Fractal Design Node 605 - Frontal

Wir bedanken uns bei Fractal Design und Markensturm für die freundliche Bereitstellung des Testmusters.


Fractal Design Node 605 - Spezifikationen
Abmessungen 445 x 164 x 349 mm (B x H x T)
Mainboard-Formfaktor ITX, µATX, ATX
Gewicht 6,0 kg
Erweiterungs-Slots 7
Einschübe extern 1 x 5,25“ Slimline
Einschübe intern 4 x 2,5“ / 3,5“
I/O-Panel HD-Audio, 2 x USB 3.0, FireWire
Grafikkartenlänge bis zu 290 mm (Dual-Slot)
CPU-Kühlerhöhe ca. 125 mm
Netzteil ATX, max. 180 mm
Belüftung Serie 1 x 120 mm (links), 1 x 120 mm (rechts)
Belüftung maximal 1 x 120 mm (links), 2 x 120 mm (rechts), 2 x 80 mm (Heck)
Besonderheit Lüftersteuerung, Cardreader (microSD, SD, CF)

 

Impressionen - Außen

Äußerlich gibt sich das Node 605, wie es die meisten Gehäuse aus dem Hause Fractal Design zu tun pflegen: nordisch kühl, betont schlicht. Nahezu komplett in schwarzer Farbe gehalten präsentiert sich das Node in klassischer Quaderform. Die Frontalansicht wird dominiert von einer über einen halben Zentimeter dicken Aluminiumplatte, die über eine ausgesprochen hochwertige Haptik verfügt. Das übrige Chassis ist, wie wir es bereits vom kompakteren Node 304 gewohnt sind, zweckmäßig aus Stahl gefertigt. Dieser verfügt aber über eine hohe Materialstärke und verleiht den Gehäuse somit insgesamt eine hohe Stabilität und Steifigkeit.

Fractal Design Node 605 - Frontpanel

Die Lackierung überzeugt durch ihre Kratzfestigkeit. Für einen minimalen optischen Akzent an der Front sorgt, neben dem grauen Herstellerschriftzug in der rechten unteren Ecke, der etwas oberhalb platzierte Power-Button, der im Betrieb blau leuchtet und über einen angenehm klar definierten Druckpunkt verfügt. Das Fractal Design-Logo selbst befindet sich auf einer Klappe, die sich über die gesamte Breite des Node 605 zieht und hinter der sich der Slimline-Laufwerksschacht sowie das Frontpanel verstecken. Letzteres ist mit zwei USB-3.0-Anschlüssen, dem rar gewordenen FireWire und HD-Audio umfangreich ausgestattet. Eine Besonderheit stellt der in das Aluminium eingelassene Kartenleser dar, der für microSD, SD und CompactFlash geeignet ist. Die Bedienbarkeit dieser Lösung überzeugt, da sich die jeweiligen Speichermedien, ohne seitliches Spiel, sehr exakt einführen lassen. Lediglich die Sichtblende lässt sich natürlich nicht mehr schließen, sobald eine Speicherkarte eingesetzt oder ein Anschluss belegt ist.

Bis auf den Schalter der dreistufigen Lüftersteuerung, die bis zu drei Lüfter mit einer Spannung von fünf, sieben oder zwölf Volt versorgen kann, ähneln sich beide Seitenteile des Fractal Design Node 605 stark: Jeweils zwei quadratische Mesh-Einsätze schaffen Frischluftzugänge für den Ventilator des Netzeils respektive die Gehäuselüfter. Positiv hervorzuheben ist, dass jeder dieser vier Einsätze mit einem engmaschigen Staubfilter versehen ist. Im Gegensatz zu den Pendants des zuvor getesteten Lian Li PC-A51 lassen sich diese jedoch nicht - beziehungsweise kaum - demontieren. Wollte man dieses Vorhaben umsetzen, müsste zunächst ein etwaiger Lüfter demontiert und anschließend der Mesh-Einsatz herausgelöst werden, was nur durch das Umbiegen von vier Kunststoffnasen möglich ist. Über einen längeren Zeitraum praktikabel ist diese Lösung mit Sicherheit nicht.

