Die siebte Version von Ocster Backup Pro wurde umfangreich optimiert: Neben neuen Funktionen wie der Möglichkeit, ein Image-Backup von einzelnen Partitionen erstellen zu können, ist diesmal auch eine Linux-basierte Rettungs-CD sowie das neue VMDK-Backup-Format mit an Bord. Insgesamt war das Ziel der deutschen Entwickler aus Oldenburg, die Bedienung stark zu vereinfachen und das Programm um wichtige Elemente zu erweitern. Auch eine Optimierung der Leistungsfähigkeit durfte natürlich nicht fehlen.

Das Sicherungsprogramm bietet aber noch mehr, als man vermuten mag: Im Rahmen der vereinfachten Bedienung lassen sich auf Wunsch Backup-Regeln einstellen, welche dann regelmäßig ausgeführt werden und die Sicherung immer auf dem aktuellsten Stand halten, ohne das jeglicher Aufwand nötig wird. Backup-Muffel dürfen sich also bereits jetzt freuen, da das Sicherungsprogramm nach dem Motto „Einmal einrichten und dann nie wieder drum kümmern“ entwickelt wurde.

Systemanforderungen Kommen wir zuerst zu den Systemanforderungen von Ocster Backup Pro 7, welche, zugegeben, sehr überschaubar sind. Voraussetzung ist entweder Windows XP, Windows Vista oder Windows 7. Dabei ist es egal, ob die jeweilige Version in der 32- oder 64-Bit-Architektur vorliegt. Der Computer sollte natürlich auch die Mindestanforderungen des jeweiligen Betriebssystems erfüllen. Um eine Rettungs-CD erstellen zu können, sollte man über einen Brenner verfügen und sich noch den einen oder anderen Rohling bereithalten.

Außerdem gibt es noch eine weitere Voraussetzung, die allerdings mit verschiedenen Mitteln erfüllt werden kann. Zum Erstellen des Backups ist der Speicherplatz nötig, welchen die abzusichernden Dateien einnehmen. Möchte man also eine Partition absichern, welche 300 GB groß ist, benötigt man mindestens 300 GB weiteren Speicherplatz. Idealerweise hat man eine leere interne Festplatte verbaut, auf welcher das Backup dann abgelegt werden kann. Alternativ kann man das Backup auch auf einem Wechseldatenträger, also einem großen USB-Stick oder einer externen Festplatte oder einem Netzlaufwerk abspeichern, sofern ein solches vorhanden und zugänglich ist. Wir stellen Euch noch kurz die beiden Systeme vor, mit denen wir Ocster Backup Pro ausgiebig getestet haben. Der Testbericht zum Programm des Monats April 2012 ist im Übrigen der letzte, in dem wir das Tool auch auf dem Asus Eee-PC testen werden. Neu hinzu kommt dafür ein Acer Aspire 7750G, dessen Hardwarekonfiguration ihr dem Folgenden entnehmen könnt. Erwähnenswert wäre es sicherlich noch, dass das AMD-System mit der aktuellen Windows 8 Consumer Preview 64Bit, der Asus Eee-PC mit Windows 7 Starter 32Bit und das Acer Aspire 7750G mit Windows 7 Ultimate 64Bt ausgestattet sind. Desktop:
  • AMD Phenom II X6 1090T BE @3,5 GHz
  • ASUS M5A78L LE
  • 8 GB DDR3-1333 MHz RAM
  • AMD Radeon HD 6850
  • Hitachi HDD, 500 GB, 7.200 U/Min
  • Samsung HD155UI SATA 2 HDD, 1.500 GB, 5.400 U/Min
  • Windows 8 Consumer Preview 64Bit
Acer Aspire 7750G:
  • Intel Core i5-2450M, 2,5 GHz
  • AMD Radeon HD 7670M , 1 GB VRAM
  • 4 GB DDR3 RAM
  • 500 GB HDD, 5.400 U/Min
  • Windows 7 Ultimate 64Bit
Asus Eee-PC R105D:
  • Intel Atom N455, 1,66 GHz
  • 1 GB DDR3 RAM
  • Intel Graphics Media Accelerator 3150
  • Hitachi HDD, 250 GB, 5.400 U/Min
  • Windows 7 Starter 32Bit
Neue Funktionen Gehen wir nun also genauer auf die neuen Funktionen ein. Die wohl größte Änderung dürfte die Möglichkeit des Erstellens eines Image-Backups sein, womit Ocster Backup Pro auch um eine der wichtigsten Funktionen überhaupt erweitert wurde. Dadurch besteht nun erstmals die Möglichkeit, neben einzelnen Dateien oder Verzeichnissen auch einzelne Partitionen oder das ganze System inklusive aller Einstellungen abzusichern. Das Backup kann schließlich wahlweise auf einer anderen, freien Partition, einem externen Speichermedium, wie einem USB-Stick oder einer externen Festplatte, oder einem Netzlaufwerk abgelegt werden.

