The Tower 900 Test/Review

The Tower 900 im Detail

Das The Tower Gehäuse von thermaltake gibt es in verschiedenen Größen, von Mini ITX bis eATX. Dabei ist das The Tower 900 die größte Variante. Dieses Gehäuse ist definitiv nur etwas für Enthusiasten. Es ist einfach enorm groß und wiegt bereits ohne Inhalt etwa 24,5 kg. Zum Vergleich: Das ist mehr als mancher fertig gebaute Computer wiegt. Zuerst fällt bei dem Gehäuse auf, dass es im Hochformat aufgebaut ist. Dabei unterteilt sich der Innenraum wie üblich in zwei Bereiche: vorne und hinten. Diese sind durch eine Wand mit Öffnungen unterteilt. Dabei ist die Wand, wie auch alles andere, mit bequem lösbaren Schrauben verbaut. Bis auf das Grundgerüst ist hier alles verschraubt oder gesteckt. Das Gehäuse lässt sich fast komplett zerlegen, um gewünschte Anpassungen durchführen zu können. Beide Bereiche, vorne und hinten, bieten extrem viel Platz. Unser ATX-Mainboard wirkt hier schon sehr klein.

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Der vordere Bereich dient zur Zurschaustellung des Mainboards und der Wasserkühlung. Radiatoren und Lüfter werden im hinteren Bereich angebracht. Eine Custom-Wasserkühlung ist hier schon fast Pflicht. Dazu gibt es auch zwei Halterungen für entsprechende Ausgleichsbehälter. Ein komplexes Röhrensystem würde hier die nötige Optik schaffen. Alle Fenster des Gehäuses können entnommen werden. Dabei sind diese 5 mm stark, was extrem viel für ein Gehäuse ist. Im Deckel sind zwei Lüfter verbaut, die die warme Luft von beiden Innenräumen nach außen führen. Für den Lufteinlass gibt es viele Öffnungen, die alle mit Staubfiltern versehen sind. Diese sind teilweise durch ein Stecksystem und teilweise magnetisch befestigt. Die Verarbeitung des Gehäuses ist sehr gut gelungen. An unserem Gehäuse tauchen kleinere Makel auf. Das hat aber vermutlich damit zu tun, dass es sich um ein Muster handelt und das Gehäuse vermutlich bereits im Einsatz auf einer Messe oder ähnlichem war.

Wir bedanken uns bei thermaltake für die Bereitstellung des The Tower 900 Gehäuses und versichern unseren Lesern, dass dies keinen Einfluss auf unseren Test hat.

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Die Front verfügt über ein großes Fenster. Hier kann der gesamte vordere Innenraum eingesehen werden. Das Mainboard thront quasi auf einem Podest. In dem Podest sind zwei Festplattenkäfige mit Schnellverschluss eingelassen. Hier ist alles sehr symmetrisch aufgebaut und schön anzusehen. [Bild02_1] Unten ist noch eine Besonderheit: Hier befindet sich ein Schacht für ein Laufwerk. Beispielsweise könnte hier ein Blu-ray-Laufwerk verbaut werden, für diejenigen, die das noch nutzen.

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Auf der Oberseite befindet sich ein Mesh-Deckel, der es der warmen Luft aus beiden Kammern ermöglicht zu entweichen. Dazu finden wir auf der vorderen Oberseite etwas abgewinkelt vier USB-3.0-Ports, ein HD-Audio, einen Reset-Button und einen Powerbutton. Das könnte heute etwas mehr sein. Dazu muss man sagen, dass das Gehäuse schon älter ist und aus dem Jahr 2017 stammt. Im Inneren des Deckels sind Staubfilter verbaut. Diese lassen sich entnehmen, wenn auch das an dieser Stelle etwas fummelig ist.

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Die Rückseite des Gehäuses ist relativ schlicht. Wir haben im oberen mittigen Bereich eine Öffnung mit einem magnetischen Staubfilter. Der Staubfilter verfügt über einen guten Magneten und hält gut am Gehäuse. Unten sehen wir die Öffnung für das Netzteil. Hier kann die Größe des Gehäuses zum Problem werden, da die Distanz zwischen Netzteil und Mainboard relativ hoch ist und nicht jedes Netzteil über ausreichend lange Kabel verfügt. Hier kann es sein, dass Verlängerungen erforderlich werden. Dazu muss man sagen, dass das Gehäuse ganz klar als Showcase gedacht ist und man hier vermutlich von gesleavten Kabeln ausgeht.

