Ein großes Dankeschön geht an HPM-Computer.de und DFI für die schnelle und problemlose Bereitstellung des hier verwendeten Produktes.

Intels P45 Chipsatz im Detail

Der P45 (Codename Eaglelake), welcher erstmals auf der Cebit 2008 vorgestellt wurde, bietet neben der Tatsache, dass er nicht wie seine diversen Vorgänger à la P35, X38 und X48 im 90 nm Verfahren sondern in 65nm hergestellt wird, folgende grundlegenden Eigenschaften:

  • Offizielle Unterstützung von 800/1066/1333 Mhz Front Side Bus (FSB) jedoch vertreiben verschiedene Mainboardhersteller auch Mainboards mit bis zu 1600 Mhz Kompatibilität
  • Den neuen PCI-Express (PCI-e) Standard 2.0
  • Unterstützung von Dual Channel DDR2 bis zu 1200 Mhz (800 Mhz offiziell)
  • Unterstützung von Dual Channel DDR3 bis zu 1333Mhz (1066 Mhz offiziell)
  • ICH10/ICH10R Southbridge Chip
  • 45nm CPUs Kompatibilität
  • 1x PCI-e 16x, jedoch bei Verwendung von 2 Grafikkarten im Crossfire Betrieb nur 8 Lanes pro PCI-e Slot

DFI Lanparty P45-T2RS Jr. im Detail

Verpackung: Auf den ersten Blick präsentiert sich die äußere lila blau gehaltene Verpackung relativ unauffällig. Lediglich der große gelbe Schriftzug Lanparty JR P45-T2RS Jr. und der kleine Slogan „Looks small, Frag more!“ sowie Junior selbst stechen einem ins Auge. Neben den obligatorischen Hinweisen auf Features die das Board bietet (Intel OC Power off issue fixed, Smart Connectors und das Auto Boost System), findet sich nichts Besonderes.

Nichts Besonderes. So beschreibt sich auch der Look des inneren Kartons, welcher unser Objekt der Begierde beinhaltet. In schlichtem Weiß gehalten und lediglich mit einem kleinen Lanparty Logo verziert, schützt er das noch friedlich schlummernde Mainboard.

  Zubehör:

Hier bietet DFI alles, was man für den erfolgreichen Einsatz des Mainboards braucht. So finden sich neben 2 orangefarbenen IDE Rundkabeln, ein ebenfalls oranges S-ATA Kabel, die Slotblende für den Einbau ins Gehäuse der Wahl, Ersatzjumper, das mehrsprachige Handbuch, die Treiber-CD mit kleinen Tools, die RAID-Treiber Diskette sowie die auf der Verpackung beworbenden Smart Konnektoren jeweils einzeln verpackt in dem weißen Karton. Letztere sind ein nettes Gimmik seitens DFI, da man durch deren Einsatz eigentlich keine Probleme mehr beim Verkabeln des Frontpanels mehr haben sollte.     Das Mainboard selbst:

Wo fängt man hier am besten an? Richtig, bei der Farbgebung. So präsentiert sich das DFI Lanparty P45-T2RS Jr. in einem schönen schwarz-Orange. Den Anspruch, bei Übertaktern und vor allem Casemoddern beliebt zu sein, erfüllt DFI hier auf ganzer Linie.

Anschlussmöglichkeiten:

  • 2x PCI-e 16x (Corssfire Betrieb 2x 8x)
  • 1x PCI-e 1x
  • 1x PCI
  • Realtek ALC885 7.1 Onboard Sound
  • Marvell Gigabit LAN
  • 1x Jmicron IDE
  • 6 serielle S-ATA Ports (RAID 0, RAID 1, RAID 0+1, RAID 5 möglich)
  • 1x PS/2 Maus 1x PS/2 Tastatur
  • 1x S/PDIF optischer Anschluss
  • 1x S/PDIF RCA Koaxial Anschluss
  • 6x USB 2.0/1.1 zusätzlich 6x USB 2.0/1.1
  • 1x RJ45 LAN
  • Center/Subwoofer, Rear Right/Left, Side Right/Left
  • Line-In, Line-Out, Mic-In
  • 1x extern serieller DB-9 Anschluss
  • 1x Frontaudio
  • 1x CD-In
  • 1x IrDA
  • 1x FDD (Floppy Disk Drive/Diskettenlaufwerk)
  • 3x System Fan

