Verpackung, Design und Verarbeitung

Auch der Rest der Verpackung stützt die Hoffnung nach einem ultimativen High-End Smartphone und wirkt sehr edel. Nachdem man die Box geöffnet hat, strahlt einem zuerst das Samsung innov8 in seiner vollen Pracht entgegen. Weiter unten in der Box findet man aber leider nur noch den Standard-Lieferumfang vor, der bei jedem herkömmlichen Handy mitgeliefert wird. Bedienungsanleitung, USB-Kabel, Netzteil, Treiber-CD, Headset und der Akku. Bei einer UVP von 650€ könnte man zumindest bessere Kopfhörer oder eine Schutztasche erwarten.

 

 

Mit Maßen von 106 x 53,9 x 17,2 mm und einem Gewicht von 140 g ist das i8510 innov8 sicherlich nicht das kleinste und leichteste Handy, ist aber im Endeffekt nicht so wuchtig, wie es auf Fotos den Eindruck macht. Auch hat das innov8 keineswegs den eher nicht vorhandenen Charme eines schwarzen Plastikbombers, sondern wirkt vom Aussehen wie beim Anfassen sehr viel edler, als es am Anfang den Anschein hat. Ein Großteil des Gehäuses besteht aus schwarz lackiertem Metall und so knarzt auch nichts, wie man es von vielen Plastikgehäusen kennt. Wem das Design von Grund auf nicht gefällt, der wird recht schnell den Eindruck haben, ein sehr edles Smartphone in den Händen zu halten, auch ohne Vorkenntnisse des Innenlebens. Wer indess als erstes die Rückseite betrachtet, kann leicht den Eindruck gewinnen eine Digitalkamera in den Händen zu halten. Rechts befindet sich das Objektiv, das für Handys gewohnt recht klein ausfällt, darüber der LED-Blitz und über sowie unter dem Objektiv zwei vergleichsweise gute Lautsprecher. Die Verarbeitung ist ausgezeichnet, so fallen keine Spalte auf, auch zwischen den 2 Slider-Hälften ist nur minimal Platz. Die Slidermechanik ist ebenfalls sehr gut verarbeitet, jedoch ist ein leichtes Spiel der oberen Hälfte zur Seite hin auffallend. Der Slider rastet vertrauenserweckend fest in die zwei jeweiligen Positionen ein und wirkt im aufgeschobenen Zustand äußerst stabil.

 

 

Display und Tastatur

Das Schutzglas des 2,8'' großen Displays, welches relativ kratzfest ist, ist bündig über das Display bis zu den Navigationstasten im Gehäuse eingefasst. Das Display selber hat eine Auflösung von 240 x 320 Pixel und stellt 16 Mio. Farben dar. Die Menüs und Videos sehen darauf sehr schön aus und es gibt keine Mängel in der Auflösung oder der Leuchtkraft. Die Helligkeit und die Tastaturbeleuchtung kann auf Wunsch von einem Lichtsensor gesteuert werden, was sehr gut funktioniert. Einen Touchscreen gibt es allerdings nicht, dafür ist die Bestätigungstaste im Navigationskreuz unter dem Display gleichzeitig ein Touchpad. Neben den Navigationstasten befinden sich rechts und links jeweils drei weitere Funktionstasten.

 

Die Tastatur offenbart sich als angenehm groß und kann die Qualität der übrigen Oberflächen halten. Für eine Handy-Tastatur schreibt es sich auf dem innov8 sehr gut und auch die weiße Beleuchtung lässt keine Wünsche offen und sieht gut aus. Leider ist das Navigationskreuz und die zwei Extratasten daneben nicht beleuchtet. Sie sind aber gut zu erfühlen, so dass die fehlende Beleuchtung kaum stört. An der linken Seite des innov8 befinden sich zwei Tasten, die je nach dem zur Lautstärkeregelung oder zum Zoomen im Kameramodus dienen. Auf der gegenüberliegenden Seite findet man einen Schieberegler, mit dessen Hilfe man im Kameramodus wie bei einer normalen Digitalkamera zwischen Foto-, Video- und Wiedergabemodus wechseln kann. Weiter unten befindet sich die Auslösertaste, die dort perfekt platziert ist und auch genau den richtigen Druckpunkt hat.

 

 

 

 

Menüführung und Bedienung

Nokia Nutzer werden sich schnell zurechtfinden, denn hinter dem neuen Standby-Bildschirm erkennt man das Betriebssystem Symbian S60 wieder. Genauer werkelt im innov8 die S60 3rd Edition Feature Pack 2 Version. Die Menüs gehen teils sehr tief und manche Einstellungen wird man einige Zeit suchen müssen, dafür sind aber auch etliche Einstellungsmöglichkeiten vorhanden. Dank der offenen Symbian Umgebung lassen sich viele Applikationen von Dritten installieren. Die Navigation klappt nach einer gewissen Eingewöhnungszeit auch mit dem Touchpad sehr gut. Listenmenüs kippen dank des Bewegungssensors mit dem innov8. Man kann von überall aus bequem in laufende Applikationen wechseln, wodurch man beispielsweise komfortabel surfen und dabei Musik hören kann. Insgesamt wirkt die Menüführung zwar teilweise komplex, aber logisch und überzeugend.