Die zweite große Neuerung soll starke Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit haben. Die Datensicherung soll bis zu 50 Prozent weniger Zeit in Anspruch nehmen als noch in den Vorgänger-Versionen. Ermöglicht werden soll dies durch eine neue Komprimierungs-Engine, welche die Daten schneller verpackt und folglich deutlich weniger Zeit pro Datei benötigt, was sich später in wertvollem Zeitgewinn auswirkt.

Eine weitere neue Funktion ist die Linux-basierte Rettungs-CD, welche man mit nur wenigen Klicks erstellen kann. Diese ist eigentlich essentiell für ein Dateisicherungsprogramm. Es wurde also höchste Zeit, dass diese auch ein fester Bestandteil von Ocster Backup Pro wird.

Ganz am Ende sind wir allerdings noch nicht was die Neuerungen betrifft: Auch das Backup-Format VMDK ist neu und wird von Ocster Backup Pro erstmals standardmäßig als Dateiformat für Sicherungsdateien verwendet. Das Format dient der kompletten Systemsicherung und wird von virtuellen Maschinen wie z.B. von VMWare verwendet, wodurch eine erhöhte Kompatibilität zu Wiederherstellungsprogrammen anderer Computer- bzw. Softwarehersteller gewährleistet ist. Erster Eindruck Beginnen wir nun also mit unseren Eindrücken während und unmittelbar nach der Installation. Ohne Zweifel hat Ocster Backup Pro 7 eines der einfachsten, übersichtlichsten und somit auch eines der nutzerfreundlichsten Setups überhaupt, da es nur über wenige knappe Dialoge verfügt und keinerlei Adware mit sich bringt. Unmittelbar nach der Installation, welche je nach Hardwarekonfiguration einige Sekunden bis Minuten in Anspruch nehmen kann, checkt das Tool, ob ein Update für Ocster Backup Pro 7 verfügbar ist. Sollte dies der Fall sein, kann man einfach auf „Herunterladen“ klicken und der Updatevorgang schreitet automatisch voran. Wahlweise kann man das Update auch ablehnen und später manuell runterladen. Sollte kein Update verfügbar sein, landet man direkt auf der grafischen Oberfläche des Menüs.

Auch die Gestaltung des Menüs können wir loben: Die vier Menüpunkte sehen sehr anschaulich gestaltet aus und tragen die klaren Bezeichnungen „Neuen Backup-Plan erstellen“, „Backup-Pläne verwalten“, „Backup wiederherstellen“ und „Backup-Berichte ansehen.“ Beim Klicken auf einen der Menüpunkte wird man zu den jeweiligen Funktionen weitergeleitet, was im Großen und Ganzen wirklich sehr gut gelungen ist. Dennoch benötigt man einige Minuten bis man sich zu Recht gefunden hat, was aber vollkommen in Ordnung ist. Das Programm bietet hin und wieder auch Hilfestellungen, wie z.B. bei der Einrichtung der Rettungs-CD. Eine weitere Überraschung folgte beim genaueren Hinschauen. Ocster Backup Pro 7 zeigt dem Anwender die Vor- und Nachteile einer Sicherung der gesamten Festplatte sowie einer Sicherung einzelner Dateien und Ordner auf und stellt diese gegenüber. Unterstrichen werden diese durch ein grünes Plus- und ein rotes Minuszeichen. Die anschließenden Einstellungen der Sicherung an sich lassen sich mit wenigen Klicks bestimmen, sodass diese zügig angefertigt werden kann. Außerdem lassen sich innerhalb von wenigen Minuten ganze Backup-Pläne anlegen. Anhand dieser weiß das Programm, wann es was sichern soll und erstellt je nach Wunsch jeweils ein neues Sicherungspaket oder fügt hinzugekommene Dateien einem alten Backup hinzu.