Kühlung:

Die Southbrige (SB) wird durch einen kleinen, schlicht gehaltenen schwarzen Passiv-Kühlkörper kühl gehalten. Die Northbridge Kühlung dagegen zeigt sich da schon von einer etwas potenteren Seite. So befindet sich ein schwarzer, mit Lanparty-Schriftzug versehener Kühlblock auf der Northbridge (NB), der Schraublöcher für einen optionalen 40mm Lüfter aufweist und via einer Heatpipe mit einem silbernen Kühlkörper verbunden ist, der seinerseits den Spannungswandlern (Spawas) zu einem kühlen Kopf verhelfen soll. Positiv anzumerken ist, das die Möglichkeit gegeben ist, selbigen Kühler auch zu entfernen, um beispielsweise eine etwas potentere Art der Kühlung, wie zum Beispiel ein Kühlblock für Wasserkühlungen, zu installieren. Zum gesamten Kühlkonzept des schwarzen PCBs aus dem Hause DFI kann man eigentlich nicht mehr sagen als sich an den altbewährten Spruch "An sich nichts besonderes, der Zweck heiligt jedoch seine Mittel" zu halten. Vergessen zu erwähnen, dass wir unseren Kühlboliden aka Scythe Mugen2 um 90° drehen mussten, um selbigen montieren zu können, dürfen wir an dieser Stelle aber auf keinen Fall.

Layout:

Hier scheint DFI definitiv seine Hausaufgaben gemacht zu haben, sieht man von kleineren „Schönheitsfehlern“ einmal ab. So findet man 6 abgewinkelte S-ATA Anschlüsse, die somit keinerlei Probleme bei Grafikkarten mit Überlänge verursachen. Warum man den IDE Port nicht auch noch abgewinkelt hat, haben wir nicht ganz verstanden, müssen dies aber wohl oder übel so hinnehmen. Zumindest ist Selbiger so positioniert, dass er keinerlei Platzprobleme verursachen sollte. Da es sich beim DFI Lanparty P45-T2RS Jr. jedoch um ein Mini-ATX konformes Mainboard handelt, kommen wir nicht drum herum darauf hinzuweisen, dass Crossfire auf diesem PCB auch seine Schattenseiten haben wird. So findet sich neben dem primären PCI-e 16x Slot nur ein PCI-e 1x Slot. Daraus resultiert leider die Tatsache, dass bei Dual-Slot Grafikkarten mit großen Kühlern zumindest die obere Karte aufgrund fehlender Luftzirkulation stark aufgeheizt wird. In wie fern sich das negativ auswirkt, können wir in diesem Test leider nicht klären, da uns keine zweite Grafikkarte des gleichen Modells zur Verfügung steht.

 

Besonderheiten:

Hier bietet das DFI Lanparty P45-T2RS Jr. mehr als wir zunächst erwartet haben. So finden sich neben einer “stehenden” Mainboard Batterie, die ganz am Rand positioniert wurde, um auch bei verbauten Erweiterungskarten noch genügend Platz zum Entfernen zu haben, ein Power und ein Reset Button direkt auf dem PCB. Dies ist besonders für uns und Übertakter, die eine ähnliche Teststation wie wir sie nutzen und diese einem normalen Gehäuse vorziehen, besonders erfreulich. Ist man aber eher der normalen Übertaktungsriege zugehörig und nutzt ein normales Gehäuse, kann man sich den umständlichen Weg, das Gehäuse im Falle eines misslungenen Übertaktungsversuchs mühselig zu öffnen um ein CMOS-Clear durchzuführen, sparen. DFI hat hier mitgedacht und einen der CMOS-Clear Jumper so am Backpanel angebracht, dass man dies einfach von dort falls erforderlich ausführen kann.


Zusammenfassend ist alles gut erreichbar und präsentiert sich nicht zuletzt durch die gewählte Farbgebung als selbsterklärend.

