AOC AGON PRO AG276QZD2 Erfahrungsbericht  Bild © PCMasters.deAOC AGON PRO AG276QZD2 Erfahrungsbericht (Bild © PCMasters.de)

Die gute Nachricht lautet allerdings: mit begrenztem Budget lässt sich ebenfalls ein solides Setup aufbauen, das Leistung liefert und dabei optisch überzeugt.

Überblick verschaffen und vorplanen

Bevor überhaupt über konkrete Teile nachgedacht wird, sollte klar sein, wie viel Budget insgesamt zur Verfügung steht und wie es sich sinnvoll aufteilen lässt. Ohne einen groben Plan landet man schnell bei einem unausgewogenen System: etwa mit starker GPU, aber zu wenig Arbeitsspeicher, oder einem schicken Gehäuse, während der Prozessor kaum mithält.

Eine einfache Excel-Tabelle oder Auflistung in einem Word-Dokument reicht meist schon aus, um den Überblick zu behalten. Der größte Teil des Budgets sollte in die Hauptkomponenten fließen, sprich CPU, Grafikkarte, RAM und SSD. Wer diese Teile vorab gut plant, legt nämlich die technische Grundlage für ein flüssiges Spielerlebnis. Der Rest, etwa Zubehör, Peripherie oder optische Extras, kann mit dem verbleibenden Budget eingeplant oder später ergänzt werden.

Gebraucht kaufen und Schnäppchen ergattern

Besonders Komponenten wie Gehäuse, Netzteile, RAM oder ältere GPUs lassen sich gebraucht zu deutlich besseren Preisen finden, denn viele Nutzer verkaufen gut erhaltene Teile, nachdem sie selbst aufgerüstet oder das System gewechselt haben. Der Markt dafür ist also relativ groß. Neben Kleinanzeigen oder eBay selbst gibt es zahlreiche Foren, in denen regelmäßig Hardware gehandelt wird.

Dabei gilt: nur kaufen, wenn der Zustand nachvollziehbar ist. Fotos, genaue Beschreibungen, Rechnungskopien oder Restgarantie machen hier den Unterschied. Im Idealfall lässt sich das Teil vor Ort abholen und testen. So lässt sich nicht nur der technische Zustand prüfen, denn oft ergeben sich auch Gelegenheiten, Zubehör oder weitere Teile günstiger mitzunehmen.

Vorsicht ist geboten bei auffällig günstigen Angeboten ohne nachvollziehbare Angaben oder bei Verkäufern, die auf schnelle Abwicklung drängen. Lieber skeptisch sein und einmal mehr nachfragen als im Nachhinein mit einem defekten oder gar ohne Teil dastehen.

Corsair FRAME 4000 RS ARGB PC BuildCorsair FRAME 4000 RS ARGB PC Build (Bild © PCMasters.de)

Erst Leistung, dann Optik

Gerade wenn das Budget knapp ist, sollten die Entscheidungen vor allem leistungsbezogen getroffen werden. Klar, ein schick beleuchtetes Gehäuse mit Glasscheibe sieht toll aus, bringt aber nichts, wenn das Spiel ruckelt. Die Performance hängt nämlich wie bereits erwähnt vor allem von CPU, GPU, SSD und ausreichend Arbeitsspeicher ab. Diese sollten deshalb ganz oben auf der Liste stehen. Bei der CPU lohnt sich ein Blick auf die aktuellen Mittelklasse-Modelle. Viele davon bieten mehr als genug Leistung für Gaming und kosten deutlich weniger als Topmodelle. Die Grafikkarte ist häufig der teuerste Posten, aber auch hier gibt es gebrauchte Alternativen, mit denen aktuelle Spiele in mittleren bis hohen Einstellungen flüssig laufen.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die SSD. Wer bislang nur mit einer HDD unterwegs war, wird vom Unterschied überrascht sein. Programme und Spiele laden schneller, das System reagiert deutlich flotter. Eine günstige SSD mit 500 GB ist inzwischen Standard und wer etwas mehr Platz braucht, findet außerdem 1-TB-Modelle zu akzeptablen Preisen.

