Corsair Nautilus 360 RS ARGB Test/Review  Bild © PCMasters.deCorsair Nautilus 360 RS ARGB Test/Review (Bild © PCMasters.de)

Corsair Nautilus 360 RS ARGB im Detail

Die Nautilus 360 RS ARGB ist Corsairs neuester Wurf im AIO-Flüssigkühler-Segment und das Produkt positioniert sich mit einem Preis von 119 € gut auf dem Markt. Auf ein Display wird bei dem Preis zwar verzichtet, doch der Mainstream ist hier ganz klar der Fokus. Wir schauen uns die weiße Variante der AIO an, die mit 360er Radiator und passenden Lüftern geliefert wird. Der Aufbau bleibt wie gehabt, damit man einfachen und wartungsfreien Betrieb gewährleisten kann.

Corsair Nautilus 360 RS ARGB RadiatorCorsair Nautilus 360 RS ARGB Radiator (Bild © PCMasters.de)

360er Radiator

Der Wärmetauscher ist für den Betrieb mit drei Lüftern mit 120-mm-Durchmesser ausgelegt. Mit den Maßen 276 x 120 x 27mm ist er für gängige Gehäuse ausgelegt und sollte damit gute Kompatibilität bieten. Man kann an ihm auch sechs Lüfter anbringen, jedoch werden drei RS120-Lüfter mitgeliefert, auch wenn genügend Schrauben mitgeliefert werden, um drei weitere zu befestigen.

Der Radiator scheint aus Aluminium hergestellt worden zu sein. Die weiße Lackierung ist gut gemacht und so haben wir hier keine Mängel feststellen können. Auf beiden Seiten findet man das Corsair-Logo in silberner Farbe aufgeklebt. Die Schläuche gehen auf einer Seite gerade heraus und sind ausreichend flexibel.

Corsair Nautilus 360 RS ARGB LüfterCorsair Nautilus 360 RS ARGB Lüfter (Bild © PCMasters.de)

RS120 ARGB-Lüfter

Die weißen RS120-Lüfter sind ARGB-beleuchtet, auch wenn das nicht sofort auffällt. Die Rotorblätter sind sehr matt aber nicht auffällig durchsichtig. Die Lüfter sind jeweils mit einem PWM- und einem ARGB-Kabel ausgestattet, welches Daisy-Chaining zulässt. So werden die Lüfter aneinander in Reihe geschaltet und dann über ein Verlängerungskabel an das Motherboard oder einen anderen Controller angeschlossen. Im Lieferumfang gibt es keinen Controller, weshalb wir das Mainboard verwendet haben.

Corsair Nautilus 360 RS ARGB Drei LüfterCorsair Nautilus 360 RS ARGB Drei Lüfter (Bild © PCMasters.de)

Die Lüfter fühlen sich sehr hochwertig an, auch wenn sie aus einem anderen Material hergestellt zu sein scheinen, als die RS120 Max Lüfter aus unserem Test. Dank PWM-Steuerung können sie im Drehzahlbereich von 300 bis 2.100 U/Min stufenlos regeln. Dabei fördern sie 13,3 bis 72,8 CFM und erzeugen einen statischen Druck von 0,2 bis 4,15 mm-H2O. Laut Corsair entwickeln sie einen Schallpegel von 10 bis 36 dB(A), jedoch vermutlich aus einem hohen Abstand und ohne Luftwiderstand des Radiators. In unserem Test erreichten die Lüfter auf 20 cm Entfernung hohe 55 dB(A)-Messwerte. Bei 2.100 U/Min sollte man 120-mm-Lüfter sowieso nicht betreiben, weil sie bei den Drehzahlen alle laut sind.

Corsair Nautilus 360 RS ARGB Wasserblock mit WLP FrontCorsair Nautilus 360 RS ARGB Wasserblock mit WLP Front (Bild © PCMasters.de)

Großer CPU-Wasserblock

Bei dem CPU-Wasserblock hat sich Corsair sichtlich Mühe gegeben. Der Wechsel der Klemmen erfolgt beispielsweise sehr einfach, indem die Klemmen seitlich herausgezogen und dann die anderen wieder eingesteckt werden. Durch die Positionierung der Schläuche, lassen sich die Klemmen nur von einer Seite einstecken.

