Spotify-Webseite

Ist die CD ein aussterbendes Medium? Wenn man der Musikindustrie glauben schenken darf, dann spielt sie zumindest für einen Großteil der Anwender keine entscheidende Rolle mehr. So ist der Verkauf von physischen Tonträgern, dazu zählen sowohl CDs als auch Schallplatten, im Jahr 2012 um satte 7,7 Prozent eingebrochen, die digitalen Verkäufe hingegen haben mit 19,3 Prozent (im Vergleich zum Vorjahr) erheblich zugenommen. Eigentlich ist dieser Trend nicht weiter verwunderlich, denn immer mehr User nutzen ihre Musik mobil, sei es auf dem Smartphone, dem Tablet oder auf dem Notebook. Eine große CD-Sammlung, wie sie früher einmal in fast jedem Haushalt zu finden war, gibt es nicht mehr.

Der erst dieser Woche in Deutschland gestartete AutoRip-Service von Amazon bestätigt diesen Trend, denn beim Kauf einer CD oder Platte bekommt der Anwender nun auch die dazugehörige MP3-Datei kostenlos mit dazu; aus reiner Nettigkeit macht der Versandhändler dies bestimmt nicht. Er versucht Anreize zu schaffen, um die Kunden noch vom Kauf eines Tonträgers zu überzeugen.

AutoRip

Das muss der Onlinehändler auch, schließlich gibt es mit Ampya, Deezer, Spotify, Wimp und Co. zahlreiche Anbieter, die Millionen von Songs direkt verfügbar machen; und das bereits für 9,99 Euro in der Premium-Variante. Diese ermöglicht den Nutzern, die Musik auf all ihren Geräten (Smartphone, Tablet, Desktop-PC, Notebook) und sogar offline, Stichwort „Download“, abzuspielen – günstiger kommt man nicht an Lieder. Auch wenn Spotify und Sonys Musik Unlimited durchaus zu den Marktführern zählen, sollte man auch anderen Plattformen die Chance geben, sich zu beweisen. Der noch recht junge Dienst Ampya beispielsweise kostet genauso viel wie die anderen Music-On-Demand-Dienste, bietet neben den eigentlichen Songs (rund 20 Millionen) aber noch zusätzlich über 57.000 Musikvideos, 100.000 Radiostationen sowie tägliche News aus der Musikszene.

Apple und Google versuchen ebenfalls, ein Stück vom großen Kuchen abzubekommen. Während Apple im Herbst, zusammen mit iOS 7 und Mac OS X Mavericks, seinen Dienst iTunes Radio verfügbar machen will, gibt es das Google-Pendant Google Play Music bereits seit einigen Wochen. Allerdings funktionieren die beiden Musik-Streaming-Dienste noch ein wenig anders, als die bisher vorgestellten Plattformen. Um etwa bei Google neue Musik hinzuzufügen, wird der Anwender in den Store geschickt, wo er Alben oder einzelne Songs kaufen kann. Apple verfolgt mit iTunes Radio ein ähnliches Prinzip, denn wenn der User einen Song hört, der ihm gefällt, kann er diesen direkt in iTunes kaufen.

Die CD hat bei den meisten Nutzern ausgedient und muss den digitalen Streaming-Angeboten weichen. Musikfans können sich freuen, denn über 20.000.000 Songs, Tendenz steigend, sind für einen solchen Preis konkurrenzlos. Ein weiterer Vorteil der Music-On-Demand-Dienste: Dass lästige Synchronisieren zwischen den einzelnen Geräte entfällt, da die Songs auf den Servern der Anbieter liegen und von dort aus schnell abgerufen werden können.