 

MultiMedia

 

8 Gb internen Speicher laden sofort dazu ein, Musik, Filme und Bilder auf das Samsung innov8 zu laden. Der Symbian Musik Player leistet hier gute Dienste, mehr aber auch nicht. Über den Startbildschirm kann er bequem gestartet werden und ohne den Player aufzurufen kann man von dort auch zwischen den Stücken wechseln oder jene pausieren, so stören die fehlenden Musiktasten wie man sie von der XpressMusic Reihe von Nokia kennt keineswegs. Die Stücke werden nach Interpreten, Album, Genre, Komponist oder als Wiedergabeliste sortiert. Die Navigation klappt sehr gut und ist auch nichts Neues. Bei der Wiedergabe fällt das Cover auf, dass mit einer eleganten Spiegelung versehen wird. Darunter wird die Länge des Stückes angezeigt und die Pause- und Skipsymbole sind so, wie auf den Navigationstasten angeordnet. Der Equalizer bietet viele Voreinstellungen und auch die Möglichkeit eigene Einstellungen vorzunehmen. Wenn man die Möglichkeit wahrnimmt, dank des 3,5 mm Klinkensteckers gute Kopfhörer anzuschließen, wird man auch mit einem akzeptablen Sound belohnt, jedoch bietet die aktuelle Walkman-Reihe von Sony Ericsson deutlich mehr. Schlecht ist der Sound zwar auf keinen Fall, die Höhen und Mitten sind recht gut und mit den richtigen Equalizer-Einstellungen erreicht man auch einen guten Bass, jedoch enttäuscht die Qualität etwas, wenn man den Preis dieses „ultimativen Entertainers“ im Hinterkopf hat. Die Lautstärke und Soundqualität aus den Stereolautsprechern überzeugen jedoch auf ganzer Linie, so kann man auch mal zu zweit einen Film anschauen.

 

Der Realplayer, welcher zum anschauen von Videos installiert ist, stellt leider alle Videos, die er im Speicher findet in einer Gallerie dar und so geht die Übersicht bei einer größeren Videosammlung schnell verloren. Die Wiedergabequalität ist nicht zuletzt wegen des tollen Displays sehr gut und es können sogar divX Filme wiedergegeben werden. Hier wird das Samsung innov8 dem Slogan „the ultimate Entertainer“ wieder vollauf gerecht. Allerdings ist kein Standfuß vorhanden, ebenso keine glatte Seite auf der das innov8 aufgestellt werden könnte und so muss es immer gehalten werden.

 

 

 

 

Die vorinstallierten Spiele Asphalt3 und Fifa08 können ebenso überzeugen. Die Grafik ist für ein Handy gut und der Spielumfang ist jeweils sehr groß. Asphalt3 ist wohl am ehesten mit der Need for Speed Reihe zu vergleichen und bietet unkomplizierten Rennspaß. Besonders ist aber Fifa08 hervorzuheben. Dank des Saisonmodus kann man so schnell im Bus seine Mannschaft weiter die Tabelle hochtreiben und wie in der PC-Version ist die Motivation hier lange Zeit hoch. Dank des offenen Betriebsystems und des zusätzlichen Grafikchips laufen auch andere Spiele flüssig auf dem innov8.

 

Auch als Navigationsgerät ist das Samsung innov8 aufgrund des GPS bzw. AGPS Empfängers zu gebrauchen. Für die installierte Navigationssoftware Route66 muss man jedoch noch Kartenmaterial kaufen, von Werk aus kann man nur ein grobe Weltkarte betrachten.

 

 

Kamera

Durch einen längeren Druck der Auslösertaste gelangt man schnell in den Kameramodus, in dem man durch einen Schieberegler zwischen verschieden Modi wechseln kann. Im Kamera- und Videomodus öffnet sich nun automatisch die Kameraabdeckung, im Wiedergabemodus schließt sie sich wieder. Das alles trägt dazu bei, das man das Gefühl kriegt eine vollwertige Digitalkamera in der Hand zu halten. Auch genügend Einstellungen unterstützen diesen Eindruck, aber wie sieht es mit den Fotos aus? Sehr gut, vorrausgesetzt man nimmt sich etwas Zeit. Etwa 5 Sekunden dauert das Laden der Kamerasoftware, danach geht es meistens erst in die Einstellungen um den Bildstabilisator zu aktivieren. Das innov8 merkt sich die meisten Einstellungen nämlich leider nicht und so ist zumindest dieser Schritt oft Pflicht, denn die Bilder des innov8 verwackeln leicht.

 

Im automatischen Modus gibt es dann aber auch sehr schöne Fotos. Im Nachtmodus gibt es auch Fotos, auf denen teilweise Details erkennbar sind, die man mit bloßem Auge nicht sehen würde. Auch Fotos bei Kunstlicht in Räumen werden im entsprechenden Modus noch schöner.