Corsair Nautilus 360 RS ARGB Wasserblock mit WLPCorsair Nautilus 360 RS ARGB Wasserblock mit WLP (Bild © PCMasters.de)

Die Bodenplatte ist aus unbearbeitetem Kupfer in konvexer Form hergestellt worden, wodurch sie nach außen gewölbt ist. Die Wärmeleitpaste ist in einem interessanten Muster bereits voraufgetragen und verteilt sich auf dem IHS der CPU, sobald genug Anpressdruck vorhanden ist. Bei einem Blick von der Seite sieht man viele feine Rillen in der Bodenplatte.

Corsair Nautilus 360 RS ARGB Wasserblock mit SchläuchenCorsair Nautilus 360 RS ARGB Wasserblock mit Schläuchen (Bild © PCMasters.de)

Weil man den Block theoretisch in unterschiedlichen Richtungen montieren kann, ist das Corsair-Logo auf einem runden Element aufgetragen, das magnetisch befestigt ist. Dieses lässt sich abnehmen und drehen. Vier herausstehende Pins helfen dann bei der Ausrichtung des Bauteils, jedoch erweist sich die Feinjustierung dennoch etwas fummelig.

Corsair Nautilus 360 RS ARGB PumpenblockCorsair Nautilus 360 RS ARGB Pumpenblock (Bild © PCMasters.de)

Die Pumpe ist im Wasserblock montiert und wird über ein eigenes 4-Pin-Kabel per PWM-Signal angesteuert. Man kann sie nicht ganz abschalten, da 1.520 U/min als geringste Drehzahl ermittelt wurde bei 0%-PWM-Signal. Interessant ist, dass Corsair das Pumpengeräusch mit „<20 dBA @ 1m“ angibt, was wirklich weit entfernt ist für eine realistische Messung. Unser Messgerät konnte den Schallpegel der Pumpe nicht so erfassen, wie wir es mit dem Ohr wahrgenommen haben und so stieg der Schallpegel nicht an, während der Ton von Tief auf Hoch anstieg.

Nachfolgend die Wahrnehmung der Pumpengeräuschentwicklung:

  • Pumpe @ 100% PWM bei 3.110 U/min: Deutlich hörbares, hochfrequentes Surren, wahrnehmbar im offenen Aufbau
  • Pumpe @ 70% PWM bei 2.636 U/min: Höherer Ton, deutlich wahrnehmbar und schon störend
  • Pumpe @ 50% PWM bei 2.343 U/min: Im offenen Aufbau wahrnehmbar, wenn es still ist
  • Pumpe @ 20% PWM bei 1.862 U/min: Leises, tiefes Surren, nicht auffällig

Corsair Nautilus 360 RS ARGB VerpackungCorsair Nautilus 360 RS ARGB Verpackung (Bild © PCMasters.de)

Verpackung und Lieferumfang

Die Nautilus 360 RS ARGB wird von Corsair in einer bunt bedruckten Umverpackung ausgeliefert, die im modernen Corsair Design in den Farben Gelb und Schwarz bedruckt ist. Die Verpackung ist sehr schick gestaltet, wobei dir Front die ARGB-beleuchtete AIO-Wasserkühlung zeigt.

Corsair Nautilus 360 RS ARGB VerpackungskartonCorsair Nautilus 360 RS ARGB Verpackungskarton (Bild © PCMasters.de)

Im Inneren finden wir dann einen großen Eierschalenkarton mit dem Lieferumfang, den man seitlich herauszieht. Corsair setzt den Fokus stark auf Umweltfreundlichkeit und so finden wir nur noch Plastik um Radiator und Pumpenkopf. Der Rest ist bereits auf Papier umgestellt worden, was löblich ist.

