Wir haben dazu heute einen Vertreter des hierzulande eher selten vertretenen Herstellers Sparkle vor uns liegen, genauer gesagt die "GeForce GT 640 OC Dragon Cyclone". Das Besondere hieran ist, dass man der Karte zwei weitere Lüfter beilegt, die je nach persönlichen Vorlieben entweder den Betrieb etwas leiser gestalten oder aber die Kühlleistung erhöhen sollen. Wie sich an dem Kürzel "OC" erkennen lässt handelt es sich außerdem um eine übertaktete Variante, die von Werk aus eine etwas höhere Performance als das von Nvidia vorgeschlagene Referenz-Modell erzielen soll. Inwiefern dieser kleine Leistungsschub auch spürbar ist wird sich später im Test zeigen.

Der Preis der aktuell verfügbaren GT 640 Grafikkarten beginnt bei ca. 70 Euro, weswegen man sich heute wohl vor allem mit AMDs Radeon HD 7750 messen muss. Auch wenn sich diese Karten klar im Einstiegs-Segment bewegen will man gerade hier jeden Euro richtig investieren, wobei unsere Review hoffentlich weiterhelfen kann. Technisch interessant ist bei der GT 640 vor allem auch Nvidias aktuelle Kepler-Architektur, die einen neuen Chip-Aufbau und einige interessante Features mit sich bringt, auf die man bei AMD Karten teilweise noch warten bzw. gänzlich verzichten muss. Ansonsten unterstützt natürlich auch unser heutiger Vertreter von Sparkle aktuelle Technologien wie DirectX 11.1 und PCI Express 3.0, womit zumindest die Grundlage für einen Vergleich mit AMD geschaffen wurde.

Wie immer geht an dieser Stelle noch ein Dank an das Team von Sparkle, welches uns freundlicherweise ein Testmuster der Grafikkarte bereitgestellt hat.

Technische Daten Nvidias GT 640 begeht, verglichen mit den bisher erschienenen Karten, einen neuen Weg, da man mit dem GK107 auf einen neuen Chip setzt – zuvor waren nur Vertreter mit größerem GK104 erhältlich. An der Kepler-Architektur, benannt nach dem deutschen Mathematiker und Astronom Johannes Kepler, ändert sich allerdings nichts. Wie AMDs Southern Islands Vertreter wird auch der GK107 im 28 Nanometer Verfahren gefertigt, was unter anderem dazu führt, dass die Chip-Oberfläche mit 118 mm² unter der der Radeon HD 7750 liegt, mit 1,3 Milliarden Transistoren liegt man aber auch hier etwas unter dem Konkurrenten.

Kern-Komponente der neuen Kepler-Chips sind die SMX-Cluster, von denen im GK107 zwei Stück vorhanden sind. Jedes dieser SMX-Module besitzt 192 CUDA Cores und 16 Textureinheiten, was verdoppelt also 384 CUDA Cores und 32 Textureinheiten ergibt. Das Back-End besteht aus zwei ROP-Clustern, die insgesamt 16 ROPS ergeben, weiterhin sind auch zwei Speicherinterfaces vorhanden, die zusammen eine 128 Bit Anbindung des VRAMs erlauben. Davon sind hier insgesamt 2.048 MB vorhanden – allerdings nur DDR3, was die Speicherbandbreite erheblich einschränkt. Zu den neuen Features, die Kepler mit sich bringt, gehören unter anderem Nvidias Adaptive Vertical Sync und der neue FXAA Anti-Aliasing Modus, auf die wir hier jedoch nicht näher eingehen wollen. Als Betriebsfrequenz des Chips sieht Nvidia beim Referenzmodell einen Takt von 900 MHz vor, in unserem Fall hat Sparkle diesen Wert allerdings auf 954 MHz angehoben, um ihr einen kleinen Leistungsschub zu verpassen. Der Speichertakt wurde jedoch bei der Empfehlung von 891 MHz belassen – eine gewohnt "unrunde" Zahl, effektiv ergibt sich durch den DDR3 Speicher ein Wert von 1.782 MHz. Wie bereits erwähnt ist allerdings nicht nur der langsame, verwendete Speicher ein Flaschenhals, sondern auch das 128 Bit Speicherinterface. Das senkt einerseits die Kosten, andererseits aber auch die Speicherbandbreite, was typisch für günstige Grafikkarten ist. Die Leistungsaufnahme gibt Nvidia mit 65 Watt an, womit man in der Theorie gleich 10 Watt über der Konkurrenz liegt.

