Audeze Maxwell Test/Review

Über Audeze

Audeze (ausgesprochen Odyssee) ist ein südkalifornisches Unternehmen welches 2008 gegründet wurde. In einer Garage begann das Unternehmen nach neusten Technologieentwicklungen Audioprodukte anzupassen. Audeze wurde in den darauffolgenden Jahren zur am häufigsten ausgezeichneten Marke für Premium-Kopfhörer. Heute wird jede planare magnetische und jeder elektromagnetische Audeze-Treiber in einer Fabrik in Orange County hergestellt. 2023 kaufte Sony den vergleichsweise kleinen, aber elitären Kopfhörerhersteller und möchte nun mit der Tempest Soundengine sich noch mehr etablieren.

Technische Daten des Audeze Maxwell

Audeze Maxwell
Preis 399 € (Affiliate)
Bauform geschlossen (Over Ear)
Ohrpolster austauschbar
Treiber 90 mm
Frequenzgang 10 bis 50.000 Hz
Mikrofon ja, abnehmbar
Eingänge Bluetooth, 3,5mm Klinke USB-C
Auflösung bis zu 24 Bit/96kHz
Gewicht 0,49kg
Akku Ja
Spritzwassergeschützt 1.800 mAh LiPo-Akku
Bluetoothcodecs ACC LDAC SBC LC3 LC3plus
Bluetoothversion 5.3
Verfügbare Headsetversionen Xbox und Playstation Version

Audeze Maxwell Verpackung

Verpackung und Lieferumfang des Audeze Maxwell

Das Maxwell kommt in einer schwarz gehaltenen Verpackung zu euch, außen werden ein paar Produktdaten beworben und Produktfotos zeigen euch einen kleinen Vorgeschmack des Headsets. Nach dem Öffnen liegt das Headset in einer Schaumstoffpolsterung, gut geschützt vor euch.

Audeze Maxwell Lieferumfang

In einer separaten Box liegt dann das Zubehör. Im Lieferumfang enthalten ist das abnehmbare Mikrofon, ein USB-C Wireless Dongle, ein USB-C auf USB-C Verbindungskabel, USB-C auf USB-A Adapterkabel, 3,5mm TRRS analoges Klinkenkabel und eine Quickstartanleitung.

Audeze Maxwell Dongle Playstation - PC

Eigentlich alles, was man braucht. Nur die Software muss man sich noch separat herunterladen und dann kann es auch schon los gehen.

Audeze Maxwell Ohrmuschel außen

Audeze Maxwell Qualitätseindruck

Der Bügel des Headsets ist aus einem lackierten Metall gearbeitet, welches sich extrem hochwertig anfühlt und es liegen Welten, ach was sag ich Universen zwischen Billiglösungen aus Plastik und diesem Headset. Der Audeze Schriftzug ziert den oberen Teil des Bügels. Direkt unterhalb des Bügels gibt es eine weiche gepolsterte Schicht, welche gleichzeitig die Kabelverbindung der linken mit der rechten Ohrmuschel kaschiert.

Audeze Maxwell Verstellung

Direkt darunter ist die Kopfbügelverstellung, welche aus einem sich sehr wertig anfühlendem Leder besteht. Darunter kommt die Befestigung der Kopfhörerverstellung am unteren Ende des Bügels, welche je Seite aus 3 Schrauben besteht und der Lederriemen wird durch vorgestanzte Löcher im Leder auf die gewünschte Größe gebracht. Es gibt hierbei 6 Größen. Die Ohrmuscheln sind aus grauem Kunststoff gefertigt worden, welche allerdings Fingerabdrücke magnetisch anzieht. Die Verarbeitung ist generell als außerordentlich hochwertig zu bezeichnen. Die rechte Ohrmuschel ist frei von Bedienungselementen.

Audeze Maxwell Bedienelemente

Die Linke hat dafür mehrere Bedienelemente zu bieten, hier befindet sich der Einschaltknopf im unteren Teil der seitlichen Abdeckung und ist von der Größe her exzellent zu erreichen und zu erfühlen. Im oberen Teil der Ohrmuschel gibt es einen Mikrofonschiebeschalter für Mikrofon Mute, welcher auch groß gearbeitet wurde und durch seine Größe die Bedienung erheblich erleichtert. Im Unteren Teil der Ohrmuschel gibt es zwei rastende Rädchen, eines für die Balance zwischen Game und z.B. Spielkommunikation ermöglichen. Und einen für die allgemeine Lautstärke. Dazu gesellt sich eine Noise Supression Taste und diverse Anschlüsse für den Betrieb des Headsets. Auch für das Mikrofon ist ein verdreh sicherer Klinkeanschluss untergebracht worden.