Fractal Design Node 605 - Seite

An der Rückseite des Node 605 finden wir, oberhalb des I/O-Shields für das Mainboard, die beiden Vorbereitungen für 80-mm-Lüfter, unmittelbar daneben sind die sieben Slotblenden platziert, die herstellertypisch einen weißen Kontrast bilden und extern verschraubt werden. Auf der rechten Seite des Hecks positioniert Fractal Design in vertikaler Anordnung die Montageposition des Netzteils, das nach herkömmlicher ATX-Spezifikation gefertigt und nach Herstellerangaben bis zu 180 Millimeter lang sein darf. Die Unterseite des Node 605 weist vier gummierte Standfüße auf, von denen die vorderen beiden von einem edlen, silberfarbenen Ring eingefasst werden. Die hinteren Exemplare genießen diesen Luxus nicht, sind dafür aber vollständig aus Gummi gefertigt und vermindern die Standfestigkeit daher nicht.

Insgesamt präsentiert sich das Fractal Design Node 605 äußerlich in einem minimalistischen Design, zu dem die erstklassige Verarbeitung, die Solidität des Aufbaus und die massive Aluminiumfront gut passen. Kartenleser und I/O-Panel schaffen vielfältige Konnektivitätsmöglichkeiten. Auch das Vorhandensein von Staubfiltern ist grundsätzlich zwar positiv, bemängeln müssen wir allerdings die praktisch nicht gegebene Demontierbarkeit.

Um in den Innenraum des Fractal Design Node 605 zu gelangen, sind am Heck zwei Schrauben herauszulösen. Ist dies erfolgt, lässt sich der Deckel des HTPC-Gehäuses, der zur Verminderung akustischer Emissionen mit einer dünnen Bitumen-Dämmmatte versehen ist, abnehmen. Einen unangenehmen Geruch, wie man ihn ab und an wahrnimmt, sondert das Dämmmaterial nicht ab. Sodann wird der Blick auf den Innenraum frei, der Mainboards und Netzteilen im vollen ATX-Format Platz bietet und ebenfalls nahezu komplett in schwarzer Farbe lackiert ist.

Fractal Design Node 605 - Innenraum

Eine Ausnahme bilden die Festplattenträger, die, wie schon beim Node 304, in weißer Farbe lackiert und an einer Querstrebe eingehängt sind und sich darüber hinaus direkt im Luftstrom des links montierten Gehäuselüfters befinden. Zusammen bieten die beiden Träger Platz für vier Datenträger, von denen jeder wahlweise im 2,5- oder 3,5-Zoll-Format vorliegen darf, wobei das größere Format durch Gummi-Zwischenstücke entkoppelt wird. Wer sich auf die Verwendung von 2,5-Zoll-Laufwerken beschränkt und gegebenenfalls auf einen der beiden Träger verzichtet, dürfte an die genannte Lüfterposition, zumindest unserer Einschätzung nach, zusätzlich einen 120-mm-Radiator mit einer Dicke von bis zu 30 Millimetern montiert bekommen. Dies sollte jedoch stets im Einzelfall geprüft werden.

Fractal Design Node 605 - Lüfter HDD

Für Grafikkarten stehen im Node 605 jederzeit bis zu 290 Millimeter zur Verfügung, zumindest in den oberen beiden Erweiterungsslots. Für die übrigen fünf Slots sind bei voller Laufwerksbestückung 180 Millimeter an freiem Raum gegeben. Wer allerdings mit einem Laufwerkskäfig auskommt, kann die Maximallänge in diesen Slots auf 255 Millimeter erhöhen. Ist als zusätzliches Kriterium eine der beiden Datenträger eine 2,5”-Festplatte, können in den ersten vier Slots sogar bis zu 280 Millimeter lange Grafikkarten untergebracht werden. Insgesamt lassen sich in unserem Testkandidaten also einige Möglichkeiten finden, einen Großteil der aktuell auf dem Markt befindlichen Grafikbeschleuniger einzubauen.

Für eine adäquate Kühlung derselben zeichnen sich die Gehäuselüfter verantwortlich, die aus Fractal Designs hauseigener “Silent R2”-Serie stammen, welche auch einzeln im Handel erhältlich ist. Interessanterweise sind beide Modelle so montiert, dass sie rechts und links jeweils Luft in das Gehäuse hinein befördern, anstatt in dieselbe Richtung zu arbeiten. Wie sich diese ungewöhnliche Anordnung, die im Handbuch als durchaus gewollt bestätigt wird, in der Praxis schlägt, wird sich im Betrieb unter Last zeigen müssen.