 

Die Farben sind meist recht unverfälscht und überzeugen mit ihrer Leuchtkraft. In kleineren Räumen ist auch der Einsatz des Blitzes sinnvoll, da die beiden LEDs äußerst hell sind und eine sinnvolle Unterstützung bieten.

 

Bei der Betrachtung der Fotos in voller Auflösung fällt jedoch Bildrauschen auf. Bei kleinerer Betrachtung oder Abzügen entstehen aber sehr schöne Bilder, die mit manchen Digitalkameras mithalten können.

 

Folgend ein paar Beispielbilder der innov8-Kamera:

Innenaufnahme ohne Blitz

 

Die selbe Szene mit Blitz

 

Weitere Innenaufnahme mit Blitz

 

einige Aufnahmen im Automatikmodus

   

eine Nachtaufnahme im Nachtmodus

 

 

 

Browsing

innov8 Opera

Über den Symbian Browser kann schnell und einfach auf umgebende WLAN Netze zugegriffen werden und die Geschwindigkeit ist komfortabel. Beim Browsen spielt der „optische Joystick“ oder einfacher das Touchpad eine sehr positive Rolle, so wird das Navigieren auch ohne Touchscreen zum Vergnügen. Nach der Installation des sehr empfehlenswerten und kostenlosen Browsers Opera mini, wird das Browsen dank Lesezeichen noch komfortabler. Da der Bildschirm groß genug ist und die Bedienung beispiellos, will man die WLAN-Funktion schnell nicht mehr missen. Auch Youtube-Videos sind kein Problem und werden im Real Player geöffnet.

   

Organizer

 

Abgesehen von den unterhaltenden Funktionen bietet das innov8 auch Möglichkeiten für Geschäfts-Einsätze. Die Kontaktverwaltung bietet neben Telefonnummern noch etliche weitere Möglichkeiten zum Speichern von Daten, wie die Adresse, E-mail Adresse, Faxnummer, Geburtsdatum und vielem mehr.

 

Der Kalender bietet ebenso genug Möglichkeiten zum Eintragen von Daten oder Aufgaben. Die aktuellsten Einträge werden auch im Startbildschirm unter dem Punkt Kalender dargestellt und sind so perfekt sichtbar, wenn man nur schnell sein Smartphone aus der Tasche nimmt.

 

Das Organizer Paket vervollständigen Anwendungen wie ein Taschenrechner, ein Währungsrechner, Quick Office zum Bearbeiten von Office Dateien, der Adobe PDF Viewer oder eine Software zum Entpacken von ZIP Dateien.

 

 

innov8 Menu

innov8 Kalender

 

 

 

Sprachqualität, Empfang und Akku

 

Aus ungeklärten Gründen ist die eingehende Sprachqualität beim innov8 wirklich schlecht, für ein so teures Smartphone ein sehr grober Schnitzer. Immerhin reicht es aus, um seinen Gesprächspartner zu verstehen, er hört sich jedoch sehr dumpf und blechern an. Beim Gesprächspartner ertönt die eigene Stimme klar und deutlich. Der Empfang ist hingegen als gut anzusehen, beim Test sind keinerlei Empfangsabbrüche oder Gesprächshänger vorgekommen.

 

Die Akkuleistung bei durchschnittlicher Nutzung von Musikplayer, Kamera und Internet geht mit 2-3 Tagen für die breite Funktionspalette in Ordnung. Die 3 Tage sind jedoch erst nach einer manuellen Kontrolle der im Hintergrund laufenden Prozesse realistisch, denn dank eines Firmwarefehlers laufen standardmäßig 2 sehr stromhungrige Prozesse im Hintergrund, die aber offensichtlich keine Funktion erfüllen und einfach abgeschaltet werden können. In vielen anderen Ländern sind bereits Firmwareupdates vorhanden, die unter anderem die Stromsparfunktionen überarbeiten soll. Von offizieller Seite ist jedoch noch nichts zu hören wie es mit einem Update in Deutschland aussieht.

 

 

Fazit

innov8

Nun, wie hat sich der angeblich „ultimative Entertainer“ im Alltag geschlagen? Bis auf manche Details sehr gut. Bei den Schnitzern wie der Sprachqualität und der nur befriedigenden Akkulaufzeit bleibt jedoch noch die Hoffnung auf ein Firmwareupdate. Ein sehr guter Entertainer ist das Samsung innov8 auf jeden Fall, den ultimativen wird es aber wohl nie geben. Jedoch auch die Organizer Funktionen fallen gut aus und so ist das innov8 zu noch mehr zu gebrauchen als zum unterhalten. Ob das alles den hohen Preis (UVP 650 €) rechtfertigt, dass muss jeder Käufer für sich entscheiden. Vergleicht man das innov8 mit den aktuellen Konkurrenten in dem Preissegment braucht es sich auf jeden Fall nicht zu verstecken und hat einige Asse im Ärmel. Eins ist aber sicher: Das innov8 macht Spaß!