Zurück zum Ideapad. Dieses wird in den beiden Versionen S9 und S10 erscheinen, die sich in der Größe des Bildschirms unterscheiden. Beim S10 sind es 10,2 Zoll, beim S9 8,9 Zoll. In beiden Fällen handelt es sich um ein WSVGA-Display mit LED-Backlights, die laut Hersteller besonders stromsparend sind.

Lenovo setzt, wie auch viele andere Anbieter von Netbooks, auf Intels neue, günstige Atom-CPU. Genau gesagt ist es ein Atom N270 mit 1,6 Ghz. Ohne Kritik geblieben sind die Atoms freilich nicht: Celeron-M-Prozessoren sind wesentlich schneller – Intel hatte bei der Entwicklung des Atom das Hauptaugenmerk auf den Stromverbrauch gelegt. Die technische Plattform stammt fast komplett von Intel: Ein GM945GSE-Chipsatz (512kb Cache; 533mhz) und ein GMA950-Grafikchip sind die wichtigsten Bestandteile. Letzterer wird sich wohl gelegentlich Kapazitäten vom Arbeitsspeicher genehmigen. In China sind derzeit drei Versionen des S9 und eine Version des Topmodells S10 erhältlich. Die beiden billigeren besitzen 512 Mb RAM, die beiden teureren doppelt so viel. Auf Windows Vista hat man verständlicherweise verzichtet, stattdessen kommt XP Home zum Einsatz, die billigste Variante setzt auf ein Linux. Das ist die logische Konsequenz aus der Größe der verbauten Festplatte: Während die teureren Modelle herkömmliche 5400rpm-Festplatten (120 bzw. 160gb bei den beiden teuersten) haben, besitzt das Linux-S9 nur 4 Gb Festspeicher (SSD).
Inwiefern die chinesische Modellpolitik die europäische beeinflussen wird, kann man nicht wissen. Lenovo will jedenfalls auch hierzulande verschiedene Versionen anbieten, dann aber wohl frei(er) konfigurierbar. Bluetooth z.B. ist optional erhältlich, WiFi, ein 4x-Kartenleser (SD/MMC/MS/ MS pro), ein ExpressCard-Slot (beispielsweise für UMTS-Karten) und eine VGA-Webcam sind hingegen standardmäßig mit an Bord.

Trotz der geringen Größe (250x 183x 22-27 mm; Gewicht: 1.1Kg - 1.25 Kg) will Lenovo es besser machen als die Konkurrenten im Segment der Ideapads: Viele bemängelten bei bisherigen Netbooks die kleinen Tastaturen. Lenovo verspricht einen höheren Bedienkomfort. So soll die Tastatur mit einer Größe von 85% einer normalen Notebooktastatur keine Schwierigkeiten mehr bereiten. Und um das Touchpad als Maus-Ersatz wenigstens etwas besser zu machen, spendiert man dem Exemplar auf den Ideapads die Multitouch-Technologie. Somit kann man mit mehreren Fingern gleichzeitig Programme komfortabel bedienen. Weitere Besonderheiten sind das laut Lenovo im Bezug auf Wärme effiziente Design und das sogenannte „One Key Rescue System“ zur schnellen Rettung von Daten nach Systemfehlern. Und da die kleinen Wegbegleiter ala EEE-PC gerade voll im Trend liegen, liefert der Hersteller die passenden Farben: Weiss, Blau, Pink, Schwarz und Rot stehen zur Wahl – mehr als das gewöhnliche, schwarze Lenovo-Einerlei.

„Unsere Ideapad Netbooks erfüllen all diese Anforderungen und bieten zudem noch Lenovo-typische Eigenschaften wie ein herausragendes Design.“ Wenn die Ideapads den von Lenovo gewohnten Qualitätsstandard wirklich einhalten, sind sie mit etwa 321 bzw. 357 EUR (einige Magazine gaben den von Lenovo ohne Mehrwertsteuer angegebenen Preis an) gut am Markt platziert – ein ähnlich ausgestatteter Asus EEE-PC 12G kostet zurzeit ca. 340 EUR. Da Asus' Begründer der Netbook-Sparte in zahllosen Tests weißgott nicht kritiklos blieb, hat das Lenovo sicherlich eine gute Chance, erfolgreich zu werden. Schade nur, dass die chinesischen Preise sich nicht auf unseren Markt übertragen lassen: Dann kosteten die Ideapads nur um 20 EUR.

Quelle: Lenovo