Blicken wir zunächst auf den Lieferumfang, den Fractal Design seinem Schützling beilegt: Neben allen erforderlichen Schrauben finden wir einige Kabelbinder, eine multilinguale und präzise formulierte Bedienungsanleitung sowie Montagezubehör für das Slimline-Laufwerk. Einen Adapter, um die USB-3.0-Buchsen des Frontpanels zu älteren Mainboards kompatibel zu machen, vermissen wir an dieser Stelle nicht, denn das entsprechende Kabel montiert Fractal Design direkt an die entsprechende Platine im Innenraum.

Fractal Design Node 605 - Lieferumfang

Den ersten Montageschritt bildet das Herausnehmen der Querstrebe mitsamt der Festplattenkäfige, wofür insgesamt vier Schrauben zu lösen sind. Anschließend können die Abstandshalter leicht hereingedreht und das Mainboard verschraubt werden. Das Einsetzen von 2,5- und 3,5"-Datenträgern in ihre Halterungen erfolgt ebenso problemlos, jedoch ebenfalls ohne Schnellverschlussmechanismen. Das Netzteil lässt sich wahlweise mit dem Lüfter zum Innenraum oder zur Öffnung im Seitenteil gerichtet montieren, wird aber nicht vom Stahl des Gehäuses entkoppelt.

Zudem erscheint uns die vom Hersteller angegebene Netzteillänge von maximal 18 Zentimetern nur in einem Fall realistisch. Dann nämlich, wenn es sich um ein Modell ohne modulares Kabelmanagement handelt. Wer, wie wir es mit unserem be quiet! L8-CM-430 tun, ein Netzteil mit abnehmbaren Anschlüssen verwenden möchte, sollte unserer Einschätzung nach eine Netzteillänge von mehr als 16 Zentimetern vermeiden; zumindest, sofern beide Festplattenkäfige verwendet werden sollen. Nimmt man den nächstgelegenen Festplattenträger hinaus, ist die geschilderte Problematik nicht länger gegeben. Zu beachten ist weiterhin, dass sich ein 5,25”-Slimline-Laufwerk bei Verwendung eines ATX-Mainboards nicht installieren lässt.

Unabhängig davon sollten Nutzer, die sich für das Node 605 entscheiden, aber eine gewisse Grundfreude am Kabelverlegen mitbringen. Dies liegt nicht ausschließlich am nicht vorhandenen Zwischenraum, in dem man einen Großteil der Kabel verschwinden lassen könnte, sondern auch am - abhängig vom Formfaktor des Mainboards - schlicht begrenzten Platz. Besitzer von ITX-Platinen dürfen in dieser Hinsicht entspannt bleiben, auch neben µATX-Motherboards wird sich stets ein Plätzchen für die Kabel finden lassen. Wer jedoch auf den ATX-Formfaktor zurückgreift, dem bleibt neben dem Mainboard nur wenig Platz für die Kabel, was den Griff zu Kabelbindern und -schellen unabdingbar macht. Dies gilt insbesondere bei Verwendung einer diskreten Grafikkarte.

Abstand zwischen Mainboardträger und Seitenteil
BitFenix Ronin 22 Millimeter
Corsair Carbide 400R 27 Millimeter
Corsair Obsidian 550D 20 Millimeter
Fractal Design Arc XL 28 Millimeter
Fractal Design Define R4 22 Millimeter
Fractal Design Node 605 --
In Win 904 26 Millimeter
Lian Li PC-A51B 33 Millimeter
Zalman Z3 Plus 14 Millimeter

 

Einen zwiegespaltenen Eindruck hinterlässt das Belüftungskonzept des Testkandidaten. Zwar sind die vormonierten “Silent R2”-Lüfter von Fractal Design frei von Nebengeräuschen, und bei Spannungen von sieben und fünf Volt sehr leise respektive aus normalem Abstand kaum noch wahrzunehmen, doch die Temperaturen unserer Hardware schnellen unter Last in die Höhe. So bleibt unsere PowerColor Radeon HD7870 PCS+ Vortex II nach halbstündiger Vollast mit 90 Grad Celsius gerade so im vertretbaren Rahmen, dies jedoch nur bei einer Lüfterspannung von 12 Volt, die ein deutlich hörbares Luftrauschen generiert. Bei niedrigeren Lüfterspannungen mussten wir die Tests vorzeitig abbrechen, da die 100-Grad-Celsius-Marke schnell erreicht wurde.

