Wir haben die Leadtek GTS250 diesmal bei uns im Test und wollen schauen, wie sie sich zur Konkurrenz schlägt und ob sie vieleicht doch durch die Namensänderung Vorteile bekommen hat.
An dieser Stelle möchten wir uns für die schnelle und unkomplizierte Bereitstellung des Testmusters bei der Firma Leadtek bedanken, die uns ein Sample der Karte zur Verfügung stellte.
Technischer Vergleich:
Wie schon erwähnt, basiert die GTS 250 auf der alten G92b GPU in der modernen 55nm Technologie hergestellt und ist lediglich eine umbenannte 9800GTX. Insgesamt 754 Millionen Transistoren besitzt die GPU und 128 Shadereinheiten stehen zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es 64 Textureinheiten und ein 256 Bit breites Speicherinterface. Der Chip taktet wie bei der 9800GTX mit 738 MHz, der Speichertakt beträgt 1.100 MHz. Im Vergleich zur 9800GTX gibt es die GTS250 auch mit 1024 MB GDDR3 Speicher und vollwertigem Takt. Die 9800GTX gab es zwar auch schon mit 1024 MB, hier allerdings mit reduzierten Takt. Der 1 GB Speicher besteht auf der GTS 250 aus acht 128 MB großen Speicherchips. Nvidia spendiert außerdem einen neuen Stromsparmechanismus, der die Taktraten im Leerlauf senken soll.
Die Karte im Detail:
Unser Testmuster stammt aus dem Hause Leadtek und hat den schlichten Namen Leadtek WinFast GTS 250. Die Verpackung ist aufwendig gestalten und bietet einen Carbon-Look mit Renn-Optik, welche Gamer besonders ansprechen soll. An Zubehör hat Leadtek zwar nicht gespart, aber in der Verpackung finden wir nicht alles, was wir uns gewünscht hätten. Neben einem DVI auf VGA Adapter gibt es einen PCIe Stromadapter, einen S-Video auf YUV Adapter, eine Treiber CD und eine Anleitung. Außerdem liegt das Computerspiel Overlord zusätzlich dabei. Einen VGA auf HDMI Adapter vermissen wir hier. Nun zur eigentlichen Grafikkarte, der GTS 250. Die PCB Länge hat sich auf immerhin 23 cm verkürzt, wodurch es keine Probleme beim Einbau geben sollte. Die 9800GTX hatte noch stolze 28 cm. Ansonsten hat sich an der Karte nur wenig geändert zur 9800GTX. Sie hat weiterhin einen 6-Pin PCIe Stromanschluss, 2 DVI Ausgänge und einen S-Video Abgang. Der silberner Kühler ist aus sehr schönen gebürsteten Aluminium gefertigt, was im Rechner sicherlich gut aussieht. Für ein Dual-System ist auch gesorgt und so unterstützt die GTS250 SLI und stellt 2 SLI-Anschlüsse bereit. Wie bei Nvidia typisch, liegen die SLI-Brücken aber nicht den Grafikkarten, sondern den Mainboards, welche SLI unterstützen, bei.
AF Performance: Nun wird die Software AF-Tester verwendet, um die Filterqualität zwischen Nvidia und AMD zu vergleichen. Wie schön zu erkennen ist, wirkt das Testmuster von AMD bei 0- und 4-fach Anistrope Filterung wie eine Blume. Bei Nvidia sieht das Muster bei beiden Stufen schön rund aus. Bei 16-fach verzehrt sich AMDs Muster noch mehr. Das hat eine hohe Winkelabhängigkeit zur Folge. Nvidias Muster ist bei 16-fach noch schön rund was für eine sehr hohe Qualität in jedem Winkel zeugt. Auch wenn Anwender sicherlich keinen Unterschied merken. Uns kommt es aufs Prinzip an und da hat Nvidia einfach die bessere Filterqualität.
