Einleitung:

Seit einigen Jahren tauchen in beinahe allen Preislagen so genannte „In-ear“ Kopfhörer auf. Der Vorteil gegenüber dem normalen Knopf im Ohr soll neben einer hohen Geräuschisolierung ein deutlich verbessertes Klangbild sein. Heute werden wir ein Modell aus der gehoben Klasse anschauen: Den Creative Zen Aurvana.         Lieferumfang:   Schon die aufwändige Verpackung lässt vermuten, dass der Lieferumfang mit einigen Extras gespickt sein wird. Und tatsächlich werden den In-ears noch eine Menge Tools und Aufbewahrungsmöglichkeiten beigelegt. Im Genaueren sind dies:
- Creative Zen Aurvana
- Gummiaufsätze (3Größen, je zwei Sets)
- Flugzeug Adapter
- Reinigungs-Tool
- Transport Box
Eckdaten:

Frequenzumfang: 20Hz-20kHz
Impedanz: 42Ohm
Kabellänge: 1,2m
Gewicht: 13g  


Beschreibung:

Die Aurvana Kopfhörer fallen sofort durch ihr geringes Gewicht von gerade mal 13 Gramm auf, was ihnen vor Allem beim Komfort ein deutliches Plus verschafft, zu diesem Thema aber später mehr.
Im Ohrhörer selbst befinden sich zwei Treiber, die für den eigentlichen Klang sorgen. In günstigeren In-ears ist meist nur ein Treiber verbaut, was den Nachteil mit sich zieht, dass jeder Klangbereich von der selben Membran wiedergegeben werden muss - egal ob Hoch- oder Tiefton.
Ein Dual Treiber System kann so wesentlich besser die verschiedenen Töne herausgeben, weil die Treiber besser auf die jeweilige Tonbereiche abgepasst werden können.  
Design und Verarbeitung:

Optisch präsentieren sich die Kopfhörer in einem edlen, schwarzen Klavierlack mit einem dezentem „Zen“ Schriftzug, der in Silber gefasst ist. So hebt sich das Kopfhörer-Flaggschiff von Creative von dem mattgrauen Einheitsbrei der Konkurrenz ab. Ebenso auf hohem Niveau befindet sich die Verarbeitung, da der Kopfhörer sehr klein gefertigt wird, muss er enorm filigran hergestellt werden.
Dennoch sitzt hier alles ohne Spaltmaße an seinem Platz und auch nach längerer Benutzung konnten wir ihm keine Knarzer entlocken.
Komfort:

Creative formte den Hörkanal der Aurvanas leicht ergonomisch, so dass er deutlich tiefer in den Hörkanal eingeführt werden kann, einer der Garanten, dass der Kopfhörer auch im Bereich Komfort punkten kann. Nachdem erst einmal die richtige Größe der Silikonaufsätze gefunden ist und man sich an das anfänglich etwas merkwürdige Gefühl im Ohr gewöhnt hat, vergisst man schnell, dass man sie überhaupt verwendet.    
Geräuschisolierung:

Maßgeblich an der Klangqualität beteiligt, ist die Abschirmung von der Außenwelt, denn wer will schon von Motorgeräuschen vom Musikgenuss abgebracht werden? Creative bewerkstelligt die durch die „AuraSeal“ getaufte Technologie, welche eine Isolierung von Umgebungsgeräuschen von bis zu 90% verspricht.
Ob dieses Versprechen genau gehalten wird, kann man natürlich schlecht beurteilen, dennoch ist die Abschirmung enorm und blendet mit Musikunterstützung auch den Größten LKW vor dem Ohr aus. So kann man auch in lauter Umgebung noch Details in den Musikstücken genießen.     Klang:

Nun widmen wir uns dem wichtigsten Teil dieses Tests, dem Klang.

Um hier jegliche Verfälschungen von Quellen auszuschließen, wurden sie direkt an einer Audigy Soundkarte betrieben oder direkt an einem Hifi CD-Player. Einzelne Erfahrungen mit verschiedenen MP3 Playern werden gesondert beschrieben und gewertet. Die Bestückung der Test CD´s sah wie folgt aus:

- Prinz Pi - !Donnerwetter!
- Mesh – We Collide
- Paradise Lost - Host
- Gorillaz – Deamon Days


Höhen:

Die Höhen bringen Hihats oder auch Snares mit einer außerordentlichen Klarheit ans Ohr, je nach Musikstück sehr präsent oder auch nur leise im Hintergrund. Ein gutes Beispiel bietet „Open up the Ground“ aus „We Collide“, hier setzen sie sich perfekt und sehr präsent, vielleicht einen Tick metallisch auf den Synthesizer Klang und sorgen so für einen beeindruckenden und vollen Sound.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in Prinz Pi´s „Instinkt“: Auch bei diesem Stück lassen sich die Höhen nicht vom Tiefbass beeindrucken, sondern bleiben gut ortbar im Hintergrund.