Fractal Design Node 605 - Graphics Card

Ärgerlich ist, dass weder das Umdrehen des Netzteils, noch die im Handbuch ausdrücklich empfohlene Installation eines dritten Gehäuselüfters, der als einziger aus dem Gehäuse herausblasend montiert wird, signifikante Änderungen an diesen Temperaturen herbeiführen können. In Teilen verantwortlich ist dafür vermutlich unsere Grafikkarte, die das Node 605 praktisch in zwei getrennte Segmente teilt und eine saubere Luftzirkulation erschwert. Auch die unmittelbar vor einem der Lüfter befindlichen Festplattenträger werden ihren Teil zum Wärmestau beitragen.

Immerhin: Wer das Node 605 als klassischen HTPC plant und seine Hardware entsprechend wählt, dem bietet das Gehäuse gute Möglichkeiten, einen sehr leisen Betrieb innerhalb der Temperaturgrenzen zu realisieren. Auch an der Entkopplung wenig laufruhiger Festplatten gibt es nichts zu beanstanden.

Somit bleibt für Montage und Betrieb zu konstatieren, dass das Fractal Design Node 605 auf dem Papier zwar eine Menge an Platz bietet, die Umsetzung in die Tat, aufgrund der dargestellten Faktoren, jedoch gut geplant sein will. Auch die Montage der Hardware selbst erfolgt zwar stets sicher, werkzeuglose Elemente vermissen wir aber.

Fractal Design Node 605 - Front

An Qualität und Verarbeitung der im Fractal Design Node 605 zum Einsatz kommenden Materialien gibt es nichts auszusetzen, im Gegenteil. Der Testkandidat ist in dieser Hinsicht ein Musterbeispiel, im Gegensatz unseren bisherigen Gehäusen von Fractal Design überzeugen auch Details wie die allesamt leichtgängigen Gewinde. Und insbesondere die massive Aluminiumfront verleiht dem Gehäuse einen edlen Touch, das sich somit bestens für den Einsatz als Multimedia-Zentrale im Wohnzimmer eignet. Die vielfältigen Anschlüsse an der Front, und die durch die Lüftersteuerung leisen “Silent R2”-Lüfter, unterstreichen diesen überaus positiven Eindruck.

Fractal Design Node 605 - Award

Schwieriger wird es indes, wenn man das Node als Gehäuse für einen Gaming-Rechner mit hoher Abwärme vorsieht. Bei diesem Vorhaben kann es rasch zu Temperaturproblemen kommen, insbesondere dann, wenn (3,5”-)Laufwerke mitsamt der entsprechenden Verkabelung die Luftzufuhr von Außen behindern. Um eine Anhebung der Lüfterspannung auf zwölf Volt wird der Gamer unter hoher Last kaum herumkommen, was die Lautstärke in die Höhe treibt. Für den spielenden Benutzerkreis können wir dem Node 605 folglich leider nur eine eingeschränkte Empfehlung aussprechen, sofern nicht gleichzeitig genau auf eine geringe Abwärme der eigenen Hardware geachtet wird.

PCMasters.de Osterei

Bleibt abschließend der Blick auf den Preis, welcher aktuell bei ungefähr 130 Euro (Geizhals - 25.04.2014) liegt. Ein Schnäppchen ist der Testkandidat trotz der Aluminiumfront damit wahrlich nicht, zumal der Großteil des Chassis aus Stahl gefertigt ist. Weil das Fractal Design Node 605, nichtsdestotrotz, insgesamt vielleicht das hochwertigste Produkt der Schweden ist, das wir bislang testen konnten, uns aber im Vergleich zu seinen Geschwistern auf praktischer Seite teilweise aber nicht ganz so pfiffig vorkommt, beläuft sich die Gesamtwertung des HTPC-Gehäuses auf 82 Prozent.