Zorin OS Linux Die Win 10 Alternative (Bild © PCMasters.de)
Die Linux-Distribution Zorin OS gibt bekannt, dass ihre neueste Version, Version 18, in etwas mehr als einem Monat eine Million Downloads überschritten hat – die schnellste Verbreitung seit Beginn der Aufzeichnungen. Bemerkenswert ist, dass laut Angaben des Entwicklers etwa 78 % dieser Downloads von Windows-Systemen stammen, was auf ein starkes plattformübergreifendes Interesse hindeutet.
Diese Zahl lässt sich nicht direkt mit abgeschlossenen Installationen oder langfristigen Umstellungen gleichsetzen. Wie Tech-Medien bemerkt haben, ist ein großer Teil der Downloads auf Neugier zurückzuführen (Live-USB-Tests, Dual-Boot-Tests oder virtuelle Maschinen) und führt nie zu einer dauerhaften Migration. Trotzdem zeigt die Download-Mischung, woher das Interesse kommt: von Nutzern mit Windows-Rechnern, die ihre Optionen ausprobieren.
Warum Zorin – und Linux
- Läuft gut auf älterer Hardware: Da die Debatten über geplante Obsoleszenz immer intensiver werden, ist eine Distribution, die auf 5 bis 10 Jahre alten PCs reibungslos läuft, attraktiv für Besitzer von Rechnern, die vom Ende des Lebenszyklus von Windows 10 betroffen sind.
- Datenschutz: Distributionen wie Zorin legen Wert auf minimale Telemetrie und weniger Werbeflächen im Vergleich zu gängigen Desktop-Plattformen.
- Vertrautheit: Zorin wird mit Desktop-Layouts ausgeliefert, die Windows ähneln, was die Lernkurve für Linux-Neulinge verringert.
Basisinitiativen wie „End of 10” haben Windows-10-Nutzer dazu ermutigt, Linux auf nicht mehr unterstützten PCs zu installieren, mit dem Argument, dass alltägliche Aufgaben – vom Surfen im Internet bis zur Büroarbeit – mittlerweile von modernen Linux-Distributionen und Open-Source-Anwendungen gut abgedeckt werden. Die Botschaft der Kampagne stützt sich auf drei Säulen: keine Werbung auf Betriebssystemebene, begrenzte Telemetrie und erweiterte Hardware-Kompatibilität.
Microsoft hat sich lautstark dafür ausgesprochen, Windows zu einem „agentenbasierten KI-Betriebssystem” weiterzuentwickeln, einer Strategie, die gerätebasierte und cloudbasierte Assistenten tiefer in den Desktop integriert. Diese Vision hat in Teilen der Windows-Community Gegenreaktionen ausgelöst, insbesondere bei Nutzern, die sich vor Änderungen der Standardeinstellungen, neuen Hintergrunddiensten oder einer zunehmenden Abhängigkeit von der Cloud fürchten. In Verbindung mit den strengeren Hardwareanforderungen von Windows 11 ist die Landschaft reif für Tests mit alternativen Betriebssystemen auf Hardware, die nicht mehr der Support-Matrix von Microsoft entspricht. Linux-Gaming-PCs bietet aber schon jetzt eine starke Gaming-Alternative zu Windows und es spricht immer weniger gegen einen Wechsel.
