung sämtlicher Bildinhalte. Die hier verarbeitete AMOLED-Technologie ermöglicht farbenprächtige Bildinhalte auch aus starkem Winkel noch korrekt erkennen zu können. Leider funktionieren die Helligkeitssensoren oder die Helligkeitsregulation nicht immer korrekt, sodass besonders die Benutzung des Geräts im Freien sehr schwer ist. Dazu kommt noch, dass das Glare-Display das einfallende Sonnenlicht äußerst stark reflektiert, was die Benutzung zunehmend erschwert, wenn nicht sogar unmöglich macht. Auch eine AMOLED-Technologie wird dies nicht verhindern können.  

  Die Volltastatur hat einen durchaus akzeptablen Druckpunkt. Dieser ist sehr weich und direkt, wie man ihn von Laptopkeyboards kennt. Sehr schwer wird jedoch die Bedienung der Tastatur ohne hinzusehen, denn die Tasten sind nur minimal von einander abgetrennt. Beim Aufschieben der Tastatur wecheselt der Bildschirminhalt automatisch in das Querformat. Dies erfolgt bei geringen grafischen Elementen zügig und ohne Darstellungsfehler.

Menüführung & Bedienung

Ursprünglich war Windows Mobile für Smartphone der Business-Klasse asugelegt. Viel hat sich bisher daran nicht geändert, schließlich ist die Office-Suite weiterhin Standard. Windows möchte jedoch in Zukunft mehr auf die Wünsche und Anforderungen "normaler" Kunden eingehen, die mittlerweile den Großteil der Nutzer ausmachen dürften. Das Samsung Omnia pro ist definitiv ein Business-Smartphone und dahingehend ist Windows Mobile 6.5 auf diesem Gerät mehr oder weniger für diejenigen Nutzer unangebracht, die damit nicht ihre Outlook-Kontakte oder E-Mails vom PC synchronisieren wollen.  

  Samsung entschloss sich für eine eigens entwickelte Bedienoberfläche und versteckt darunter Windows Mobile. Ihre TouchWiz-2.0-Oberfläche ermöglicht es Widgets komplett frei anzuordnen. Großer Vorteil dabei ist, dass sich dadurch zahlreiche Befehle wieder mit dem Finger ausführen lassen, da TouchWiz die Icons und Menüelemente vergrößert.

Multimedia

Business-Smartphone und Multimedia? Kann soetwas zusammen passen? Bei Samsung scheibar schon - das Omnia Pro B7610 hinkt dabei vom Ausstattungsumfang keinesfalls hinterher. Beginnend beim bereits vorinstallierten Browser Opera Mobile 9.5 hat Samsung nicht falsch gemacht. Dieser ist im Gegensatz zum ebenfalls durch Windows Mobile mitgelieferten Internet Explorer beim Aufrufen von Seiten um einiges schneller. Des weiteren bietet das B7610 ein UKW-Radio, Media Player zum Abspielen sämtlicher Audio- und Videoformate und einen dazu passenden Video-Editor. Außerdem brilliert die Bestandsliste des Omnia Pro mit einem bereits vorinstallierten RSS Reader und Podcast-Player. E-Mail-Client, Foto-Browser und Messenger gehören ebenfalls zum Standard.   Über den Marketplace kann man auf einige Anwendungen für Windows Mobile zurückgreifen. Der Großteil der Anwendungen ist jedoch kostenpflichtig und nicht von besonderer Bedeutung. Andere Betriebssysteme bieten mit weitaus größeren Anwendungssammlungen auf, bei denen auch eine Große Anzahl an nützlichen und hilfreichen Zusatzanwendungen vorhanden sind. Da viele Nutzer großen Wert auf eine flexible und erweiterbare Multimedia-Ausstattung legen, besteht bei diesem Punkt großer Nachholbedarf.   Testbilder:

  Die 5-Megapixel-Kamera hört sich recht gut an, macht jedoch eher bescheiden schöne Bilder. Ausschließlich bei guten Lichtverhältnissen erzielt die Kamera gute Bilder. In dunkler Umgebung ist das Ergebnis meist verwackelt. Der Autofokus erledigt seine Pfilcht schnell und genau, die Auslösung findet innerhalb des akzeptablen Zeitrahmen statt. Videoaufnahmen sind ebenso möglich und sind von überduchschnittlicher Qualität. Hingegen ist die Soundqualität der Videos beim Abspielen auf dem Gerät mittels des integrierten Lautsprechers nicht von großem Wert. Man sollte Musik gänzlichst mit einem geeigneten Kopfhörer hören, der sich glücklicherweise an die 3,5 mm Buchse anschließen lässt.

Telefon & Connectivity

Wie bei Windows Mobile-Geräten ist auch auf dem Omnia Pro B7610 die komplette mobile Office-Suite mitgeliefert. Zum Umfang gehört Word Mobile, OneNote Mobile, Excel Mobile und PowerPoint Mobile. Außerdem ist der Windows Mobile Email Client und Kalender vorhanden. Die Kontaktverwaltung und das Telefonbuch brillieren jedoch genauso wie die Ruflistenverwaltung mehr schlecht als recht.  

  HSDPA und WLan überzeugten mit langsamen Laderaten und langen Zeiten für einen Seitenaufbau keinesfalls. Der flotte Browser Opera Mobile, der mit Tabbed-Browsing und Lesezeichenverwaltung durchaus überzeugen konnte, wurde dadurch sehr in den Schatten gestellt und stark ausgebremst.   Das Sprachvergnügen ist zum Teil eher mittelprächtig, da sich beide Gesprächsteilnehmer mehr oder weniger wie in einer Blechdose fühlen. Die Lautstärke ist dank eines seitlichen Wippschalters variabel und in vielen Fällen hilfreich, jedoch mittlerweile Standardausstattung.   Der Stromverbrauch ist bei dem Samsung Omnia Pro eine Spitzenleistung und äußerst bemerkenswert. Bei häufiger Benutzung ist das Telefon auch trotz einiger Telefonate, surfen im Netz und Musik hören nur sehr selten an der Steckerleiste.

Fazit

Bei Windows Mobile-Geräten scheiden sich die Geister. So auch sicherlich beim Samsung Omnia Pro B7610. Die Auslegung des Geräts ist eindeutig auf Business-Kunden zugeschnitten, so auch der Funktionsumfang. Wer keine mobile Office-Suite benötigt und sein Smartphone für Multimedia-Anwendungen benutzen möchte, sollte eher zu einem anderen Gerät greifen. Mit dem AMOLED-Display konnte das Omnia Pro ebenso wie mit einer Volltastatur und einer langen Akkulaufzeit überzeugen, jedoch sprechen die Punkte Multimedia und Verarbeitung, vor allem das Gewicht und das Format gegen eine Anschaffung. Das Telefon lässt sich aufgrund des breiten Formats und einem Gewicht von über 160 Gramm nur kurzfristig in der Hosentasche transportieren.  

  Hinter dem schönen Antlitz verbirgt sich leider nur Plastik, nicht zuletzt um das Gewicht des Gerät zu reduzieren. Besonders negativ fallen bei der häufigen Benutzung der resistive Touchscreen und einige Tasten mit schlechtem Druckpunkt ins Gewicht, sodass man dieses Gerät nicht einmal Business-Kunden empfehlen möchte. Bei einem momentanen Preis von 370€ (Stand: 16.6.2010) sollte man sich die Wahl wirklich genau überlegen.