Dieser Wert befindet sich aber auch noch innerhalb der PCI Express Spezifikationen von 75 Watt, weswegen ein zusätzlicher Stromstecker überflüssig wird. Der Kepler-typische Boost-Modus zum Anheben der Taktraten fehlt hier, sodass man höchstens selbst Hand anlegen kann, dazu aber später mehr. Zum Schluss die gewohnte Gegenüberstellung:

 

GTX 550 Ti
GT 640
HD 7750
HD 7770
Codename
GF116
GK107
Cape Verde
Cape Verde
Fertigung 40 nm
28 nm
28 nm
28 nm
Transistoren
ca. 1,17 Mrd.
ca. 1,3 Mrd.
ca. 1,5 Mrd.
ca. 1,5 Mrd.
Kerntakt 900 MHz
900 MHz
800 MHz
1.000 MHz
Shader-Einheiten 192 (1D)
384 (1D) 512 (1D) 640 (1D)
Shadertakt 1.800 MHz -
-
-
Speichertakt
2.052 MHz
891 MHz
2.250 MHz
2.250 MHz
Speicherart GDDR5
DDR3
GDDR5
GDDR5
Speicherinterface 192 Bit
128 Bit
128 Bit
128 Bit
FLOPs (MAD)
691 GFLOPs
691 GFLOPs
819 GFLOPs
1.280 GFLOPs
ROPs 24
16
16
16
TMUs
32
32
32
40
DirectX DX11
DX11.1
DX11.1
DX11.1
Leistungsaufnahme
typisch / maximal
110 / ? Watt 65 / ? Watt 55 / ? Watt 80 / ? Watt
Karte im Detail Wie bereits jeder mitbekommen haben sollte kommt unser heutiges Testmuster von Sparkle (Modellnr. SX6402048LK) und ist dementsprechend eine Retail-Version, die sich auch so im Handel findet. Der Karton ist relativ kompakt gehalten und fällt durch die grünen Elemente auf, die vermutlich Auflagen von Nvidia zu verdanken sind. Wir finden hier Informationen über die vorhandenen Anschlüsse, die Speichermenge sowie die besondere Kühlerkonstruktion, da die Karte mit drei verschiedenen Lüftern ausgeliefert wird. Auf der Rückseite spricht man von "Entry-Level Gaming" , Unterstützung für bis zu vier Displays gleichzeitig und listet die Systemvoraussetzungen auf.

 

Im Inneren der Verpackung finden wir die Grafikkarte sowie die erwähnten weiteren Lüfter und eine CD, auf der sich die Treiber und ein kleines Software-Paket von MAGIX befinden. Das wiederum umfasst die Programme Movie Edit Pro MX, Photo Designer 7, Photo Manager 10 und Video easy SE. Weiteres Zubehör ist nicht vorhanden, nicht einmal ein einfacher DVI-auf-VGA Adapter.

 

Die Karte selbst ist trotz ihrer Platzierung im Einstiegssegment mit einem Dual-Slot-Kühler versehen, der den Großteil der Vorderseite der Karte bedeckt. Die Platine selbst misst exakt 16 Zentimeter, durch den etwas größeren Kühler steigt die Länge jedoch auf 17,5 Zentimeter, womit sie auch in kleine Gehäuse passen sollte. Auf der Vorderseite ist sonst nicht viel zu sehen, außer dem Fakt, dass die Platine ein eigenes Design ist und nicht alle PCI Express Kontakte belegt sind, was auf den niedrigen Datendurchsatz schließen lässt. Einen Anschluss für eine SLI Brücke findet man hier nicht. Die Rückseite wirkt aufgeräumt und regelrecht leer – die blaue Farbe der Platine sollte bei der angepeilten Zielgruppe wohl weniger von Bedeutung sein.

