• PCIe(PEG) fähig

  • Sockel 939

  • Athlon 64 CPU und gut Taktbar dazu

  • Speichertakt über 400Mhz

  Beim Zusammenbau so eines Systems sollte man zuerst einmal ein gutes und zuverlässiges Mainboard aussuchen, dass auch die Kriterien erfüllt. Dies erwies sich als gar nicht so leicht. Sockel 939 Mainboards mit den Chipsätzen KT800 von VIA und NForce 3 von NVidia waren verfügbar, aber unterstützten nicht den neuen PCIe Standard. Somit konnte die Wahl ausschliesslich auf Mainboards mit dem NVidia Chipsatz nForce 4 fallen. Die Shops hatten wie so oft die Artikel aufgeführt, aber wann diese lieferbar sein sollten, war etwas unklar. Es dauerte 2 Wochen bis ein Mainboard mit dem nForce 4 Chipsatz verfügbar war. Die Entscheidung war sehr eingeschränkt, weil es lediglich das MSI K8N Daimond gab.     Lieferumfang des MSI K8N Daimond: Die Verpackung ist dezent dekoriert, wobei ein roter Aufkleber mit der Aufschrift „25€ Score“ sofort ins Auge sticht. Im Innern der Packung findet man überraschend viel Zubehör. Den Inhalt wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten und deshalb kommt jetzt eine ausführliche Auflistung: 1 x MSI K8N Diamond (NVidia nForce 4 SLI) Mainboard 1 x 25€ Gutschein von MSI inkl. Briefumschlag(mehr dazu später) 2 x USB-Blende für den PCI-Slot 1 x SLI-Bridge 2 x IDE Kabel 4 x S-ATA Kabel 1 x FDD Kabel 1 x ATX-IO-Blende 1 x RAID Treiber Diskette 1 x Diskette 1 x MSI Treiber CD 1 x Creative Sound Blaster Treiber CD 2 x Handbücher     Das Mainboard hat viele schöne Features und unterstützt u. a. auch nVidia‘s SLI. Das AWARD Bios ist bei dem MSI K8N Diamond im großen und ganzen nur etwas umgekrempelt worden. Als aller erstes musste das Startlogo von MSI und die RAID Funktion dran glauben. Das MSI Logo versperrt die Sicht auf den schönen und wichtigen Bootvorgang und die RAID Routine beim Bootvorgang verlängert diesen um mindestens 30 Sekunden, was meiner Meinung nach vollkommen unnötig ist. Ein Menü fiel mir beim ersten Hinsehen sofort ins Auge. Der Menüpunkt „Cell Core“ verbirgt die schönen Overclocking Einstellungen und Optionen, die für mich sehr wichtig sind. Hier wurden erstaunlich viele Einstellungen eingebaut, die nicht selbstverständlich sind. Die für mein Vorhaben wichtigen Einstellungen war der Speichertakt und dessen Latenzzeiten, Hyper Transport(früher als FSB bekannt gewesen), Multiplikator, und die VCore, NB und RAM Voltages.   Unter diesen befindet sich die Einstellung „Aggresive Timings“, die nicht aktiviert werden sollte, da sie einen Fehler verursacht. Nach dem Aktivieren dieser Einstellung hat man einen Fehler beim Bootvorgang. Es erscheint eine Meldung, bei der es heisst, dass der NVidia RAID Chip versucht, ein Array zu finden. Danach reagiert der PC nicht länger. Außerdem ist es beunruhigend, dass die CPU angeblich bei 30°C liegt. Ich konnte leider keine neuere BIOS Version als die v1.0 finden. Ich hoffe, dass die fehlerhafte Auslesung der CPU Temperatur schnellst möglich behoben wird, da diese besonders beim Übertakten der CPU eine sehr große Rolle spielt. Für die Quit-n-Cool Funktion und den CPU Überhitzungsschutz/ CPU Overheating ist die Behebung des Bugs auch wichtig.     