iRobot ist pleite: Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt, während Picea Robotics den Roomba-Hersteller übernimmt

Die Insolvenz ist der Höhepunkt einer turbulenten Zeit für den Pionier der Haushaltsrobotik. iRobot hat 2024 etwa 682 Millionen Dollar Umsatz gemacht, aber die Wirtschaftlichkeit der Kategorie hat sich stark verändert, weil günstigere Konkurrenten aus China – vor allem Ecovacs Robotics und Roborock – weltweit gewachsen sind. Gleichzeitig wirkten sich die Lieferketten- und Handelskosten negativ auf das Unternehmen aus: Ein US-Zoll von 46 % auf Importe aus Vietnam, wo iRobot für den amerikanischen Markt produziert, verursachte im Jahr 2025 zusätzliche Kosten in Höhe von rund 23 Millionen US-Dollar.

Die Bilanz von iRobot hat sich nie ganz von dem gescheiterten Verkauf an Amazon für 1,4 Milliarden Dollar erholt. Während diese Transaktion von den Aufsichtsbehörden geprüft wurde, nahm das Unternehmen 2023 einen Kredit von rund 190 Millionen Dollar auf, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Als die Übernahme scheiterte, musste iRobot die Schulden bedienen, während der Preiswettbewerb immer härter wurde und die Importkosten stiegen.

iRobot wurde 1990 von Robotikern des MIT gegründet, die ihre Wurzeln in Verteidigungs- und Weltraumprojekten hatten. Das Unternehmen wandte sich der Verbraucherrobotik zu und schaffte 2002 mit dem Roomba den Durchbruch. Selbst nach Jahren zunehmender Konkurrenz hat das Unternehmen laut seiner Insolvenzantragstellung immer noch einen Marktanteil von etwa 42 % am US-amerikanischen Markt für Staubsaugerroboter und etwa 65 % in Japan – ein Beweis für die Stärke der Marke in ihren Kernkategorien.

Im Rahmen des Chapter-11-Plans wird Picea Robotics – bereits jetzt der wichtigste Produktionspartner von iRobot – das Geschäft übernehmen und die Kontinuität bei Software und Dienstleistungen aufrechterhalten. iRobot sagt, dass seine mobile App, der Kundensupport, die globalen Partnerschaften und die Lieferketten ohne Unterbrechung weiterlaufen werden. In den Gerichtsunterlagen sind rund 274 Mitarbeiter aufgeführt und es wird bestätigt, dass das Unternehmen seinen Hauptsitz in Bedford, Massachusetts, behalten wird.

Der Plan sieht auch vor, dass andere Gläubiger und Lieferanten vollständig bezahlt werden, was ein wichtiger Schritt ist, um die Beziehungen in den Fertigungs- und Vertriebskanälen zu stabilisieren. Trotzdem ist das Ausmaß der Umstrukturierung krass: Der Marktwert von iRobot ist von einem Höchststand während der Pandemie von 3,56 Milliarden US-Dollar (2021) auf heute rund 140 Millionen US-Dollar gefallen.