Corsair Nautilus 360 RS ARGB LieferumfangCorsair Nautilus 360 RS ARGB Lieferumfang (Bild © PCMasters.de)

Im Lieferumfang befinden sich folgende Utensilien:

  • 3 x RS120 Lüfter
  • 1 x PWM-Kabel und 1 x ARGB-Kabel
  • Schrauben für Montage auf AMD und Intel Sockeln
  • Schrauben für Lüfter am Radiator
  • Klemmeneinsatz für Intel/AMD-Sockel
  • Rändelschrauben für Montage am Sockel

Kompatibilität

Die Nautilus 360 RS ARGB unterstützt nur die modernen Sockel, darunter die Intel Sockel LGA 1851 (Core Ultra 200S) sowie LGA 1700, wobei die beliebten Sockel LGA1200 und 115X weggelassen wurden. Bei AMD-Plattformen sind es die Sockel AM5 und AM4. Wir haben sie auf dem Sockel AM5 getestet. Für die Montage mussten wir dafür die Klemmen entfernen, die vorangebracht waren. Corsair setzt auf die Intel-Klemmen im Auslieferungszustand.

Montage und Installation

Der eigentliche Aufbau ist simpel und Corsair hat die Schritte auf das Wesentliche beschränkt. Die drei Lüfter befinden sich im Lieferumfang, aber müssen erst noch auf dem Radiator befestigt werden. Dafür nimmt man die langen Schrauben, die sich im Lieferumfang befinden. Danach werden die Lüfter an einander angeschlossen und bei dem letzten Lüfter verbindet man die Verlängerungskabel für 4pin-PWM und ARGB-Beleuchtung am letzten Lüfter. Die andere Seite schließt man dann später am Mainboard oder einem iCUE-Controller von Corsair an, falls man bereits ein iCue-System im Gehäuse hat.

Corsair Nautilus 360 RS ARGB AM4 MontageCorsair Nautilus 360 RS ARGB AM4 Montage (Bild © PCMasters.de)

Die Montage der AIO am Mainboard hängt vom Sockel ab. Bei unserem AM4-System muss die Backplate des Mainboards verwendet werden, an die dann die vier Abstandshalter geschraubt werden. Danach ist die Backplate fixiert und fällt nicht mehr ab. Daraufhin muss die Intel-Klemme vom Wasserblock herausgezogen und durch die AM4/AM5-Klemme ersetzt werden. Dieser Schritt ist denkbar einfach, weil die U-förmige Klemme nur reingeschoben wird – ganz ohne Schraubenbefestigung.

Corsair Nautilus 360 RS ARGB AM4 Montage SchraubenCorsair Nautilus 360 RS ARGB AM4 Montage Schrauben (Bild © PCMasters.de)

Sobald der Wasserblock fertig ist, setzt man ihn auf dem Sockel bzw. der CPU auf. Anschließend fixiert man die gefederten Rändelschrauben über Kreuz. Man zieht diese anschließend mit einem Schraubendreher bis zum Anschlag (ohne Gewalt) fest.

Corsair Nautilus 360 RS ARGB magnetischer DeckelCorsair Nautilus 360 RS ARGB magnetischer Deckel (Bild © PCMasters.de)

Von dem Wasserblock gehen noch zwei schwarze Kabel ab, von denen das erste für die Pumpensteuerung per 4-Pin-PWM vorgesehen ist und das zweite dann für die ARGB-Beleuchtung des Wasserblocks. Je nach Ausrichtung des Wasserblocks, kann das Corsair-Logo falsch herum orientiert sein. Die Top-Plate auf dem Wasserblock wird magnetisch festgehalten und kann entfernt und gedreht werden. So wird sichergestellt, dass die Ausrichtung jederzeit angepasst werden kann.

Testsystem

Für diesen Lüftertest haben wir unsere ITX-Teststation verwendet, weil der Ryzen 9 5900X sich als besserer Last eignet. Dafür haben wir in Ryzen Master die CPU-Frequenz auf 4,0 GHz und die vCore-Spannung auf 1,1 V eingestellt, damit wir eine konstante Last ohne Veränderungen der Frequenz und Spannung erreichen. Damit lassen sich die Messwerte der einzelnen Lüfter besser miteinander vergleichen.

Da die CPU keine iGPU hat, musste eine Grafikkarte verwendet werden. Wir haben die passiv gekühlte ASUS GeForce GT 710 verwendet. Die Karte ist klein und hat keinen Lüfter.

Das ROG Strix X570-I Gaming hat außerdem einen Lüfter auf dem Chipsatz und einen auf dem Kühler über den Spannungswandler. Diese konnten wir nicht jedes Mal anhalten. Sie drehten aber nicht voll auf und haben die Schallpegelmessung (auf 20 cm Entfernung) nicht beeinflusst.