Dieses MSI K8N Diamond gehörte zu einen der aller ersten Mainboards mit dem nForce 4 Chipsatz und SLI, die verfügbar waren. Der von INTEL entwickelte PCI-Express Port wird auf den nForce 4 Mainboards oftmals sogar 2 Mal verbaut, um 2 SLI-fähige Grafikkarten in den SLI-Mode zu schalten, um dann noch mehr Leistung zu bekommen. Dabei sollte man bedenken, dass man ein leistungsstarkes Netzteil braucht, um 2 Geforce 6800 Karten betreiben zu können. Um den SLI-Mode zu aktivieren muss man das auf dem Mainboard eingeklinktes Modul einfach raus ziehen, um 180° drehen und wieder einstecken. Ich habe für das System lediglich eine ASUS Radeon x600XT verwendet, die kein SLI unterstützt und deshalb gehe nicht weiter auf SLI ein. Man sollte am besten in ein Mainboard mit einem oder zwei PEG Ports investieren, da die Zukunft in PCIe bzw PEG liegt und die neuesten Grafikkarten wie z.B. ATIs Radeon x850 nur für PCIe erhältlich sind. Den letzten Nachrichten/Gerüchten zu folge, soll INTEL mit NVidia verhandelt haben und dass Nvidia‘s Chipsätze schon bald zusammen mit INTEL CPUs auf einem Mainboard laufen werden würden. Somit wäre SLI auch bald mit INTEL CPUs möglich. Ganz interessant ist auch, dass die North- und Southbridge beim nForce 4 Chipsatz nicht länger getrennt sind, sondern beide zusammen in einem Chip als Chipsatz laufen. Es ist keine Neuheit, denn VIA verwendete dieses Prinzip schon öfters und variiert von Zeit zu Zeit. Der kleine Kühler auf dem Chipsatz hat die Form eines Diamanten und es wurde leider auf das Prinzip „kleiner Kühlkörper & kleiner Lüfter“ gesetzt. Die Kühler sehen vielleicht gut aus, aber der Kühleffekt ist eingeschränkt, da die kühlende Fläche gering ist. Ein noch größerer Störfaktor ist der kleine Lüfter, jeder kennt es, nach einem Monat fängt der Lüfter an zu „brummen“ und das passiert immer öfters, wobei er oftmals lauter ist, als der CPU Kühler. Ein passiver Northbridge Kühler (z.B. von Zalman) würde keinen Lüfter erfordern und würde zu einem leiseren System beitragen. Ganz auffällig und schön ist, dass die MOSFETs, die immer sehr heiss werden, hier aktiv gekühlt werden! Ein großer vernickelter Kühlkörper bedeckt diese. Eine Heatpipe verbindet diesen Kühlkörper mit einem weiteren, der ebenfalls vernickelt und sogar mit einem 40mm Lüfter versehen ist. Solch eine Kühlung ist vorbildlich und außerdem eine tolle Optik! Der weiße Lüfter ist unhörbar und sieht dezent aus. Diese innovative Kühlung verlängert die Lebensdauer der MOSFETs und ist außerdem ein Eye-Catcher. Der Preis des Mainboards liegt bei 200€ und 25€ kriegt man von MSI erstattet. Das ergibt 175€.   Spezifikation: Prozessor: AMD Athlon 64FX - Sockel 939 , 1000MHz Chipsatz: nVidia nForce4 SLI Arbeitsspeicher: 4x DDR 400 DIMM Steckplätze: 2 x PCI-E (x16), 3 x PCI Format: ATX, 30,5cm x 24,5cm OnBoard Komponenten: Sound: Creative Sound Blaster Live! 24Bit, 7.1 USB-Ports: 10 Netzwerk (LAN): Dual Realtek & Marvell RAID: Chipsatz intern & Silicon Image IEEE 1394 (Firewire): 3x Besonderheiten: nVidia nForce4 mit SLI Ultra – Unterstützt AMD Athlon 64 ™ Prozessoren – Unterstützt AMD Athlon 64 FX ™ Prozessoren - 4x SATA2 3Gb/s, RAID 0, 1, 0+1, JBOD - 2x SATA2 3Gb/s, RAID 0, 1, 0+1 (nur K8N Diamond) Netzwerk - 1x Fast Ethernet Marvell 88E1111 PHY Kontroller (nur K8N Diamond) - 1x Fast Ethernet by Realtek 8110S Kontroller - 1000, 100 und 10MB/s weitere Features: - PCI-Express für SLI (zwei Grafikkarten) - 7.1 Sound     CPU: Es musste eine CPU für den Sockel 939 her, die auch noch besonders gut zum Übertakten geeignet und günstig ist. Ein AMD Athlon 64 FX55 wäre da sicher super, wäre da nicht der Preis von knapp 600€. Wir hatten uns für den AMD Athlon 64 3000+ mit dem Winchester Kern entschieden, der gerade einmal 156€ gekostet hat. Bei diesem liegt der interne Takt bei 1800Mhz, der sich aus dem Multiplikator 9 und den 200MHz HTa ( Hypertransport-Link) ergibt. Die Abkürzung HT wird auch von Intel verwendet, um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen nenne ich