 

Wenn wir den Kühler abnehmen kommt ein kleiner, quadratischer Chip zum Vorschein, der von ein paar winzigen Widerständen umgeben ist. Die acht Speicherbausteine stammen von Samsung und kommen laut Datenblatt auf eine Bandbreite von 1,8 GBit/s.

 

Rechtes Bild: Im Uhrzeigersinn von oben - Turbo / Silent / Efficient

Der Dragon Cyclone Kühler ist eine Eigenentwicklung von Sparkle und fällt durch die auswechselbaren 90 Millimeter Lüfter auf. Diese werden alle mit einem zweipoligen Kabel verbunden und über die Spannung geregelt, wobei sich die Lüfter vor allem in der verursachten Lautstärke unterscheiden sollen – genauer gesagt sind die Lüfter mit "Efficient Mode", "Silent Mode" und "Turbo Mode" betitelt. Der Kühler selbst besteht aus einem gefrästen Aluminium-Block.

 

Anschlussseitig wird prinzipiell volles Programm geboten, genauer gesagt ein DVI-D und zwei DVI-I Ausgänge und ein mini HDMI 1.4a Anschluss. Laut Sparkle lassen sich ohne Umstände drei Monitore im Nvidia Surround Setup betreiben, was im Office Betrieb von Vorteil sein kann. Um einen Fernseher anzuschließen müsste jedoch erst ein passender Adapter gekauft werden, was etwas ärgerlich ist. Durch die Platzierung des mini HDMI Ports könnte auch dort der Anschluss eines Adapters etwas kritisch werden. Das war also alles zum Äußeren der Karte, nun folgt der Testaufbau. Testsystem Als Grundlage für unser Testsystem nutzen wir ein Lancool K63 Gehäuse, das durch die vielen Lüfter gut belüftet ist und auch für große Grafikkarten genug Platz bietet. Damit auch aktuelle Grafikkarten nicht in ihrer Leistung beschränkt werden nutzen wir einen Intel Core i7-2600K, welcher auf 4,1 GHz übertaktet wurde, in Verbindung mit einem Gigabyte GA-Z68X-UD7-B3 Mainboard. Als Netzteil kommt ein Scythe Chouriki Plug-In mit 850 Watt zum Einsatz, das im Zweifelsfall auch problemlos CrossFire und SLI Gespanne betreiben kann. Als Massenspeicher dient eine Corsair Force 3 120 GB, auf der das Betriebssystem und die meisten Benchmarks untergebracht werden. Spiele hingegen finden auf der Western Digital WD5000AACS mit 500 GB Platz. Als schnellen Zwischenspeicher haben wir ein 4 GB Kit von G.Skill aus der ECO Reihe mit 1.600 MHz verwendet. Zur Kühlung des Hauptprozessors setzen wir auf eine H80 Wasserkühlung von Corsair, die mit Halterungen für alle aktuellen Sockel perfekt ausgestattet ist und auch alle Chips bei einer guten Temperatur halten kann. Allerdings wurde sie mit zwei Nanoxia FX-1250 Lüftern versehen, um die Lautstärke etwas zu dämpfen.