Audeze Maxwell Ansicht von vorne mit Mikrofon

Audeze Maxwell Tragekomfort

Das Maxwell ist mit einem knappen halben Kilo schon recht schwer, allerdings verteilt sich das Gewicht sehr gut auf dem Kopf. Die Größeneinstellung kann je Seite über 3 vordefinierte Löcher im Kopfband eingestellt werden. In unserem Falle gab es Köpfe, bei denen der kleinste Radius zu stramm saß und der mittlere Radius recht locker ist, und dann eine leichte Unsicherheit beim Träger hinterlassen kann. Im Allgemeinen wurde das Headset aber positiv aufgenommen. Die Ohrpolster schirmen die Umgebung sehr gut ab und wir haben einmal sogar beim Spielen unseren Handywecker nicht gehört. Deshalb macht die Einbindung des Sidetones schon Sinn bei diesem Headset um sich nicht komplett von der Umwelt zu Isolieren. Die Ohrpolster sind weich und bieten einen guten Sitz der Muscheln um die Ohren, jedoch kann es hier im Sommer einen Satz warme Ohren geben, denn ein Luftaustausch findet nicht statt. Uns ist die fast schon extreme Akkulaufzeit sehr positiv ins aufgefallen, selbst nach mehreren Stunden des Hörens mit dem Maxwell ändert sich die Akkuanzeige meist nur einstellig. Sehr gut.

Audeze Maxwell Höreindrücke

Da es uns an Messequipment fehlt, kommt hier nur des Testers Gehör zum Einsatz, dieser mag satten Sound und gerne einen präzisen ausgeprägten Bassbereich, jedoch weiß auch er, dass Sound den gesamten hörbaren Bereich umfasst. Und auch die Präsenz und Klarheit des Gehörten zur Atmosphäre beiträgt und auch wenn es manchmal nicht hundertprozentig hinhaut, kann der Gesamteindruck besser ausfallen als die einzelne Disziplin.

Wir schließen den Kopfhörer per mitgelieferten Dongle an einen PC an und waren erst einmal überrascht, denn der Kopfhörer ist eher mittenbetont, selbst mit der Audeze Software und dem dort hinterlegten Equalizer Profil „Bass Boost“ ist der Tieftonbereich unseren Ersteindruck etwas unterrepräsentiert. Was sich dann auch in einer etwas enttäuschenden Performance beim Zocken herausstellte. Schüsse waren dünn und Motoren von Panzern klangen eher wie die berühmte Zwiebacksäge, als wie ein 12 Zylindermotor mit einem Hubraum in der eine fünfköpfige Familie Platz finden kann. Das kann doch nicht alles sein dachten wir uns und so installierten wir Drittanbietersoftware und konnten den Bass Bereich noch ordentlich nach oben ziehen und den Motor des Panzers nun endlich so erklingen lassen wie er soll, nämlich kraftvoll und tief grummelnd. Einen wirklichen AHA-Effekt erlebten wir, als war das Spatial Audio aktivierten, hier wird der Kopfhörer zum Leben erweckt. Nun klingt alles wie es soll. Der Bass ist präzise und knackig, und die Ortung der Gegner gleicht Cheating mit den Ohren, was euch die entscheidenden Millisekunden bringen kann, da ihr bereits auf euren Gegner ausgerichtet seid. Ihr seid auch nun mitten im Geschehen. Wir mussten sogar den Schutzmechanismus in der Software aktivieren, damit uns die Gehörgänge nicht ins Hirn gedrückt werden, wenn ein Artillerieschlag neben uns einschlug. Ein wirkliches Erlebnis.

Wir testeten den Kopfhörer mit Musik an unserem Handy mit der Bluetoothverbindung, hier zeigt sich wieder der eher auf Sprache ausgelegte Charakteristik des Maxwell. Musik liegt dem Headset im Allgemeinen recht gut. Hierbei ist festzustellen, dass auch hier sehr detailreich die Wiedergabe erfolgt. Es wird aber deutlich, dass es auch hier für unseren Geschmack an Tiefton mangelt. Erst nach der Eingabe am Equalizer wird hier genügend Tiefton erzeugt. Was auch am Handy anzumerken bleibt, dass die Lautstärke des Headsets abnormal hoch ausfallen kann und man echt Aufpassen sollte, wie hoch man den Regler für die Lautstärke dreht. Besonders die höhen Töne können sich hierbei als extrem herausstellen. Wir waren mit 60 bis 70 % an maximaler Lautstärke bereits mehr als gut bedient.