den HT von AMD HTa(a für AMD) Der Athlon 64 3200+ wäre in der Hinsicht noch etwas besser, da dieser den Multiplikator 10 nutzt. Somit hat er eine interne Taktfrequenz von 2Ghz (200x10). Der Athlon 64 FX55 hat den großen Vorteil, dass bei ihm alle Multiplikatoren frei geschaltet sind und man selbst einen wählen kann. Der Athlon 64 3000+ ist mit seinen 1800Mhz einer der „langsamen“ in der Athlon 64 Familie. Es ist aber auch kein Geheimnis, dass die Athlon 64 3000+ (Winchester) sich locker auf 2400Mhz takten lassen. Der L2 Cache beträgt bei dieser CPU 512KB und die CPU ist in der 0,13µ Technologie gefertigt. AMD lässt genau wie INTEL den sogenannten IHS(Integrated Heat Spreader) verbauen. Der IHS bedeckt fast die ganze CPU und soll die DIE vor Schäden und äußeren Einflüssen Schützen. Bei den früheren Athlons gab es oft das Problem, dass die Ecken oder sogar die DIE selbst beschädigt wurden. Die immer schwerer werdenden CPU Kühlers haben dieses Problem verschärft. Inzwischen findet man bei den AMD Athlon 64 und bei den aktuellen INTEL Pentium 4 CPUs diesen IHS, der fest auf der CPU verbaut ist. Meine Übertaktungsergebnisse kommen nachfolgend unter der Überschrift „Overclocking“.     Speicher: Der Speicher war auch ein Problem, da wir erst vor hatten DDR II Arbeitsspeicher zu kaufen, aber später feststellen mussten, dass kein Mainboard für Athlon 64 CPUs den DDR II RAM unterstützte. Dieser Speicher wird bisher nur von Mainboards mit Chipsätzen für INTEL‘s Pentium 4 Prozessoren (LGA775) unterstützt. Die Unterstützung für DDR II RAM ist für die Zusammenarbeit mit AMD Athlon 64 CPUs noch nicht geplant. Wir haben uns dann um entschieden für 2 A-Data Vitesta DDR500 512MB Speicherriegel. Dieser Speicher kann problemlos mit 500MHz betrieben werden. Die Latenzzeit bei diesem Speicher beträgt 3, da hier die Taktfrequenz hochgeschraubt wurde. Die LAT von 2 kann aber auf Wunsch bei dem Takt von 400Mhz genutzt werden. Das PCB-Layout besteht hier aus 6 Layers(Schichten). Für mich zählte, dass der Speicher mindestens mit 500Mhz arbeiten kann. Die Speicherbausteine werden von einem roten Kühlkörper bedeckt und gekühlt. Der Kühlkörper wurde sehr gut verarbeitet und fällt durch das grelle Rot auf.. Mit diesem RAM sollte dann die Übertaktung der CPU ohne Probleme verlaufen. Der Speicher hat knapp 200€ gekostet und war somit relativ günstig. Spezifikationen: DLL aligns DQ and DQS transition with CK transition Double-data-rate architecture. Bi-directional data strobe (DQS) Differential clock inputs(CK and /CK) Auto refresh and self refresh 8192 refresh cycles / 64ms Power supply: Vdd,Vddq:2.8V±0.1V Programmable Burst length (2,4,8) Serial Presence Detect with EEPROM Height 31.75mm, six layers     Kühlung: Gekühlt wird das System durch den Zalman CNPS7000B-Cu. Dieser Kühlkörper ist schon bekannt als ein stabiler und leistungsstarker CPU Kühler. Er bringt stolze 755g auf die Wage und hat die Maße 109(L)x109(B)x62(H)mm. Der Kühlkörper besteht aus purem Kupfer und sorgt durch sein Design für die gute Kühlung. Der fest verbaute Lüfter schafft laut Hersteller 1 350 bis 2 600 RPM (Umdrehungen) und erzeugt dabei einen Geräuschpegel, der zwischen 18 und 27,5 dB variiert. Eine 40g schwere Lüftersteuerung liegt bei und heisst hier „Fan Mate 2“. Die Lüftersteurung kann die Voltage zwischen 5V und 11V steuern. Somit hat man ein rundum Paket, mit dem man sein System kühl halten kann und dabei trotzdem auf einem kaum hörbaren Geräuschlevel hält. Eine ausreichende Kühlung der CPU sollte damit gewährleistet sein. Der Preis von knapp 50€ sind aber meiner Meinung nach zu viel.     