Darüber hinaus lassen sich die Sicherungen entweder auf einem lokalen Datenträger wie einem USB-Stick, einer externen Festplatte oder auch einer SD-Karte, aber auch auf einem Netzlaufwerk speichern. Letzteres kann man bei Ocster mieten: Ocster Secure Storage nennt sich dieser Service und kostet einige Euro pro Monat. Um konkreter zu werden: 10 GB für 4,99 Euro bzw. 20 GB für 9,99 Euro pro Monat. Es ist für mehr Geld natürlich auch mehr Speicherplatz erhältlich. Wir empfehlen dazu jedoch eine Internetverbindung mit einer möglichst hohen Upload- und Downloadrate, da es sonst Stunden oder gar Tage benötigen könnte, bis die Daten vollständig hochgeladen sind. Kommen wir jedoch noch einmal auf die Hauptaufgabe des Programms zurück: Das Sichern von Daten. Hat man sich für die zu sichernden Dateien, Ordner oder Datenträger entschieden, hat man die Auswahl, in welchem Format das Backup gespeichert werden soll. Auch hier haben die Entwickler visuell gute Arbeit geleistet: Mehrere Haken sowie Kreuze zeigen die Vorteile und Nachteile des jeweiligen Backup-Formats auf. Das Standard-Format zeichnet sich beispielsweise durch eine Versionierung, die nötigen Zugriffsrechte, Komprimierung sowie Verschlüsselung und durch sogenannte Hard- und Sym-Links aus. Die einfache 1:1 Datei-Kopie kann lediglich die Versionierung bieten, dafür ist sie jedoch deutlich schneller. Sofern man sich entschieden hat, kann man noch bestimmen, welche der eigenen Dateien gesichert werden sollen und ob das Backup verschlüsselt werden soll. Verschlüsselt wird die Sicherungskopie durch ein Passwort, welches man selbst festlegt. Das Backup wird jedoch unbrauchbar, sollte man das dazugehörige Passwort verlieren.

Ferner lässt sich noch die Komprimierungsmethode auswählen. Man kann entscheiden zwischen „Keine Komprimierung“, „ZLib“, „LZMA Schnell“ „LZMA Nomal“ und „LZMA Max.“ Auch hier werden dem Nutzer die Vor- und Nachteile kurz und schlüssig vorgeführt. Zu guter Letzt sollte man sich noch entscheiden, ob die Sicherung einmalig ist oder ob sie in regelmäßigen Zeitabständen durchgeführt werden soll und ob wie der jeweilige Backup-Bericht aussehen soll. Man hat hier die Möglichkeiten den Bericht in kurzer Form, in normaler Form oder detailliert loggen zu lassen. Möchte man keinen Bericht, lässt sich dieser natürlich auch deaktivieren. Abschließend wird man noch gefragt, ob man die Berichte per E-Mail zugeschickt haben möchte und wie lange die verschiedenen Versionierungen archiviert werden sollen, ehe man alle Einstellungen über die Zusammenfassung noch einmal prüfen kann und der Sicherungsvorgang mit einem letzten Klick endlich startet. Auch wenn der Sicherungsprozess im Voraus gespickt mit Einstellungsmöglichkeiten ist, muss man sagen, dass diese auch für Laien zu verstehen und einfach anzuwenden sind. Eventuell hätte man dies sogar noch kompakter machen können. Nichtsdestotrotz muss man sich diese Zeit nehmen, da nicht viele Sicherungsprogramme überhaupt über so eine hohe Anzahl von Einstellungen verfügen. Ob sich Ocster Backup Pro 7 auch in der Praxis so gut beweisen kann wie visuell auf dem Desktop, erfahrt Ihr auf der nächsten Seite unseres Berichts. Leistungstests Obligatorisch an unseren Testberichten zum jeweiligen Programm des Monats sind inzwischen auch die Leistungstests geworden, welche aufzeigen sollen, was das Programm in der Praxis kann. Dabei wird von uns nicht die Hardware, sondern die Software unter die Lupe genommen. Wie prozessorlastig ist Ocster Backup Pro 7? Wie viel mehr Zeit wird man für die Sicherung von Dateien am Netbook in Anspruch nehmen müssen als z.B. am stationären Desktop-PC oder als am leistungsstarken Notebook? Wie unterscheiden sich die verschiedenen Komprimierungsmethoden? Wann sind die Komprimierungsmethoden am effektivsten? Diese Fragen haben wir uns gestellt und werden sie Euch im Folgenden beantworten. Zu aller erst wollten wir wissen, wie lange Ocster Backup Pro 7 für die Sicherung einer AVI-Datei bei einer Dateigröße von 700 MB benötigt. Auch wollten wir wissen, wie stark die einzelne Datei bei der ZLib- und wie gut sie bei der LZMA-Max-Methode komprimiert wird. Nachdem der Testdurchgang vollendet war, lagen uns folgende Ergebnisse vor:

Wie man deutlich sehen kann, kommen sowohl der Desktop-PC als auch das Acer Aspire etwa gleichgut weg. Der Prozessor wird bei beiden nicht stark ausgelastet, womit das Ergebnis zu erklären wäre. Beim kleinen Asus Eee-PC reicht die verfügbare Leistung des Intel Atom-Prozessors allerdings nicht aus, weshalb das Netbook auch mehr als die dreifache Zeit als die beiden anderen Systeme benötigt. Als dieser Testlauf absolviert war, ging es auch schon an den nächsten Lauf. Nun wollten wir wissen, wie viel Zeit die einzelnen Geräte benötigen würden, um die AVI-Datei mit der Methode zu sichern, die zwar die beste Komprimierungsrate aufweisen sollte, dafür aber auch die meiste Zeit benötigt: Die LZMA-Max-Methode. Auch hier verglichen wir zuerst die in Anspruch genommene Zeit für den Vorgang.