Core2Duo E6750 - 2667Mhz
4 GB Corsair Dominator 1066Mhz RAM
ATI Sapphire HD3850 512MB
WD 500 GB HDD
Gigabyte GA-P35-DS3
Windows Vista Ultimate 64-bit


Core2Duo E6750 - 2667Mhz
4 GB Corsair Dominator 1066Mhz RAM
ATI Sapphire HD3850 512MB
WD 500 GB HDD
DFI Lanparty P45-T2RS Jr.Windows Vista Ultimate 64-bit

Synthetische Benchmarks

Nun könnte es für den ein oder anderen interessant werden. Schließlich erwartet unsere beiden Testkandidaten ein wahres Martyrium an Tests und Arbeit. Beginnen wollen wir zunächst mit den obligatorischen, sogenannten „Synthetischen Benchmarks“, anhand derer wir etwas näher darauf eingehen können, welches Mainboard in welchem Bereich seine Muskeln spielen lassen kann.


Um genau das herauszufinden wählten wir die bekanntesten und wichtigsten Benchmarks sowie Testprogramme a´la 3D Mark 05, 3D Mark 06, Everest Ultimate Edition, sowie Super PI in der 1M und natürlich auch in der 32M Variante. Ein Muss hierbei sind auch die Benchmarks CPU Queen, CPU Zlib, CPU Photoworxx sowie der Speicherlesedurchsatz und die Speicherverzögerung, gemessen mit Everest Ultimate Edition. Verzichten mussten wir leider hierbei auf weitere Programme wie WPrime und auch PC Mark 05 sowie 3D Mark Vantage, da sich die ersten beiden leider partout nicht starten lassen wollten. 3D Mark Vantage hingegen lässt sich leider nur einmal verwenden, weshalb wir es in dieser Testreihe außen vor gelassen haben.


Doch wie heißt es so schön? Zahlen sagen mehr als tausend Worte? Nun gut, wir haben diesen Spruch ein wenig angepasst, lassen ihn aber trotzdem wirken:

Nachdem man sich die Zahlen ein wenig zu Gemüte geführt hat stellt man fest, das beide Mainboards sich zumindest bei den bekannten Benchmarks der 3D Mark Serie den Platz ganz oben teilen müssten - jedoch mit ein wenig größeren Abstandshaltern unter Gigabytes blauen PCB.

Ganz anders sieht es da im Bereich der Speichertests aus. Hier kann das Gigabyte das DFI mit einer geringeren Latency (Verzögerung) bei den Zugriffszeiten sowie einem höheren Lesedurchsatz klar vom Thron schubsen und sich den Titel mit durchweg besseren Ergebnissen sichern. Zurückerobern kann sich das DFI aber ganz sicher den Sieg bei der reinen CPU Leistung. Hier bekommt man pro Mhz ein besseres Ergebnis. Ein besseres (zeitliches) Resultat bescheinigt auch der Test, 32 Millionen Nachkommastellen der altbekannten griechischen Zahl PI in der kürzesten Zeit zu berechnen. Nur hat es den Anschein, dass das DFI Produkt sich ersteinmal "warmlaufen" muss, muss es sich doch beim wesentlich schnelleren Test mit nur 1 Million Dezimalstellen nach dem Komma dem Gigabyte Pendant geschlagen geben.

Game Benchmarks

Nach unserem ersten Eindruck, was beide Mainboards zu leisten imstande waren, wollen wir zum wohl wichtigsten Part, der Performance in Spielen, kommen.


Hier setzen wir auf aktuelle sowie ein wenig ältere Spiele, die sich in wohl jedem Regal finden lassen. So durften unsere Testsysteme keine anderen virtuellen Welten darstellen als die der Vertreter von Far Cry 2, Brothers in Arms – Hells Highway, und nicht zuletzt Company of Heroes.

Overclocking/Auto Boost System DFI selbst behauptet auf der eigenen Homepage, der Hersteller der „Best OC Platform“ zu sein. Doch trifft das auch für die JR. Serie, bzw. für die µ-ATX Produkte zu? Das ist wohl die Behauptung, deren Wahrheitsgehalt sich unsere Redaktion am meisten gefreut hat zu überprüfen. Schließlich konnte DFI in der Vergangenheit durchaus diesem „Slogan“ gerecht werden.