Overclocking: Nun sind wir am für mich spannendsten Teil angelangt. Der Takt von 1800Mhz passte mir ganz und gar nicht. Die Overclockingprozedur hab ich mit dem ersten Schritt eingeleitet, bei dem ich die CPU auf 1900Mhz getaktet habe. Dieser Schritt war einfach, da man die HTa-Frequenz um 11Mhz auf 211MHz erhöhen musste. Die Spannung kann man am besten langsam anheben. Zu bedenken ist auch der gesamte HTa-Takt, der bei den Boards bei 1000Mhz liegt. In der Nähe von der PCIe-Taktfrequenz, findet man den HTa Multiplikator, der auf 5 steht. Die 1000Mhz ergeben sich aus diesem Multiplikator 5 und der HTa-Frequenz(früher als FSB bekannt). Beim Standardtakt bekommt man 1000Mhz(200MHz x 5). Sobald man die HTa-Frequenz auf 220Mhz stellt, vergrößert sich auch der gesamte HTa auf 1100Mhz. Man sollte deswegen den HTa-Multiplikator auf 4 setzten, wenn man weiter übertakten möchte! Nun muss man auch noch auf die Speicherfrequenz achten, weil diese auch ansteigt. Der A-Data Vitesta Speicher machte problemlos weit über 500MHz mit. Ich habe nicht versucht, den Speicher weiter als 550Mhz zu takten, denn die Stabilität solle gewährleistet sein. Es folgt eine Tabelle mit Ergbenissen der Übertaktung:     Für die, die eine pretested CPU oder Grafikkarte haben möchten, bietet der PCTweaker Shop ein grosses Sortiment. Sehr empfehlenswert.   Wie man sieht, konnte ich die CPU problemlos bis 2,7Ghz hochtreiben. Ich musste bei einem „FSB“ von 300Mhz aufhören. Wäre der Multiplikator 10 verfügbar, dann sollten auch 2,8GHz drin sein. Leider war es nicht der Fall und ich musste Halt machen. Die Benchmarkergebnisse der übertakteten CPU waren beeindruckend. Rein rechnerisch gesehen, konnte ich aus der CPU 50% mehr Leistung heraus kitzeln und das lediglich mit Luftkühlung! Der „FSB“ lag wie erwähnt bei 300MHz und der HTa-Multiplikator musste auf 3 runter gesetzt werden, was einen HTa von 900MHz ergibt. Den VCore hatte ich auf 1,55V, den VDD 2.6 eingestellt und den Speichertakt auf 166MHz, was am Ende 220MHz(440MHz) ergibt. Man könnte einen 400MHz Speicher verwenden, aber ich ziehe 500+MHz vor. Der Temperatur-Bug im BIOS war bei den 2,7GHz ganz besonders merkbar. Die CPU Temperatur lag bei 30° C, wobei die Zimmertemperatur bei ungefähr 25°C betragen hat. Die unrealistische Temperatur bei einer um 50% übertakteten CPU spricht für sich.     Fazit: Die volle Power der 64bitter kann momentan nur unter Linux(x86) und etwas eingeschränkt bei der Beta Version von Windows XP x64 Edition genutzt werden. Genau wie bei INTEL’s Hyper Threading, muss für einen 64bit Prozessor die Unterstützung erst erstellt werden. Es gibt viele Linux Versionen die den HT(Hyper Threading) und den 64bit-Support haben. Microsoft humpelt momentan noch etwas hinterher. HT-Support gibt es unter Windows XP Pro, aber die Power der 64bit wird nicht ausgenutzt. Die 64bit Version mit dem Namen „Windows XP x64 Edition“ im zweiten Quartal 2005 auf den Markt kommen. Bis dahin können die Besitzer eines Athlon 64 entweder die Beta des „Windows XP x64 Edition“ oder die volle Unterstützung unter Linux(x86). Die 64bit Systeme sind aber auch unter dem 32bit WinXP stark. Das System ist zukunftsweisend und mehr als nur aktuell. Der Gesamtpreis der Komponenten lag bei 581€ (Mainboard, Speicher, CPU, CPU Kühler) wobei dann noch ein Gehäuse und ein Netzteil dazu kamen. Das Gehäuse hat viel Ähnlichkeit mit dem AlienWare Gehäuse, heisst Samurai Alien Series. Am Ende stand ein sehr leistungsstarkes System dar, dass durch das Übertakten mehr Leistung gewonnen hatte, aber relativ günstig war.   by Bolef2k