Zur Ermittlung der Werte wurden folgende Grafikkarten und Treiber verwendet: - AMD Radeon HD 7950 3 GB - Catalyst 11.12 - 8.921.2.0 - PowerColor Radeon HD 7970 3 GB - Catalyst 11.12 - 8.921.2.0 - PowerColor Radeon HD 7870 2 GB Vortex II - Catalyst 12.10 - 9.2.0.0 - ASUS Radeon HD 7770 1 GB DirectCU - Catalyst 12.1 - 8.932.2.0 - AMD Radeon HD 7750 1 GB - Catalyst 12.1 - 8.932.2.0 - XFX Radeon HD 6970 2 GB - Catalyst 12.1 - 8.930.0.0 - Sapphire Radeon HD 6770 1 GB - Catalyst 12.1 - 8.930.0.0 - Sapphire Radeon HD 6750 1 GB - Catalyst 12.1 - 8.930.0.0 - Sparkle GT 640 OC Dragon Cyclone 2 GB - GeForce Treiber 306.97 - EVGA GTX 570 SuperClocked 1,28 GB (mit Referenztakt) - GeForce Treiber 285.62 - Zotac GTX 580 AMP!² 3 GB (mit Referenztakt) - GeForce Treiber 285.62 - Palit GTX 550 Ti - GeForce Treiber 285.62 - Gainward GTX 460 GS (mit Referenztakt) - GeForce Treiber 285.62 Synthetische Benchmarks Den Anfang in Sachen Benchmarks machen bei uns die synthetischen Benchmarks. Konkret setzen wir dabei auf den älteren DirectX 10 Benchmark 3DMark Vantage sowie die aufpolierte Version mit DirectX 11, den 3DMark 11. Als Programmierer von Benchmarks hat Futuremark bereits einige Erfahrung und lastet bereits seit (Grafikkarten-)Generationen die Grafikchips so stark aus, wie es zu erscheinen kein erhältliches Spiel schafft. Das ist allerdings auch wichtig, da die Lebenszeit des Benchmarks so deutlich verlängert wird. Der 3DMark 06 aus dem Jahr 2006 beispielsweise lieferte damals klare Ergebnisse, heute unterscheiden sich die Werte der verschiedenen Karten nur noch minimal. Zusätzlich haben wir auch den Unigine Heaven Benchmark mit einbezogen, der zur Einführung der Radeon HD 5000 Karten als erster DirectX 11 Benchmark erhältlich war. Durch die zahlreichen Patches sind alte Ergebnisse mitunter nicht zu vergleichen, doch der Vollständigkeit halber wollten wir ihn nicht auslassen.

Bereits der in die Jahre gekommene 3DMark Vantage lässt grob erahnen, wie sich die Leistung der GT 640 von Sparkle einordnen lässt - zumindest in DirectX 10 Titeln. Demnach liegt man doch relativ deutlich hinter einer Radeon HD 7750 und einer GeForce GTX 550 Ti.

Im aktuellen 3DMark 11 zeigt sich ein ähnliches Bild, auch wenn der Rückstand zu den eben genannten Konkurrenten etwas schrumpft. Das wiederum könnte auf eine Optimierung auf DirectX 11 Titel bzw. eine stärkere Tessellationsleistung hindeuten, muss es aber nicht.

AA off / Tessellation normal

8x AA / Tessellation extreme

Im Unigine Heaven Benchmark sinkt man prozentual wieder etwas zurück, was gegen die zuvor aufgestellte Vermutung sprechen würde. Nach der Theorie folgt nun also der Schritt zu den tatsächlichen Spiele Benchmarks! Spiele Benchmarks Teil 1 Wir haben die bisher genutzten Grafikkarten in insgesamt sechs Spielen gebencht, darunter sind ANNO 2070, Deus Ex: Human Revolution, DiRT 3, Metro 2033, Crysis 2 und Battlefield 3. Vielleicht fällt es manchen auf: Es handelt sich dabei ausschließlich um DirectX 11 Titel. Wie bereits zuvor mit dem 3DMark 06 angedeutet eignen sich DirectX 9 Spiele wie The Elder Scrolls V - Skyrim oder Call of Duty: Modern Warfare 3 nur noch begrenzt um die Leistung aktueller Grafikkarten zu messen. Nichts desto trotz bekommen wir so einen guten Einblick in die Leistung unserer Karten.