Anzumerken ist lediglich die Tatsache, dass es uns aufgrund der mangelnden Bekanntheit des ABS (Auto Boost Systems) nicht möglich war, selbiges zu testen, da wir lediglich ein mit unserem E6750 nicht kompatibles E8500 Profil finden konnten.

Ein kurzer Blick ins BIOS reicht um zu beweisen, dass DFI uns sicherlich keine Steine in den Weg legen will um unsere Gier nach mehr und noch mehr Mhz zu befriedigen. So ist es dem ambitionierten Übertakter erlaubt, fast alles zu seinen Gunsten zu ändern.

Welche Werte und vor allem, in welcher Spannweite man diese ändern kann, kann man der folgenden Tabelle entnehmen:

Würden wir einen Sieger bei beiden Mainboards in Punkto OC-Ability küren müssen, wäre dies ganz klar das hier vorgestellte Produkt. Zwar konnten wir mit dem P35 Vertreter die 4200Mhz Marke überschreiten, hielten uns aber dabei in Bereichen auf, die man beim besten Willen nicht als "Stable" bezeichnen könnte. Stabile 4000Mhz hingegen (getestet mit Prime95, 2 Instanzen, 12 Stunden Laufzeit) konnten wir hingegen dem P45 Vertreter von DFI entlocken und behaupten, mit lediglich 1,45 Volt diese auch 24/7, sprich als Alltagssettings zu nutzen. Das Gigabyte wollte uns dies allerdings nicht erlauben, wodurch sich der maximale stabile Taktausschlag auf der OC Skala bei "nur" 3800Mhz festbeissen sollte.

Maximaler stabiler Takt Validation:

Anzumerken sei hier jedoch, dass dies nicht mit jedem verfügbaren Prozessor zu schaffen ist und geben erst Recht keine Garantie, solche Erfolge allein durch den Kauf dieses kleinen "OC-Wunders" zu erzielen.   DFI Lanparty P45-T2RS Jr. BIOS:

Leicht verständlich, übersichtlich, klar strukturiert - wie man es von einem BIOS eben gewohnt ist, präsentiert sich selbiges beim DFI Lanparty P45-T2RS Jr. Zumindest solange bis man die unzähligen Übertaktungseinstellungen erblickt, welche sich per Druck auf [F9] auch noch erweitern lassen. Nimmt man sich ein paar Minuten Zeit sich mit den Begriffen vertraut zu machen, steht einem ambitionierten Versuch, an der Taktschraube zu drehen nichts mehr im Weg. Jedoch sollte man sich nicht vollständig seiner Sucht nach jedem Mhz mehr hingeben, wird einem doch erlaubt, Spannungen jenseits von Gut und Böse anzulegen. Davon sollten aber die Bilder überzeugen können:

Fazit

Hersteller der "Best OC Platform" will man bei DFI also sein? Und genau das können wir nach diesem kleinen Review Wort für Wort unterstreichen. DFI kann somit seinem Ruf erneut gerecht werden und überzeugt auf ganzer Linie:

Klein und kompakt, eben so wie ein µ-ATX Mainboard sein sollte, wohldurchdacht im Bezug auf das Layout, farblich sehr gut abgestimmt, OC-Potential in jedem mm² des schwarzen PCBs und zu einem moderaten Preis zu haben (idealo.de 108,54€, Stand 12.05.2009). So und nicht anders präsentierte sich das DFI Lanparty P45-T2RS Jr. Mainboard, welches durchaus den Namen "Kleines OC Wunder" verdient hat, unserer Redaktion.

Sucht man also nach eben jenen Eigenschaften, ist man bei diesem Produkt aus dem Hause DFI bestens beraten. Lediglich die fehlende Bekannheit des eigentlich recht interessanten Auto Boost Systems trübt den Gesamteindruck. Da man hierfür aber weder DFI, noch das Mainboard selbst verantwortlich machen kann, empfinden wir es in der Tat mehr als gerechtfertigt, dem P45 Vertreter DFI Lanparty P45-T2RS Jr. eine klare Kaufempfehlung auszusprechen.