Das Sortiment von Samsung ist nahezu unendlich. Galaxy über Galaxy, sodass kaum noch jemand den Überblick bewahren kann. Natürlich bleibt nun die Frage, was lohnt sich mehr? Ein Handy aus der neuen Serie kaufen oder doch lieber ein früheresTop-Handy aus dem vorhergehenden Jahr? Im folgenden Test wollen wir nicht nur das Galaxy Nexus testen, sondern auch den Unterschied zum Nexus S genauer beleuchten.

| Samsung Galaxy Nexus Datenblatt | |||
| Bildschirm | HD Super AMOLED | ||
| Auflösung | 720 x 1184 Pixel | ||
| Prozessor | 2 x 1,2 GHz Cortex-A9 | ||
| Arbeitsspeicher | 695 MB | ||
| Speicher | 16 GB (tatsächlich ~14,63 GB) | ||
| Akku | Li-Ion 1750 mAh | ||

Mit Schutzhülle
Tasten sind Mangelware beim Nexus, wie wir später noch feststellen werden. Jedoch ist das kein Kritikpunkt, denn wo keine Taste ist, kann diese auch nicht kaputt gehen. Außer der Taste zum Verstellen der Lautstärke auf der linken Seite und der Taste für den Standby-Betrieb auf der rechten Seite sind keine weiteren am Nexus verbaut. Die Unterseite ist mit einer 3,5 mm Klinkenbuchse, einem Mikro und einem Mini-USB Anschluss voll ausgestattet.

Das große Super ALMOLED Display macht auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck. Die Farbtiefe und Leuchtkraft scheinen im Vergleich zum Nexus S deutlich gesteigert. Ansonsten ist die Front ohne Tasten, man möchte fast sagen, schlicht gehalten. Scheinbar hat man sich an der deutschen Klassik orientiert und die Oberseite ganz nach dem Motto edle Einfalt und stille Größe gestaltet. Lediglich ein Lautsprecher, eine 1,3 MPix-Frontkamera, ein Lichtsensor, ein Abstandssensor und eine LED, die blinkt, sobald eine Nachricht eingetroffen ist (Farbe variabel), sind dort verbaut. Das benutzbare Display misst ca. 104mm x 58mm (4,65 Zoll) und hat eine Pixeldichte von 312 dpi. Dieses lässt sich mit einer Hand bestens bedienen und scheint genau richtig groß. Selbstverständlich kann dieses Gefühl, je nach Daumenlänge etwas variieren.

Mit Schutzhülle
Natürlich bleibt die Frage, wie alltagstauglich ist das 5,98 Zoll großeHandy (mit Gehäuse; 6 Zoll mit Schutzhülle). Selbige Frage stellte sich zu seinerzeit schon beim wesentlich größeren Note I. Die Antwort lautet überhaupt kein Problem, man hat nicht das Gefühl einen groben Klotz in der Hand zu halten, sondern ein gut zu greifendes Smartphone, vom engen Bus bis hin zum spärlichen Platz unter der Schulbank. Schließlich muss man das Handy nicht direkt vor seine Nase halten, um etwas zu erkennen, sondern kann, dank des etwas größeren Displays, ganz bequem noch auf gut 40cm Entfernung gehalten werden. Lesen, spielen oder schreiben sind kein Problem, und falls doch mal gezoomt werden muss, verliert man auch nicht so schnell den Überblick, wie zum Beispiel beim Vorgänger dem Nexus S. Leider muss man aber mit dem Platz in der Hosentasche etwas besser haushalten, als noch beim Nexus S.Nexus mit Schutzhülle
Galaxy Nexus Mit Schutzhülle

