Seagate Desktop SSHD


Seagate Desktop SSHD-Spezifikationen
Formfaktor 3,5 Zoll
Anschluss SATA 6 Gbit/s
Umdrehungszahl 7.200 U/min
Cache 64 MB
Platter/Köpfe 2/4
Speicherkapazität 2.000 GB (auch als 1 TB-Variante verfügbar)
Nutzbare Speicherkapazität 1.863 GB
Flashspeicher/Kapazität MLC/8 GB
Durchschnittliche Lese-/Schreibrate (lt. Hersteller) 156 MB/s
Leistungsaufnahme Betrieb/Leerlauf (lt. Hersteller) 6,7 Watt / 3,9 Watt
Abmessungen 147 x 102 x 26 mm
Herstellergarantie drei Jahre
Preis rund 102 Euro (Stand: 12.09.13, Geizhals)

 

Wer aktuell auf der Suche nach einem Speichermedium für seinen Rechner ist, der greift höchstwahrscheinlich direkt zu einer SSD. Der Vorteil der Flash-Laufwerke liegt vor allem in der extrem hohen Geschwindigkeit, mit denen herkömmliche Festplatten einfach nicht mithalten können. Dafür ist das Preis-Leistungs-Verhältnis von Solid State Drives aber deutlich schlechter, auch wenn die Preise in den letzten Monaten stark gefallen sind.

Seagate möchte diesen Missstand mit seinen neuen SSHD-Modellen beheben und spendiert seinen Festplatten zusätzlichen NAND-Speicher, der als Lese-Cache-Erweiterung dient; das Schreiben erfolgt weiterhin auf den Speicherscheiben des Laufwerkes. Im Vergleich zu den ersten Momentus XT-Medien fällt die Flashspeicher-Kapazität doppelt so hoch aus, so gibt es bei den SSHD-Laufwerken satte acht anstatt vier GB; lediglich die letzte Momentus XT mit 750 GB besitzt genauso viel Speicher. Dafür verfügen die neuen SSHD-Festplatten allerdings über MLC-Speicher (Multi-Level-Cell), während die Momentus XT-Laufwerke mit SLC (Single-Level-Cell ) bestückt sind.

Seagate Desktop SSHD

Unterschied MLC und SLC

Doch worin unterscheiden sich diese beiden Zellen-Arten? Während eine SLC-Speicherzelle genau ein Bit speichern kann, lassen sich beim MLC-Verfahren gleich mehrere Bits pro Zelle ablegen. Letzte Funktionsweise besitzt daher den Nachteil, dass sich die Lese- und Schreibgeschwindigkeit reduziert, zudem erhöht sich, beim Ausfall der Zelle, die Bitfehlerrate. Dafür punkten Laufwerke mit MLC-Speicher wiederum mit einer höheren Speicherdichte, sodass auf der gleichen Chipfläche deutlich mehr Informationen gespeichert werden können; dieses wirkt sich natürlich auch positiv auf die Produktionskosten sowie den Verkaufspreis aus.

Kann die Seagate Desktop SSHD, trotz ihres langsameren MLC-NAND-Speichers, dennoch überzeugen? Um das herauszufinden, muss die Festplatte diverse Benchmarks meistern. Damit ihr einen besseren Überblick bekommt, wie schnell die Harddisk im Vergleich zu einer herkömmlichen Magnetspeicherplatte und auch SSD ist, lassen wir die Seagate ST2000DX001 gegen ADATAs SX910 sowie gegen die Samsung HD204UI antreten. Letzteres Modell verfügt ebenfalls über 2 TB Speicherplatz und ist daher ein idealer Konkurrent für die SSHD.


Konfiguration des Testsystems
Prozessor Intel Core i3-3225 (2x 3,3 GHz)
Mainboard Asus P8Z77-I DELUXE/WD
Grafikkarte Asus GTX650TIB-DC2
Netzteil Chieftec Nitro II 85+, 450 Watt
Arbeitsspeicher 2x 4 GB G.Skill DDR3-1600 (F3-12800CL9-4GBXL)
Betriebssystem Microsoft Windows 7 Ultimate, 64-Bit

 