ATI 0AF | ATI 4AF | ATI 16AF |
NVIDIA 0AF | NVIDIA 4AF | NVIDIA 16AF |
AA Performance:
Nun schauen wir uns die Katenglättung etwas genauer an. Beim Betrachten der Bilder fallen durch die hohe Zoomstufe gleich Unterschiede auf. Nvidias Kanten schauen wie ein typischen Treppenmuster aus während AMD ein anderes Bild zeigt. Während Nvidia Pixel für Pixel berechnet zu scheint, filtert das Modell von AMD ganze Pixelgruppen. Einzig der Edge Detect Filter bietet Pixelgenaue Verarbeitung. Im Gesamtbild ist aber nicht wirklich ein Unterschied zwischen beiden Versionen zu erkennen. Nichtsdestotrotz müssen wir AMD bei den Setting 8x Edge Detect eine tadellose Glättung aussprechen, welche in der Realität 24x AA sind. Allerdings hält sich das Spielvergnügen dabei je nach verwendeter Karte in Grenzen.
ATI 0AA | NVIDIA 0AA |
ATI 4AA Box | NVIDIA 4AA |
ATI 4AA Narrow Tent (6AA) | NVIDIA 8AA |
ATI 4AA Wide Tent (8AA) | NVIDIA 8QAA |
ATI 4AA Edge Detect (12AA) | NVIDIA 16AA |
ATI 8AA Edge Detect (24AA) | NVIDIA 16QAA |
Performance:
Wir waren gespannt, wie sich die GTS 250 schlägt und ließen sie gegen eine 9600GT (OC), eine HD3850, eine HD3870x2 , eine HD4870 und eine HD4870x2 antreten. Kann sich die GTS 250 auf G92b Basis gegen die Konkurrenz wären? Das versuchen wir nun herauszufinden.
CPU: | Intel Core2Quad Q9450 @ 3,2GHz |
RAM: | 4GB Corsair XMS 1600 CL9 DDR3 |
Mainboard: | ASUS P5E64 WS Evolution |
GPU: | Geforce GTS 250, Radeon HD 4870x2, Radeon HD 4870, Radeon HD 3870x2, Radeon HD 3850, Geforce 9600GT OC |
Betriebssystem: | Windows Vista Ultimate 64Bit SP1 |
Treiber: | Catalyst 8.12, Forceware 180.48 |
Schön zu sehen ist hier, dass die GTS 250 relativ gut mit der Konkurrenz mithalten kann. Allerdings nur in kleineren Auflösungen und ohne Antistrophe Filter bzw. Antialiasing. Sobald AA/AF im Treiber oder Game eingeschalten wird, sinken die Frameraten mal mehr, mal weniger. Dies ist besonders gut bei Devil May Cry 4 zu sehen, welches auf der GTS 250 ohne AA/AF sogar schneller als eine HD4870 läuft. Werden die "Bildverbesserer" aber eingeschalten, sinken die Frameraten, während die HD4870 die FPS relativ stabil hält. Bei Crysis und Far Cry 2 hat die GTS 250 zu kämpfen und kommt unter die "magische" 30 FPS Grenze. In den anderen Games hat die Karte anscheinend wenig Probleme, diese Flüssig darzustellen.
Fazit:
Die Leadtek WinFast GTS 250 musste im Test alles zeigen was sie kann. Die Optik macht einiges her, besonders durch die Aluminiumfront kann sich die Karte in jeden Rechner sehen lassen. Aber nicht nur die Optik, sondern auch die Lautstärke ist auffällig, denn leider ist die Karte nicht so leise, wie erhofft. Auch wenn sie noch im normalen Bereich liegt, ist sie für Silentrechner nicht geeignet. Von den Performancewerten her kann man nicht klagen. Zwar kann die Karte bei hohen Auflösungen und mit AA/AF nicht mit beispielsweiße der HD4870 mithalten, aber das war auch nicht zu erwarten, da es sich lediglich um eine umbenannte 9800GTX mit G92b GPU handelt. Für aktuell rund 140€ (Geizhals | Stand: 22.03.2009) lohnt es trotzdem, einen Blick auf die Karte zu werfen für alle, die mit akzeptabler Auflösung und wenig zusätzlichen Effekten arbeiten. Wer sich nicht zu dieser Klasse zählt, sollte lieber zu einer besseren Grafikkarte greifen, wie zum Beispiel der HD4870 oder der Geforce GTX 260.