Testsystem

  • CPU: AMD Ryzen 9 5900X
  • Mainboard: ASUS ROG Strix X570-I Gaming
  • RAM: 1x Crucial BALLISTIX MAX DDR4-4400-19-19-19-46
  • Netzteil: NZXT C1500 Platinum
  • Gehäuse: Open Testbench
  • Zusatzlüfter: Keine
  • Grafikkarte: ASUS GeForce GT 710
  • Betriebssystem: Windows 10

Wir haben die Messung des Schallpegels im offenen Aufbau durchgeführt. Gemessen wurde auf 20-cm-Distanz mit dem PCE-332A Messgerät auf dem Messbereich 30-80 dbA. Der Schallpegel im Raum (nachts, alle Geräte ausgeschaltet) lag bei 27,3 dB(A). Das ist damit der niedrigste zu messende Wert in dem Testverfahren.

Kühlleistung und Lautstärke

Wir haben einen anderen Testverfahren angewendet und testen 240er- als auch 360er-AIO- Flüssigkühler erneut darauf. Dazu haben wir einen 140er-Noctua-Kühler als Luftkühler zum Vergleich hinzugezogen.

Die Nautilus 360 RS ARGB hat aus diesem Grund einen Nachteil, liefert im Vergleich zur NZXT Kraken Elite 240 RGB v2 eine deutlich höhere Leistung, wird aber bei höheren Drehzahlen auch deutlich lauter. Die Messungen wurden bei ca. 400, 830, 1.140, 1.420, 1.860 und 2.090 U/min durchgeführt. Wenn der Lüfter eine der Drehzahlen nicht erreicht, wird diese nicht aufgeführt.

Im Drehzahlbereich von 830 und 1.140 U/min arbeitet die Nautilus 360 RS ARGB effizient und sehr leise, wobei die Lüfter der NZXT Kraken Elite 240 RGB v2 auf dem Radiator gut 2 dB(A) leiser sind. Bei 1.420 U/min geht der Schallpegel-Abstand zwischen den beiden AIOs deutlich auseinander und beträgt 6,3 dB(A).

Die Lüfter der Nautilus 360 RS ARGB bieten einen sehr hohen Drehzahlbereich von ca. 500 bis 2.100 U/min. Ab 1.200 U/min werden sie aber deutlich wahrnehmbar, und darunter beträgt der Abstand zu den Noctua-Lüftern etwa 1 bis 2 dB(A).

Corsair Nautilus 360 RS ARGB Test/ReviewCorsair Nautilus 360 RS ARGB Test/Review (Bild © PCMasters.de)

Fazit zur Nautilus 360 RS ARGB

Mit der Nautilus 360 RS ARGB bietet Corsair eine AIO-Flüssigkühlung mit 360-mm-Radiator und drei herkömmlichen Lüftern. Diese Kombination erlaubt es Corsair, die Wasserkühlung für 125€ auf dem Markt (Affiliate) zu platzieren – was sie zu einer sehr spannenden Option macht.

Die drei Lüfter bieten einen sehr breiten Drehzahlbereich und nutzen PWM-Lüftersteuerung. Es wird auf einen Controller verzichtet, weshalb die Lüfter sowie der Wasserblock mit Pumpe direkt am Mainboard angeschlossen werden. Die Steuerung erfolgt dann über die Software bzw. das BIOS des Mainboards. Das ist keinesfalls negativ, vorausgesetzt, man hat ein modernes Mainboard, das ausreichende Optionen bei Lüfterkurven bietet.

Die Leistung der Nautilus 360 RS ARGB ist gut, und die Pumpe kann leise betrieben werden. Die Lüfter sind bis 1.200 oder 1.400 U/min akzeptabel, und die Leistung im unteren Bereich sollte auch für die meisten Szenarien mehr als ausreichen.

Pro

  • Kühlleistung
  • Lüfter auf leisen Betrieb einstellbar
  • Hohe Verarbeitungsqualität
  • Lüftersteurung per PWM
  • Schöne ARGB-Beleuchtung in Lüftern und Wasserblock
  • Leichte Montage
  • 6-jährige Garantie
  • Gute Preis-/Leistung

Contra

  • Kann laut sein (ab 1.300 U/min)
  • Pumpe bei hohen Drehzahlen kann störend erscheinen