Aber auf was kommt es bei der Anschaffung eines Arbeits-Laptops an? Welche technischen Eigenschaften bzw. Kriterien müssen erfüllt sein? Inwieweit ist dies vom Beruf abhängig und warum brauchen manche einen besonders leistungsstarken Laptop, während anderen ein Tablet-PC genügt?

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Typische Ausstattungsmerkmale eines Laptops

Bevor überhaupt auf die technische Ausstattung im Zusammenhang mit dem Einsatz bzw. Beruf eingegangen werden kann, braucht es ein grundlegendes Verständnis der einzelnen Baugruppen eines Computers bzw. Laptops:

  • Prozessor (CPU)
  • Grafikkarte (GPU)
  • Festplatte (HDD und SSD)
  • Arbeitsspeicher (RAM)
  • Bildschirm
  • Schnittstellen (USB, Bluetooth, WLAN, LAN, HDMI und viele mehr)
  • Tastatur, Trackpad, Touchscreen, Digitizer
  • Akkulaufzeit
  • Große und Gewicht
  • Robustheit
  • Design

Neben diesen zentralen Kriterien gibt es noch einige weitere, die bei der Auswahl eines Laptops von Belang sind. Dazu zählen beispielsweise die jeweilige Geschwindigkeit (Rechengeschwindigkeit bei CPU und GPU, Lese- und Schreibgeschwindigkeit bei HDD bzw. SSD), die Farbtreue und weitere optische Eigenschaften des Bildschirms oder auch die Bauart des Laptops selbst: So lassen sich manche zu einem Tablet umbauen, welches dann bei vorhandenem Digitizer als Notizblock-Ersatz fungieren kann. Das ist besonders im Bildungssektor von Vorteil, z.B. bei einem Studium, einer Ausbildung, einer Online Weiterbildung oder einer Umschulung. Auch bei Präsentationen ist ein Laptop mit Digitizer im Vorteil. So bestimmt der Einsatzzweck offensichtlich zum großen Teil, wie der Laptop idealerweise ausgestattet ist.

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Einsatzzweck bestimmt die technische Ausstattung

Ein Grafiker kann mit einem hinsichtlich Bildschirmes und Grafikkarte durchschnittlich ausgestatteten Laptop wenig anfangen, auch wenn der Prozessor dafür im High-End Bereich angesiedelt ist. Umgekehrt reicht das für so manchen Programmierer oder für Office-Anwender wiederum vollkommen aus. Auf Grund der Vielzahl unterschiedlicher Berufe, Branchen und Einsatzzwecke wird im Folgenden die andere Seite betrachtet: An statt zu jedem Einsatz die bestmögliche Ausprägung eines Laptops darzustellen, werden die möglichen Ausprägungen genauer erklärt und diversen Einsatzszenarien zugeordnet:

Grafikstarke Laptops

Ein Laptop mit High-End Grafikkarte hat für grafikintensive Anwendungen wie zum Beispiel CAD, Videobearbeitung oder Gaming genug Power: Neben dem Prozessor treibt die Grafikkarte den Preis, weshalb derartige Laptops relativ teuer sind. Außerdem drückt die hohe Leistung auf die Akkulaufzeit, erhöht das Gewicht und auch die Größe. Beim Kauf eines Laptops mit starker Grafikkarte sollte immer auch Wert auf ein hochwertiges Display gelegt werden: Besonders die Auflösung, die Farbechtheit, die Blickwinkelstabilität und die Kontrastwerte sind hier zur Beurteilung heranzuziehen. Auch moderne Displaytechnologien wie HDR und OLED sind zu bevorzugen.

Laptops mit Stärken in der Grafikleistung und Darstellung sind für Berufe der Medienbranche interessant, beispielsweise in der Bild- und Videobearbeitung, aber auch in der Fotografie rein zur Darstellung sowie im Gaming-Bereich. Da in all diesen Bereichen auch Speicherplatz schnell ein Problem werden kann können Sie idealerweise zusätzlich darauf achten, dass der Laptop eine große Festplatte (HDD) für die Daten und eine kleine schnelle SSD für das Betriebssystem hat. Die guten Displays sind im Übrigen ein Grund, warum Macbooks von Apple bis heute bei Grafikern so beliebt sind.