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Zum Entnehmen der metallenen Seitenwände muss zuerst der Deckel entnommen werden. Darunter befindet sich ein Mechanismus, welcher die Seitenwände einhakt. Dieser kann ganz einfach per Zug gelöst werden. Dann gibt er die Wand frei. Die Wand selbst ist komplett mit einem Lufteinlass versehen. Dahinter kann ein Radiator oder auch mehrere Lüfter angebracht werden.

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Komponenten & Kompatibilität

Das The Tower 900 Gehäuse von thermaltake ist ein aufrecht stehendes, extrem großes Gehäuse. Zur Veranschaulichung könnte man es von der Größe her mit einem Mini-Kühlschrank vergleichen. Es misst 752 x 423 x 483 mm. Dementsprechend ist genug Platz für alle gängigen Hardwarekomponenten vorhanden. Auch in der hinteren Kammer ist mehr als genug Platz, hier gibt es kein Gedränge von Kabeln. Wer keine Lust auf Kabelmanagement hat, kann diese auch einfach locker hängen lassen; man kommt trotzdem noch überall dran. Das Gehäuse verfügt über sechs 3,5-Zoll-Festplattenkäfige (HDDs). Hier können entweder 3,5-Zoll-Festplatten oder 2,5-Zoll-Festplatten (meistens SSDs) verbaut werden. Im vorderen Innenraum gibt es zusätzlich zwei 2,5-Zoll-Festplattenkäfige. Allgemein sind diese dort gut und etwas weniger auffällig platziert. Persönlich finden wir diese für das Showcase jedoch als nicht so schön. Es sei denn, man möchte seine 2,5-Zoll-SSDs zur Schau stellen. Zusätzlich gibt es einen 5,25-Zoll-Schacht. Unsere jüngere Leserschaft wird sich fragen, wofür der ist. Hier kann man CD, DVD und Blu-ray-Laufwerke verbauen. Insgesamt können 13 Lüfter verbaut werden. Hier kann frei zwischen 140- und 120-mm-Lüftern gewählt werden. Die Lüfter belüften vorwiegend die hintere Kammer des Gehäuses. Dennoch haben wir in unserem Test sehr gute Temperaturen bei unserer Testhardware gemessen. Dazu sei gesagt, dass nur die beiden ab Werk verbauten Abluftlüfter im Deckel beim Test verbaut waren. Das war schon mehr als ausreichend. Das Gehäuse ist für zwei Radiatoren vorgesehen: einen 480-mm-Radiator und einen 560-mm-Radiator. Hier können natürlich auch kleinere Radiatoren verbaut werden. Der CPU-Kühler darf 260 mm hoch sein und die Grafikkarte darf 400 mm lang sein. Netzteile dürfen bis zu 220 mm Tiefe haben. Mainboards können in den Formfaktoren Mini-ITX, Micro-ATX, ATX oder eATX verbaut werden.

Kühlkonzept

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Das Kühlkonzept ist relativ einfach gehalten. Es gibt oben zwei Lüfter, die bis zu 1000 U/min bei 16dBA laufen, dabei sind sie fast nicht zu hören. Frische Luft wird unten, hinten und an den Seiten des Gehäuses eingelassen. Dazu gibt es diverse Öffnungen, bei denen auch Lüfter verbaut werden können. Ab Werk sind jedoch nur die beiden auf dem Bild zu sehenden Lüfter verbaut. Unserem Test nach sind diese aber mehr als ausreichend. Außerdem sind alle Öffnungen mit entnehmbaren Partikelfiltern versehen. Wie oben schon erwähnt, können insgesamt bis zu dreizehn Lüfter verbaut werden, der Großteil davon in der hinteren Kammer.

Spezifikationen

Technische Daten (Herstellerangaben)
Gehäusetyp Tower
Material SGCC Stahl
Farbe (innen / außen) Schwarz
Maße 752 x 423 x 483 mm
Mainboard Größen Mini-ITX, M-ATX, ATX, eATX
Gewicht 24,5
Max. CPU-Kühlerhöhe 260
Max. Grafikkartenlänge 400
3,5" Montageplätze 6
2,5" Montageplätze 2
5,25" Montageplätze 1
Lüfter 13 x 140 mm 2x 140-mm-Lüfter Lieferumfang enthalten.
PCIe-Slots 8
I/O-Panel 4x USB 3.0, Audio-Anschluss, Power-Button, Reset-Button
Besonderheit Größe, Bauform, Aufbau
Garantie -

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Lieferumfang

Der Lieferumfang des The Tower 900 ist relativ übersichtlich gehalten. Die meisten Komponenten sind im Gehäuse selbst verbaut, beispielsweise die Festplattenkäfige und auch die Halterungen für Radiatoren oder Lüfter, sowie die beiden im Lieferumfang enthaltenen Lüfter. An Kleinteilen bekommen wir zwei sehr umfangreiche Schraubensets sowie zehn Kabelbinder. Etwas ungewöhnlich sind hier zwei USB-Verlängerungskabel. Das hat mit der ungewöhnlichen Platzierung des Mainboards zu tun. Dieses ist vom Gehäusedeckel verdeckt, damit man trotzdem noch an die USB-Ports kommt, gibt es hier Verlängerungen.