AS SSD

Charts AS SSD-Benchmark

Charts AS SSD-Benchmark

Charts AS SSD-Benchmark

Charts AS SSD-Benchmark

Kopier-Benchmark

Charts AS SSD-Benchmark

Charts AS SSD-Benchmark

Charts AS SSD-Benchmark

HD Tune Pro

Charts HD Tune

Charts HD Tune

Charts HD Tune

ATTO Disk Benchmark

Charts ATTO Disk Benchmark

Charts ATTO Disk Benchmark

Seagate Desktop SSHD

Seagate Desktop SSHD-Award

Seagates Desktop SSHD schlägt sich, zumindest im Vergleich mit herkömmlichen Magnetspeicherplatten, hervorragend. In fast allen Benchmarks kann sich die ST2000DX001 von der Samsung-Festplatte abheben; teilweise sogar recht deutlich. Ihre Geschwindigkeitsvorteile spielt die SSHD aber nicht nur in den Benchmarks, sondern vor allem im Alltag aus. Da wir das Seagate-Modell auch mit Windows bespielt und mit ihr gearbeitet haben, ist der Unterschied zu einer Standard-Festplatte spürbar, insbesondere beim Starten des Betriebssystems sowie beim Öffnen von Anwendungen. Hier kann der hinzugefügte 8 GB NAND-Speicher punkten; allerdings muss man der SSHD Zeit geben, damit sie die Dateien auch als wichtig einstuft und dementsprechend im Flash-Speicher zwischenlagert. Gegenüber einer "echten" Flashspeicher-Lösung sieht das Seagate-Modell allerdings kaum Land, doch das war bereits vor Beginn des Tests zu erwarten. Zudem wäre der Vergleich mit einer SSD ungerecht, denn diese sind, zumindest mit einer solch hohen Speicherkapazität, nahezu unbezahlbar; die derzeit günstigste 2 TB-SSD, die Mushkin Scorpion Deluxe, kostet aktuell (Stand. 16.09.13) knapp 1.700 Euro. Wer seinen Desktop-PC mit einer schnellen und vor allem leisen Festplatte ausrüsten will, sollte der Seagate Desktop SSHD eine Chance geben, denn ein Laufwerk mit besserem Preis-/Leistungsverhältnis gibt es aktuell nicht.

Wer glaubt, dass mit aktuellen 4 TB-Harddisks das Maximum an Speicherkapazität erreicht sei, der ist auf dem Holzweg. Schließlich hat Seagate mit seiner thermisch unterstützen Magnetspeicherung "Heat-Assisted Magnetic Recording", kurz "HAMR" genannt, bereits einen neuen Speicherdichterekord aufgestellt. So beträgt die lineare Speicherdichte 2 Millionen Bit pro Zoll, was einer Speicherdichte von mehr als 1 TBit pro Quadratzoll entspricht. Dies sind rund 55 Prozent mehr als bei aktuellen "Perpendicular Magnetic Recording" (PMR)-Festplatten, die eine Speicherdichte von etwa 620 GBit pro Quadratzoll erreichen. Um die hohen Kapazitäten der neuen Speicher-Generation zu ermöglichen, ist natürlich auch ein anderes Verfahren notwendig. Bei "HAMR" wird der Datenträger dazu mit einem Laser punktuell erhitzt, die anschließende Speicherung erfolgt dann wieder magnetisch. Doch die "Heat-Assisted Magnetic Recording"-Technik ist eher der übernächste Schritt zu größeren Festplatten; aktuell steht bei Seagate erst einmal der Wechsel von "PMR" auf "SMR" ("Shingled Magnetic Recording") an.

Shingled Magnetic Recording

Wie Seagate in einer erst kürzlich verschickten Pressemitteilung dargestellt hat, stößt das aktuelle Perpendicular Recording an seine physikalischen Grenzen; die Spurdichte auf den Plattern kann nicht mehr durch kleinere Köpfe und schmalere Spuren erhöht werden. Da Seagate dieses Verfahren bereits seit April 2006 nutzt, folgt nun der Wechsel zu "SMR". Mit der Perpendicular-Erweiterung werden die einzelnen Spuren nun überlappend in eine Richtung geschrieben, woraus sich eine höhere Spurdichte ergibt; laut Hersteller bis zu 25 Prozent pro Platter. Bei einer aktuellen 3,5-Festplatte, die über vier Platter mit je 1 Terabyte verfügt, würde die Steigerung also 250 MB pro Scheibe entsprechen; zusammengerechnet würden erste Modelle also über eine Speicherkapazität von 5 TB verfügen. Durch eine verbesserte und optimierte Produktion will das Unternehmen bis 2020 Kapazitäten von bis zu 20 TB erreichen; eine 6-TB-Harddisk ist bereits für 2014 im Gespräch. Seagate vergleicht das "SMR"-Verfahren bildhaft mit "Schindeln auf dem Dach", die ebenfalls genauso angeordnet werden, wie die Daten auf einer Festplatte.