1.920 x 1.080 / AA an

1.680 x 1.050 / AA an

Bei dem neuesten Abkömmling der ANNO Serie lässt sich gut erkennen, dass man auf dem Karton nicht gelogen hat - die Karte ist eben doch für Entry-Level Gaming gedacht. Demnach erreicht man auch bei gesenkter Auflösung nicht die spielbare Grenze von 30 Bildern pro Sekunde.

1.920 x 1.080 / MLAA

1.680 x 1.050 / MLAA

Der neueste Teil der Deus Ex Saga ist bekanntermaßen trotz DirectX 11 nicht ganz so anspruchsvoll geraten, sodass auch die GT 640 hier in den spielbaren Bereich kommt. Durch die Überktaung bei der Karte von Sparkle kommt auch etwas mehr als ein Bild pro Sekunde dazu.

1.920 x 1.080 / 8x AA

1.680 x 1.050 / 8x AA

DiRT 3 - bekanntermaßen eher eine Paradedisziplin von AMD - scheint trotz aktueller Treiber eher weniger auf die Kepler-Architektur abgestimmt zu sein, sodass man wieder etwas zurückfällt. Immerhin wird es bei gesenkter Auflösung und vollen Details fast flüssig spielbar. Und nach diesem sanften Einstieg geht es nun zu den wirklich anspruchsvollen Games! Spiele Benchmarks Teil 2 Wie so oft in der Spielegeschichte sind die bisher gebenchten Spiele auch recht anspruchsvoll, doch wirkliche Maßstäbe setzt immer wieder ein Genre: Nämlich das der Ego-Shooter. Und genau davon haben wir jetzt auch wieder drei Stück, die wohl derzeit zu den leistungshungrigsten Titeln gehören.

1.920 x 1.080 / 4x AA

1.680 x 1.050 / 4x AA

Auch nach über zwei Jahren gehört Metro 2033 noch zu den hardwarehungrigsten Spielen, die man spielen kann. Das wird auch dadurch deutlich, dass man nicht mal zehn Bilder pro Sekunde erreicht - da hilft auch die kleine Übertaktung nichts.

1.920 x 1.080 / Ultra Settings

1.680 x 1.050 / Ultra Settings

Als grafische Augenweide fällt auch Crysis 2 nicht weniger anspruchsvoll aus, weswegen es mit der GT 640 ebenfalls nur mit großen Abstrichen bei der Qualität spielbar werden dürfte. Bei den von uns genutzten Settings fällt der Spielspaß eher gering aus.

1.920 x 1.080 / Ultra Settings

1.680 x 1.050 / Ultra Settings

Wie zu erwarten ist auch Battlefield 3 nicht wirklich "Entry-Level Gaming", weswegen die Frame-Raten hier eher spärlich ausfallen. Zwar ist die Sparkle Karte bereits etwas übertaktet, aber damit geben wir uns natürlich nicht zufrieden! Overclocking Im Gegensatz zu AMD hat es Nvidia noch nicht geschafft, eine Grafikkarte ab Werk mit einem Kerntakt von 1 GHz oder mehr zu betreiben, doch das heißt noch lange nicht, dass man nicht selbst Hand anlegen kann. Zwar hält sich in der Theorie der Spielraum durch die fehlende zusätzliche Stromversorgung in Grenzen, dementsprechend sollte aber auch der Kühler weniger Arbeit haben. Eine Referenz-Grafikkarte der GT 640 wird mit 900 MHz Kerntakt und 891 MHz Speichertakt ausgeliefert, unser Vertreter von Sparkle hingegen steigert sich zumindest auf 954 MHz Kerntakt. Durch eine einfache Erhöhung des Taktes über den MSI Afterburner konnten wir unserer Karte etwas mehr Leistung entlocken. Auf der ersten Stufe betrieben wir sie dabei mit 1.053 MHz / 962 MHz, bei der zweiten Stufe konnten wir den Takt nochmals auf 1.154 MHz / 1.000 MHz erhöhen, wofür jedoch auch eine Spannungserhöhung von 87 mV nötig war.