Das Testsystem

Als Testsystem nutzen wir die folgenden Komponenten. Der Aufbau sieht wie folgt aus:

  • CPU: AMD Ryzen 7 3700X
  • Mainboard: ASUS PRIME B350-PLUS
  • RAM: 8GB DDR4-3200
  • SSD: Samsung 850 PRO 512 GB
  • Grafikkarte: KFA2 GeForce RTX 2070
  • Netzteil: Sharkoon SHP Bronze 600

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Verarbeitung & Zusammenbau

Die Verarbeitung des The Tower 900 Gehäuses von thermaltake ist sehr gut gelungen. Der Lack ist weder anfällig für Verunreinigungen noch für Kratzer. Die Fenster sind wie üblich anfällig für Fingerabdrücke. Der Aufbau des vorderen Innenraums gleicht einem kleinen Podest für die verbaute Hardware. Auf dem Podest ist schon das thermaltake -Logo zu sehen. Das Öffnen der Fenster funktioniert über hochwertige Chromfarben Schrauben. Dazu sind in den Fenstern Gummis eingelassen, die sowohl das Verkratzen als auch das Klappern der Fenster verhindern. Die Größe des Gehäuses macht es sehr leicht, an alle Komponenten zu kommen und alles zu verbauen. Allerdings ist die Größe auch jedes Mal, wenn man das Gehäuse beim Einbau der Komponenten verrücken muss, etwas nervig, da das Gehäuse doch sehr schwer sowie sperrig ist.

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Viele Mainboards haben viele der internen Anschlüsse auf der Unterseite. Die Unterseite sitzt im Fall vom The Tower 900 links im Gehäuse. Hier gibt es jedoch keine Kabeldurchführungen. Das sorgt für einen unaufgeräumten Innenraum.

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Deckel

Der Deckel ist vermutlich die Schwachstelle des Gehäuses. thermaltake verfolgt bei der Ausrichtung des Mainboards ein besonderes System. Die Anschlüsse des Boards sowie der Steckkarten sind zum Deckel des Gehäuses ausgerichtet. Dazu muss der Deckel zuerst entfernt werden. Anschließend werden die Kabel angeschlossen und verlegt. Dann kann der Deckel wieder platziert werden. Das Problem dabei ist die Art der Befestigung des Deckels, hier im dritten Bild zu sehen. Der Deckel wird auf das Gehäuse gesteckt und mittels dieser Kunststoffklammern gehalten. Da die Anschlüsse auf dem Mainboard aber vermutlich des Öfteren genutzt werden, hat das zur Folge, dass diese Klammern früher oder später unter Ermüdungserscheinungen brechen.

SSDs und Festplatten

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Das The Tower 900 Gehäuse verfügt über insgesamt acht Festplattenschächte. Davon befinden sich vier im vorderen Innenraum und vier im hinteren Raum. In alle 3,5-Zoll-Festplattenschächte können anstelle einer 3,5-Zoll-Platte auch eine 2,5-Zoll-Festplatte verbaut werden. Zwei dieser Schächte befinden sich mittig in dem Podest des vorderen Innenraums. Rechts und links daneben sind zwei 2,5-Zoll-Bays angebracht.

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Im oberen Teil des hinteren Innenraumes gibt es vier 3,5-Zoll-Festplatteneinschübe. Die Festplattenkäfige sind quasi Hotswap-Käfige, allerdings werden die Festplatten ganz normal über SATA-Strom- und Datenkabel angeschlossen und nicht über ein spezielles Hotswap-System. 3,5-Zoll-Festplatten können einfach per Stecksystem in die Käfige eingelassen werden. 2,5-Zoll-Platten werden einfach in oder unter dem Käfig verschraubt. Um eine 2,5-Zoll-Platte in den Käfig zu verschrauben, muss allerdings das Stecksystem entfernt werden.