Links Nexus S, Rechts Nexus
Mit Schutzhülle
Mit Schutzhülle
Der Desktop kann dabei natürlich selbst gestaltet werden. Lediglich eine obere Leiste für Neuigkeiten kann nicht verändert werden. Dies ist allerdings bei fast sämtlichen Smartphones gang und gäbe. Auch im Vergleich zum Vorgänger, dem Nexus S, gibt es hier keine Unterschiede. Hier läuft dasselbe Betriebssystem mit natürlich demselben Menü, außer einer vierten Menü-Taste, die zwar seit Android 4.0 abgeschafft wurde, aber im Nexus S fest verbaut ist. Im Gegensatz dazu, hat das neue Nexus überhaupt keine festen Tasten mehr, außer den bereits erwähnten am Gehäuse. Die drei Menütasten werden einfach auf dem Display angezeigt und können sich somit auch mitdrehen, wenn das Handy auf den Kopf gekippt wird.
Mit Schutzhülle
In der Bedienung unterscheiden sich jedoch die Handys etwas, vor allem hinsichtlich der Leistung. Das Galaxy Nexus scheint einen Tick schneller beim Menüwechsel und ist spürbar schneller bei Anwendungen. Leistungstechnisch ist das neue Nexus dem Vorgänger jedoch auch deutlich überlegen, war im Nexus S lediglich eine Single-Core-CPU verbaut, werkelt jetzt eine Dual-Core-CPU mit 1,2 GHz Takt vor sich hin.



Selbstverständlich muss sich das Nexus einem S3, HTC One X, One S oder auch iPhone 4S teils klar geschlagen geben. Hier liegen aber auch zum Teil Preisunterschiede von bis zu 300€ zwischen den Geräten vor. Allerdings überrascht uns die schwache Leistung im Quadranten Benchmark etwas. Positiver fällt hingegen der Vergleich zu der Tablet-Version, dem Google Nexus 7, aus. Dieses wird im Metal Test von Vellamo sogar überholt. Obwohl dort ein Tegra-3-Quad-Core Prozessor in Verbindung mit 1 GB Arbeitsspeicher arbeitet. Auch das Sensation XE ist definitiv kaum oder überhaupt nicht schneller, obwohl auch hier die vermeintlich schnellere bzw. bessere Hardware verbaut ist. Hier scheint sich die Kooperation von Softwareanbieter und Hersteller bezahlt gemacht zu haben.






5-MPix Hauptkamera

1,3-MPix Frontkamera
Selbst die Front-Kamera macht einen guten Eindruck. Video-Skypen ist somit kein Problem mehr, ebenso das Face-Unlock, welches sehr gut funktionierte in unserem Test mit Android 4.1.2. Jelly Bean. Trotzdem sollte man das Musterbild unbedingt bei neutralem Licht aufnehmen. Wie gewohnt vom Nexus S wartet man auch beim Nexus vergeblich auf Berechnungszeit, kaum ist das Gesicht auf dem Display abgebildet wird das Handy entsperrt, sofern ähnliche Lichtfarben vorhanden sind und das richtige Gesicht vor die Kamera gehalten wird.


Bildquelle (Dockingstation): Giga
Zwar wird das Rad nicht neu erfunden, aber dennoch verbessert. Mit netten Funktionen, wie der Panorama-Kamera, einem gutem Support durch Google und einer angenehm guten Akku-Laufzeit weiß das Nexus zu gefallen. Wer also nicht zwangsweise ein Apple-Gerät benötigt und auch kein Windows Phone Fan ist, aber trotzdem ein gutes Gerät zum fairen Preis sucht, sollte hier zugreifen. Die Dual-Core-CPU mit 1,2 GHz Takt reicht für nahezu alle aktuellen Anwendungen locker aus. Ebenfalls macht die Kamera gute Bilder mit angenehmem Kontrast. Zwar muss man sich mit fixem 16 GB Speicher und fehlendem LTE zufriedengeben, doch ist dies zum normalen Surfen auch nicht zwingend notwendig. Wer sich allerdings noch bis zur Veröffentlichung des LG Nexus 4 gedulden kann, wird aber sicherlich einen Tick weniger als 300€ bezahlen.
Schließlich gilt es noch die Frage, ob Samsung bzw. Google eine wirkliche Verbesserung zum Nexus S geschafft hat, die zu Anfang des Tests im Raum stand, zu beantworten. Zweifellos ja. Das Handy läuft nun noch flüssiger, ist noch dünner, das Display ist dank neuer Technik schärfer und die Kameras können nun endlich auch zoomen. Darüber hinaus macht sich das größere Display bezahlt, denn nachdem man das Nexus erst einmal eine Weile benutzt hat, möchte man das Nexus S gar nicht mehr verwenden.