Wie man gut erkennen kann skalieren die Testergebnisse relativ gut mit den Taktsteigerungen, so kommen wir in etwa bei einem 10 Prozent höheren Takt auf einen 8 Prozent höheren 3DMark 11 Score. Überraschend ist, dass sich die Leistungsaufnahme durch die reine Erhöhung des Taktes kaum ändert (ca. 4 Watt – erste Stufe), lediglich die Spannungssteigerung bei der zweiten Stufe zog eine Erhöhung der Leistungsaufnahme von ca. 12 Watt mit sich. Der Kühler hat damit in keinem Fall Probleme und erreicht eine ähnliche Chip-Temperatur wie im Normalzustand. Möglicherweise hätte man den Takt mit etwas Feintuning weiter erhöhen können, wir wollen uns jedoch auf diese grobe Orientierung beschränken. Leistungsaufnahme & Kühlung Wie immer interessiert uns heute nicht nur die pure Leistung der Grafikkarte, sondern auch die Effizienz – also wie hoch die Leistung bei welcher Leistungsaufnahme ausfällt. Dass die Kepler-Architektur diesbezüglich vielversprechend wirkt hat sich schon in zahlreichen Reviews zuvor gezeigt, doch heute muss sich auch der kleine GK107 unter Beweis stellen. Da wir kein Referenzmodell der Karte vorliegen hatten haben wir die Leistungsaufnahme je einmal mit den Referenztakten und einmal mit den angehobenen Werten der GT 640 OC Dragon Cyclone gemessen. Wie immer lassen wir dabei einmal den PC im Leerlauf wenn wir messen, spielen eine Szene des Films Sherlock Holmes in 1080p mit GPU-Beschleunigung im VLC-Player ab und laden einen Spielstand aus Crysis 2, um den Stromverbrauch beim Spielen zu simulieren.

Schön zu sehen ist, dass man sich im Leerlauf mit anderen Grafikkarten messen kann. Innerhalb der Messtoleranzen liegt man quasi gleichauf mit AMDs HD 7750, allerdings gilt das nur im 2D-Betrieb. Sobald Windows den Befehl zum Abschalten des Monitors gibt, schalten sich auch alle aktuellen AMD Grafikkarten ab, womit die Leistungsaufnahme weiter sinkt – spätestens dann ist man Nvidia voraus. Dennoch eine reife Leistung.

Unter Last zeigt sich wiederum ein interessantes Bild. Obwohl man im Datenblatt eine höhere Leistungsaufnahme als bei AMDs HD 7750 angibt, liegt man in der Realität merkwürdigerweise darunter. Auch mit der Übertaktung, wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, liegt man nach wie vor im gleichen Bereich wie genannter Konkurrent. Alles in allem liegt man damit auch hier im grünen Bereich.

Die sparsame Wiedergabe von HD-Inhalten mit GPU-Beschleunigung gilt ebenfalls schon länger als Steckenpferd von Nvidia, was sich auch hier wieder zeigt. In unserem Vergleich geht sie als sparsamste Grafikkarte heraus, wobei die Leistungsaufnahme trotz 1080p Film nur knapp über dem Verbrauch im Leerlauf liegt. Schon zuvor in unserem Test erwähnten wir, dass der Dragon Cyclone Kühler von Sparkle selbst entworfen wurde. Auch wenn der aus einem Aluminiumblock gefräste Kühler nicht unbedingt eine technische Meisterleistung ist, so scheint man sich zumindest bei den Lüftern Gedanken gemacht zu haben. Beim Kauf der Karte soll sie laut Karton bereits im "Efficient Mode" betrieben werden, per Hand kann der Lüfter auch gegen den "Silent Mode" oder "Turbo Mode" getauscht werden. Das Ganze passiert über einen ähnlichen Drehmechanismus wie bei der kürzlich getesteten PowerColor-Karte.