Audeze Maxwell Ansicht von vorne mit Mikrofon

Mikrofon

Das Maxwell hat ein ansteckbares Mikrofon und bereits im Kopfhörer integrierte Mikrofone welche Umgebungsgeräusche ins Innere des Kopfhörers weiterleiten und das sogar recht latenzfrei. Der Sidetone ist z.B., wenn man das Headset als Fußgänger im Verkehr nutzt recht praktisch. Allerdings während unserer Tests haben wir den Sidetone auf 0 gedreht.

Das Ergebnis des Mikrofons ist sehr von der Position vor dem Mund abhängig, wie das Gegenüber eure Stimme wahrnimmt. Denn der Pegel nimmt sehr stark ab, sobald die Position des Mikros nicht direkt vor dem Mund ist. Die Sprachqualität ist im Allgemeinen gut aber die Position sollte dabei im Auge behalten werden. Ein leichtes Zischen bei den S-Lauten ist dabei aber vorhanden. Allerdings ist eine Standmikrofonlösung unserer Meinung nach immer noch vorzuziehen.

Audeze Maxwell Software

Die Software

Das Kapitel Software ist schnell erzählt. Downloaden und ein paar Einstellungen erwarten euch. Sidetone aktivieren oder deaktivieren und welcher Pegel dieser haben soll. Ein Einstellrädchen zeigt an mit wie viel Prozent ihr Chat und Gamesound gemixt haben wollt und ein paar vorgefertigte EQ-Einstellungen wie z.B. Bass Boost erwarten euch. Wenn ihr die Option Preset wählt, könnt ihr euer eigenes Profil mit Hilfe eines 10 Band Equalizer erstellen. Ein zweiter Reiter zeigt euch eine Erklärung der Knöpfe und der Eingänge des Headsets.

Audeze Maxwell Software

Auf dem dritten Reiter kann die Auto-Shutdowntime definiert werden. Mein persönliches Highlight der Software ist auch hier zu finden, nämlich die Lautstärke der Stimme des Headsets welche euch z.B. über den gerade aktivierten Noise Supression Modus informiert. Denn diese Stimme ist uns bei anderen Headsets schon mächtig auf die Nerven gegangen, da sie einfach immer auf 100% abgespielt wird und dann einem immer die Gesichtszüge entgleisen lässt. Hier kann die Lautstärke eingestellt werden. Auch wird hier der aktuelle Softwarestand des Headsets und des Dongles festgestellt werden und natürlich auch aktualisiert werden.

Audeze Maxwell Test/Review

Fazit zum Audeze Maxwell

Eine UVP von 400 € (Affiliate) für ein Gaming-Headset ist bereits eine Ansage und lohnt sich das ganze eigentlich? Kurze Antwort: Jein. Wer das Geld hat und dem es nicht weh tut, bitte schön, hier bekommt ihr ein sehr gut verarbeitetes Headset welches im Auslieferungszustand eher für Stimmenwidergabe optimiert ist und sehr detailreich das gegebene wiedergeben kann. Auch die Ortung des Gegners ist auf einem sehr hohen Niveau. Aber erst nach dem man manuell Hand angelegt hat, kommt das Maxwell richtig in Fahrt. Denn erst nach Einstellen des Tieftonbereichs und dem Aktivieren des Spatial Audios geht das Headset so richtig ab. Dabei kann der Maxwell extreme Pegel erreichen und aushalten, ohne zu überschlagen. So dass selbst wir die Schutzfunktion in der Software aktivierten, um unser Gehör zu schützen. Nun gilt es abzuschätzen ist einem das das Geld wert oder greift man z.B. zum Steelseries Nova und kann sich dann noch ein Upgrade für z.B. eine Grafikkarte gönnen.

Pro

  • Premium Verarbeitungsqualität
  • Stimmenoptimiert im Auslieferungszustand
  • Sehr detailreiche Wiedergabe
  • Extrem hohe Pegel möglich
  • Sehr gute Ortbarkeit der Gegner
  • Bequemer Sitz
  • Wenn die Position stimmt ist das Mikrofon gut zu gebrauchen

Contra

  • Erst nach Installation von Drittanbietersoftware wird das Ganze Potential freigesetzt
  • Ohne Equalizer ist der Tieftonbereich unterrepräsentiert
  • Pegel des Mikrofons stark von der Positionierung abhängig