Mitten:

Die Mitten könnten sich bei einigen Stücken etwas ausgeprägter präsentieren, dies würde bei „All Alone“ aus dem Gorillaz Album der Stimme mehr Charakter verleihen und kleinere Details aufdecken. Dies ist aber wohlgemerkt Meckern auf hohem Niveau, denn nicht immer wäre es so wünschenswert.


Tiefton:

Hier offenbarte der In-Ear ein fast schon unglaubliches Potenzial, dies wird man wohl im Hip-Hop Genre am schnellsten bemerken, wo fette Bässe einfach ein Muss sind. Druckvoll haut der Aurvana den Bass in „Peng!Peng!Peng!“ aus „!Donnerwetter! dem Hörer ins Ohr ohne auch nur einen Hauch von Verzerrung oder Überbetonung zu zeigen.

Doch auch in anderen Musikbereichen spielte er hier seine Stärke voll aus,  in „Can you mend Hearts?“ bringt er neben der E-Gitarre noch einen „Mesh“ typischen, sehr tiefen Synthysound toll zur Geltung ohne die anderen Tonbereiche zu beeinflussen.


Detailgrad und Räumlichkeit:

Der Detailgrad ist ebenfalls ein sehr wichtiger Punkt und kaum anders zu erwarten, überzeugte er auch hier. Gut hören konnte man dies am Zupfen der Gitarrenseiten, gekonnt brachte er dies in rockigen Passagen des Host Albums zur Geltung, obwohl es nie aufdringlich wirkte.

Die Räumlichkeit ist wohl die einzige Achillesferse der Kopfhörer, bei Stücken mit vielen kleinen Details wirkte das Klangbild etwas aneinander gedrückt.




MP3 Player Kompatibilität:

Jetzt werden wir nachprüfen wie sich der Aurvana mit verschiedenen Quellen verhält.
Die wohl wichtigste wird bei den meisten Käufern wohl der MP3-Player sein, aber gerade bei diesen schwankt die Qualität enorm, da der Kopfhörer durch seine Detailtreue und seiner guten Wiedergabe Schwächen sofort aufdeckt.
Am großen iPod Video bemerkt man sofort die verhältnismäßig schlechte Musikwiedergabe.
Der Klang wirkte arg dünn und tiefe Bässe verzerrten stark, Hifi Puristen sollten sich nach dem Kauf der Aurvana´s möglichst nach einem anderem MP3 Player umschauen, um die Klangqualitäten voll auszuschöpfen.
Ein ganz anderes Bild ergab sich bei dem Super Talent Mega Screen. Mit ihm als Quelle konnten sie wieder mit ihrem überragendem Klang überzeugen, die Ergebnisse vom Klangabschnitt kann man auf ihn komplett übertragen.

Wer also schon den recht hohen Preis für die Kopfhörer bezahlt, sollte auch auf eine potente Musikquelle achten.   Fazit:

Beim abschließenden Fazit fällt es uns schwer negative Punkte zu finden. Die Ausstattung ist äußerst umfangreich, Design und Verarbeitung stimmen ebenfalls und der Klang ist einfach umwerfend.
Einzig eine größere Räumlichkeit würde zu einer besseren Benotung führen. Auch der Preis von knapp 80€ ist aufgrund der gebotenen Qualität mehr als gerechtfertigt.
Bei sehr niedriger Lautstärke stören ein wenig die Kabelgeräusche die durch Berührung des Kabels verursacht werden.                                                            
Nichtsdestotrotz bleibt uns bei einem Produkt dieser Qualität nichts anderes übrig, als unseren PCMasters-Emfehlungs-Award zu verleihen und sie jedem ans Herz zu legen, der auch unterwegs nicht auf Hifi verzichten möchte.      
Pro: Contra:
  • Extrem guter Klang
  • Umfangreiche Ausstattung
  • Tragekomfort
  • Top Design und Verarbeitung
  • Ausgeprägte Geräuschisolierung
  • Eingeschränkte Räumlichkeit