Hier zeigte sich uns nun erstmals eine klare Rangordnung: Der Desktop-PC mit der HDD, welche mit 7.200 U/Min dreht, ist beinahe 2 Minuten schneller als das Acer Aspire. Begünstigt wird der geringere Zeitaufwand nicht nur durch den leistungsstärkeren Prozessor, sondern eben auch durch die Festplatte. Das Acer Aspire kann lediglich eine HDD aufweisen, welche mit 5.400 U/Min dreht. Am Ende ist der Desktop-PC 1 Minute und 43 Sekunden schneller als das Notebook. Das Netbook ist – gemäß unserer Erwartung – stark abgeschlagen und hat für die Sicherung 21 Minuten und 36 Sekunden benötigt. Nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der im Asus Eee-PC verbaute Intel Atom-Prozessor mit nur 1,6 GHz auskommen muss. Was uns jedoch verwunderte: Beide Komprimierungsarten haben die AVI-Datei kaum komprimiert – lediglich ein paar Megabyte wurden eingespart, was uns sehr mager erschien. Um die Situation etwas realistischer zu gestalten, stand im nächsten und gleichzeitig auch letzten Testlauf die Sicherung von insgesamt 100 MP3 Dateien an – ebenfalls mit einer Gesamtgröße von 700 MB. Bevor wir die drei der fünf Komprimierungsmethoden auf dem Prüfstand testeten, gingen wir davon aus, dass die Einsparung diesmal etwas größer ausfallen müsse, als bei der einzelnen AVI-Datei. Hier das Ergebnis des Testdurchgangs:

Überragend ist das Ergebnis nicht wirklich, dennoch kann man bei einer Sicherung von mehreren Gigabyte an Daten noch höhere Einsparungen erwarten. Möchte man 300 GB an Daten sichern und die Komprimierungsrate beträgt dabei dann ca. 5 %, so spart man doch noch 15 GB Speicherplatz ein. Die in unserem Test erzielte Komprimierung um 2,2 % bzw. 2,8 % ist durchaus akzeptabel. Man sollte auch nicht vergessen, dass die Hauptaufgabe von Ocster Backup Pro 7 ist, Dateien, Ordner und Datenträger zuverlässig abzusichern, sodass man diese im schlimmsten Fall ohne Datenverlust neu aufspielen kann – und das schafft das Tool einwandfrei. Fazit „Lohnt sich das Upgrade auf Ocster Backup Pro 7, wenn ich bereits eine Vorgängerversion besitze?“, fragen sich sicherlich einige Anwender des Programms. Wir sagen dazu: Ja! Die hinzugekommenen Funktionen sind essentiell und werden benötigt, wenn man sein System ohne Bedenken sichern möchte. Nicht zuletzt die neue Funktion, die es ermöglicht, ein Image-basiertes Backup eines ganzen PCs oder einer ganzen Festplatte anzufertigen, macht Ocster Backup Pro 7 zu unserem Programm des Monats April 2012, sondern auch die Tatsachen, dass das Speicherformat nun das VMDK-Datei-Format ist und es eine bootbare Rettungs-CD für Notfälle gibt.

Durch das VMDK-Datei-Format ist es attraktiver, Backups mit Ocster Backup Pro 7 zu machen, da die Sicherungen beinahe universell von vielen OEM-Herstellen ausgewertet und neu aufgespielt werden können. Dies ist dann sehr nützlich, wenn man das Wiederherstellen einer Sicherung dem Gerätehersteller überlassen möchte und dies nicht selbst mit der Rettungs-CD erledigen möchte. Die Benutzeroberfläche erscheint in der siebten Version des Sicherungsutensils in neuem Glanz, auch wenn die Menüführung zum größten Teil unverändert geblieben ist – was wir aber auf keinen Fall negativ anrechnen, da die Menüführung ausgeklügelt und auch für neue Anwender und Laien in wenigen Minuten überschaubar ist. Das Upgrade für 14,90 Euro ist erschwinglich, die Vollversion für 39,90 Euro immer noch lohnenswert. Wer sich unsicher ist, ob er das Programm erwerben möchte, kann sich eine 30-Tage-Testversion bei uns oder direkt bei Ocster herunterladen. Wir finden: Ocster Backup Pro 7 zeichnet sich durch wenige, dafür aber umfangreiche und sehr gut umgesetzte Änderungen aus, weshalb wir Ocster Backup Pro 7 zum Programm des Monats April 2012 ernennen.