Selbst bauen und sparen

Einen PC selbst zusammenzustellen bedeutet primär mehr Kontrolle, weniger Kosten und ein besser aufeinander abgestimmtes System. Komplett-PCs mögen auf den ersten Blick zwar bequem wirken, sind aber oft überteuert oder enthalten Komponenten, die nicht optimal zur restlichen Hardware passen. Dazu kommt, dass viele Hersteller bei Fertigsystemen sparen, beispielsweise bei Netzteilen oder Mainboards. Ein selbst gebautes System lässt sich dagegen nach eigenen Anforderungen zusammenstellen. Zudem bietet der Eigenbau langfristige Vorteile. Wer sein System kennt, kann später gezielt aufrüsten oder Probleme leichter identifizieren. Und: Der Aufbau selbst ist heute einfacher denn je, denn auf YouTube gibt es zahlreiche Tutorials, die den Zusammenbau von der CPU-Montage bis hin zum ersten Systemstart Schritt für Schritt erklären.

Geduldig sein und Angebote nutzen

Die Preise für Hardware schwanken je nach Verfügbarkeit, Währungskursen oder Produktzyklen teils deutlich. Preisvergleichsseiten wie Geizhals oder Idealo helfen dabei, den günstigsten Anbieter zu finden und zeigen auch, ob sich lieber ein Warten lohnt. Besonders rund um große Rabattaktionen, etwa Black Friday, Cyber Monday, Prime Day Deals oder saisonale Sales, gibt es regelmäßig starke Angebote. Zudem bewährt es sich, beim Kauf von B-Ware oder Rückläufern die Augen offen zu halten. Viele Händler verkaufen geprüfte Retouren deutlich günstiger. Die Ware ist dabei oftmals technisch einwandfrei und hat vielleicht nur eine beschädigte Verpackung oder minimale Gebrauchsspuren.

Zubehör sinnvoll auswählen

Die Peripherie muss nicht teuer sein, sondern sollte vielmehr zur Nutzung passen. Wer hauptsächlich zockt, braucht eine Maus mit gutem Sensor, eine Tastatur mit schneller Reaktionszeit und einen Monitor mit ausreichend Bildwiederholfrequenz. All das gibt es inzwischen im unteren Preissegment, besonders von Marken, die sich auf preisbewusste Gamer spezialisiert haben.

Auch beim Stuhl muss es nicht das Modell mit Logo und Kunstlederbezug sein. Ein solider Bürostuhl mit verstellbarer Lehne, stabiler Sitzfläche und optionalen Armlehnen erfüllt denselben Zweck bereits zum halben Preis.

Finanzierung mit Augenmaß

Trotz guter Planung kommt es vor, dass das Geld am Ende nicht ganz reicht, zum Beispiel wenn mehrere Komponenten gleichzeitig ersetzt werden müssen oder eine unerwartete Gelegenheit auftaucht. In solchen Fällen kann eine Finanzierung eine Option sein, um das Setup trotzdem wie geplant umzusetzen. Viele Händler bieten mittlerweile Ratenzahlung mit festen Laufzeiten und ohne zusätzliche Zinsen an. Das entlastet das Budget, solange die monatlichen Raten überschaubar bleiben.

Eine weitere Möglichkeit ist ein flexibler Kredit, der einem gleichzeitig auch finanziellen Spielraum bietet. Der Vorteil liegt hier in der Planbarkeit: Die Rückzahlung ist übersichtlich, der Betrag kann individuell angepasst werden und die Abwicklung erfolgt digital und unkompliziert.

Wichtig ist aber, dass solche Lösungen nur bewusst und gezielt eingesetzt werden. Finanzierungsmöglichkeiten sollten niemals eine langfristige Budgetplanung ersetzen, sondern vielmehr als eine Ergänzung in Ausnahmesituationen dienen und zuvor gut durchgerechnet werden.