Rechenstarke Laptops

Wenn die Darstellungsqualität von niedriger Priorität ist und stattdessen die Arbeitsgeschwindigkeit im Vordergrund steht, sollte ein rechenstarker Laptop mit moderner High-End CPU, großem Arbeitsspeicher und SSD-Festplatte gewählt werden. Die Wahl zwischen DDR3 und DDR4 RAM ist dabei nicht so wichtig, wer sich jedoch noch etwas Zeit lässt kann darauf achten, dass der Laptop mit DDR5 RAM ausgestattet ist.

Laptops mit großem Arbeitsspeicher, einer guten CPU und einer schnellen SSD-Festplatte sind wahre Arbeitspferde: Selbst komplexe Programme öffnen sich in Sekunden, unzählige Fenster können parallel geöffnet sein und auch bei 50 Tabs im für seinen Speicherkonsum bekannten Chrome Browser läuft das System noch flüssig. Sie sind daher ideal für das Homeoffice bzw. für alle Anwendungen, die keiner hohen Grafikleistung bedürfen. Achten Sie bei der Anschaffung eines rechenstarken Laptops idealerweise zusätzlich darauf, dass die Schnittstellen wie USB, WLAN, Bluetooth und Co. ebenfalls dem aktuellen (schnellen) Standard entsprechen.

High-End Laptops: Kopplung von Grafik- und Prozessorleistung

In der Regel ist kein Laptop gleichzeitig mit der besten Grafikkarte und dem billigsten aktuellen Prozessor ausgestattet – ein solches System hätte hinsichtlich des Prozessors ein sogenanntes „Bottleneck“ bzw. einen Flaschenhals, der die Performance bestimmt: Die Grafikkarte kann ihre Rechenleistung durch die geringe Leistung der CPU nicht voll ausspielen. Die Abstufungen sind daher vergleichsweise fein, können je nach Modell aber auch gänzlich wegfallen: Bei einem High-End Laptop mit hoher Grafik- und Prozessorleistung zum Beispiel.

Anwendungen für einen solchen Laptop finden sich bei Programmierern, die zum Entwickeln auch die Grafikkarte brauchen – zum Beispiel für die Entwicklung grafik- und rechenintensiver Anwendungen, für maschinelles Lernen, VR- und AR-Anwendungen und vieles mehr. Auch bei der 3D-Berabeitung wie bei CAD, Sculpting oder bei 3D-Scans braucht es Leistung in jedem Bereich, bis hin zum Arbeitsspeicher.

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Zusätzliche Ausstattungsmerkmale oft kaufentscheidend

Ein High-End und ein Low-End Prozessor machen zwar einen Unterschied in der Rechengeschwindigkeit, aber rechnen können letztlich beide. Dasselbe gilt für die Grafikkarte. Beide Komponenten sind in jedem modernen Laptop vorhanden, ebenso wie Festplatte, Arbeitsspeicher und ein Akku. Sie haben zwar einen Einfluss auf den Kauf – aber sind letztlich nur der letzte Schliff: Wirklich aussortiert werden Laptops für den Beruf vorher an Hand der zusätzlichen Eigenschaften: Zum Beispiel kann ein zu hohes Gewicht oder eine zu große Bauart ein solches Ausschlusskriterium sein, schließlich soll der Laptop angenehm zu tragen sein und in die evtl. schon vorhandene Tasche passen. Eine zu kurze Akkulaufzeit ist auch bei sonst guten Leistungswerten ebenfalls häufig ein Ausschlusskriterium, ebenso wie ein fehlender Touchscreen, Digitizer oder ein anderer Mangel an Schnittstellen. So wünschen sich noch heute beispielweise einige Kunden ein DVD-Laufwerk oder, etwas moderner, einen LAN-Anschluss – beides findet man bei modernen und schmalen Laptops für den Beruf kaum noch. Wieder andere möchten ein Convertible, also einen Laptop, der zum Tablet transformiert werden kann. Zu guter Letzt ist für viele auch das Design von Bedeutung, wieder ein Grund, warum Apple’s Macbooks so begehrt sind. So kommt es beim Kauf eines Laptops für die Arbeit wie im Homeoffice am Ende vielleicht gar nicht so sehr auf die technische Ausstattung im Inneren, sondern auf den persönlichen Geschmack und die eigenen Vorlieben sowie das Umfeld an.