Kühlung und Lüfterperformance

Bei unseren Messungen wird die Auswirkung der Lüfterdrehzahl auf die Temperaturen der CPU sowie der Grafikkarte beobachtet. Dabei achten wir auch auf das akustische Empfinden. Alle Messungen erfolgen in einem Abstand von 20 Minuten. Dabei wird dem Rechner zunächst 30 Minuten Zeit gelassen, den Innenraum auf Betriebstemperatur zu bringen. Aufgrund der normalen Ausmaße des Innenraumes haben wir hier anstelle der 30 Minuten 45 Minuten vorgewärmt. Es werden nur Messungen unter Last durchgeführt, da die Gehäusebelüftung im Idle-Betrieb fast keine Auswirkung auf die Temperaturen hat. Die Grafikkarte sowie die CPU werden dabei mit 100% ihrer maximalen Lüfterdrehzahl betrieben. Außerdem werden die Werte im untenstehenden Diagramm als Delta-T zur Raumtemperatur dargestellt.

Das The Tower 900 verfügt ab Werk nur über passive Lufteinlässe und zwei aktive Luftauslässe unter dem Deckel. Dafür verfügt es aber über sehr viele passive Lufteinlässe. Außerdem bietet es die Möglichkeit, insgesamt dreizehn Lüfter zu verbauen. Das ist allerdings gar nicht nötig. Die schiere Größe des Innenraumes sowie die Kombination der beiden aktiven Luftauslässe sowie die passiven Lufteinlässe sorgen für ein hervorragendes Ergebnis. Die beiden Lüfter drehen sich mit bis zu 1000 U/min und sind dabei quasi nicht hörbar. Ob wir die Lüfter mit 25%, 33% oder 50% ihrer maximalen Lüftergeschwindigkeit drehen lassen, macht quasi keinen messbaren Unterschied. Erst ab 75% ihrer maximalen Lüftergeschwindigkeit können wir einen messbaren Unterschied feststellen. Der Unterschied fällt wie üblich bei der Grafikkarte etwas höher aus als bei der CPU, ist jedoch so gering, dass es eigentlich zu vernachlässigen ist.

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Fazit zum The Tower 900

Thermaltake hat mit dem The Tower 900 ein beeindruckendes Gehäuse auf den Markt gebracht. Es st alles andere als ein Allrounder und ist einzig und allein für Enthusiasten gemacht. Das Gehäuse ist riesengroß und sehr schwer. Für jemanden, der einen coolen Custom-Build bauen möchte und dieses zuhause vorführen will, oder sogar seine Hardware auf einer Messe präsentieren möchte, findet mit dem The Tower 900 genau das richtige Gehäuse dafür.

Das gesamte Gehäuse ist sehr robust verarbeitet. Hier kann man auch mal anecken, ohne direkt den Lack zu verkratzen. Die Fenster sind 5 mm stark und somit werden auch diese nicht so schnell brechen. Mit 24,5 kg ist es jedoch sehr schwer. Dafür ist es sehr robust und bietet viel Platz. Es können zwei Ausgleichsbehälter verbaut werden. Dazu bietet es Platz für einen 480-mm-Radiator und einen 560-mm-Radiator. Der CPU-Kühler darf bis zu 260 mm hoch sein. Eine Grafikkarte kann bis zu 400 mm lang sein und das Netzteil darf bis zu 220 mm tief sein. Nutzt man ein normales Netzteil ohne Custom-Sleeves, kann es zu Problemen mit der Kabellänge kommen. Bei uns hat jedoch alles gepasst. Links neben dem Mainboard würden wir uns eine Kabeldurchführung für Front-Panel und USB-Anschlüsse wünschen. Die beiden verbauten Abluft-Lüfter machen einen guten Job und sorgen für einen guten Airflow. Insgesamt können bis zu dreizehn 140-mm- oder 120-mm-Lüfter verbaut werden.

Contra

  • Hohes Gewicht
  • Kein Kabeldurchführung links neben dem Mainboard.
  • Schwer zu transportieren
  • Halterungen des Deckels könnten beim häufigen Öffnen brechen.

Pro

  • Optisch ansprechend mit hochwertiger Verarbeitung
  • Schaufenster Optik der Vorderen Kammer.
  • Besonderes Design.
  • Extreme Größe
  • Gute Belüftung
  • Bis zu dreizehn verbaubare Lüfter
  • Extrem große Radiatoren möglich.
  • Acht Festplatten Plätze.
  • Zwei Halterungen für Ausgleichsbehälter
  • Preis Leistung sehr gut