Der Effekt hält sich leider in Grenzen. Der "effiziente" Standardlüfter ist für unsere Ohren deutlich hörbar – im Turbo Mode gilt das Gleiche, eine Verbesserung der Kühlleistung bleibt aus. In beiden Fällen dreht der Lüfter mit 30 Prozent Leistung und erreicht eine Temperatur von 50 °C. Dafür wird die Grafikkarte im Silent Mode nahezu unhörbar, unter Volllast steigt die Temperatur auf 51 °C bei 32 Prozent Leistung des Lüfters. Warum beschränkt man sich also nicht auf letzteren Lüfter, der doch völlig ausreichend ist? Fazit Nun gilt es wieder mal ein paar abschließende Worte zu finden, sowohl allgemein für Nvidias GT 640 als auch für das Sparkle Modell mit Dragon Cyclone Kühler. Allgemein lässt sich sagen, dass die GT 640 Nvidias aktuelles Portfolio auf Kepler-Basis gelungen nach unten abrundet – alles was darunter folgt sind ältere Chips mit Fermi-Architektur. So punktet man mit einer geringen Leistungsaufnahme, dafür ist allerdings die Performance in aktuellen Titeln eher bescheiden und unter der von vergleichbaren AMD Karten angesiedelt. Legt man selbst Hand an kommt man ungefähr auf die gleiche Leistung und den gleichen Verbrauch, das sollte man jedoch nicht vom Kunden voraussetzen. Dass der Chip Potential hat zeigt die GTX 650, die ebenfalls auf den GK107 setzt.

Unser heutiger Vertreter von Sparkle setzt auf geringfügig gesteigerte Taktraten, die allerdings wohl eher dazu dienen sich von der Masse abzusetzen, als einen wirklichen Performance-Schub zu liefern. Mit 954 MHz Kerntakt und 891 MHz Speichertakt liegt man nicht weit über der Referenz, durch das wirklich riesige Übertaktungspotential kann man diese Werte aber auch per Hand weiter steigern, sodass man schnell und einfach an Leistung gewinnt. Damit bekommen wir zwar eine solide Einstiegs- und Multimedia-Grafikkarte, zu viel sollte man sich davon jedoch nicht erhoffen. Doch blickt man einmal von der Leistung ab, was bietet das restliche Paket? Die Gestaltung des Kühlers ist interessant, kurz gesagt jedoch nutzlos. Zwei der Lüfter sind während des Betriebs deutlich hörbar, der Silent Lüfter gleichzeitig völlig ausreichend. Stattdessen hätte man sich das Geld lieber sparen und in Display Adapter investieren sollen. Für ein Setup aus drei Monitoren mit digitalen Anschlüssen ist die Karte ideal, doch das Fehlen von VGA, einem DisplayPort oder einem normalen HDMI Ausgang dürfte sich im Wohnzimmer oder bei älteren Monitoren bemerkbar machen. Was bleibt unterm Strich also übrig? Auf der positiven Seite stehen eine sparsame Karte mit viel Übertaktungspotential, auf der negativen hingegen die vergleichsweise geringe Out-of-the-Box Performance, das nicht vorhandene Zubehör, die unnütze Lüfterkonstruktion und unnötig viel Videospeicher. Letztere dürften wohl vor allem dem Marketing dienen, fallen im Praxistest aber nicht weiter auf. In diesem konkreten Fall kommt dazu, dass die Karte aktuell nicht lieferbar ist, die vermutlich bis auf den Videospeicher gleiche Sparkle GeForce GT 640 OC ist für 87,10 Euro (Geizhals.de / Stand 18.11.2012) gelistet. Bei diesem Preis bieten andere mehr und bei diesem Betrag sollte man auch AMDs <link http:>HD 7750 in Betracht ziehen.